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Neueste Meldungen von den Kriegsschauplätzen. kln neuer SliltzpllM in <len Urgonnen erobert. von Wen nichts neues. Großes Hauptquartier. 2. Dezember, vorm. 2m Westen wurden keine Vorstöße de» Feindes abge- wiesen. 2m Argonnen-Walde wurde vom würstembergischen Infanterie-Regiment Nr. 120. dem Regiment Sr. Mas. de» Kaiser», ein starker Stützpunkt genommen. Dabei wurden 2 Offiziere und annähernd 300 Mann zu Gefangenen ge macht. Au» Ostpreußen nicht» neue». 2n Nordpoten nehmen die Kampfe ihren normalen Fortgang. 2a Südpolen wurden feindliche Angriffe zurückgewiesen. Oberste Heeresleitung. HW Wn in kn letzten Mninslsen gefangen. Gröhes Ha^ckquartier, 2. Dezember, vorm. Vie in der ausländischen presse verbreitete Nachricht, dah in der von uns gemeldeten Zahl von 40 000 russischen Gefangenen, die bei Kutno gemachten 23 000 Mann enthal ten sei. ist unwahr. Die Ostarmee hat in den Kämpfen bei Wloclawec. Kutno. Lodz und Lowicz vom 10. November bis 1. Dezember über 80 000 unverwundete Ruffen zu Gefange nen gemacht. Oberste Heeresleitung. 1 . —-S-—» und über 42 Jahre dem Pestalozzistifte seine Kraft gewidmet. Freiberg, 2. Dezember. Line eigenartige lleberraschung wurde einem hiesigen Handarbeiter zuteil, der in den näch sten Tagen ins Feld rücken wird. Seine Frau beschenkte ihn nämlich mit Drillingen, zwei Mädchen und einem Knaben. Der glückliche Vater hat bereits drei Kinder. Plauen i. v., 2. Dezember. Die Beerdigung des ver storbenen Laadtagsabgeordneten Hermann Sammler fand Sonntag nachmittag unter großer Beteiligung im Nachbar orte Straßberg statt. Im Trauergottesdienst zeichnete der Ortspfarrer Mathe ein Lebensbild des Dahingeschiedenen; am Grabe sprach Landtagsabgeordneter Bürgermeister Dr. Schanz (Oelsnitz). Rechtsanwalt Netcke widmete dem Heim gegangenen einen Scheidegruß im Namen des Konservati ven Vereins für die Amtsgerichtsbezirke Plauen und Pausa. Drei Ehrensalven des Militärvereins Straßberg über das Grab Sammlers, der Veteran von 1870/71 gewesen, been deten die Trauerfeier. An» dem Gerichtssaal. * Strastammer des Sgl. Landgerichts Bautzen. Ein Fürsorgezögling, der Ochsenknecht Walter Emil Kreische aus Schmölln, hatte sich wegen schweren Diebstahls zu verantworten. Er war auf dem Rittergut Nedaschütz, wo er diente, im Juli und August d. I. durch ein Fenster in das Arbeiterhaus eingestiegen und hatte aus einer Hose und aus einem mit Gewalt geöffneten Koffer Barbeträge von 9,80 und 9 gestohlen. An einem weiteren Koffer hatte er die Lederbänder zerschnitten, im Koffer selbst aber kein Geld ge funden. Kreische erhielt 3 Monate Gefängnis. Letzte Depeschen. SS 2ahre auf dem Thron. Vien. 2. Dezember. Kaiser Franz Josef begeht heute sein 66. Regierungsjubiläum. Die Wiener Presse widmet diesem Ereignis begeisterte Festartikel. Das Blatt hat sich gewendet. Rotterdam, 2. Dezember. Die russischen Meldungen aus Polen find setzt weniger flegesgewiß. Maa erhält daraus den Eindruck. dah den Russen, die einen Teil der deutschen Ar mee südöstlich Lodz zu umzingeln hofften, diese Absicht miß- lang. und dah sie nunmehr selbst durch eine llmfasstmgsbe- wegung der zwischen Lodz uad Salisch stehenden Deutschen bedroht «erden. 2«d«afall» zeigt sich setzt, welche wichtigen Stützpunkte die gleich im Ausaag des Kriege» von den Deut schen besetzten Städte »«lisch. Lzenstochav und Melua find. (». L.-A.) Die rassischen Offi-iersverlnste bi» zu» 20. November. Zürich, 2. Dezember Nach amtlicher Mitteilung de, »Rußki 2nvalid" betragen die russischen Osfiziersverluste bi. 20. November S702 tote, IS 511 verwundete und ZS7S ver mißte Offiziere. (B. L.