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Milwoltzwerdas Einzige Tageszeitung im Amtsgertchtsbezirk Vtfchofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amts Haupt mannschaft, der Schulinspektioa und de» Haupt-ollamts zu Bautzeiß de» Amtsgerichts, de» Finanzamtes und de» Stadttors zu Bischofswerda. 6D7age6kLtt--» Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichttzn Beilagen: Btldenvoche, Jugend v, Deutschtum, Mode »o« Tag<Fr« und Heim. Landwittschastliche Bellage. — Druck und Beätg »0» Friedrich May G.m.b.tz. in Bischofswerda. FemsprecherNr. 141 mckKU Gelchetteu-aswetfe: Jede« Werktag abend, für de« soloead. Tag. »e»«g»»e«tt »ür di« Zett eine« halb«, Monate: Frei t», Hau, hai-monatlich Mk. 120, beim Abholen in der GHchüfttstelle wöchentlich SV Psg. Ginzelnummn 10 Ma. (Tommbmd- und Lonntagenummer IS Pfg.) — Alle Postansialtrm sowie unsere 8«itung,au»trüg« u. dir GeschSstestell« nehm«, Bestellung«, entgegen Pastscherk-Zkonto: A«t Dresden Nr. täSL. Gemeinde- verbandagirollasse »tschosewerda Kant» «r. «4. Im Falle höhn« Gewalt — Krieg oder mastiger irgend welcher Störung de« Betriebe« der Zeitung ad« der Besörderung««tmich. tuagen — hat der Bezieher kein«, Anspruch aus Lieferung od« Nachiinenmg der Zeitung od« aus Rückzahlung Le, Brzug«,reiie«. «nzetgennrei, (in R«ichemarlst: Di« « M, Mitt Vruadfthristzelle SS Psg., Srlliche Anzeigen M Ptt, breit« Aeklamrzelle tim TeAeit) 70 Psg. Wie^daa von Anzeigen la besümwte» Stummer» und au Plätzen keine Gewähr. — Babak nach Tarif. — W aazeigen tarifmäßige» Aufschlag. — Erfüllungsort Bis Freitag, de» 1V. Dezember 192« Nr. 287 kaufen. Die schärfste Kritik an den LocarnooertrSgen hat sich damit als berechtigt erwiesen. Verhandlungen über eine neue Sicherheit für Frankreich sind der Bruch mit der offiziellen außenpolitischen Linie der Reichsregierung, die mit Locarno dos Entgegenkommen gegenüber Frankreich al» abgeschlossen ansah. Nor der Abdankung des Königs von Rumänien. Bukarest, 9. Dezember. (Drahtb) In gut unterrichteten Krei- sen wird die Möglichkeit der Abdankung de» König, lebhaft be sprochen. Sie wird als sicher für die nächsten Tage erwartet. Nach der am gestrigen Mittwoch vorgenommenen Operation haben die Aerzte erklärt, daß der König noch lange leben könne, doch müsse er sich von den Staatsgeschäften zurückziehen und in größter Ruhe sein Leben verbringen. . ? Du den ilalienifch-franröstfchsn GrerrrrrvifcherrfSUen. Pari», 9. Dezember. Havas berichlek au» Sau Lenfo, di« Pt« Hörden seien der Meinung, daß der Mörder des getöteten Auge, stellten de» Konsulats in Nizza pollafira und drfsen Genossen kürz- lich in Mailand auch zwei pollzeiunterossizier« getötet hätte«. Gestern nachmittag wurden bei Lamporosso 2 Gendarmen tot auf. gefunden. Man nimmt an, daß auch hier pallastro und dessen Ge nossen die Mörder seien. Ein Regiment Infanterie und Re faschi stische Miliz wurden mobilisiert, um auf die Täter zu fahnde«. Pol. lastro soll heute abend in Ventimiglia gesehen worden seiu. Grafte Schlacht i« China. — Wnpoichr geschlagen pari«, 9. Dezember (Drahtb wird, ist bet Tung «mau «ine Truppen wupeift» zieh« sich 0»"^ "rück. Vie In Peking lti vECl Das deutsche Linienschiff „Hannover" in Amsterdam. Amsterdam, 9, Dezember. (Drahtb.) Da» deutsch« Linienschiff „Hannover' ist heute mittag im hiesigen Hafen «ingelaufep. A» seinem Empfang hatte sich ein zahlreiches Publikum, darunter