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32 Callipterianthus arnhardtii n. g., n. sp. gewordenen Callipteris-Arten stimmt unser Fossil in der Form der F. 2. O. aus dem untersten Wedelteil am ehesten noch mit gewissen Formen von Callipteris naumanni (Gutbier) Ster- zel überein, wie sie bei Gothan (1907, Nr. 87, Fig. 2 und 3) abgebildet sind. Die F. 2. O. sind bei dieser Art aber aus mehr (6 bis 8) verwachsenen Einzelelementen zusammengesetzt, wogegen an unserem Fossil diese F. 2.0. — zumindest in den erkennbaren Teilen an den Über gangsfiedern (Taf. XVII, Fig. 3) — aus meist 3 bis 4 Einzelelementen bestehen, die am Ende frei sind und seitlich etwas auseinanderspreizen. Unter dem zahlreichen Vergleichsmaterial zeigt ein Callipteris-Wedelstück aus dem Unteren Rotliegenden (Manebacher Schichten) von Gehlberg (Taf. XXI, Fig. 5 bis 8) größere Ähnlichkeit. An diesem Wedelstück bestehen die F. 2. O. meist aus 3 bis 4 Einzelelementen, worin sie mit denen an den Ubergangsfiedern unseres fertilen Stückes übereinstimmen. Die F. 2. O. aus dem untersten Teil unseres Stückes stimmen aber in der Gestalt mehr mit dem bei Gothan (1907, Nr. 87, Fig. 2E) abgebildeten Stück von der Stollenwand bei Schmalkalden überein. Eine völlige Übereinstimmung ist nicht zu erzielen und wohl wegen der Umbildung der sterilen F. 2. O. in der Übergangsregion des fertilen Stückes kaum zu erwarten. Eventuell könnten charakteristische Epidermen die ser Arten weiterhelfen. Leider sind von Callipteris naumanni und unserem fertilen Wedel stück keine bekannt. In Anlehnung an Florin (1938 bis 1945, S. 269), der die männlichen Fruktifikationen der Walchien als Walchianthus bezeichnete, möchte ich für erwiesene, aber nicht sicher einer Art zuweisbare männliche Callipteris-Fruktifikationen den Gattungsnamen Callipterianthus Vorschlägen. 5.4 Callipterianthus n. g. Genotypus : Callipterianthus arnhardtii n. sp. Diagnose : Männliche Calliptei-is-Fruktifikation mit ansitzenden fertilen und steri len Fiedern und Zwischenfiedern. 5.41 Callipterianthus arnhardtii n. sp. Taf. XVII, Fig. 1 bis 6; Taf. XVIII, Fig. 1 bis 5; Taf. XIX, Fig. 1 und 2; Taf. XX, Fig. 1 bis 9. Derivatio nominis: Nach dem Finder, Herrn Alfred Arnhardt in Schmalkalden. Holotypus: Positiv-Abdruck (Taf. XVII, Fig. 1 und 2) und Negativ-Abdruck (Taf. XVIII, Fig. 1 und 2), in der Sammlung ARNHARDT/Schmalkalden. Locus typicus: An der Rodelbahn bei der Oberen Schweizerhütte in Oberhof. Stratum typicum: Unteres Rotliegendes, Oberhofer (? Goldlauterer) Schichten. Diagnose Wedelstück: doppelt (z. T. dreifach?) gefiedert, mit fertilen und am Grunde sterilen Fiedern sowie Zwischenfiedern. Spindeln: fein längsgestreift (mit einer mehr oder weniger tiefen Mittelfurche oder Rinne auf der Oberseite ?). F. 1. O.: gegenständig bis wechselständig, im Winkel von 50 bis 60° abgehend und herab laufend; Abstände an der Hauptspindel ca. 7 bis 8 mm, terminal bis auf etwa 6,5 mm ver ringert. Sterile F. I.O.: Umriß lanzettförmig, Länge ca. 11 bis 13 mm, größte Breite im mitt leren Teil (ca. 4 bis 5 mm); F. 2. O.: sphenopteridisch, schräg ansitzend (50 bis 60°) und etwas herablaufend, aus mehreren keulenförmigen, im unteren Wedelteil stärker verwachsenen Fiederlappen, im Übergang zum fertilen Wedelteil stärker zerteilt, hier F. 2. O. aus meist 3 (1 bis 4) Fiederlappen, diese auf J / 3 bis V2 der Länge frei und zur Hauptspindel abgespreizt. Fertile F. I.O.: wie die sterilen angeordnet, jedoch über diesen etwa 3 gleichlange Fie derpaare größerer Länge (ca. 18 mm), die terminalen allmählich abnehmend, mit mehr oder weniger flexuosen Spindeln und ungeteilten oder einmal (bis zweimal) gegabelten Trägern (= F. 2. O.) fertiler Organe. Fertile Organe: spindelförmige, 2 bis 2,5 mm lange Mikrosporangien, meist 5 (seltener 6 bis 7) in Gruppen am Ende der Träger, Öffnung wahrscheinlich durch Längsriß auf der Innenseite.