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Mutter vrust satt trinken — dann warf sie — die Mutter, ihr Kind in den Teich. Ohne einen Laut »an sich zu geben, verschwand da» Kind in dem Was ser. Roch sür einen Moment kam e» an die Ober flüche, wahrscheinlich schon al» Leiche, noch einmal sah di« Mutter ihr Kind auf dem Wasser schwimmend, dann eilte sie raschen Schritte» davon. Sie hat ihr entsetzliche» Vorhaben erfüllt, sich de» Kinde» entledigt. Jetzt wird es ihr nicht mehr hinderlich sein, jetzt wird sie «ine 'Anstellung bekommen und dieselbe nicht wegen de» Kinde» aufgeben müssen. E» kam jedoch ander». Drei Tage später wurde da» Kind au» dem Wasser gefischt, die Kindesmörderin wurde gesucht, erutrt und verhaftet, und gestern wurde sie von den hiesigen Br- schworenen der vorsätzlichen Tödtung schuldig erkannt und von dem Gerichtshöfe zu S Jahren Zuchthaus vermthetlt. 8 Graz, 3. Mai. Bet der Maifeier fanden wüste Exzesse statt. 400 Metallarbeiter drangen in die Schleifereiwerkstätte Platzer, deren Inhaber seinen Ar beitern nur einen halben Tag sreigab, insulttrten Platzer, dessen Sohn und Frau mir Stöcken und ge zückten Messern uno verletzten sie. Die Polizei ver haftete die sAnstifter. 8 Wien, 3. Mat. Gestern hat sich hier der Guts besitzer Ritter v. Mayerhoser durch einen Revolver schutz getödter. Zerrüttete Vermögensverhältnisse ist da» Motin. Mayerhoser entstammte einem vornehmen Geschlecht. Sein Vater war ReichSrathS-Abgeord- nrter. 8 Budapest, 2. Mai. In Erlau richtete da» Hoch wasser großen Schaden an. Viele Dörfer sind über- schwemmt, Weinberge und Getreidefelder vollständig vernichtet. 8 Der Gerichtssaal überbietet noch immer alle Ro manschreiber. Die Rentnerin Wittwe QueSnay glaubte — so wird au» Pari» untern: 29. vor. Mon. ge meldet — trotz ihrer achtundsiebzig Jahre eine Wahr sagerin über ihre Zukunft befragen zu müssen. Die Sibylle, Frau Sirdey, kannte die Verhältnisse der Wittwe und verkündete ihr sofort, e» werde eine große Veränderung in ihrem Dasein etntreten. „Werde ich einen Mann bekommen?" „Ja! Die Sie drückende Einsamkeit wird ein Ende finden." Die Wittwe wollte immer no»> mehr und näheres über das ihr bevor- stehende Glück wissen, weshalb die Sirdey sie schließlich der Hellseherin Belpeer zuführte. Diese mußte mehr- malS in mangnetischen Schlaf gewiegt werden, was nicht ohne Geldopfer ging. Die heirathslustige Witt- we wurde nach und nach um 5515 Fr. erleichtert, ohne das der he ßersehnte Freier sich einstell'e. Die Hellseh'rin Belneer, die schon Verschiedenes auf dem Kerbholz hatte, wurde zu drei Zähren verurtheilt. Vor Gericht erklärte die noch immer sehr muntere -8jährige mit einladendem Lächeln: „Ich bin in der That nicht abgeneigt, trotz meine» Alters, einen Ge fährten zu suchen, einen Galten, der ein ähnliches Ein kommen besitzt wie da» meinige. Ich habe 500 Fr. Leibrenten monatlich." Dabet verneigte sie sich an- muthtg, indem sie sich gegen die Zuhörerschaft wandle 8 Ein furchtbares Grubenunglück hat sich in Scho- field (Utah, Verein. Starten) ereignet. Ueber 200 Menschen haben da» Leben eingebüßt: 13? Leichen wurden bereit» geborgen. Da» Unglück wird aus die Explosion einer Anzahl von Pulverfässern zurück geführt. 