pieke Mitglieder der deutschen Kolonie, eingefunden. Nach Festmacher des Schiffes begaben sich der deutsche Konsul und der Hafenmeister an Bord, um den Kommandanten zu begrüßen. Nachmittags wur den dem deutschen Generalkonsul und den holländischen Behörden Besuche abgestattet. Heute abend fand ein Empfang beim deutschen Generalkonsul statt. Morgen sind die Offiziere und Mannschaften Gäste der Stadt. Am Freitag wird der Kommandant ins Haag einen Besuch abstatten, wo der deutsche Gesandte ein Mittagsmahl gibt. . Sieg der Pegierungsvorteien in Ungarn im erste« Wahlgang. Budapest, 9. Dezember. (Drahtb.) Der erste Wahlgang am gestrigen Mittwoch, der über 108 von 245 Mandaten entschied, zeigte einen überwältigenden Sieg Bethlens. Einige Bezirke stähl ten die Regierungskandidaten einstimmig. Bon der Opposition wurde der Legitimist Apponyi und der Rassenschiitzttr Gomiboe» gewählt. Miedorbegw^der^ran^östsch-syrtsche« Loudon, 9. Dezember, wie ««» Konstantinopel sind die Verhandlungen zwischen dm französisch« den Führe« der Drusen über dm Abschluß «uiw May, dm sehlgeschlagen. Die Feindseligkeit« sind miedet: a»f, morde«. Briands ««annehmbare Vorschläge. Der Kampf um Kontrolle, Investigation und Räumung hat Mittwoch morgen in offener Front in Genf begonnen. Briand läßt durch seine journalistischen Mitspieler folgen den Plan bekanntgeben: Die Hauptsache sei im Augenblick die Aufhebung der inleralliierlen Militärkonlrolle. Frankreich sei bereit, die Verhandlungen darüber in Paris zu beschleunigen, wenn eine Einigung über das Investigalionsprolokoll zustande- kommt; es könnten dann sogar einzelne Streitfragen, die jetzt zwischen Deutschland und der Interalliierten Militär kontrolle noch nicht gelöst seien, der Investlgalionskommls- sion übertragen werden. Wenn die Deutschen ein in dieser Richtung von Frankreich angebotenes Kompromiß annehmen würden, könnte die Aufhebung der interalliier ten Militärkontrolle bereits zum 1. Januar erfolgen nnd -er deutsche Außenminister käme nicht mit leeren Händen nach Hause, wie man wörtlich als Driands Ansicht in meh reren von ihm beeinflußten Genfer Zeitungen lesen kann. Der Vorschlag geht dann aber noch weiter: Die Schwie rigkeit, die ölüments stables aus dem Artikel 213 des Ver trages von Versailles zu begründen, wird anerkannt. Frankreich müsse aber, wenn man über die Räumung des Rheinlandes, was im Laufe des Frühjahrs geschehen könne, verhandeln wolle, neue Sicherheit haben» und diese Sicher heit sei nur durch ein besonderes System der Militärkon- Krolle für die entmilitarisierte Zone zu schaffen. Frankreich fei bereit, für ein System einzutreten, das Deutschland nicht aufgezwungen, sondern von Deutschland frei überernommen werden und an dem sich Deutschland beteiligen könne. In diesem Sinne sei an eine Rheinlandentente ge dacht, die die militärische Kontrolle der entmilitarisierten Zone zur Verstärkung der Sicherheit aus den Locarnover- trägen im Rahmen der Locarnomächte übernehmen könne. Die Rheinlandentente sei die Ergänzung der Kleinen En tente des Ostens. Dieser Vorschlag ist, wie offiziös versichert wird, für Deutschland unannehmbar. Angeblich ist die deutsche Delegation entschloßen, la der Frage einer besau- deren völkerbundkoalrolle oder einer besonderen vou au- deren Mächte« zu übernehmenden Kontrolle sich «st kelaem System einverstanden zu erkläre«, bei dem nicht die Sou- Irolle auf Beschluß