102 Rothkupfererz umgewandelt (2Cu 2 S + 0 = 2 CuS -|- Cu 2 0). Mit dem völligen Verschwinden der Schwefelverbindungen aus dem an Rothkupfererz reichen Ziegelerze ist der Umwandlungs- Process des Kupferkieses aber noch nicht vollendet. In den leer gewordenen Maschen des Netzwerks entwickeln sich nun kleine Mandeln einer eigelben Substanz, welche Kügelchen von strahligem Malachit umschliessen. Meist ist das gelbe Mineral so innig mit Rothkupfererz gemengt,dass man nur einzelne gelbe Flecke zwischen den rothen unterscheiden, sie aber nicht isoliren kann. So sieht man es häufig an Ziegelerz-Stücken von Schapbach, Dillenburg, Könitz bei Saatfeld u. a. 0. Nur einige grössere Mandeln von Schapbach gestatteten das eigelbe Mineral rein abzulösen und näher zu unter suchen. Ebenso gelang diess an einigen der bekannten Pseudo- morphosen von Chessy, an welchen ich wiederholt zwischen der Malachit-Hülle und dem Rothkupfererz-Kerne gelbe Flecke be obachtet hatte, welche sich bei dem Wegätzen des Malachits durch Aetzammoniak bei Luftabschluss nicht lösten, sondern auf dem porösen Kerne haften blieben. Das eigelbe Mineral wurde in der Glühröhre rotli und gab Wasser ab, die Lösung in Salzsäure war olivengrün und reagirte nur auf Kupfer. Es handelte sich also sicher hier um Kupfer oxydul-Hydrat Cu 2 0. H 2 0, welches in seinen Eigenschaften ganz mit dem künstlich dargestellten übereinstimmt. Bis jetzt ist das selbe Mineral nur von Genth 1 ) und zwar gleichfalls als directes Umwandlungsproduct von Rothkupfererz in Nordamerika beobach tet und Hydrocuprit benannt worden. Es darf das nicht wundern, da es schwierig zu isoliren ist und vermuthlich bei reichlichem Luftzutritt sehr rasch in Kupferoxydhydrat und weiter in Malachit umgewandelt wird (2 Cu0. H 2 0 + C0 2 =CuO. H 2 0 + CuO C0 2 ). In ähnlichem Falle befindet sich ja auch der Nantokit Cu 2 CI welcher an der Luft rasch in Atakamit übergeht. Eisenkies. Analog dem Kupferkies, zu dessen ständigen Begleitern er gehört, ist auch der Eisenkies auf dem Gange in drei Gene- 1) Second appendix to Dana’s Mineralogy p. 28.