Volltext Seite (XML)
Z-s 7» S. 2 'r' ? - jm Gaufnapf gefrorenen Lasser können sie überhaupt nichts onsangen. Man sollte ihnen deshalb täglich mehrmals, aber regelmäßig, überschlagenes Wasser geben. Weil der Wärme verbrauch im Winter größer ist, muß sür bessere Ernährung gesorgt werden. Der Hundebesitzer hat keinen Grund, sich als besonderer Tierfreund zu fühlen, wenn er diese notwen digen Maßnahmen zur Erhaltung und zum Wohlbefinden seines Tieres vornimmt. Das find Pflichten. ^du. Was alle» aa» dem Steinkohlenteer gewonnen wird, davon haben wenige Menschen genaue Kenntnis. In der Zeitschrift »Himmel und Erde" berichtet Rathsburg sehr Interessantes au» dem Betriebe der Rütgerswerke bei Ber lin, der größten Teerdestillationsanlage Deutschlands. Am meisten bekannt ist die Verwendung der Teeröle zum Wet-: terfestmachen der Telegraphen- und elektrischen Leitungs masten. Neuerlich geschieht diese Imprägnierung nicht mehr bloß äußerlich. Die Masten werden vielmehr völlig von Teerölen durchtränkt. Der in Gasanstalten und Kokereien als Nebenprodukt entstandene Teer wird zunächst durch direktes Feuer erhitzt. Die leichtflüchtigen Teeröle, die etwa 10 Proz. ausmachen, sind die bei weitem kostbarsten. Aus ihnen gewinnt man Napthalin und Anthrazen. Aus den Phenolen erhält man die Karbolsäure und weiterhin die unangenehm riechenden Pyridinbasen, die zur Ungenießbarmachung des Brennspiri tus dienen. Das Benzol dient heute ganz allgemein als Kraftquelle für Lastautos. Anthrazrn >. nd Naphtalin bilden die Ausgangspunkte für die herrliche a Teersarben Alizarin und Indigo. Kresole liefern wichtige Desinfektionsmittel. Der Landwirtschaft dient die Teerölverarbeitung durch Herstellung schwefelsauren Ammoniaks zu Düngezwecken. Wer Kopfschmerzen hat, nimmt Aspirin, Antipyrin, Py ramidal,. Die Schlafkrankheit bekämpft Atoxyl. Wenige wissen, daß dies alles Erzeugnisse aus Steinkoh lenteerölen sind, wie auch das Saccharin, der künstliche Süß stoss Aus harzigen Bestandteilen des Teers gewinnt man den Bakelit und Resinit zur Isolation elektrischer Anlagen, zur Herstellung von Schildpatt-, Perlen- und Bernsteinimita tionen, von Knöpfen, von Tischplatten und Instrumenten griffen im chemischen Betriebe und von Klischees. Etwa 40 Proz. machen die schwer flüchtigen Teeröle aus, die der Oelfeuerung und der Staubbindung auf Straßen dienstbar werden und bei Herstellung der Dachpappen usw. Berwendung finden. Der Rückstand von 50 Proz., das Steinkohlenteerpech, wird schließlich brikettiert. > Es ist wahrscheinlich, daß die moderne Chemie in Zu kunft noch manchen neuen wertvollen Stoff dem Teer ab ringt zum Wohle der Allgemeinheit. Allerlei praktische Winke «ad kleine Mitteilnngen. «riegsvorträge auf dem Laude. Man schreibt uns: Während in den Städten und Großstädten bedeutende Männer bemüht sind, durch Borträge die Begeisterung für den uns aufgedrungenen furchtbaren Krieg wach zu halten, müssen die Landbewohner aus ihrer Zeitung und den sonn täglichen Predigten neue Kraft schöpfen, um die schwere Zeit mutig zu überwinden. Solange die Landarbeit die Zeit -er Landleule in Anspruch nimmt, mag auch die tägliche Lesestunde und die Sonntagspredigt genügen, nun kommt aber der Winter mit seinen langen Abenden und den stillen Wochen. Diese Zeit wird um so eintöniger, als der furcht bare Krieg Tanzlustbarkeiten und sonstige Vergnügungen verbietet. Da wäre es sehr zweckmäßig, wenn auch in den Dörfern