— 51 — Oligoklas in grobkörnigen Ausscheidungen in völlig frischen, farblosen und stark glasglänzenden Stücken. Seine sehr deutliche Parallelstreifung und die intensive Natronflamme vor dem Löth- rohr unterscheiden ihn sogleich von dem Orthoklase. In einzelnen Gneisslagern ist aller Feldspath Oligoklas, namentlich in dem Granat-Graphit-Gneisse von der Holzessig-Fabrik (früher Farb- mühle) zwischen Wittichen und Schenkenzell. Aus diesem aus gesuchtes reines Material von der Härte 6 und 2,657 spec. Gew. ergab Herrn Dr. Hebenstreit: ') Kieselsäure Thonerde . Kalk . . Natron . . Kali . . . Eisenoxyd | Baryt . { Sauerstoff Y erhältniss 62,90 33,54 9 22,23 10,38 Q 4,45 1,27, 8,48 2,18> 3,80 1 2,09 0,35l Spuren 100,15 Der Oligoklas ist also ziemlich reich an Kalk und wird offen bar auch deshalb beim Kochen mit concentrirter Salzsäure nicht unbedeutend angegriffen. Schon früher war ein Oligoklas aus dem Gneiss von Gaggenau von Seneca 1 2 ) mit nahezu gleichem Resultat analysirt worden. Dass der Oligoklas bei einigermassen erheblichem Kalkgehalte der Zersetzung früher unterliegt als der Orthoklas, ist schon lange bekannt, ich werde später auf die Producte derselben weiter einzugehen haben. Der tiefbraune Glimmer kommt nur äusserst selten mit deut licher Begrenzung durch Flächen vor, welche ungleichwinkelige Sechsecke bilden und bei Annahme des monoklinen Systems der Combination oP. ccP. ccPoc entsprechen würden. Er ist ausge zeichnet spaltbar zu elastischen, mit honigbrauner Farbe durch sichtigen Blättchen von metallähnlichem Perlmutterglanze. Die optischen Axen bilden nur einen kleinen Winkel. Das spec. Gew. 1) A. a. 0. S. 20. 2) Geol. Beschr. d. Geg. von Baden, S. fi2.