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DIENSTAG, 21. APRIL 1936, 8 UHR (Verlegt vom 28. Januar) VIERTE KAMMERMUSIK IM KLEINEN SAALE DES GEWANDHAUSES * AUSFÜHRENDE: Irma Beilke — Camilla Kailab — Hanns Fleischer — Friedrich Dalberg Am Klavier: Paul Schmitz und Joachim Popelka Deutsches Volksliederspiel. 16 Volkslieder für vier Singstimmen und Klavier (op. 32) von Hermann Zilcher (geb. 1881). Texte in besonderem Heft Liebeslieder. Walzer für Klavier zu vier Händen und vier Singstimmen (op. 52) von Johannes Brahms (1833 — 1897). < Rede Mädchen, allzu liebes, Das mir in die Brust, die kühle, Hat geschleudert mit dem Blicke Diese wilden Glutgefühle! Willst du nicht dein Herz erweichen, Willst du, eine Überfromme, Rasten ohne traute Wonne, Oder willst du, daß ich komme? Rasten ohne traute Wonne — Nicht so bitter will ich büßen. Komme nur, du schwarzes Auge, Komme, wenn die Sterne grüßen. Wie des Abends schöne Röte Möcht’ ich arme Dirne glühn, Einem, einem zu Gefallen, Sonder Ende Wonne sprühn. Die grüne Hopfenranke, Sie schlängelt auf der Erde hin. — Die junge, schöne Dirne, So traurig ist ihr Sinn! — Du höre, grüne Ranke! Was hebst du dich nicht himmelwärts? Du höre, schöne Dirne! Was ist so schwer dein Herz? — Am Gesteine rauscht die Flut, Heftig angetrieben! Wer da nicht zu seufzen weiß, Lernt es unterm Lieben. Wie höbe sich die Ranke, Der keine Stütze Kraft verleiht? Wie wäre die Dirne fröhlich, Wenn ihr der Liebste weit? O die Frauen, o die Frauen, Wie sie Wonne tauen! Wäre lang ein Mönch geworden, Wären nicht die Frauen! Ein kleiner, hübscher Vogel nahm den Flug Zum Garten hin, da gab es Obst genug. Wenn ich ein hübscher, kleiner Vogel wär’, Ich säumte nicht, ich täte so wie der.