-A.) Typhusepidemie in der belgischen Armee. London, 2. Dezember. (W. T. B.) Vie »Time,- v«- öffentllchen den Brief eines Majors des englischen Sanitäts wesens au» Calais, in dem es heißt, daß Calais von einer Typhusepidemle bedroht sei. Die belgische Armee sei von Typhus durchseucht, wenn man die Krankheit sich au»bret- ten lasse, werde von der belgischen Armee bald nicht» mehr übrig sein. Cs sei unbedingt notwendig, die Spitaleinrich- tungen schnellsten» zu vervollkommnen. Der Iar an der Front. Petersburg, 2. Dezember. (W. T. B.) Der Aar ist heute stütz nach dem Kriegsschauplatz abgereist. Vom türkischen Kriegsschauplatz. Konstantinopel, 2. Dezember. (W. T. B.) Bericht des Hauptquartiers. Die Kämpfe dauern an der Grenz« von Aserbeidschan fort. Die „Vossische Zeitung" beschlagnahmt. Berlin, 2. November. (W. T, B.) Die „Voss. Ztg." brachte in der gestrigen Abendnummer einen Bericht über die vertrauliche Sitzung der Kommission des Reichstages, der nicht autorisiert war und dem Reichskanzler Aeußerungen in den Mund legte, die dieser nicht getan hat. Die betreffende Nummer der „Voss. Ztg." ist daher mit Beschlag belegt wor den. — Hierzu teilt der Vorsitzende der freien Kommission des Reichstages dem W. T.-B. mit, daß die Mitglieder der Kommission einstimmig die Unrichtigkeit des Berichtes der „Voss. Ztg." feststellten. ... portugiesische Hilfe in Aegypten. ' Frankfurt, 2. Dezember. (W. T. B.) Die „Franks. Ztg." meldet aus Konstantinopel: Seit einigen Tagen weilen portugiesische Offiziere in Aegypten, die Borboten für grö ßere portugiesische Hilfskräfte sind, welche in der ersten Woche des Dezembers landen werden. Englands Verantwortung an der Neulralitätsverletzung China». Frankfurt a. M., 2. Dezember. (W. T. B.) Die „Frtf. Ztg." meldet aus Peking vom 5. Oktober: Das beratende Oberhaus legte der Regierung eine Denkschrift vor, in der die Verantwortlichkeit Englands an der Verletzung der Neu tralität Chinas durch Japan dargelegt wird. Amerika hat keine Bedenken gegen eine deutsche Landung in Kanada. London, 2. Dezember. Die „Times" melden aus Wa shington: In einer Rede des früheren Präsidenten Taft über die Monrödoktrin erklärte dieser, daß das Landen von Trup pen in Kanada, die England bekämpfen, nicht als eine Ver letzung der Doktrin aufgefaßt werden könne. Dies würde aber der Fall sein, wenn versucht würde, eine neue Regie rungsform in Canada einzuführen. Wenn die Deutschen siegten, könnten sie Kanada die Kriegskosten auferlegen. pari», 2. Dezember. Auf die in Frankreich häufigen Fragen nach den Leistungen der französischen Marine, zählt der „Temps" folgende auf: Küstenschutz, Teilnahme der Ma rinedivisionen an den Operationen des Landheeres, Beglei tung der Truppentransporte, Schutz des Handels und Ver hinderung der Rückkehr der deutsch-österreichischen Heeres- pflichtigen aus Amerika, deren Zahl 500 000 beträgt. Die 2ahre»klasfe 1915. Lyon, 2. Dezember. Dem „Nouveliste" zufolge ent spricht der Prozentsatz der tauglich befundenen Mannschaf ten der Altersklasse 1915 ungefähr dem der Jahresklaffe 1914. Die Verteilung der Rekruten auf die Garnisonen soll am 20. Dezember beendet sein. Der Kriegsminister gibt bekannt, daß nahezu die ge samte Altersklasse 1915 der Infanterie einverleibt werde. Der Kavallerie sind einzig die Militärarzneischüler zugeteilt worden. Erdbeben in Tirol. 