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7 sMWSMMM Der Sächsische Erzähler Oie neue sächsische Gemein-ewahlor-rnrng de« So. Oktober 1928 1. Beiblatt z« Sdum«er 245. Aus Sachsen. Dresden, 19. Okt. wertvoller Verlust. Am Sonn abend ist einem Kurgast in Weißer Hirsch ein wertvoller Halsschmuck, bestehend aus einem silbernen Kettchen mtt zwei daran befindlichen erbsengroßen echten Brillanten, je Karat, abhanden gekommen. Dresden, 19. Oktober. Wilhelm-Kaufmann-Palais. Am 27. Oktober soll das palaisartige Wohnhaus des jetzt in Untersuchungshaft befindlichen Dr. Wilhelm Kaufmann an der Wiener Straße zwangsweise versteigert werden. Cs wird amtlich auf 280000 Mark geschätzt. Dresden, 19. Okt. Angebliches -Rauberunweseu in -er Sächsischen Schweiz. Das Kriminalamt teilt mit: In einer auswärtigen Zeitung erschien kürzlich ein Artikel mit der Sensationsüberschrift „Eine Räuberbande haust in der Sächsischen Schweiz." Die in dem Artikel gegebene Dar stellung entspricht nicht den Tatsachen. In Wirklichkeit handelt es sich bei dieser Angelegenheit in dem einen Fall um den bereits bekannten Mord an dem Wirtschafts besitzer Buschbeck in Rübenau, der bereits geklärt ist und ferner um den Einbruchsversuch im Gaschos Rosenthal, wo bei ein Grenzbeamter durch Revolverschüsse verletzt worden ist. Beide Fälle stehen in keinem Zusammenhang mit einander und sind von verschiedenen Tätern ausgeführt worden. Mittweida, 19. Okt. Vvlkshochschulheim Schloß Sachsenburg eröffnet. Das zwischen Frankenberg UNV Mittweida auf steilem Felsen gelegene Schloß Sachsenburg wurde am vergangenen Sonntag als Volkshochschulhelm feierlich eröffnet. Leipzig, 19. Okt. Im Dienste verunglückt. Am Sonn tag ist der Straßcnbahnschaffner Müller zwischen zwei Wagen gekommen und so schwer verletzt worden, daß er kurz nach der Einlieferung in das Krankenhaus verstirb. Der Schaffner wollte beim Umrangieren behilflich sein. Leipzig, 19. Okt. Zm Eisenbahnzuge erschossen. Mon tagmorgen gegen stsl Uhr hörteiman- aus einem Abteil des Zuges, der von Dresden kommend, in Leipzig einlief, einen Schuß. In einem Abort wurde ein Unbekannter im Atter 1. die nicht in einem amtlich abgestempelten Um schlag, oder die in einem mit Kennzeichen versehenen Um schlag übergeben worden sind, 2. die als nicht amtlich hergestellt erkennbar sind, 3. aus denen nicht unzweifelhaft zu erkennen ist, wel chem Wahlvorschlag der Wahlberechtigte seine Stimme hat geben wollen, 4. denen irgendein, durch den Umschlag deutlich fühl barer Gegenstand beigefügt ist, 5. die mit Vermerken oder Vorbehalten versehen sind, Ueber die Feststellung des Gesamtergebnisses heißt es: „Ausschließlich der Wahlausschuß weist jedem Wahlvor- schlaa so viel Sitze zu, als die Wahlzahl in der Gesamtzahl, der für den Wahloorschlag in der Gemeinde abgegebenen Stimmen enthalten ist. Die übrig bleibenden Sitze werdend auf die Reststimmen der Wahlvorschläge unter Ermittlung einer neuen Verteilpngszahl verteilt. Verbundene Wahl vorschläge werden dabei als ein Wahlvorschlag behandelt.". schriftlich erklärt werden. Mit dem Wahlvorschlag sind die Erklärungen der Bewerber einzureichen, daß sie der Auf- nähme ihrer Namen in den Wahlvorschlag zustimmen. Ueber die Zulassung der Wahlvorschläge ustd die Verbin dung von