79 Ein achter Hornblende-Gneiss, in welchem ungefähr gleich viel Hornblende und Glimmer neben den übrigen bekannten Mine ralien Vorkommen, bildet eine ziemlich mächtige Einlagerung im Dollenbach-Thale, welche in Felsmassen von schwärzlicher Farbe am Wege nach dem Schwarzen Bruch zu Tage tritt. Sie ist deut lich, wenn auch dick plattenförmig abgesondert. Der Schliff lässt ausser den gewöhnlichen Mineralien schön lauchgrüne durchsich tige Hornblende-Aggregate, auch wenig Eisenkieskörnchen wahr nehmen. Dass auch ein quarzfreies Hornblende-Gestein im Gneissgebiete nicht fehlt, zeigt ein unvollkommener Aufschluss in einem am Fusswege von der Friedrich-Christian-Grube nach dem Schwarzen Bruch gelegenen Reutberge. Es ist ein ächter Strahlstein-Fels. Das überwiegende Mineral ist lauchgrüner Strahlstein in langen Säulen von ausgezeichneter Spaltbarkeit, welche sich unter den verschiedensten Winkeln kreuzen; viel kleiner sind die tombak braunen Glimmerblättchen und zahlreiche weisse Einsprengungen, welche sich unter der Lupe als trikliner Feldspath zu erkennen geben. Ausserdem gewahrt man im Schliff unter dem Mikroscop zahlreiche wasserhelle Nadeln und Sechsecke von Apatit, sehr wenig Granat und bräunliche Körnchen und abgerundete Krystalle von honigbraunem Zirkon. Der Strahlstein brennt sich vor dem Löthrohr zunächst weiss und schmilzt dann schwel - zu graulichem Email. Dieses Verhalten unterscheidet ihn hinlänglich von der S. 67 f. beschriebenen gemeinen Hornblende aus dem körnigstreifigen Gneisse. Auch der Glimmer ist von dem des Gneisses wesentlich verschieden, da er sich vor dem Löthrohr fast ebenso stark als v. Kobell’s Aspidolith auf blättert und, ohne die Flamme zu färben schwer zu schwarzem, nicht magnetischem Email schmilzt. Hiernach scheint er sehr reich an Bittererde zu sein. Leider liess er sich nicht in genügen der Menge zu quantitativer Untersuchung isoliren. Auch an nor wegischen mit Strahlstein verwachsenen Glimmern fand ich dasselbe Verhalten. Sollte sich bessere Gelegenheit dazu finden, so werde ich diesen Glimmer weiter untersuchen. Unter den vorliegenden Umständen konnte nur eine Bauschanalyse des Gesteins (spec.