150 Sobald sie in Folge von Aufnahme grösserer Mengen von kohlen saurem Kalke nicht mehr im Stande waren, Kieselsäure in Lösung zu erhalten, wurde zuerst diese und dann die überschüssig gelösten kohlensauren Erden niedergeschlagen. 7. Das Erscheinen besonders silberreicher Erze in der ältesten Periode der Ausfüllung des Gangs erklärt sich durch die Leicht löslichkeit des Silbersilicats gegenüber den Silicaten anderer Metalloxyde, das spate Auftreten der Bittererde dagegen durch die Neigung derselben, sich im Chlorit zu concentriren, wo sie in neuer Verbindung festgehalten wird, sowie durch die Schwer löslichkeit der Bittererde-Silicate überhaupt. 8. Die Ausfüllung des Ganges durch die Schwefelmetalle hat zweifellos bei Abschluss der Luft stattgefunden, da sie sonst jeden falls z. Th. sofort wieder in Sauerstoff-Verbindungen umgewandelt worden wären. Auch das Auftreten von Eisenoxydul enthaltenden Eisenspath, Braunspath und Kalkspath (II) spricht für diese Annahme. 9. Mit der vollständigen Wegführung der Buntsandstein- Decke des Urgebirgs im Gebiete des Ganges begann dagegen die Einwirkung lufthaltiger Wasser auf den letzteren. Diese drangen an geeigneten Stellen bis zu 40 Ltr. Teufe abwärts vor und leiteten die Oxydation der Schwefelmetalle und der Eisen oxydul haltigen kohlensauren Salze ein, welche noch fortdauert und eine grosse Reihe secundärer Mineralien (S. 117 ff.) geliefert hat. Die vorstehenden Schlussfolgerungen gelten, soweit es sich um die Bleiglanz und Kupferkies führende Flussspath-Baryt-, Formation handelt, für eine grosse Zahl von Erzgängen des Schwarzwaldes, welche im Gneiss und Granit aufsetzen. Da aber derartige Gänge auch in anderen Urgebirgs-Regionen diesseits und jenseits des Oceans Vorkommen, so reicht ihre Tragweite noch über ein viel grösseres Gebiet.