lVJ' ' _i — 109 — Der durch Auslaugung des Kerns entfernte Kalkspath ist z. Th. in der nächsten Umgebung des Mutterkrystalls und selbst auf der Eisenspath-Hülle desselben in der gleichen Form wieder abgesetzt worden, welche auch der umkrystallisirte Kern an- genommen hat. Solche Stücke könnte man Pseudomorphosen von Carbonites diamesus mediocris nach C. archigonius ponderosus zu nennen versucht sein, da die beiden Späthe nicht genau die selbe Zusammensetzung besitzen. Ein Bruchstück eines Krystalls der älteren Generation von blassvioleter Färbung und 2,74 spec. Gew. enthielt nämlich neben sehr wenig Bittererde und Eisen oxydul 99,60 kohlensauren Kalk, ein gelbliches von 2,720 spec. Gew. weit weniger Kalk und jedenfalls mehr Bittererde und Ei senoxydul. Es dürfte daher wohl der Unterschied der Zu sammensetzung von wesentlichem Einfluss auf die Form ge wesen sein. Die zweite Generation tritt stets krystallisirt auf und ist auf dem Gange das jüngste unter den rhomboedrischen kohlensauren Salzen, wie die oben aufgeführten paragenetischen Beispiele ge zeigt haben. Am Häufigsten ist die Combination ccR. -—’ 2 R (Kanonen-Spath), auch R 3 . oc R. — * 2 R und R :) . oc R. —2R sind nicht ungewöhnlich und kommen auch in Zwillingen nachOR und R vor, recht selten ist — l j 2 R allein. Die von Groth ') aufgeführte Form -v R. yc P2. R. - 1 2 R. 4R. 1SR ist wohl Unicum, da ich sie unter meinem sehr grossen Materiale nicht wieder auffinden konnte. Das Mineral ist äusserlich fast nie farblos, sondern blass gelblich, nur die Spaltungsstückchen zeigen den gelblichen Ton nicht. Nach seinem specifischen Gewichte würde der Kalkspath II zu Breithaupts Carbonites diamesus mediocris gehören, der überall auf Gängen als jüngster rhomboedrischer Carbonit auftritt, so auch auf den benachbarten Gängen von Wolfach und Wittichen. 2 ) Vor dem Löthrohr brennt er sich nicht weiss, wie der ältere Kalkspath, sondern bleibt schwärzlichgrau und zeigt in der Borax- Perle eine sehr deutliche Eisenreaction. 1) Min. Samml. der Univers. Strassburg S. 119. 2) F. Sandberger, Jahrb. f. Min. 186S, S. 422, 1869 S. 319.