Wahlvorschlägen entscheidet der Wahlausschuß. Nicht zugelassen sind Wahlvorschläge, die zu spät eingereicht sind, bei denen die notwendige Zahl von Unterschriften fehlt oder der bestimmte Betrag nicht recht zeitig eingezahlt worden ist. Die Wahlbezirke sollen nach den örtlichen Verhältnissen so abgegrenzt wer den, daß allen Wahlberechtigten die Teilnahme an der Wahl möglichst erleichtert wird. Kein Wahlbezirk soll mehr als 2500 Einwohner umfassen oder darf so klein sein, -aß im Hinblick auf seine Einwohnerzahl eine Gefährdung des Wahlgeheimnisses zu befürchten wäre. Für Kranken- und Pfegeanstalten mit einer größeren Anzahl von Wahl berechtigten, die keinen Wahlraum außerhalb der Anstalt aufsuchen können, dürfen ein oder mehrere selbständige Wahlbezirke gebildet werden, falls nicht die Zahl der Wahlberechtigten so gering ist, daß eine Gefährdung des Wahlgeheimnisses zu befürchten wäre. Die Stimmzettel werden durch den Gemeindewahlleiter amtlich hergestellt. Sie müssen alle zugelassenen Wahlvorschläge mit den Namen je der ersten vier Bewerber und dem Kennwort enthalten, sowie die Bezeichnung „Gemeindeverordneten wahl" (Stadtverordnetenwahl). Wird die Wahl in einer Gemeinde nach Geschlechtern getrennt vorge nommen, so können für Männer und Frauen verschie den farbige oder verschieden große Umschläge verwen det werden. Für die Nummernfolge der Wahlvorschläge gelten folgende Grundsätze: Die Wahlvorschläge der Par teien, die in der letzten Gemeindeverordnelen-Körperschaft durch Gemeindeoerordnete vertreten gewesen sind, werden zuerst aufgeführt in der Reihenfolge der Zahl ihrer Gemeindeverordneten. Bei gleicher Zahl wird die Partei zuerst aufgeführt, die bei der letzten Wahl die größere Zahl gültiger Stimmen erhalten hat. Die übrigen Wahl vorschlage erhalten die anschließende Nummer in der Reihenfolge, wie die Wahlvorschläge zeitlich beim Ge meindewahlleiter eingehen. Ist ein einziger Wahlvorschlag eingereicht und zuge lassen, oder ist von mehreren eingereichten Wahlvorschlä gen nur einer zugelassen, so bedarf es keiner Wahl- handlung. Die Wahlzeit dauert von 9 Uhr vormittags bis S Uhr nachmittags. In Gemeinden mit weniger als 1000 Ein wohnern kann sie von 10 Uhr früh bis 5 Uhr nachmittags abgekürzt werden. Die Wahlhandlung und die Ermittlung des Wahlergebnisses sind öffentlich. Es folgen dann die Bestimmungen über die Stimmab gabe, die vom Wahlvorsteher zu leiten ist, über die Aus zählung der Stimmzettel, d. h. die Ermittlung des Wahlergebnisses usw. , Dabei heißt es: Ungültig sind Stimmzettel, Vierzehn Tage nach den für den 81. Oktober anbe raumten Landtagswahlen, also am 14. November, finden in Sachsen die Gemeindewahlen, d. h. die Wahlen zu den Stadtverordnetenkollegien statt. Das Sächsische Ministe rium des Innern gibt setzt in Ausführung zum 8 22 der Gemeindeverordnung die GemeindewahlordnuNa bekannt, die im wesentlichen eine Angleichung an die Lanotagswahl- ordnung bringt. Insbesondere sind auch bei der Äe- meindewahlordnung neu die amtlichen Stimmzettel und die Beibringung einer gewissen Zahl von Unterschriften bezw. eines Geldbetrages. Aoweicbend von der Landtags wahlordnung ist bei den Gemeinoewahlen die Listen- verbindung der Parteien gestattet. Aus der umfangreichen Verordnung, die siebzehn