SONNTAG, 13.NOVEMBER 1938, 8 UHR ZWEITE KAMMERMUSIK IM KLEINEN SAALE DES GEWANDHAUSES * AUSFÜHRENDE: Das Strub-Quartett [Berlin]: Max Strub, Jost Raba, Walter H. Trampier, Ludwig Hoelscher Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello (a-moll op. 29) von Franz Schubert (1797 — 1828). I. Allegro ma non troppo. II. Andame. UI. Menuetto: Allegretto. IV. Allegro moderato. Das a-moll-Quartett entstand nicht lange nach der h-moll-Symphonie und der »Schönen Müllerin« 1824 während des zweiten Aufenthalts Schuberts in Zelesz auf dem Gute des Grafen Johann Karl Esterhazy von Galantha, dessen beiden Töchtern der Meister bereits sechs Jahre vorher einmal eine Zeitlang Klavierunterricht gegeben hatte. — Das Thema des zweiten Satzes, das ursprünglich der »Rosamunden«-Musik zugehört, hat Schubert dann später noch in seinem dritten Klavier-Impromptu in B-dur variationsmäßig ver arbeitet — ein bezeichnendes Beispiel dafür, daß der innere Reichtum seiner Gedanken sich in einem Werk kompositorisch bisweilen nicht voll ausschöpfen ließ. Duo concertante für Violine und Violoncello (op. 19) von Johann Nepomuk David (geb. 1895). [Uraufführung.: I. Adagio — Allegro deciso — con grazia. II. Moderato assai. III. Allegro moderato — tranquillo — appassionato — quasi Adagio. Der Werke für Violine und Violoncello sind nicht viele. Die tonräumlich sehr weit aus einanderliegenden Instrumente (als hoher Diskant und tiefer Baß) haben keine unmittel bare Klangbildung. Der Reiz für den Komponisten mag gerade darin liegen, an Hand einer geeigneten Thematik für diese Instrumente einen Satz zu schaffen, der den Klang beider Instrumente zu einer Einheit verschmelzen läßt. — Davids Duo ist im Sonaten satz gebaut: Erster Satz — Sonatenform mit freier Einleitung, zweiter — dreiteilige Lied form, Finale: Chaconne.