8 Vom Konzzo wird gemeldet: Unter den Arbet- tern de» Fort» Shinkakassa brach am 17. April eine Meuterei au». 8 Vor einigen Tagen brach ein großer Arbeiter ausstand in Chicago au». Fast alle Arbeiter streiken dort um höhere Löhn« E» soll zu bedrohlichen Un ruhen gekommen, neun Personen getötet und etwa 100 verletzt worden sein; di« Polizei sei machtlos. 8 Kapstadt, SO. April. Hier liegt ein halbe» Dutzend englischer Kriegskorrespondenten schwer krank darnieder. Bier von ihnen sind körperlich so gebrochen, daß sie hetmkehren. rltt» de» pstttiseheir Welt. Deutschland. * Berlin, S. Mai. Die bekannte Etatsüberschreitung de» Auswärtigen Amte» im Betrage von 40 000 Mk., die mit der Jerusalemrnse de» Kaiser» zusammenhängt, beschäftigte gestern die Rechnungskommission de» Reichstag». Die Sozialdemokraten standen mit ihrer Ansicht, daß der Kaiser derartige Ausgaben au» seiner firivatschatulle zu bezahlen habe, völlig allein. * Das preußische Abgeordnetenhaus erledigt« am Dienstag in zweiter Lesung den Antrag betr. Abän- derung der Gemeindewahlrechte. E» werden demnach für die Einteilung ^.r Klassen auch die Wähler mit einer Steuerleistung von S Mark autzer Betracht kom men. Daß diese Verschlechterung de» Wahlrecht» durch- gegangev ist, ist in erster Linie der „löblichen Unter stützung" de» Zentrums anzurechnen. De* LLrrieK in Sü-«»f*rr<r * Die Burenmission begab sich vom Haag, nach dem sie den Ministern Pierson und de Beaufort Ab schiedsbesuche abgestattet hatte, nach Rotterdam, wo sie sich nach Amerika einschissen wird. * Ein in den letzten Tagen in London etngegan- gener Brief aus Johannesburg vom 20 März läßt erkennen, daß die Buren neuen Mut geschöpft haben, und neue Kommandos mit Begeisterung nach der Front abgegangen sind. Trotz der Vorstellungen der deutschen und französischen Regierung scheinen die Buren, falls eine Intervention nicht stattstndet und sie zur Verzweiflung getrieben werden, die Johannes burger Bergwerke zerstören zu wollen. Man scheint derartiges übrigens auch in London zu befürchten. * Die Befestigung von Pretoria wird mit allen Kräften fortgesetzt. * Roberts ist noch immer damit beschäftigt, seine Front von den Buren zu „säubern". Wenn ihm dies endlich gelungen sein wird, will er den Vorstoß nach Norden sortsetzen. Vorläufig machen ihm die Buren noch viel zu schaffen bei Thabanchu und Karee Siding. * Die „Times" meldet au» Mafeking, den 19. April: Die Zahl der Belagerer beträgt jetzt etwa 3000 Mann. Sie verfügen über zahlreiche Geschütze, haben aber ihr grobes Creuzot-Geschütz sortgebracht und, wie Einge borene berichten, zur Ausbesserung nach Pretoria ge schickt. Die Belagerung wird jetzt von den Buren nachdrücklich betrieben. Oeffentliche Stadtverordnetenßtzurrg zu Aue am 3. Mat 1900. Am NatStische die Herren Stadträte BrostuS und Gläser. Der Herr Vorsitzende Hänel eröffnete kurz nach 6 Uhr die Sitzung und meldet die Entschuldi gungen der fehlenden Herren K'rcheiS und Stief, über welch« eii'e ziemlich lebhaft« Debatte entsteht. Die Herren Lehn und Schönigerj empfehlen, die Entschul- digung des Herrn Stief nicht anzuerkennen, zumal derselbe im vorigen Jahre bet 33 Sitzungen 16 mat gefehlt, desgleichen auch dieses Jahr in