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Der sächsische Erzähler : 16.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192612168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19261216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19261216
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-16
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 16.12.1926
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18. SL in Sohland (für Bier- und Brannt- rgen N^t Nealrecht vor). . Kaufmann in Reukirch (Laus.) I. Erlaub- vuv« »it Branntwein in verkapselten Flaschen in LtkttL-Nr. 297 v in Peukirch (Reuerteikung). Turnverein (D. T.) e. D., Sohland a. d. Spree. Verlange- Frist MN Begins der erteilten Schankerlaubnis bezw. der SUWbnis zum Ausschank von alkoholfreien Getränken in der Bau- kantine. ' 21. Ergänzungswahl von Sachverständigen zur Ermittlung der ErüschälHung für gelötete und gefallene Tiere. 22. Ersatzwahl ein« Sachverständigen in Viehseuchenangelegen- 2S. Sonstige«. Reue Riesenfernrohre im Bau. Von Max Valier. Als im Jahre 1888 auf dem 1283 Meter über dein Äfecr ge- legenen Gipfel des Mount Hamilton in Culisornien der von James Äck gestiftete, 36-zöllige Lick-Resraktor zur Aufstellung kam, dessen Sinsensystem Alvan Clark geschlissen hatte, hielt man vielfach die Nachricht für kaum glaublich, daß die Herstellung eines solchen Rie senfernrohrs gelungen sei. In der Tat waren die Ausmaße erstaun liche: Bei S1 Zentimeter freier Oeffnung und 17>4 Meter Brenn weite wog das Objektiv allein in seiner Fassung 532 englische Pfund, die Hauptachse 156 Tons, das ganze auf einer drei Stock werke hohen gußeisernen Säule montierte Instrument 40 Tonnen. Und doch sollten keine zehn Jahre vergehen, ehe dem Riesenrohr ein noch mächtigerer Rivale entstand. Im Jahre 1897 wurde die Welt durch die Aufstellung eines neuen „Größten Fernrohrs der Erde" in Erstaunen gesetzt. Auch diesmal hatte ein reicher Privat mann die Mittel bereitgestellt. Das neue, ebenfalls nach seinem Stifter benannte Hauptinstrument der nahe bei Chicago in Wil- liamsbay erbauten Verles-Sternwarte, erhielt ein Objektiv von nicht weniger als 40 englische Zoll oder 102 Zentimeter freier Oefs- nmrg bei 19,4 Metern Brennlänge. Das Gesamtrohr, über alles gemessen, wurde daher 22 Meier lang und das Gewicht einschließlich der Slandsäulc, stieg auf 75 Tonnen. Seit dreißig Jahren ist nunmehr dieser Berkes-Resraktor un übertroffen geblieben. »Das mag zunächst erstaunlich erscheinen, da wir einen raschen Fortschritt in allen technischen Dingen mahrzu- r.ehmen gewohnt sind, hatte aber hier seine besonderen Gründe: einerseits nämlich die Erkenntnis, daß mit der Vergrößerung der Linsenöffnung um einige Zentimeter allein nicht viel gewonnen ist, weil dafür auch die Glasscheiben um so dicker werden und umso mehr von den» durchgehenden Sternlicht verschlucke», andererseits den ungeheuren Aufschwung im Bau großer Parabolspiegel-Tele skope. Umsomehr Beachtung verdient daher die Mitteilung des engli schen Forschers R. Gregory, nach welcher die jetzige russische Regie- nmg für die neue Sternwarte in Moskau aus der Weltausstellung van Wembley aus den Werkstätten einer irischen