Erster Th eil. Die Lehre vom Metamorphismus gehört zu den in der Geologie am häufigsten abgehandelten, aber defswegen keinesweges zu den klarsten. Schon um defswillen, weil darunter die verschiedenartigsten Dinge zu sammengebracht werden und dann, weil der Metamorphismus mit den letzten und schwierigsten Fragen der Geologie in inniger Verbindung steht, mit den Ansichten über die ersten Anfänge der Erde. Man hat häufig die Bezeichnung Metamorphismus auf die Verän derungen ausgedehnt, welche das einzelne Mineral erfährt, so z. B. auf die Verkieselung der Gryphaeen, hier ist jedoch nur der Metamorphismus der Gesteine in Betracht gezogen. Auch bei diesem wird der Begriff bald in einen sehr weiten bald in einem engeren Sinne gebraucht. Nimmt ihn Durocher sehr weit (Bull. geol. (2) 3. 546. 1846), der darunter „l’ensemble des effets de transformation, de modification de nature ou de texture, qu’ont eprouves les roclies“ begreift, so umfafst nach S tu der (Lehrb. phys. Geogr. und Geologie 2. 116. 1847) „Metamorphismus im weiteren Sinne alle die Einwirkungen, welche durch andere Kräfte als Schwere und Cohäsion auf die Gesteine ausgeübt worden sind. — Meta morphismus im engeren Sinne beschränkt sich auf die Umwandlungen der Gesteine, welche nicht durch Einwirkung der Atmosphäre oder des Wassers auf die zu Tage liegende Aufsenfläche, sondern, mittelbar oder unmittelbar, durch Thätigkeiten erzeugt werden, deren Sitz im Innern Abhdl. der phys. Kl. 1811. Nr. 2. 1