Paragraphen ent hält, möchten wir als wichtiges herausheben- Die ersten Paragraphen beschäftigen sich mit den Wahlverzeichnissen, den Wahlorganen usw. Danach ist Ge- /meindewahlleiter der Gemeinderat. Bei ihm wird ein Wahlausschuß aus den Parteien gebildet, der über Ein sprüche und Zulassung zu entscheiden und das Wahlergeb nis zu ermitteln hat. Dieser Ausschuß entscheidet in öffent licher Sitzung. Für jeden Wahlbezirk ernennt der Ge meinderat einen Wahlvorsteher. Ebenso wird für jeden Wahlbezirk ein Wahlvorstand gebildet, wiederum unter Berücksichtigung der verschiedenen Parteien. Wahlvorschläge müssen spätestens am 17. Tage vor dem Wahltage beim Gemeindewahlleiter eingereicht sein. Sie dürfen zweimal so viel Bewerber aufführen als Gemeindeverordnete zu wählen sind. Jeder Wahlvorschlag soll mit einem auf die Parteistellung der Bewerber hinweisenden Kennwort ver sehen sein, andernfalls gilt der erste Kandidat als Kenn wort. Die Zahl der Unterzeichner der Wahlvorfchläge muß 5 Prozent der Wahlzahl der letzten Gemeindeveroroneken- wahl betragen und darf nicht geringer als 30 sein. Vie Höchstzahl der Unterzeichner ist 500. Enthalten Wahlvor schläge Personen, die bereits der letzten Gemeindeverord- neten-Körperschaft angehört haben, oder handelt es sich um Wahlvorschläge von Parteien, die in der letzten Gemeinde- verordncten-Körperschaft vertreten gewesen sind, so genügt dis Unterschrift von 20, in Gemeinden mit weniger als 1500 Einwohnern von 5 Wahlberechtigten. Wahlvor schläge, die nur Personen aufführen, die -der. letzten Gemeindeverordneten-Körperschaft nicht angehört haben, oder Wahlvorschläge einer Partei, die in der letzten Gemeindcverordneten-Körperschaft nicht vertreten mewesen ist, sind nur zuzulassen, wenn spätestens am 17. Tage vor dem Wahltage beim Gemeindeleiter ein Vorschuß einge zahlt wird, dessen Höhe für jeden Unterzeichner des Wahl vorschlages 3 Reichsmark beträgt. Dieser Betrag wird zu rückgezahlt, wenn deyr Wahlvorschlag bei Verteilung der Gsmeindeverordneteysitze mindestens ein Sitz zugewiesen wird, andernfalls verfällt er zugunsten der Gemesndekasse. Mehrere Wahlvorschläge .können miteinander verbun den werden. Die Verbindung muß von den Vertrauens männern der Wahlvorschläge übereinstimmend spätestens nm 7. Tage vor dem Wahltage dem Gemeindewahlleiter ix».»»».»«»-,,, alte Seelen haben nur Gedächtnis, zärtliche Seelen haben Erinnerungen und da? Vergangene ist für fle nicht tzt, nur abwesend. (Königin Luise) Der Weg zum Licht. Roman von E. Cbenstein. Urheberschutz durch Stuttgarter Romanzentrale C. Ackermann, Stuttgart. (lS. Fortsetzung.) «Nachdruck verboten.) Lola rang in. komischem Entsetzen die Hände. Wie — man wußte hier nicht, wer Poiret war? Der göttliche Poi- rct? König im Reich der Mode... Erfinder, Künstler, Ge nie — im gewissen Sinne Beherrscher der Welt, denn aus seinem Atelier in Paris... „Na, komm nur zu dir," unterbrach sie ihr Vater trocken. „Wir wissen nun, daß dieser „Beherrscher der Welt" der Inhaber eines Pariser Modesalons ist und das genügt uns vollauf. Aber welchen Einfluß ein Schneidermeister auf deine Europareise hat, das möchte ich gern erführen!" Und Lola berichtete mit einem Ernst und Eifer, der auf die Ihren beinahe komisch wirkte, daß ihr Mann zur Einweihung