Firma die Roh- glasfcheiben für das Objektiv eines 42zölligen Refraktors angekauft hat, der mit feiner fast 108 Zentimeter Oeffnung das derzeit größte Ansenfernrohr der Welt darstellen würde. Die Zeitschrift „Populär Wronomy" behauptet allerdings, daß die Glasscheiben bei näherer PrÄung als unbrauchbar erkannt worden seien, doch wird diese RmyriK von der herstellenden Firma als unzutreffend bezeichnet. Jedenfalls darf man darauf gespannt selsi, welchen Erfolg Prof. Fefsenkoff, dem die Aufstellung des Instrumentes übertragen ist, hoben wird. Nach Ansicht vieler Fachmänner kann der Gewinn an ^Märke gegenüber dem Uerkes-Resraktor bestensalls nur 5 Proz. «reichen, würde also unbedeutend sein und nicht ins Gewicht fallen. Sanz andere Ueberlegungen gelten von den großen Glas-Sstber-Parabolspiegel-Teleskopen, deren größter, neuester und bester Vertreter in Europa der erst vor zwei Jahren in Dienst gestellte, von der Firma Carl Zeih in Jena gelieferte SO-Zöller der Sternwarte Berlin-Babelsberg ist. Diese Spiegel können an und für sich viel leichter in verhältnis mäßig großen Ausmaßen hergestellt werden als die Linsenfern rohre, und auch ihre Rohrlänge ist wegen des kurzen Brennweiten verhältnisses erheblich geringer als bei jenen. Ihrer Konstruktion und Steigerung hat sich daher auch seit 1900 fast ausschließlich der Eifer zugewandt, und so kommt es, daß bis heute bereits mehrere derartige Teleskope von 60—72 Zoll Öffnung in Amerika ausgesührt worden sind. Unerreicht und einzig in Dimension und Leistung ist dagegen bis heute der 1919 fertiggestellte 100-Zöller des Mount Wilson Observatoriums geblieben, den der Millionär Hooker vor einem Jahrzehnt gestiftet hat. Dieser wahre Leviathan unter den Teleskopen mit seiner 258 Zentimeter freien Oeffnung hängt in einer Montierung von so gi gantischem Gewicht und Maß, daß der unbefangene Gast, welcher das Observatorium bei Nacht besucht, förmlich beklommen wird, wenn er den Riesenturm aus Stahl und Aluminium in der 33 Mir. haltenden Kuppel über seinem Haupte schwingen steht. Die Licht stärke des Hooker-Teleskopes übertrifft in der Punktabbildung der Fixsterne das menschliche Auge mehr als lOmilliardenfach. Aber auch dies genügt den heutigen Ansprüchen der Stellar- oder Fix stern-Astronomie nicht mehr, und ebensowenig reicht es hin für das tiefere Eindringen in die Oberflöchengestaltung unseres so nahen Mondes und der nachbarlichen Planeten. So beschämend es ist, wir wissen immer noch nichts Sicheres über die wahren Zustände auf diesen schwesterlichen Himmelskörpern, allen den wundersamen Nebenapparaten und Meßgeräten zum Trotz, welche die genialen Astronomen des Mount Wilson Observatoriums mit dem lOOzölli- gen Hooker-Spiegcl verbunden hoben, um den Kosmos zu erfor schen. Gerade deshalb ist es von höchstem Interesse, aus dem Munde F. A. Peases, des langjährigen Beobachters am Hookerteleskop, als des berufensten Sachkenners, zu erfahren, daß mit diesem Hundert- zöller die Grenze des technisch Möglichen noch lange nicht erreicht erscheint. Bis vor kurzem war nämlich die Anschauung allgemein verbreitet, daß uns auch noch viel größere Parabolspiegel für die Erforschung der Weltraumtiesen nichts mehr Helten