dec letzten Sitzung. Herr Reuther empfiehlt die Ent chuldigung de» Herrn Ktrckei». Herr Rotzner beantragt schriftlich« Entschuldigung. Li« Abstimmung ergiebt einstimmige Annahme der Entschuldigung de» Herrn Kirchei» und Annahme gegen 5 Stimmen die de» Herrn Stief. — Auf der Tagesordnung steht nur der eine Punkt „Die neue Feuerlöschordnung für die Stadt." Ehe man in die Tagesordnung eintritt, beantragt Herr Schöniger, den Punkt 2 au» der geheimen Sitzung in die öffent- ltche zu übernehmen, man müsse einmal mit der alten Gewohnheit brechen und auch persönliche Sachen öffentlich verhandeln, damit di« Bürger erfahren, wa» überhaupt verhandelt wird. Herr Stadtrat Brosiu» empfiehlt wegen der persönlichen Erörterungen diesen Punkt in geheimer Sitzung zu belassen, desgleichen Herr Reichel, sür den Antrag des Herrn Schöniger sprechen noch die Herren Rotzner und Lehn, ersterer wünscht d»tn-' gend, mehr Punkte öffentlich zu verhandeln, damit die Bürgerschaft mehr erfahre. Nachdem Herr Schöniger nochmals warm für seinen Antrag eingetreten ist, wird derselbe mit 11 Stimmen angenommen, dafür stimmen die Herren Höckncr, Georgi, Rotzner, Trommler, Lehn, Schöniger, Rehm, Reuther, Hermann Günther und Otto Günther. — Herr Lehn wünscht die Feuer löschordnung erst vervielfältigt und den Mitgliedern einzuhändigen, damit dieselben sich bei einem so um fangreichen Material insormiren können. Ueber die Geschäftsordnung kommt es zu einer Differenz zwischen dem Vorsitzenden Herrn Hänel und Herrn Lehn. Herr Rotzner verbreitet sich eingehend über die Drücke berger von dem Feuerwehrdienst. Bei Eintritt in die Tagesordnung wurde die Ordnung durch Herrn Re gistrator Kühn vorgelesen, u. nachdem die sofortige Be- rathung der Vorlage beschlossen wird, wird dieselbe von Herrn Vizevorsteher Rotzner vorgeleien und über die einzelnen Punkte abgestimmt, die vielen Para graphen veranlassen öftere Debatten und die Sitzung zieht sich dadurch in die Länge. Herr Lehn wünscht die Uebungen der Pflichtseuerwehr von 4 auf 2 herab- zusetzen und beantragt dies, der Antrag wird abge lehnt. Herr Heinze beantragt, daß die Pflichtseuerwehr auch bei allen andern größeren Gefahren, wenn nöthig, allarmirt wird, der Antrag wird angenommen. Eine längere Debatte erregt die Aerzlewahl bei Ausstellung von Zeugnissen, die Vorlage schreibt den Polizeiarzt vor, die Herren Rotzner, Reichel, Schöniger, Lehn und Georgi wünschen freie Aerzlewahl. Es handelt sich um die Attestierung von Krankheit sowohl der eigenen Per son als der Angehörigen bei etwaigen größeren Allar- mirungen. Es wird gegen die Herren Trommler und Hermann Günther beschlossen, statt des Wortes fiolt- zeiarzt hinzuzusetztn: von einem Arzt. Nachdem die einzelnen Paragraphen berathen, wird die Ordnung mit einigen Aenderungen angenommen, dieselbe tritt am 1. Juli 1900 in Kraft. Herr Schöniger wünscht, datz von dieser Zett ab das Loskäufen auch wegfällt und die bestsituirten Bürger auch in die Rethen der dienstpflichtigen Feuerwehr einrreten. — Bei Punkt 2 schlägt der Rat und Realjchulausschutz vor: Herrn Turnlehrer Hetz mit 1. Oktober 1900 mit einem Ge halt von 2100 Mark anzustellen, dazu sprechen die Herren Reichel, Lehn, Schöniger, Roßner und