eines kürzlich gekauften Landhauses ein gro ßes Fest zu geben gedenke — etwas Feenhaftes, Nieda- gewesenes, selbst für amerikanische Begriffe — denn es sollte zugleich auch als Geschäftsreklame dienen. Und natürlich bilde die Wahl einer dafür würdigen Toilette seit langem ein ernstes Studium für Lola. Poiret, der große Poiret, hatte sich gnädigst bereit erklärt, die Ausführung zu über- nehmen, habe Muster und Entwürfe geschickt und nachdem inan unzählige Male hin und her gekabelt, sei endlich alles festgesetzt worden. Da — sozusagen im letzten Augenblick — ergaben sich große Schwierigkeiten bei der Wahl eines Be satzes, der in Linienbreite am Saum angebracht werden sollte und über dessen Farbenton man sich durchaus nicht einigen konnte. Sie, Lola, sei verzweifelt gewesen. Habe drei Rächte kein Auge zugetan und einen Weinkrampf bekommen. Da habe Andres den Vorschlag gemacht, sie solle doch einfach selbst zu Poiret fahren und ihre Sache verfechten. Ihren persönlich vorgebrachten Gründen werde er nicht widerstehen können.' Nun und so sei sie denn gefahren. Andres habe alles die Reise Betreffende tn wenigen Stun den geordnet. Mit dem Schiffskapitän telephoniert, eine Luxuskabine bestellt, Cromer, den Chauffeur, verständigt, daß er sich mit dem Auto sofort nach Newyork begeb« und dessen Einschiffung überwache, den Reisepaß und tausend andere Dinge besorgt, während Maggi«, bt« Zofe, packte. -es Mit dem Expreß sei man dann nach Newyork gefahren, an Bord gegangen — ach, alles war so einfach gegangen! Weil man eben in Amerika war und weil dort eine Reise nach dem Kontinent wirklich nur a little trip bedeute. Bei Poiret war dann auch alles gut gegangen. Wider Erwarten gut und rasch. In acht Tagen würde die Fest toilette fertig sein — genau so wie Lola sie gewünscht — und auf der Rückreise gleich mitgenommen werden können. Und weil sie schon einmal so nahe war, habe sie den Einfall gehabt, für ein paar Tage hierher zu den Ihren zu ahren, damit man sich doch wieder mal sehe — und sie ihnen von ihrem Leben drüben erzähle. Ach, das sei io wundervoll. Plötzlich unterbrach sich Lola, halb erschrocken, halb be lustigt: „Dear me — da schwatze ich und vergesse ganz, daß ich noch im Reisekleid bin! Maggie wird gär nicht wissen, wo ihre Herrin bleib! — ich habe doch noch mein altes Zim mer, Tantchen?" „Ja, Kind ..." „Und Maggie? Und Eromer?" „Ja, das müssen wir erst überlegen," sagte Tante Betty verwirrt. „Ich hatte doch keine Ahnung, daß du mit Die nerschaft kommst: Vielleicht könnte die Zofe oben bei den Hausmädchen schlafen und der Chauffeur beim Kutscher :m Stallgebäude ..." „Huh, was denkst du, Tantchen! Die würden schöne Gesichter machen! Maggie, die eine Pariserin ist, ist sehr verwöhnt und Eromer, ein großer Herr, bezieht ein Gehalt wie ein Minister — nein, das geht auf keinen Fall' Du mußt ihnen zwei Gastzimmer anweisen — und ja nicht d>e schlechtesten!" „Wenn du glaubst!" „Ja, bitte gib nachher gleich Auftrag. Auch daß man ihnen Abendessen serviert. Und nun will ich mich rasch um kleiden. Bernarda, du kommst doch mit? Ich zeige P.r dann gleich ein paar süße Sächelchen, die ich bei Pottet kaufte! Maggie wird ja hoffentlich schon ausgepackt haben!" Sie verschwand, von Bernarda gefolgt, im Nebenzim mer. Bei jedem