könnten, weil die irdische Lust ihre Ausnützung nicht mehr gestotien würde. Dem gegenüber hat F. G. Pease durch JMerserometermefsungen festge- stcllt, daß auch bei 20—25 Fuß Abstand der ousgesongenen Licht strahlen ihre Bereinigung ohne Bildverschlechterung noch möglich ist. Pease faßt daher die Erbauung eines Parabolspiegels von 25 Fuß gleich 300 Zoll oder rund 75l Meter Oeffnung bereits ernstlich ins Auge. Die Kosten des ganzen Instruments sollen allerdings 12 Millionen Dollar betrage«, das Gewicht samt Montierung wird 1606 Tonnen erreichen. Auch Spiegel bis zu 100 Fuß oder rund 30 Meter Durchmesser der versilberten spiegelnden Glasfläche hält Pease.bereits für technisch ausführbar, doch mutet dieser Plan wohl noch etwas utopisch an. Um so wahrscheinlicher ist es dagegen, daß der 200 Zoll haltende Spiegel, für dessen Schliss das rumänische Ehepaar Dina dem amerikanischen Astronomen Ritchey 200 000 Dollar zur Versügung gestellt hat, alsbald In Angriff genommen und ausgeführt wird. Schade nur» daß sich bei uns keine solchen Gönner finden! Devn daß die deutsche optische Industrie in bezug aus Qualität und Prä zision in der Ausführung astronomischer Instrumente in aller Welt führend vorangeht, das beweisen die mustergültigen Ausrüstungen aller neueren, neuzeitlich ausgestatteten Sternwarten des Rei ch«. Bei gleicher Größe der optisch wirksamen Teile hat kein Land leistungsfähigere Fernrohr, austuweisen. Geld Dresdner Börse vom 14. Dezember. 103 do 8,9 8,8 5Dr.Vrdr.Gkd. 100 »Vr 0,42 0,2 85 101 13.12, 101,5 100,6 100,5 103 102 106,5 1O6F 88 90 9V§ 0,42 0,2 100,5 103 101,5 106,5 106,5 88 18 17 .0,285 18 17 0,285 5 do. Äug. 23 5Krstw.Pl.Dr. 1 Dollar . 100 Frs. . IM Frs. . 100 Peso 100 Schill. . 100 Kr. 96 96,1 0,675 0,66 14. 12. 101,5 100,6 2,35 2,4 98,5 87 IM 14.12. - 323,5 IM 96 96 0,705 0,67 58,35 105,94 111,76 112,12 10,555 19,30 20,353 4,196 16,82 81,065 63,81 59,17 12,422 5,87 3,033 0,479 2,048 7,40 21,525 5,34 besitzt das wundervolle Aroma frischer Alpemnilch, mit der sie ver- buttert wurde und den Vorzug unbegrenzter Haltbarkeit und Spar samkeit, da sie vollkome» wasserfrei und daher ei^iebiger wie die im Preise niedrigere Tafelmargarinc ist. 81,45 167,77 R. 2 R. 1 R. 2 R.^3 80 0,78 0,7 0,60 0,749 15,15 0,405 17,9 0,65 0,7 0,775 0,68 0,68 0,67 0,65 0,6225 97,1 96,1 . IM Fl. . 1 Pesv IM Frs. . IM Kr. . 100 Kr. . IM Kr. 81,65 168,19 1,719 53,49 106,20 112,04 112,40 10,595 19,34 20,403 4,206 16,83 81,265 63,97 59,31 12,462 5,89 3,043 0,481 2,052 7,42 21,575 5,36 81,42 167,81 1,717 58,35 106,17 111,79 112,12 10,555 19,08 20,347 4,195 16,745 31,06 64,35 59,17 12,424 5,865 3,03 0,494 2,050 7,402 21,525 534 0,675 0,65 0,64 97,1 96,1 2,4 98,5 87 IM 3 4 5 6 7 8 107,5 107,5 102 101 7,8 7,9 V,1 81,62 168,23 1,721 58,49 IM,43 112,07 112,40 10,595 19,12 20,397 4,205 16,785 81,26 64,51 59,31 12,464 5,885 3,04 0,496 2,054 7,422 21,575 5,36 IM,25 107,5 107,5 102 101 7,8 7,8 7,9 9,1 do. do. do. do. do. do. 80 0,78 0,67 0,67 0,7225 15,86 0,44 17,96 0,65 0,7 . 