de» Völkerbuud»rate» nur von Fall zu Fall verfügt wird, weiter ist augebilch die deutsch« Delegation entschlossen, kein Sonderregime für da» Rhein land aazuerkeanea, ganz gleich, wie es gestaltet wird. Dies« Haltung der deutsche« Delegatton ist aber, woraus man lei der Hinweisen mutz, keine vollständige Ablehnung aller hin ter Briand» Vorschlägen stehende« VerhaadluagsmSgfichkei- len. Die Schwierigkeiten, ein Kompromiß zwischen Deutsch land und Frankreich juristisch einwandfrei zu formulieren, sind außerordentlich groß, was auch die Gefahr voreili ger Kompromiss« von deutscher Seite in sich schließt. Die Hauptsache bleibt gegenüber dem taktischen Hin und Her der neuen Vorschläge: Locarno genügt Frank reich nicht. Wir haben die Loearnoverträge abgeschlos- len, um Frankreich Sicherheit zu geben und die Räumung dafür zu erholten und stthen setzt einer neuen franzv- ' '">n Sicherheitsforderung gegenüber. Frank- ll die Räumung der Rheinland« abermals ver- 81. Iahrgan» Sitzung des Reichskadiuetts. Vetti», 9. Dezember. (Drahtb.) Da, Retchekabtt« «Us-ästlpr sich gestern nachmittag u. a. mit der Frag« de» Incketzoltt», «ist der Gewährung von weihnachttbelhttfen für die Seanrttn mch mit der lnaerpolMschea Lage. Reichskanzler Marx mochte ouHWSch Mitteilung über die Vorstellungen der Sozlaldemokrale« «ttM der Red« de» Abg. vr. Scholz in Insterburg. E- wurde die Möglich, kell erörtert, den durch diese Rede hervorgerusenea Konflikt bei,«lege«. I» Anschluß an die KaRnelttstßmW hätte tzo Reich, kanztrr Besprechungen mit dem Führer de» Aentnmw. Mr dle „Voß. Ztg." missen will, haben -er Reichskanzler «ch «aß- gebende Persönlichkeit«, des Zentrums dm Fraktttnsvor- sitzenden der Deutschen vp. nicht in Zwelsel darüber gelassen, daß sie für eine Koalition mit den Deulfchnationalen nicht zu habe« sein würden. Abg. Schot; beim Reichskanzler. Berlin, 8. Dezember. Der Reichskanzler hatte heute ab«rG ^8 Uhr eine Besprechung mit dem volkrparteilichen Mgeordneten Dr. Scholz. Tagesschau. _ * Das Relchskablnekt beschäftigte sich am Mittwochnach mittag mit der luuerpofitischen Lage. Der zwischen Volks partei und Sozialdemokraten entstandene Konflikt soll beige- ttgt werden. * Bei den Verhandlungen la Genf stellt Frankreich un- ganehmbare Sompromitzvorschläge. An Steve der Mili- tärkontrolle soll eine dauernde Rheinlondkpntrolle treten. * Donnerstag nachmittag wird die entscheidende Lok- fchafterkoafereur in Paris stattfinden, auf der über di« Ent waffnung Deutschlands und dle Erfüllung der letzten Forde rungen Beschluß gefaßt werden wird. Der Dölkerbundsrat hat die Wellwlrüchafivkonferenz auf den 4. Mai 1V27 nach Genf einberufen. , * Die Wahlen in Angarn brachten im ersten Wahlgang einen Sieg der Regierungsparleien. Zu den mit * bezeichn««» Meldungen find«» di« Leser Au», nilirliche» <in anderer Stelle. Fortbestehen der Meinungs verschiedenheiten in der Kontrollfrage Genf, 0. Dez. (Drahtb.) Wie von gutunterrichteter Sette am gestrigen Mittwochabend verlautet, bestehen die Mei- nungsoerschiedenheiten in der Frage der Ostfestungen, sowie der Ein- und Ausfuhr des Kriegsmaterial» in vollem Um- fange fort. Bon anderer Sette verlautet allerdings, daß man in der Frage der Ausfuhr deutscher Halbfabrikate auf englischer Seite Deutschland Entgegenkommen zu zeigen ge- neigt sei. Es wird hierbei darauf verwiesen, daß der bereits verschiedentlich aufgetauchte Gedanke der