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Der Sächsische Erzählet 1. Beiblatt -« Srmmaer 2SS. Mittw. du»» «. Oktober i. Reichspat'ieiiag der Oeuischen Vottspariei. Wirtschaft und Nerständigungspoiitik Köln, 4. Oktober. Bei unvermindertem Andrang eröff nete der Präsident v. Campe am Sonntag den vierten Tag des Parteitags der Deutschen Bolkspartei. Zu dem Thema: „DeutscheWirtschaftspolitik" waren vierReferate vorgesehen. Reichswirtschastsminister Dr. Lurtius N"*» emen Ucberbllck über die Wirtschaftspolitik. Er führte aus, er wolle Uebertreibungen auf das rechte Maß zurück- sühren. Fortschritte seien gewiß festzustellen, insbesondere auf dem Kapitalmarkt und dem Auslandsmarkt. Vier bis fünf Milliarden fremdes Kapital hätte die deutsche Wirt schaft befruchtet, aber auch aus eigener Kraft hätten wir wieder .Kapital gesammelt. Durch stärkste handelspolitische Aktivität sei auch auf dem Auslandsmarkt stetig Terrain ge wonnen worden, so daß die deutsche Ausfuhr von 430 Mil lionen im Januar 1924 auf 830 Millionen im August 1926 gestiegen sei. Der Jnlandsmarkt habe sich ebenfalls wieder erhol!. Aber der Auslandshandcl habe immerhin 1924 nur die .Hälfte und 1925 drei Viertel vom Friedeneumsang er reicht. Das Jahr 1926 werde wahrscheinlich nur zwei Drit tel erbangen. Innere Schwäche und die Zollmauer des Auslandes würden noch längere Zeit die Erreichung des Friedensstandes verhindern. 1,5 Millionen Deutsche seien unterstützte Vollerwerbslose, und wohl mehr als 8 Millionen seien inNot und Sorge. Der Reichsbankpräsident habe vor dem Wachsen der ausländischen Anleihen gewarnt. Es sei auch fraglich, ob uns solche Kredite weiter zur Verfügung gestellt würden. Die deutsche Wirtschaft sei noch immer Rekonvaleszent unter den Rcparationslasten, und die völlige Medergenesung ganz ungewiß. Der Finanzausgleich und die Verwaltungsresorm müß ten nach den zwingenden Darlegungen des Finanzministers noch eine Weite zurückgrstcllt werden. Alle Steuern müßten an die Wirtschaft angepaßt und in ein lückenloses System unter Senkung der Steuersätze gebracht werden. Die Gene ralunkesten der Firma Deutschland müßten vermindert wer- Hm. Dio historisch gegebene Dezentralisation lasse sich auf die Dauer nicht mehr halten, jedenfalls nicht für die Wirtschaft, die einheitlich in Deutschland betrieben werden müsse. (Beifall.) Ferner bedürfe das Problem Staat und Wirtschaft der Vertiefung, Klärung und Lösung. Dabei spiele die kalte Sozialisierung keine geringe Rolle. Der Sloak dürfe nur die Wirtschaftsgebiete für sich in Anspruch nehmen, wo die Kräfte der Privatwirtschaft versagten und überwiegend allgemeine Interessen die Be tätigung des Staates forderten. Die Frage der Steuerfrei heit der Staatsbetriebe bedürfe sorgfältigster Prüfung. Vor allem müßten alle Wirtschaftsformen mit dem Staat zusam menarbeiten. Im Verfolg der Wirtschaftsenquete müsse das Aartellproblem geprüft und die internationale Kartellierung auf der Welt wirtschaftskonserenz erörtert werden. Diese Arbeiten wür ben im Laufe des Winters wieder ausgenommen werden. Sie müsse nicht nur Kartelle, sondern auch internationale und nationale Trusts umfassen. Die großen modernen Wirtschastsgebild« wüchsen über die eigentliche Privatwirt schaft hinaus. Sie hätten öffentlichen Charakter. Daher müsse ihre Verantwortung vor der öffentlichen Meinung ge klärt werden. Eingriffe des Staates sollen nur im Notfälle vorgenommen werden. (Zustimmung.) Die Zolltarifnovelle von 1925, auf der die deutsche Handelspolitik beruhe, gelte nur vis zum 31. Juli 1927. Sie müsse aber um zwei bis drei Jahre verlängert werden, da