0,76 0,66 0,66 Verschiedene Anleihen IS 9 10,9 Geschäftliche Mitteilungen. Skandinavien-Ostseefahrken des Norddeutschen Lloyd. Im Sommer 1927 wird der Norddeutsche Lloyd mit seinen Dampfern „Madrid" und „Dorck" zwei volkstümliche Gesellschaftsreisen nach den Ostseeländern ausführen. Berührt werden auf beiden Reisen: Oslo — Gothenburg — Kopenhagen — Stockholm — Helsingfors — Danzig und der Nord-Ostsee-Kanal. Ausgangs- und Endpunkt ist Bremerhaven. Die Rei e des D. „Madrid" beginnt am 30. Juli und endet am 12. Augu t, während D. „Park" am 4. August aus- sährt und am 17. August heimkehrt. Die Reisekosten sind niedrig gehalten, um den volkstümlichen Charakter dieser Fahrten zu wah ren. Auskunft erteilt F. A. Fischer, Vertreter des Norddeutschen Lloyd, Bremen. wenn die Christrosen blühen und immergrüne Tannen Wald poesi« in nüchterne Stadtmauern tragen, dann huschen aus den Bäckerläden gleich guten Geistern Frau und Fräulein, Magd und Mägdelein mit geheimnisvoll verhüllten Blechen im Arm und köst licher Dust verrät uns, daß es die Weihnachtsstollen sind, die sich darunter verstecken. Rach aller, guter Sitte ist es der Stolz jeder Hausfrau, dieses urdeutsche Gebäck selbst herzustellen. Ausschlag gebend für dcks Gelingen eines guten Weihnachtsstollens, der außen goldigbraun und knusperig, innen zartweise und flaumig sein soll, ist vor allem di« Verwendung erstklassigen Fettes mit höchstem Fett gehalt und von reinstem Geschmack. Diese Forderungen erfüllt in >eder Beziehung „Resi - Schmelz", die neue bayerische Schmelz- margarln« oha^lelchen. welch« die v. M. ». Nürnberg jüngst auf den Markt braMen. Rest-Schmelz, ein hundertprozentig« Äelsett, 8 do. R. 2... 5 do. Goldgr. 1 8 Kr. S.D.GbL 8 do. 7 Der erste Wunsch, mit dem man vernünftigerweise den Weih- nachtswun chzettel an das Schicksal einleitet, ist — im nächsten Jahre möglichst froh und unbeschwert sein zu können. Und dieser Wunsch w rd erhört, wenn man die Bitte an die Vorsehung mit einem Abonnement auf die Meggendorfer-Blätter unterstützt. Dieses wöchentlich erscheinende Familienwitzblatt bringt in jedem Hest so viel Witze, Satiren, Humyresken und heitere Gedichte^ so viel lustige und groteske Bilder, so viel Anregung zum Lachen, Lächeln und fröhlichen Nachdenken, daß der ständige Leser auf jeden Fall für die Zeit der Lektüre frohe und heitere Stunden sich für jede Woche sichern kann. Da die Meggrndorfer Blätter zudem vollkommen unpolitisch sind — stellen sie das geeignete Witzblatt für jeden Deutschen dar, gleichgültig, welcher politischen Ueberzeugung er ist. Das Abonnement auf die Meggendorfer-Blätter kann jederzeit begonnen werden. Bestellungen nimmt jede Buchhandlung und jedes Postamt entgegen, ebenso auch der Verlag in München, Refl- denzstr. 10. Die fett Beginn eines Vierteljahres bereit» erschiene- nen Nmnmern «erden neuen Abonnenenten auf Wunsch nachge- liefert. Nach SS Jahre«. Aufkläruog ein« Mord« au, dem Jahre 1994. ** (Stachdruck verbotest.) Daß manch« Untot völlig unaufgeklärt bleibt, ist natürlich zu be- dauern, aber in Anbetracht der ungeheuren Zahl der begangenen Verbrechen und bei dem Raffinement der Verbrecher sowie bei der Gleichgültigkeit des Publikums, vielfach hervorgerufen durch zu ge ringe Belohnung, nicht zu vermeiden. Wenn es trotzdem gelingt, manche geheimnisvollen Geschehnisse »och nach vielen Jahren ent sprechend aufzuhellen und den Täter der