101 BHI wm— werden zwei Aequivalente Kupfer- und Eisenvitriol gebildet, aber von den auf dem Gange vorhandenen kohlensauren Salzen sogleich in kohlensaures Kupferoxyd, Eisenoxydul und Gyps oder, falls kohlensaurer Baryt vorhanden ist, Baryt III verwandelt werden Kohlensaures Kupferoxyd und Eisenoxydul zersetzen sich, wie A. Knop 1 ) experimentell gezeigt hat, unter Entwickelung von Kohlensäure zu Gemengen von Kupferoxydul und Brauneisenstein d. h. zu sogenanntem Ziegelerz, welches auch in Schapbach sehr häufig ist, nach dem Schema: 2 CuO.C0 2 + 2 FeO.C0 2 = Cu 2 0 -f Fe 2 0 3 - 4 CO,. Diess ist indess nicht der Fall, wenn die Zersetzung wegen ungenügender Menge von Sauerstoff nicht auf einmal und voll ständig, sondern allmählich erfolgt. Es wird dann nur das Schwefel eisen Fe 2 S 3 des Kupferkieses in Eisenvitriol umgewandelt und der überschüssige Schwefel als solcher abgeschieden (F e 2 S-f- 8 0 = 2 FeO. S0 3 -f- S) oder letzterer sofort zu Schwefelsäure oxydirt, während das Halbschwefelkupfer zunächst nur aus der bisherigen Verbindung austritt, ohne oxydirt worden zu sein. Der Eisenvitriol geht sogleich weiter in Gyps und kohlensaures Eisen oxydul über, welch’ letzteres schliesslich zu Brauneisenstein wird. Zu Schapbach habe ich niemals ausgeschiedenen Schwefel getroffen, der indess auf dem benachbarten Prosper-Gange zu Rippoldsau häufig und sehr schön vorkam 2 ). Der Kupferglanz bleibt unter Umständen länger als solcher erhalten und kam auf dem er wähnten und anderen Rippoldsauer Gängen in derben Massen vor, zu Schapbach fand er sich selten in wohlausgebildeten Pseudomorpho- sen, meistens nur als dünner Ueberzug auf Kupferkieskrystallen oder eingesprengt in Ziegelerz. Letzteres zeigte dann in der Regel eine deutliche Netzstructur, doch besassen die Maschen nur geringe Dimensionen, enthielten Kerne von Kupferglanz und hin und wieder auch von frischem Kupferkies. Auf den Kupferglanz- Kernen wurden öfter Ueberzüge von Kupferindig bemerkt, zuweilen erschien auch das ganze Korn in ein Gemenge von diesem und 1) Jahrb. f. Min. 1861, S. 438. 2) Selb, Denkschr. d vaterl. Gesellsch. d. Aerzte und Naturf. Schwabens, 1805, S. 307 f. Geol. Beschr. d. Renchbäder S. 39.