85 gewesen sein, die in durchaus analoger Art auch auf den 2 Stunden weiter nördlich gelegenen Rippoldsauer Gängen Vorkommen. Leider fehlt es an näheren Nachrichten über ihre Temperatur und chemische Beschaffenheit und selbst darüber lässt sich aus den Acten keine Gewissheit erlangen, ob sie aus dem Gange selbst oder aus Querklüften hervordrangen. Auf dem Friedrich-Christian-Gangzuge sind, soweit er im Gneisse aufsetzt, nur zwei Gangfonnationen entwickelt, nämlich 1. die Schapbachit- oder Wismuthsilbererz-Formation, vertreten durch das sog. harte Trum und 2. die grobe Kupfer- und Blei erze führende Flussspath-Barytformation. Die wesentlich aus Kalk- spath bestehenden Trümer treten zu wenig selbständig auf, um sie als eigene Formation unterscheiden zu können. Es lässt sich nicht leugnen, dass das harte Trum in Bezug auf seine Zusammensetzung aus dichtem homsteinartigem Quarze mit eingesprengten silberreichen Erzen der sächsischen edlen Quarzformation auf den ersten Blick ungemein ähnlich scheint. Vogelgesang 1 ) hat es in der That als Vertreter derselben auf dem Schapbacher Gangzuge angesehen und ich habe diese Ansicht längere Zeit getheilt. Allein dem harten Trum fehlen die für das Erzgebirge charakteristischen Arsenkiese und Antimonerze, die auf anderen, von Vogelgesang mit Recht zur edlen Quarz formation gerechneten Gängen, namentlich jenen von Steinach und Welschbollenbach im vorderen Kinzigthale reichlich Vor kommen. In neuerer Zeit habe ich mich nun an vielen Hand stücken des harten Trums, worunter auch Originale von Selb, überzeugt, dass sein Hornstein und Chalcedon zum grossen Theile nicht Primitiv-Bildung ist, sondern z. Th. Schwerspath verdrängt hat. Die pseudomorphe Structur ist häufig dadurch verdeckt, dass der Raum der verschwundenen Baryttafeln vollständig durch die Kieselmineralien ausgefüllt wird, so dass der Hornstein durch aus homogen erscheint, bis man ihn stark benetzt und dann die fremdartige Structur wahrnimmt. In einzelnen Drusen ragen indess Baryttafeln, völlig in Quarz umgewandelt, frei heraus, 1) A. a. 0. S. 11.