— 12S — Bleivitriol in der Frankfurter Gold- und Silber-Scheideanstalt unter suchen, wobei sich 0,010 Silber und 0,007 Gold ergab. Vergleicht man diese Zahlen mit den (S. 94) für den Bleiglanz constatirten, nämlich 0,13ü Silber und 0,001 Gold, so stellt sich eine recht er hebliche Verminderung des Silbers, aber auffallender Weise eine Steigerung des Goldes heraus. Da keinerlei Einmengung von ge diegenem Metall in dem durchsichtigen Bleivitriol nachzuweisen war, so müssen Silber und Gold (Oxydul?) als schwefelsaure Salze vorhanden sein. Platin fehlt hier wie im ursprünglichen Bleiglanz gänzlich. Silberhaltiger Bleivitriol wird von Raimondi 1 ) als in Peru nicht selten aufgeführt, aber mit noch geringerem Gehalt als in Schapbach. Sehr gewöhnlich scheint das durch Oxydation des Bleiglanzes gebildete schwefelsaure Bleioxyd sofort durch Lösungen, welche kohlensauren Kalk enthielten, in kohlensaures Oxyd und schwefel sauren Kalk umgesetzt worden zu sein 2 ), namentlich möchte ich diese Annahme für die ältere, pulverigen Bleiglanz umschliessende Generation des Weissbleierzes, das sog. Schwarzbleierz vertreten. An mehreren Stücken wurde der Bleivitriol stark angefressen und von einem Kranze von Weissblei er/,krystallen umgeben beobach tet, welche sich auf seine Kosten gebildet hatten, doch habe ich auf dem Friedrich-Christian-Gange niemals in ähnlicher Weise, wie auf Grube Eintracht bei Wolfach auch Gypsblätter neben Weissbleierz beobachtet. Selbstverständlich bilden sich phosphorsaures und molyh- dänsaures Bleioxyd niemals direct aus Bleivitriol, sondern erst nachdem die eben erläuterte Umwandlung desselben in kohlen saures Oxyd vor sich gegangen ist. Weissbleierz. Gehört in der oxydirten Region des Ganges, besonders im Erz- und Josephs-Schacht zu den häufigsten Mineralien und kommt in zwei Generationen vor. Die ältere oft noch pulverigen Blei- 1) Mineraux du Perou Paris 1878, p. 159—165. 2) Dass diese Umsetzung leicht erfolgt, hat G. Bischof schon vor vielen Jahren (Physik, ehern. Geologie, I. Aull., Bd. II, S. 13181 bewiesen.