2nn»bruck, 2. Dezember. Vorgestern abend und gestern früh wurden drei Erdstöße verspürt, von denen der erste besonders stark wär. Schaden wurde nicht verursacht. Wetterprognose der S. S. Landeswetterwarle für den 3. Dezember: Südwestwind; meist Heller; nacht» kälter, tagsüber Temperatur wenig geändert; vorwiegend trocken. Wetterlage: Das Tief hat sich etwas entfernt, während das südöstliche Hoch seine Lage nicht wesentlich ver ändert hat. Sachsen hatte heute Morgen trübes Wetter, da» auch etwas Regen, brachte. Es scheint aber bereits Aufheite rung einzutreten. Diese dürste infolge Vorrückens des hohen Druckes ziemlich allgemein werden. Hierdurch wird dann stärkere nächtliche Abkühlung hervorgerufen. Vanille-Milch-Suppe. Zutaten: 1 Liter Milch, 2 Eßlöffel voll von vr. Oester'» »Gustin", 2 Eier, 1 Päckchen von Dr. Oetker s Danilllnzucker und etwas Salz. Zube reitung: Die Milch bringt man mit dem Banillinzucker und etwas Salz zum Kochen und rührt unterdes da» Gustin mit 3 Eßlöffel voll kalten Wassers glatt. Diese Mischung gibt man in die kochende Milch und läßt die Suppe einigemal aufkochen. Die Eier zerschlägt man mit et was kochender Milch und gibt sie in die fertige Suppe. Herausgrber: Emil May. Dm» mW Benag der Buchdruckers Friedrich May. BerauNvortlicher Bedadttur: Mar Fieder«, VLmttlch in Bischostnvöwa. »14. ? »fitz««-, chstage trat >n zur vor- nnen. Bon :r v. Veth- >, fast alle ußische Mi- i erschienen, >f Hertling. den sich bei viele Abge- dgetkommis- rshalb mur ren Plenar- bgeordneten -sitzende der Handlungen, schloß, nission des kurzen An bietern des önnen. 'In i Geist der hen Volkes. ) der Kanz- Präsideitt rte ihm der rtungen der e abend ge- mittags 10 Zusammen- i uns könn- rgends den schlossen ist, ser Energie von seinen n und dau- > >» Zezember. err Erich mit seinem « Generäl, resden nach rt Freitag, resden, von :azuges un- von Mehl- mit Liebes- rich Lachsen !0 Gehöften Stand 161 n Soldaten nach Hause, in Kinder- lehrt: In Junge auf bearbeitete i. Plötzlich Finger der Sanitäts- üsende be- ;ln Damen- rd minder- m. reuz. Der mnn L Co. lth (Dres- Abteilung erne Kreuz oundet uns m, Lenm- raen Kreuz e von hier, ihung. Auf Hebammen- ihl fiel auf . Die Se- Durchsicht au der Ar- Jm Ge- auf eigene zum 3. De- Snauck, 180 Gemeinde- Bruchzins agen. Zum es Autoab- g gegeben, gelegt wer- : Kosten«», eträgt und m Dau des : sind durch at die Der- erung der lgen muß. Nr. 280. Das Stein«schlag«n soll an hiesige Einwohner -um Einheits- Preise won 2,50 «ll pro Kubikmeter vergeben werden. Ein zurückgezahlte» Kapital von 345 »tt soll in ein bereit» be stehende» Etnkagebuch der Landständischen Bank in Bautzen eingezahlt werden. Der Wegebauausschub erstattete Bericht und beantragte: daß der Bau der Fußwege, wenn er vorge nommen wird, gründlich erfolgen soll; daß die alten und wilden Kirschbäume am Schaudorfwege und der Franken thaler Straße durch gute Bäume ersetzt, und um weiteren Beschädigungen der jungen Obstbäume vorzubeugen, 100 Stück Baumhalter angekauft werden möchten. Den Anträ gen wird stattgegeben. Einstimmig wird beschlossen, die un gültig gewordenen Hypothekenbriefe an die Aussteller zu rückzugeben. Ferner werden für die angeordnete Getreide vorratsermittlung und Viehzählung die Herren L. Biesold, E. Zenker, Heinr. König und Gemeindekassierer R. Fichte als Zähler ernannt. Eine Ausbesserung des Weges in Röder brunn soll vorgenommen werden. m. Oberneuklrch. 2. Dezember. Bei der Sparkaffe zu Oberneuklrch L. S. erfolgten im Monat November 364 Ein zahlungen im Betrage von 67139,11 dagegen erfolgten 174 Rückzahlungen im Betrage von 26 620,74 «ll. Der Bar- bestand betrug am Schluffe des Monats 22 268,51 -K. m. Oberneuklrch, 2. Dezember. Der Fabrikweber Cmil Lehmannaus Oberneuklrch erlitt auf dem Wege zur Post einen Unfall. Er stürzte und brach ein Bein. Au» der Amlshauplmannschafi Löbau. Löbau, 2. Dezember. In Oberoderwitz wurde der Tischler Wünsche durch einen herabstürzenden Balken getötet. Bei seinem Begräbnis erlitt die Frau einen Schlaganfall, an deren Folgen sie starb. Die beiden Söhne stehen im Felde. Au» dem Meißner Hochland. Oberostendorf, 2. Dezember. Die Verpackung sind Ab sendung der Weihnachtsgaben an die Kriegsteilnehmer von Ober- und Niederottendors