I'.ebertragung der Restpunkte der Cntwaffttungskontrolle durch Ersetzung der Interalliierten Militärkontrollkommiision durch die Investi gationskommission bisher nicht zur Verhandlung gelangt ist. Uor einem Investigationskompromift? Genf» v. Dez. (Drahtb.) Rach dem Eindruck, der am gestrigen Mittwochabend über dle Verhandlungen der drei juristischen Sachverständigen besteht, scheiai sich eine vorläu fige Kompromißlösung der Iuvestigalioasfrage anzubahnen. Von deutscher Seite war man vor allem bestrebt, den drei grundsätzlichen Vorbehalten tu der Rrke vöm 12. Januar, sowie dem bekannten vierten deutschen Vorbehalt Geltung zu verschaffen. Man hat nun versucht, den deutschen Forde rungen dadurch gerecht zu werden, daß da» Investigations protokoll in seiner heutigen Form bestehen bleibt, jedoch den deutschen Forderungen durch bindende Ratsbeschlüsse Rech nung gelraren werden soll. Es wurde besonders zum Aus druck gebracht, daß bis^r noch in keinem Lande eine völ- kerbundsexekutlve stattgesunden hat und daß die Investi gationen nur durch deutsche Behörden unter Teilnahme von Mitgliedern Ver Znvestigationskommission durchgefül rl wer den sollen. Von unterrichteter Seite wird darauf hlngewie- sen, daß eine provisorische Lösung durch Schaffung eine^ Rakskom'.tees, das die gesamte Iurestigationsfrage noch ein mal zu prüfen Hal, für Deutschland nicht annehmbar fei. Um die Königsberger Befestigungen. Genf, 8. Dez. (Drahtb.) In den Meinungsverschieden heiten über die Auslegung des Art. 180 des Versailler Ver trages in bezug auf die Königsberger Festung und über die Frage der Ausfuhr von Kriegsmaterial und Halbfabrikaten ist noch keine Aenderung eingetreten. Die Verhandlungen werden in Paris, wohin der Generalsekretär der Dotschaf- terkonferenz Massig« heute abend wieder abgereist ist, fort geführt werden. Die Sitzung der Kotfchafterkonferen;. pari», S. Dez. (Drahtb.) Am heutigen Donnerstag nachmittag wird dle Botschasterkonferein nach offiziösen französischen Darstellungen deu Bericht über dle Entwaff nung Deutschland» und dle Erfüllung der lehlea Forderun gen zur Kenntnis nehmen, die sie bisher nach nicht für er- füllt gehalten hat. wenn dle Lolschasterkonferenz zu der Anschauung kommt, daß dle Abrüstuug»bestimmungen durch dle Reichsregieruag erfüllt stud, dürste st« deu Termin sür dle Abberufuag der Kommissionen bestimmen. Der Sekre tär der Botschasterkonferein Massig«, der am heutigen Don- aerstagvormlttag aus Genf znrückerwarlet wird, wird sich nach Teilnahme au der Lolschasterkonferenz sofort wieder nach Genf begebe«. Setzte Schwierigkeiten bei der Föfirrrg der Saarfrage. s. Dez. (Drabtb.) Die S raae, die in den letzten Tagen von den juristischen Sachverständigen ein gehend erörtert wucke, wird nun in einer der nächsten Ratssitzungen zur Behandlung kommen. Es handelt sich bekanu:i um die Zurückziehung der noch im Saargebiet befindlichen zwei sranzöstschcn Regimenter. ?. der letzten Kit hat sich eine neue Schwierigkeit ergeben, da von fron- Ksischer Seite geltend gemacht wurde, daß beim Abzug der Truv'-en gewissermaßen als Vorbedingung dafür «in beson derer Etsenbahnschutz geschaffen werden müsie. Gegenwär tig wird nun zur Losung dieser Frag« die Schaffung eines Bahnfchutzes erwogen, der keinerlei militärischen Charakter trage und cu» Zivilpersonen bestehen soll, die von der Saar- regierung ausgewühlt werden und ausschließlich dieser un-