irdischen Gerechti-ikelt zu-^ zuführen, so kann diese Tatsache im Grunde nur befriedigen, wenn auch nicht abzustreiten ist, daß die große Oeffentlichkeit an Dingen, die weit zurückliegen, kein solches Interesse mehr hat wie a» den Ereignissen der Gegenwart. Nun ist es wieder gelungen, einen Mord aufzuklären, der lange vor dem Kriege, im Jahre 1904, also vor nunmehr 22 Jahren, begangen wurde und wobei die seltsame Tatsache zu verzeichnen ist, daß man den Mörder schon einmal vor 17 Jahren festgesetzt hatte, ihm die Tat aber nicht Nachweisen konnte und ihn wieder freilassen mußte. Am Pfingstsonntag des Jahres 1904 fanden Spaziergänger bei dem Kloster Veilsdorf bei Eisfeld in einem Abzugskanal die Leiche eines Mannes und erstatteten Anzeige bei der Polizei, welche sehr bald seststellte, daß es sich um den Bildhauer Albert Sohn ans Eis feld handelte, der erst wenige Tage dort gelegen haben konnte. Bei der gerichteärztl. Obduktion wurde mit Sicherheit nicht festgestellt, ob ein Unfall oder ein Verbrechen vorliege, der Tote hatte zwar eine Wunde am Hinterkopf, konnte sich diese aber in der Dunkelheit (oder Trunkenheit) selbst zugezogen haben, und so wurde anfangs ein Unfall angenommen. Bald aber tauchten Gerüchte auf, die wis sen wollten, Sohn sei keines natürlichen Todes gestorben, was die Staatsanwaltschaft Meiningen veranlaßte, ein Bild des Toten öffentlich anschlagen zu lassen. Was sie sich davon für einen Er folg versprach, ist nicht bekannt, jedenfalls war das keine sehr ge schickte Methode, etwa den Mörder zu fangen. Oder glaubte man, er werde sich daraufhin selbst stellen? Als niemand auf den An schlag reagierte, wurde das Verfahren eingestellt. Fünf Jahre war nun Ruhe in der Angelegenheit, do lief eine Anzeige ein, in welcher der Kutscher Julius Koch des Mordes be zichtigt wurde, und dieser Brief muß ganz bestimmte Angaben ent halten haben, denn sonst hätte die Staatsanwaltschaft nicht noch mals sich mit der Sache beschäftigt. Koch wurde in Haft genom men, bestritt alles, saß einige Wochen in Untersuchungshaft und mußte wieder entlassen werden, da sich keine greifbare» Anhalts punkte für seine Täterschaft ergaben. Das war im Jahre 1909, die damals und 1904 angelegten Akten sind inzwischen, gesetzlichen Vorschriften entsprechend, vernichtet worden, überhaupt glaubte kein Mensch mehr, daß in dieser Sache nochmal eine Wendung ein treten werde. Und doch ist nun der Täter verhaftet worden und hat bereits ein Geständnis abgelegt. In Veilsdors und Eisfeld wollten die Ge rüchte nicht verstummen, daß der Kutscher Koch der Mörder sei, und wenn solche Gerüchte sich zwanzig Jahre lang halten, dann pflegt meist irgend etwas Wahres daran zu sein, selbst wenn die Unter lagen noch so unsicher sind. Als daher die Eingaben bei der Poli zei kein Ende nahmen und sich in letzter Zeit wieder verstärkten, auch auf Aeußerungen des Koch Bezug nahmen, die dieser getan haben sollte, entschloß sich die Staatsanwaltschaft zum dritten Male und nahm Koch wieder in Haft und rang ihm nach kurzem Leug nen ein umfassendes Geständnis ab Danach hatte er den Bildhauer Sohn nach einem Streit erschlagen und in den Mllhlweiher gewor fen, von wo er die Leiche in den