erfolgte am Donnerstag. Gegen 80 Pakete wurden versandt. Die Mittel hierzu wurden von ben Gemeinden und vom Frauenverein aufgebracht. -- Einen vaterländischen Unterhaltungsabend beabsichtigt der Gesangverein am 13. Dezember im Niedergericht abzuhalten. Eintritt wird nicht erhoben, für Bortragsfolgen sind 10 W entrichten, ohne der Mildtätigkeit Schranken zu setzen Der eventuelle Reinertrag wird dem Roten Kreuz über wiesen. Wrinz Friedrich Christian von Sachsen und sein toter Kamerad. Gleich zum Beginn des großen Krieges zogen auch die beiden ältesten Söhne des Königs Friedrich August, Kron prinz Georg und der 20jährige Prinz Friedrich Christian, mit den sächsischen Leib-Grenadieren inH, Feld. Am 30. August hatte das Leib-Regiment seinen Ehrentag. Es kämpfte erfolgreich bei der Erstürmung der Höhen von B. Es hatte schwere Verluste und unter den Gefallenen be fand sich auch ein blutjunger Leutnant, ein Freund des jun gen Prinzen Friedrich Christian, der soeben erst auf dem Schlachtfelde zum Offizier befördert worden war und noch den Fähnrichsrock trug. Am Abend nach der blutigen Schlacht kommt der Nater des Gefallenen, ein hoher Offi zier im Divisionsstabe, zum Leib-Regiment geritten. Er ahnt es, daß sein Sohn gefallen ist, kann aber keine zuver- Wfige Nachricht erlangen und muß in der Nacht zum Stabe zurück. Dem Prinzen Friedrich Christian läßt es keine Ruhe. Als noch das Dorf, um dessen Besitz die Sachsen gekämpft, im Feuerbrand glüht, fährt der Prinz nach dem Schlachtfeld, um den vermißten Regimentskameraden zu suchen. Er sucht, er fragt, er findet ihn nicht, kehrt aber am nächsten Tage zurück und hat einen Arzt und mehrere Krankenträger mit genommen. Die Nachforschungen werden fortgesetzt. Sie kommen auf die Höhe, wo die Schlacht am stärksten getobt, an einen Schützengraben, der Grenadiere und Schützen im Tode vereint hat, und hier oben steht die kleine Schar, wäh rend ringsumher die Kanonen brüllen, plötzlich vor einem einsamen Grabe, das ein schlichtes Holzkreuz trägt. „Hier ruht ein Offizier vom Leibregiment" ist seine Inschrift. Der Name fehlt. Des Prinzen Begleiter entfernen die dünne Erdschicht und erschüttert blickt Prinz Friedrich Christian in das gebrochene Auge seines Regimentskameraden. Die Leute schneiden Bretter zu einem Sarge zusammen, bann betten sie den Toten in Reisig und Blumen, ein Kreuz auf die Brust — der Sarg wird geschlossen. Und nun wird ber tote Kamerad im prinzlichen Kraftwagen ruhig — ganz ruhig an eine sichere Stelle gefahren. Sie findet sich am Südausgang des Dorfes an einem Wegekreuz: Ein Hügel, Däume, ein Kruxifix steht da. Der Kraftwagen Hält. Dort hin tragen sie den Sarg, da betten sie ihn — der Prinz spricht tiefergriffen herzliche Worte — ein lautes Vaterunser — die Erde darauf. Ein Holzkreuz darüber: „Hier ruht . ., Leutnant im Leibregiment, gefallen am 30. August bei der ruhmvollen Erstürmung der Höhen von B." — Sie kehren heftn. Der erste Sang des Prinzen ist zum Dater: „Ich habe ihn gefunden, hier der Säbel des Helden." Tiefbewegt reines Wortes mächtig, drückt der ergraute Offizier dem jun- Zen Prinzen dankbar die Hand. Aus Sachse« Dresden. 2. Dezember. S«. Maj. der König wird sich Sonnabend, den 5. Dezember, früh 3 Uhr 37 Min. nach dem Kriegsschauplätze begeben. Dresden. 2. Dezember. Stadtverordneten- Wahlen sollen laut Ratsbeschluß in diesem Jahre in der Residenz nicht vor? genommen werden. Die in Frage kommenden sieben aus scheidenden Herren bleiben also im Kollegium. Dresden. 2. Dezember. Schuldirektor l. R. Wilhelm Zech«, ein ausgezeichneter Schulmann, ist am Sonnabend hier gestorben. 25 Jahre lang hat Direktor Jahn dem Vor hand des Sächsischen Pestalozzivereins ehrenamtlich gedient Der Sächsische Erzähler. Seite 3. 1914.