119 Kupfervitriol. Ist nur in geringer Menge an einer sehr trockenen Stelle des Erzschachts in dünnen Krusten auf Kupferindig und in dessen Umgebung vorgekommen. Das Mineral enthält nach wiederholter Untersuchung verschiedener Proben keine Spur Eisen, ist also hier offenbar durch Oxydation der dünnen Schicht Kupferindig gebildet worden, welche den zersetzten Kupferkies bedeckt. Kieselkupfer. Ist in Schapbach nicht sehr häufig und hauptsächlich unmittelbar am Nebengestein deä Ganges beobachtet worden. Seine Farbe ist nur selten himmelblau, meist zeigt sie einen deutlichen Stich ins Grüne und überdies verlaufen häufig Trümer des Minerals in milchweisse matte Massen, zwischen denen sich Malachit einnistet. Das Kieselkupfer ist ferner gewöhnlich nicht homogen, sondern lässt in gleicher Weise, wie das von Peters 1 ) zu Rezbanya beobachtet wurde, oft deutlich eine strahlige Structur erkennen. Vermuthlich sind daher nur die reinsten Stücke Breithaupt’s 2 ) Kupferblau, reines amorphes Kupferoxydsilicat, für welches er das spec. Gew. 2,50 — 2,56 und einen Kupfergehalt von 36 °/ 0 angibt. Die versteckt strahligen Massen zu isoliren gelang nicht. Das bereits erwähnte Verlaufen des Kieselkupfers in matte milchweisse Massen von Opalsubstanz, zwischen welchen Malachit in Büscheln ausgeschieden ist, zeigt, dass das Mineral von kohlensäurehaltigen Gewässern in Kieselsäure und basiscli- kohlensaures Kupferoxyd zerlegt wird. 3 4 ) Sowohl diese Thatsache als auch die nahen Beziehungen des Kieselkupfers zu Kupfer pecherz wurden auch von Peters 1 ) in Rezbanya beobachtet und mit Recht als wichtig bezeichnet. Auch das an letzterem Orte nicht ungewöhnliche Zusammenvorkommen von Weissbleierz mit 1) Sitzungsber. d k. Aead. d. Wissensch zu Wien. Math, naturw. Classe Bd. XLIV, 1, S. 141. 2) Vollst. Handbuch d. Mineralogie II, S. 350. 3) Denselben Process hat G. Bischof, Physik, u. ehern. Geol. II, Aufl. II, S. 714 mit künstlich dargestelltem Kieselkupfer durchgeführt. 4) a. a. 0. S. 141 f.