118 in dünnen schwarzblauen, zuweilen auch violet angelaufenen sammtartigen glänzenden Ueberzügen auf Klüften des derben Kieses vor. Schon 1846 batten mich eigene Beobachtungen den Kupfer- indig bei Dillenburg als Zersetzungsproduct von Kupferkies er kennen lassen 1 ) und Blum 2 ) das Schapbacher Vorkommen in gleicher Weise interpretirt, aber erst A. Knop 3 ) wies an Hand stücken und durch Versuche überzeugend nach, dass der Kupfer- indig nicht unmittelbar aus Kupferkies hervorgehe, sondern dieser zuerst zu Kupferglanz umgesetzt werden müsse. Das gleiche konnte ich auch am Fahlerz 4 5 ) und Clarit ') constatiren. In den meisten Fällen entsteht Kupferindig auf Erzgängen auf diese Weise, aber nicht immer, wie die folgenden Thatsachen zeigen werden. Die zweite Generation findet sich zu Schapbach in tiefblauen Häutchen oder pulverigen Anflügen auf oder neben Bleivitriol ausser jedem Zusammenhänge mit Kupferkies und in ganz iden tischer Weise kommt sie auch zu Müsen bei Siegen vor. Warum sie nur mit Bleivitriol zusammen getroffen wird, weiss ich einst weilen nicht zu sagen. Da Kupferindig nach Berzelius in wässerigen kohlensauren Alkalien etwas löslich ist, so kann er von diesen extrahirt und an anderen Stellen des Ganges wieder abgesetzt worden sein. Ein drittes abweichendes Vorkommen von Kupferindig habe ich nur einmal beobachtet, nämlich als Umwandlungs-Product von strahligen Malachitkugeln. Allerdings sind diese nur an der Oberfläche zu Kupferindig geworden, sodass man eine schwache locale Schwefelwasserstoff-Entwickelung aus irgend einem Schwefel metalle als Ursache her interessanten Rückbildung ansehen muss, welche den bekannten Pseudomorphosen von Bleiglanz nach Pyro morphit (Blaubleierz) in jeder Beziehung analog ist. 1) Uebers. d. geol. Verh. d. Herzogth. Nassau 1847, S. 84. 2) Pseudomorphosen, Nachtr., I, S. 117; III, S. 23. 3) Jahrb. f. Min. 1861, S. 533. 4) Das. 1865, S. 588. 5) Das. 1875, S. 627.