122 wie bereift erscheint. Ueber den wahrscheinlichen genetischen Zusammenhang beider Körper habe ich mich S. 114 bereits aus gesprochen. Unzweifelhaft ist der Malachit in allen Fällen ein unmittel bares oder mittelbares Zersetzungsproduct von Kupferkies. Blum 1 ) hat auch Pseudomorphosen nach letzterem von Schapbach beschrieben, welche indess jedenfalls sehr selten sind, da ich sie nicht wiedergefunden habe. Beiläufig bemerkt, sind sie an anderen Orten durchaus nicht ungewöhnlich, besonders zahlreich und in sehr schöner Ausbildung finden sie sich in einer Septarien-Bank des obersten Muschelkalks bei Würzburg 2 }, wo reine Sphenoide p — aussen ganz in Aggregate smaragdgrüner divergirender Malachit- säulchen umgewandelt sind, während das poröse Innere ein Gemenge von Malachit mit Brauneisenstein darstellt. In der Regel findet sich Malachit in innigster Verbindung mit Ziegelerz, dessen Kupferoxydul, wie S. 102 gezeigt wurde, zuerst durch Wasser-Aufnahme zu Hydrocuprit und dann weiter durch Aufnahme von Sauerstoff und Kohlensäure zu Malachit wird. Wo aber Malachit nicht auf älteren Kupfererzen, sondern direct auf Quarz aufsitzt, wird er aus Kupfervitriol durch kohlen sauren Kalk, seltener auch durch kohlensauren Baryt ausgefallt worden sein. Ausserdem entsteht er gemeinschaftlich mit Weiss bleierz aus Linarit und aus Gemengen von Bleivitriol mit Kupfer- indig, wie später nachgewiesen werden wird. Seine Bildung aus Kieselkupfer unter Abscheidung von Kieselsäure als Opal ist bereits S. 119 besprochen. Unzweifelhaft dauert die Bildung von Malachit auf der Grube Friedrich-Christian, wie an anderen Orten, wo Kupfervitriol- Lösungen mit kohlensaurem Kalke in Berührung kommen, noch fort. Bei meinem Besuche des Erzschachts im Jahre 1861 sah ich an der hangenden Wand hellgrüne breiartige Massen in Menge herabrieseln, von welchen ich Proben nahm, die sich als ein Gemenge von Malachit und Allophan herausstellten 3 ). Von 1) Pseudomorphosen, I, Nachtr. S. 117. 2) F. Sandberger, Wiirzb., naturw. Zeitschr. VI, S. 176 ff. 3) Geol. Beschr. d. Renchbäder S. 43.