Abzugskanal trieb. Das hätte sich der Mörder sicher nicht träumen lassen, jetzt, nach 22 Jahren, noch einmal verhaftet zu werden. Die Begleitumstände waren damals auch selten günstig für ihn gewesen. Ms er den Sohn auf offener Landstraße niederschlug, war niemand zugegen, als er ihn in den Mühlbach warf und die Leiche mittels einer Stange in den Kanal schob, fehlten auch jedwede Tatzeugen. Und wenn er auch nicht imstande war, für die fragliche Ait ein Alibi zu erbringen, so war es doch auch den anderen nicht möglich, ihn, die Tat direkt nachzuweisen. Und wenn jemand ein Verhör und mehrere Wochen Untersuchungshaft hinter sich hat, wenn ferner viele Jahre darüber hingegangen sind, dann wird er sicher und glaubt, nichts mehr befürchten zu müssen. Aber die Zeit ging da hin, Koch wurde alt, immer neue Sticheleien und Anspielungen reizten ihn, manch' offenes und unkluges Wort fiel in der Erlegung und schließlich schnappte die lange offen gebliebene Falle doch noch zu. Nun brach sein Widerstand schnell zusammen, zu hartnäckigem Leugnen vermochte er sich nicht mehr aufzurasfen, die Zeit hatte ihn mürbe gemacht, er gab alles zu. Koch hat übrigens bei seinem Pech, nach so langer Zeit doch noch ertappt zu werden, auch Glück gehabt, denn seinerzeit würde man ihn fraglos zum Tode verurteilt haben, während er jetzt vielleicht mit ein paar Jahren dnoonkommt, Wer will ihm heute noch nachweisen, daß er damals nicht in Not wehr gehandelt habe? 8Goldh.Psdb.2 8Ld.-K.Goldr.1 5Gldkreditbr.1 5 do. Goldpsb. 1 7 L. Psandbr. 2 5 Goldpsdbr. 8 8 do. 9 5Leipz. Hypbk. Gldschld.E.1 8 Lo, E. 4 5 vo.Gpfdb.E.2 8 do. E. 3 8 do. G. 5 8Mttt.Blrr.Gps 8 " ' 10 do Ädl.-Ablvsunq D.Wrt.Anl.1/5 100 23 St. 10/1M0 "" St. 10/1000 4- 5R.Schätze16 5- 9R.Schätze16 do. 1. 4. 24. -s-8.15D.Rchs.- schätze K. 23 ch do. K. 24 2-5D.Reichssch K. (G.-M.) 3D. Reichsani. 3'/, do. 4 do. 5 do. 4 Schutzg.-Anl. Sparpr.-Anl. 3'/zLand«kult. 4 Lastd«lluit. 3'/,Löb^gitt.E. 4 do. 3Pch.kons.Anl. 3»/, do. do. 4 do. 4Pch.Schatz 14 5 do. 21 7-1S Schatz. 28 8 Süchs. Rente 3'/, S. Sttranl. 4do.Rch«schld. 7do.Relch»sch.1 7 do. 2 do do SS-Bodkr. 1,2 8 - 8 8 10 10 8 8S. Ldspsd S.2 5Bautz.Rogg.1 5Bautz.Rogg.2 5 Dr. Rogg. 23 5L.Kulturrogg. 8Riesa.G Stadt 5S.Rogg.»Anl. 5Iwick.Strink. Danzigs. IM Gulden Holland . . Duen. Aires Antwerpen. Norwegen . Dänemark. Schweden . Helsingsors IM sinn. M. Italien. . . 100 Lire London 1 Pfd. Sterl. New - 2)ork Paris . . Schweiz . Spanien . Wien . . Prag . . Budapest . IMOMKr. Bulgarien . IM Lewa Rio de Ian. 1 Milreis Japan.... lIen Ingoslavien IM Dinar Portugal IM Escudo Athen ... IM Dr. 4 DrHandelsk. 15 I 4 Dr. Log^Anl. 9 4 Wetß^Talsp. 10,9 Handelsnachrichten. ** Eine Prognose über Börse und Geldmarkt stellte das bekaimle, mit der rheinischen Industrie eng liierte Berliner Boiikhnus Hagen L Co. in seinem Wochenberichte. Es heißt da: Börsciitcchnische Momente, durch die Entwicklung des Geldmarktes hervorgerusen, bringen die Aktien allmählich auf ein Kursnivcau zurück, das für eine erneute Jnteressennnhme Anreiz biete» kaum So läßt sich auch jetzt schon bcobachtcn^oaß das ans mniichc» Gebieten herauskom- meiide Material vorsichtig von gute» Seite» nnsgenonimeii wird. Wenn der Medio