Kriegsvorträge gehalten würden. Vereine, Ge nossenschaften und die Gemeinden selbst sollten es sich ange legen sein lassen, Kriegsvorträge zu veranstalten. Geistliche, Lehrer u. a. dürsten gewiß gern bereit sein, Vorträge zu halten. Daß der Eintritt frei, ist selbstverständlich, doch könnte zum Besten des Roten Kreuzes, des Vaterländischen Frauenvereins oder der Unterstützungsbedürftigen ein ge ringes Eintrittsgeld erhoben werden. Die Kopfdüngung der Mnlersaakn darf nicht versäumt werden. Sie geschieht nach dem Ergründen der Saaten und während des Winters bis zum Frühjahr. Bodenart und Witterung müssen bei Düngung selbstverständlich berücksich tigt werden. Kalisalze in Verbindung mit Thomasmehl wer den am besten im Herbst bei offenem Wetter gestreut. Indes kann die Düngung auch im Winter bei trockenem Frost und nicht zu hoher Schneedecke erfolgen. Superphosphate, Am moniaksuperphosphate, sowie Stickstoffpräparate werden da gegen vor Beginn der Vegetation gegeben. Salpeterarten gibt man in mehreren Würfen bis zum Schossen, doch muß bei der Düngung die Durchlässigkeit des Bodens in Betracht gezogen werden. Auf betaute und beregnete Pflanzen darf künstlicher Dünger nicht gestreut werden. Beim Düngerein kauf ist in diesem Jahre große Vorsicht geboten. Daher lasse sich jeder den vollen Gehalt der Düngemittel ausdrücklich ga rantieren. Die Kälberruhr. Auf diese verheerende Krankheit ist in dieser schweren Zeit großes Gewicht zu legen. Gilt es doch zur Volks- und Heeresernährung die Rindviehbestände zu erhalten und nach Möglichkeit zu vermehren. Da ist jedes Kalb äußerst wertvoll, und es soll nicht ein einziges Tier verloren gehen. Aber zuweilen kommt ein ruhrartiger Durchfall bei Kälbern vor, der oft schon innerhalb drei Ta gen zum Tode führt. Die Ursache hierfür ist gewöhnlich im Futter zu suchen. Namentlich dann, wenn den säugenden Kühen vor und nach dem Kalben sauer gewordene Treber gegeben werden, ist die Kälberruhr unausbleiblich. Als Mittel zur Heilung werden vielfach die sog. Thüringer Pillen empfohlen. Das Impfen darf ebenfalls nicht versäumt werden. Die Vein- und knochenweiche ist eine Krankheit, von der namentlich die jungen Hühner, Tauben und Truthühner be fallen werden. Bei Enten und Gänsen findet man dagegen derartige Krankheitserscheinungen höchst selten. Die Krank heit äußert sich hauptsächlich, wie schon der Name besagt, darin daß die Knochen weich und biegsam werden. Gleich zeitig läßt auch der Appetit der Tiere nach. Die Pattenten bleiben an einem Orte liegen und sind schließlich nicht in der Lage, sich fortbewegen zu können. Schließlich stockt der Appetit der Tiere gänzlich, und eine Folge ist das Verenden derselben. Diese Krankheit hat ihre Ursache in der Fütterung, denn sie ist lediglich eine Folge vom Fehlen kalkhaltiger Stoffe in der Nahrung. Jeder Züchter muß deshalb dafür Sorge tragen, daß die Tiere nicht nur zum allgemeinen Wachstum förderliches Futter erhalten, sondern daß auch der Knochenbau durch Gaben von kalkhaltigem Futter gekräftigt wird. Hierhin gehören: Hafer, Gerste, Kleie, Schrot, sowie alle Fleischabfälle. Außerdem gebe man jedoch auch dem Weichfutter etwas Knochenmehl oder phosphorsauren Kalk bei. Außerdem schaffe man den Tieren Bewegung, wodurch nicht nur die Beine gestärkt werden, sondern auch der Appetit eine Förderung erfährt. Verantwortlich fir den Inhalt: Max Fiedrrer in Bischofswerda. d von e, die i und l und