Georgi. Herr Vorsitzender Hänel verlieft hierauf eine Verfügung des Kgl. Ministeriums, wonach das Ministerium 12000 Mark Zuschuß gewählt, aber die Bedingung stellt, Herrn Heß mit obigem Termin bei einem Mittimalge halt von 2100 Mark anzustellen. Herr Reichel em pfiehlt den RarSbeschlutz warm u. wird gegen 1 Stimme angenommen. — Herr Schöniger knüpft an dl« Poli zeiverordnung das Botschekspiel an und tritt ganz ener> gisch sür Anschaffung von Spielplätzen für Kinder ein. — He r Lehn will wissen, warum ein neuer Bauaffistent A« fier Irsmde Roman von Alexander Blumenberg. ?t Ihre große Tour durch die Staaten endigte mit dem Kontrakt, in welchen sie auf die Dauer von vier Jahren getreten war. Der Zeitpunkt war nahe, an welchem sie wieder nach Europa znriickkehren sollte. In ihren letzten Briesen hatte sich «ine beinahe krankhafte Sehnsucht nach ihren« Knaben und nach der Heimat überhaupt, kundgege- ben. Alcherdem ängstigte sie der beginnende KriegSlärm, die znnehnrenden Unruhen und Aufregungen, mit welchen die Nord- und Südstaaten anfingen, sich gegenüberzutreten. Die Gesellschaft, zu der Paula Freiung kontraktlich ge- hörte, hatte bereits sür sämtliche ihrer Mitglieder Pas sage für Europa genommen, Paula hatte die» geschrie ben und den Zeitpunkt ihrer Ankunft sür September fest gestellt. Ludwig halte, ohne darüber bi« jetzt mit seiner Mut- «er gesprochen zu haben, die feste Absicht, bei Frau von Malatoff» Ankunft sein Heim für einige Zeit zu meiden, seine Ferienzeit konnte er wohl um einige Wochen ver längern und diese benutzen, um eine Reise nach den ita lienischen Seen zu unternehmen. Er vermied sodann eine Zusammenkunft mit der jun gen Frau in seinem eigenen Heim welche» sie nicht um hin konnte, für die Dauer einiger Tage oder Wochen zu betreten. Lndwig war sich seiner Schwäche wohl bewußt, die Kraft der Entsagung fan d er nur, wenn er grau von Malatoff niemals wiedersah. Er wußte ja auch, daß vom königlichen Theater bereit« glänzend« Anerbietungen an Paula Freiling ergangen waren und zweifelte keinen Au- aenblick, daß die verlockenden Aussichten die Künstlerin bestimmen würde», ihre Laufbahn weiter fortzusetzen. Da» einfache Dach seine» Hause» würde demnach wohl nur kurze Zeit die Ehr« haben, di« schöne, verwöhnte Frau darunter »« bergen. Ludwig hatte den Brief entfaltet und gelesen. Noch an demselben Abend schrieb er an Han» Lnhweiler, und schloß Frau von Malatoff» Brief mit hinein. Nie hatte Paula Freiling Mut, Hoffnuna und Willen»- kraft nötiger gehabt, al» in dem Augenblick, da sie, so nah« dem Ziele, mit bangem, heimwehkranken Herzen da» Schiff fortziehen lassen mußte, welche», so hatte sie gedacht, sie zu der Heimat und ihrem Knaben zurückbriiigen sollte. Es lag nur noch ein Tag zwischen der Abreise und alle» Nö tige war dazu von ihr geordnet worden, al» sie durch da» Zeitungsblatt, welche» eineListe der Verwundeten enthielt, erfuhr, daß Hauptmann Lutzweiler schwer verwundet sei. Vor wenigen Tagen noch hatte sie Abschied von ihm genommen, so lebensfrisch und mutig war er von ihr ge gangen und so schnell waren ihm die Flügel gelähmt. Wilhelm Lutzweiler hatte sich ungeachtet ihrer flehent lichen Bitten, ihrer ernstgemeinten Vorstellungen, doch