ü'berwuiidc» ist und die neue» Geschäfte am Ter minmarkt erst Anfang Januar abgewickelt zu werden brunchen, so ist eine Erholung des gesainten Knrsniue a n s durch aus möglich. Das Fortdauern von Anleihennsnahmcn im Ausland bewahrt den Geldmarkt vor einer ernstlichen Leitnappnng und vor allem dürfte die Eigentiunsfreigabc in Amerika — wenn einmal er ledigt — der deutschen Wirtschaft derart beachtliche Geldmengen zu führen, daß diese auch für die- weitere Entwicklung der Börse nicht zu unterschätzen sind. Berlin, 14. Dezember. Prodiiktemnarkl. Dem Produkten»»»!! fehlte es heute an jeglicher Anregung. Die amerikanischen Fob- preise waren im Anschluß an die festere Haltung der Terminmnrkie zwar erhöht, doch wurde dies durch ein Nachgebcn der Frachtsätze wieder ausgeglichen. Auch Argentinien offerierte zu unveränderten Cispreiseu. Das Mehlgeschüst verfehlte es gleichfalls, den Markt irgendwie zu beleben. Sowohl Weizen- als auch Roggcnmehl waren bei unveränderten Forderungen fast ohne Umsatz. Die Weizonliefe- rungspreise waren leicht abgeschwächt. Roggen vermochte sich da gegen infolge des außerordentlich geringen Jntandsangebotes, der fehlenden Andienungen und aus Befürchtungen bezüglich Frost zu befestigen Gerste und Hafer haben schwache Grundtendenz, nur beste Qualitäten finden leichter Unterkunft. — A intlichc N 0 - ticrungen: Weizen märkischer 269—271 (Dezember 287,5, März 284—283—283,5, Mai 28L5—282), matter; Roggen märki scher 232—237 (Dezember 249—248,5, März 244,5—214,5, Mai 245 bis 244,5), fester; Sommergerste 217—245, Wintergerste 192—205, ruhig; Hafer märkischer 175—185 (Dezember 193,5, Mürz 201, Mai —), matter; Mais 195-199, ruhig; Weizenmehl 35,25—38,25, ruhig; Roggeumehl 32,5—34,5, ruhig; Weizenkleie 13, behauptet; Noggeukleie 11,7—12, behauptet; Viktvriaerbsen 54—61; kleine Spciseerbsen 32—34; Futtercrbsen 21—24; Peluschken 20—22; Ackerbohneu 21—22; Wicken 22—24; blaue Lupinen 14—15; gelbe Lupinen 14,5—15; Scradella neue 20—22,5; Rapskuchen 16,2—16,3; Leinkuchen 21—21,3; Trockenschnitzel 9,6—9,8; Sosaschrvt 19,3—20; Kartoffelstöcken 26,6—27; Roggenstrol, drahtgepr. 1,10—1.50; Haser- stroh drahtgcpreßt 0,95—1,25; Gcrstenstroh 0,95—1,25; Weizen stroh drahtgcpreßt 1,00—1,35; Roggenlangstrol) 1,75—2,05; Rog gen- und Weizenstroh bindfadcngepreßt 1,20—1,55; Häcksel 2,25 bis 2,50; Heu handelsüblich 1,80—2,10; Heu gutes 2,75-3,35; Thynio- tbee 3,75—4,25; Kleeheu 3,60—4,10. (Die Preise verstehen sich in Mark, und zwar für Getreide für 1000 Kilo, für Rauhkuttcr für 50 Kilo, für die übrigen Artikel für 100 Kilo.) NmMche Devisenkurse. Berlin, 14. Dezember. Die amtl. Notierungen stellten sich an der heutigen Börse in Mark wie folgt: . . .m ,1 ' - Geld I Bries 13. 12. > Bries Deutsche Ttaatspapiere ? 13.12. 324 M dei W, uni bei. ger nac eran Reiö die i sprec Will werk nient durcf der wir tti" ruh eng geg. hint gesck steh' nicht sehr Mück nicht derhc schon auch unter s°St! als d> Loch 1 L nicht i Lieb» chs R> die D anknü S zelt he sitz det Dichter nach in queme vormit aufwär Haltgen nicht d die Nai kriege > um die Au besser ( die Nie die in r höchsten ausgern ist ver? Azug. Glas-, ! 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