Schritt, den sie machte, entströmte eine Wolke exotischen Wohlgeruches ihren Kleidern und blieb als feiner Duft im Gemach zurück... Kaum war die Tür hinter ihr zugesallcn, schlug Tante Betty mit einem Augenausschlag komischen Entsetzens die Hände über dem Kopf zusammen. „Du lieber Gott — um eines Kleiderbesatzes willen die Reise von Amerika nach Europa zu machen! Wenn ich» nicht mit eigenen Ohren gehört hätte — keinem Menschen würde ich das glauben!" pann, da niemand antwortete, erhob sie sich seufzend: „Tia — nun will ich also dafür sorgen, daß der große Herr mit dem Ministergehalt und das Fräulein Zofe würdig untergebracht werden!" , XI. Im Eßzimmer blieb es still nach Tante Bettys Fort- gang. » Grischke, sowohl wie Lukas, blickten schweigend vvr sich hin. ' " Lukas, dessen Seele ungeheures Erstaunen erfüllte, dachte verwirrt: War sie immev-so? So... unbedeutend? Schon als Mädchen — und sah ich es nur nicht? Grischke dagegen empfand etwas wie gereizte Bitter keit. Sein kaufmännischer Kops berechnete die Unsummen, die diese törichte Reise mit ihreist für europäische Begriffe fürstlichen Aufwand kosten mußte, rechnete dazu die Sum me, die Lola als Schneiderhonorar für ihre Toilette ge nannt, den Kaufpreis des neuerstandenen Landhauses, das Vermögen, das das geplante Fest verschlingen mußte... Dreihundert Gäste hatte Lola gesagt. Darunter fünfzig Milliardäre, die andern fast alle Millionäre. Lumpen konnte man sich da nicht lassen! Woher das alles? Und — wozu? War Hollweg so reich? Gingen seine Geschäfte so glän zend? Aber zum Kuckuck, der Mann hatte doch auch nur eine Farbwaren- und Chemikalienfabrik wie er selbst? Was die trug bei angestrengter Arbeit und vcrhästnismäßig beschei dener Lebensführung, mußte er doch! Dabei war die Firma Grischke eine der ältesten, best- cingeführtestcn und größten am Weltmarkt! Viel älter und gesuchter als die erst vor ein paar' Jahren entstandene Holl- weg'sche... Und Lola! All das, was ihm dieses Kind trotz der schmeichlerischen Zärtlichkeit, die es zuweilen entwickeln konnte, innerlich immer ein wenig fremd hatte bleiben los- sen — wie war das emporgeschossen drüben in den kurzen paar Monaten! Tante Betty kam zurück. Eln ivenig erhitzt mit ner vösem Gesichtsausdruck. „Nein, dieser Eromer ist wirklich ein „großer Herr", nämlich nach meinen Begriffen ein sehr unangenehmer Pa tron! Stelle dir vor, Engelbert, als ich ihm durch Therese sein Abendbrot bringen ließ — kalten Ausschnitt, Butter, Käse und Brot und eine Flasche Bier — erklärte er, letz teres zurückweisend, er trinke grundsätzlich nur Porterbier! Therese sagte dann, Porterbier hätten wir sticht im Hause und es sei auch um diese Stunde, wo die Feinkosthandlun gen bereits geschlossen hätten, nicht zu beschaffen. „Dann bringen Sie mir Sodawasser und Whisky!" befahl er ge lassen und fügte mit dem selbstverständlichsten Ton der Welt hinzu: „Als Nachttrunk, bitte, stellen Sie mir eine Tasse Tee und ein Glas rohe, nicht entrahmte Milch an« Bett, Fräulein!" Therese teilte es mir förmlich bebend vvr Empörung mit, „was sür unverschämte Anforderungen die ser Mensch stellt". Ich bedeutete ihr, das ginge sie nichts an, drüben sei da» eben so Sitte, aber im Stillen fand ich es gleichfalls unverschämt. (Fortsetzung folgt.» st .