41 Wirkungen der Atmosphärilien bedeutend günstiger ist, als die massige des an Glimmer ärmeren Granits. Daher sieht man denn auch im Gneisse zahllose grössere und kleine Bachrinnen ausgenagt, die in mannigfaltigster Verzweigung fjordartig in das Buntsandstein-Gebiet einschneiden, z. B auf der rechten Seite des Wolfthaies zwischen Rippoldsau und Schapbach. Allein, da der Gneiss überwiegend der körnig-streifigen Varietät angehört, so bilden sich hier niemals so breite Thalflächen, wie das in dem schiefrigen eingeschnittene Rothmurg-Thal zwischen Oberthal und Baiersbronn. Die 750—800 m ü. d. M. gelegenen Wasserscheiden dieser Thälchen werden von schmalen vielknppigen Buntsand stein-Zungen gebildet, die in letztere sehr steil abfallen. Der Granit hat aber im Gebiete des Wolfthales nur weit kürzere, oft fast senkrecht auf dasselbe mündende Thälchen, z. B. Burgbach-, Sulz-, Holdersbach- und Tiefenbach-Thal aufzuweisen, welche sämmtlich der linken Thalseite angehören. Nur an einzelnen geschützten Stellen lassen sich noch heute kleinere Ablagerungen nachweisen, welche aus Producten jener Erosionen, namentlich groben Gerollen von Buntsandstein und Felsarten des Grund gebirges bestehen, wie z. B. an der Kniebisstrasse oberhalb Rippoldsau, zwischen Seebach und Schapbach, etwa 8 m über dem Wasserspiegel des Wolfbaches, aber keine zusammenhängenden Terrassen, wie in den weiter westlich gelegenen Thälern des Harmersbachs, der Nordrach u. a. des unteren Kinzig-Gebiets. Das Grundgebirge ist also im nordöstlichen Schwarzwalde erst nach sehr langer Verhüllung durch Rothliegendes und Buntsand stein wieder durch Erosion enthlösst worden und über seine ur sprüngliche Form lässt sich Angesichts dieser nachweisbaren Ver änderungen nicht mehr mit Sicherheit urtheilen. Anders steht es mit der Ermittelung der Beziehungen seiner verschiedenen Ge steine zu einander und obwohl die Reste der Buntsandstein-Decke noch manche merkwürdige Lagerungs - Verhältnisse verhüllen mögen, so gelingt es doch, das Wesentliche jener Beziehungen zu erkennen, wenn man auch in die anstossenden Thäler der Rench und oberen Kinzig übergreift. Der Gneiss bildet den Haupt körper des Grundgebirges, welches von der Rench in zwei nahezu