un ter die Scharen der Freiwilligen aufnehmen lassen Bei dein heißköpfigen Jüngling, der sich nun einmal in die Be geisterung für die gute Sache de» Norden» hineingelebt hatte, fruchteten weder Bitten noch Ermahnungen, ihn von seinen Plänen zurückzubringen, und e» bedurfte eben nur eine» Aufrufe» de» Präsidenten, um Wilhelm für ein Land die Waffen in die Hand zu drücken, da» ihn im Grunde doch gar nicht» angiug. Wilhelm hatte «ben zu langeschon von dem verlockenden Reizker Selbständigkeit gekostet, in Amerika war sein Unabhängigkeitsgefühl allzustark ge weckt worden, er dachte kaum an Widerstand gegen seine Neigung und seinen Willen. Bon seinen Eltern kamen Briefe über Briefe, Drohungen und beiße Bitten enthaltend und den Befehl, zu ihnen zurückzukehren. Er lachte über ihre Aengstlichkeit, mit welcher sie noch immer ihre Flügel über da» Nesthäkchen ««»breiten möchten, und sandte eine» Ta ge» sein Offizier-Patent: seine militärischen Kenntnisse und sein Rang al» Landwehroffizier hatten ihm auch in dem Freiwilligen-Korp» schnell zu dieser Charge verholfen. Noch immer hatte Frau von Malatoff gehofft, daß die ¬ ser entsetzliche Bürg«,krieg tu, Keime erstickt werden möchte, sie gab sich um so mehr der Hoffnuna hin, al» e» noch verhältnismäßig ruhig und unkriegerisch in New-Nork au»- sah. Dann aber traf die Nachricht ein von dem Siege der Südlichen bei Fort Sumter, e» wurde blutiger Ernst und Frau von Malatoff ersehnte den Tag ihrer Abreise. Da kam eine» Tage» Wilhelm mit glühenden Wangen und blitzenden Angen in ihr Zimmer gestürzt. Sie hatte ihn in den letzten Wochen seltener gesehen. Wilhelm hatte in dem Hause eine» Oberst Bendix sehr viel verkehrt Und war mit dessen beiden Sühnen eng befreundet worden. „Leb' wohl, Minna,Schwesterherz!" rieferaufgeregt. „Grüß mir da» Heimatland, und glückliche Heimreise I Wir sind zuin AuSmarsch befohlen, in einer Stunde ziehen wir ab gen Washington, letzt heißt'», dem Feind die Zähne zei gen !" Er umarmte und küßte die Schwester stürmisch. „Und die Eltern?" fragte sie vorwurfsvoll, „Du hast Pflichten zuerst doch sür sie und Dein eigenes Vaterland!" Ersah sie mit den vor jugendlicher Begeisterung strah lenden Augen herzinnig an: „Die Eltern und da» deutsche Vaterland sollen mich auch, so Gott will, wieder sehen und man wird, hoffe ich, nicht schlechter von mir denken, daß ich Jugendkrast und Hand und Wehr einer guten, gerechten Sache leihe." „Aber Du vergißt, Wilhelm, daß Du al» der einzige Sohn Deiner Eltern, deren Stolz und Hoffnung Du vist, deren Stütze für ihr Alter Du sein sollst, Deine Kinde»- vflicht für diese gute und gerechte Sache opferst," beharrte die Schwester und fühlte bei der Ermahnung die flam mende Röte im Gesicht aufsteiaen. Hatte sie nicht eben so leichten Herzen» ihre Kindespflicht anfaegeben? Welche» Recht hatte sie, zu ermahnen ? Dennoch fuhr sie, sich über windend, fort: „Wenn Du nun in diesem entsetzlichen Kriege fällst, wa» dann, wie wird der Vater, die Mutter deu Ver lust de» einzigen Sohne» ertragen?" „Ah bah, Minna, wa» denkst und redest Du vom Ster- ben l" rief er leichthin; „eine jede Kugel trifft ja nicht. Ehre und Ruhm will ich mir erwerben, aber nicht ein« nichtsnutzig« Bleikugel."