unmöglich der endgültige deutsche Zolltarif bis zum nächsten Sommer fertig sein könne. Weite Teile der europäischen Wirtschaft seien reif für die Vereinheitlichung. Der Minister betonte sodann die große Bedeutung der Reparationssragc und bekannte sein volles Einverständnis mit der Thoirypoli- tik Stresemanns. Das verwickelte Geschäft der Mobilisierung von 1 bis 2 Milliarden deutscher Eisenbahnobligationen dürfe mit der Eesamtlösung der Reparationsfrage und der interalliierten Schuldenregelung nicht verquickt werden. Die Frankenstabilisierung sein ein innerfranzösi sches Problem. Wenn Frankreich auf die Mobilisie rung der Eisenbahnobi-gationcn sür seine Stabilisierungs zwecke Wert lege, so sei diese Frage sür uns eine schwerwie gende Angelegenheit, denn der Währungsschutz ziehe sich wie ein roter Faden durch den ganzen Dawes-Plan. Wir müß ten uns den Transfcrschutz um so mehr sichern, als Poin- carö in Bar-le-Duc es,auch sür Frankreich in Anspruch ge nommen habe, seine Verbindlichkeiten nur nach eigener Lei stungsfähigkeit zu tilgen. Danach werde die Transferfrage bei den Verhandlungen eine bedeutende Rolle spielen. Bei heißestem Bemühen um die Befreiung des Rhein landes stände unabänderlich fest sür die Verhandlungen, daß wir keine neuen Zufahlasten und keine Beein trächtigung der Lndlösung der Reparationsfrage auf uns nehmen können. (Beifall.) Für die Deutsche Volkspartei gelte auch heute die Parole: durch Arbeit und Opfer zur Freiheit. (Stürm, an haltender Beifall.) Rcichstagsabg. Lramm referierte über die Lage der L a nd w i r ts ch a f t. Die festeste Stütze aller Wirtschajts- und Hcimatspolitik sei der Binnenmarkt. In gewissem Sinne sei aber die städtische Bevölkerung aus die Berliner Asphaltpresse hineingefallen, die sich auf den Standpunkt wirtschaftlichen Irrsinns stellte. Im Interesse der städtischen Bevölkerung müsse der über mäßige Zwischenhandel ausgeschaltet werden. Es bedürfe auch des Obst- und Gemüsezollcs. Das deutsche Volk müsse vom deutschen Boden ernährt werden Die hohen sozialen Lasten bedrückten schwer den kleinen Landwirt. Um unser Volk wieder zum Verantwortungsgefühl zu erziehen, bedürfe es der Einführung des Arbeitsdienstvflichtjahres für tue Jugend. (Beifall.) Rcichstagsabg. Dr. Thiel empfahl in seinem Referat über die deutsche Wirtschafts politik als Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosig keit vor allem die Kräftigung des Jnlandsmarktes durch Förderung der Landwirtschaft, und sagte sodann mit Bezug auf die Rede von Dr. Silverberg in Dresden, daß zwar e flußreiche Persönlichkeiten im Unternehmertum ernsthaft in dem Problem der Volksgemeinschaft ringen, da>- dies aber nicht die Mehrheit des deutschen Unternehmertums sei, so daß es zunächst darauf ankomme, die einsichtsvolle Minderheit der Unternehmer und die einsichtsvolle Minder heit der Arbeitnehmer zufammenzuführen zur Entwickln»« einer neuen vorbildlichen Zusammenarbeit in Politik und Wirtschaft. (Beifall.) Ueber die Lage des gewerblichen Mittelstan- d c s machte Reichstagsabgeordneter, Senator Beythien, eingehende Darlegungen. Nach der Aussprache über die Referat« nahm der Par teitag eine Reihe von Entschließungen an, die sich beziehen auf die Wiederherstellung der Rentabili tät der Landwirtschaft, auf das Reichsschulgesetz und die Er haltung des Berussbeamtentums. Für Montag ist noch eine Sitzung des Reichsausschus ses für .handel und Industrie in Düsseldorf vorgesehen. Am Montag sanden im Anschluß an den eigentlichen Parteitag Sitzungen des Reichsangestellten- und Reichsar beiterausschusses der Deutschen Bolkspartei statt, in der die — mit den Zielen der Partei übereinstimmenden — sozial politischen Forderungen der oolksparteilichen Angestellten und Arbeiter erneut formuliert wurden. Der Arbeiteraus schuß tritt am Schluß in einer längeren Entschließung der Auffassung, daß die Sozialdemokratie die einzige Vertretung der deutschen Arbeiterschaft sei, mit schärfstem Nachdruck entgegen. Mit einer Sitzung des Industrie- und Handels ausschusses der Deutschen Volkspartei, bei welcher General direktor Dr. Vögler ein längeres Referat hielt, wurde der Parteitag beendet. Neues aus aller Welt. — Wer doch auch so viel Steuern zahlen könnte! Der Milliardär Rockeseller steht mit einem Betrage von 1,1 Mil lionen Dollar für Eigentumssteucr an der Spitze der Steuer zahler in New 2)ork. Der nächstfolgende ist Vanderbilt mit ungefähr 1/2 Million. — Flugzeug und Adler zufammengestoßen. Ein ame rikanisches Regicrungspost-Flugzeug stieg bei Elko (N«k wada) in der Luft mit einem großen Adler zusammen und wurde so schwer beschädigt, daß cs sofort eine Notlandung vornehmen mußte. Der Adler, der durch den Zusammen prall getötet wurde, hatte eine Fliig lspannweite von acht Fuß. — Der Affe am Kassenschalter. Ein großer Menschen affe, der sich auf dem Transport von einer Menagerie zu einer anderen befand und in seinem Käfig an einer engli schen Station, wo er umgeladen werden sollte, im Dienst raum des Bahnhofes untergebracht wurde, hat seinen Käsig zertrümmert, den diensthabenden Beamten vom Billettschal ter vertrieben, an dem Schaltersenster Platz genommen und jedem Reisenden, der ahnungslos vor das Fenster trat, dutzendweise Billetts und Kupfermünzen ins Gesicht ge schleudert. /T^chaue vorwärts, nicht zurück, Neuer Mut ist Levensglück. Oer Weg zum Licht. Roman von E. Ebenstein. Urheberschutz durch Stuttgarter Romanzentrale C. Ackermann, Stuttgart. 4 Foroetzune. Nwyöruck verboten.» „Hoffentlich sind Sie nicht allzu enttäuscht über den Tausch?" fragte sie, kokett zu Lukas ausblickend. Er beeilte sich, das Gegenteil zu Versichern. „Wir sprachen übrigens gerade von Ihnen", schloß er. „Ihre Schwester behauptete nämlich, Sie seien heute hier in Ihrem Element!" „Ich? Hier? Ach Gott nein! Ich langweile mich ja zum Sterben. Schließlich wird doch eigentlich nur Unsinn getrieben und geredet." „Das ist wirklich Ihrs Ueberzeugung?" „Würde ich es denn sonst sagen? Nein, wenn ich mich wirklich unterhalten sollte, müßte es ganz anders zugehen — aber sprechen wir nicht von mir. Erzählen Sie mir lieber von sich — wie es Ihnen geht, was Sie treiben? Sie ar beiten wohl noch immer so viel?" „Ja. Tagsüber habe ich im Laboratorium für die Fa brik zu tun und dann besänftigen mich, wie Sie vielleicht wissen werden, private Versuche. . ." „Richtig — Ihre Erfindung! Die neue Farbe, die so unverwüstlich haltbar sein soll und sich so vielseitig verwer ten lassen wird. Papa erzählte uns schon davon, und ich muß Ihnen gestehen, daß ich schrecklich neugierig darauf bin, Näheres zu erfahren! Wie sieht sie denn eigentlich aus? Kann man sie auch für Kleiderstoffe verwenden? Glauben Sie, daß sie mir zu Gesicht stehen würde?" Lukas sah sie zärtlich an. „Ihnen steht alles, gnädiges Fräulein! Und natürlich eignet sie sich für Kleiderstoffe. Ich habe damit viele Proben gemacht. Jede Art von Ge webe nimmt sie an, aber auch Holz, Stein, sogar Metall. Sie hat einen opalisierenden Ton, aber dunkler als Opal und mit metallenem Schimmer, wodurch sie besonders eigen artig wirkt." Er versuchte ihr eine möglichst genaue Schilderung da von zu geben. Lola hörte aufmerksam zu. „Aber wie kamen Sie denn nur darauf?" fragte sie dann. „Woraus besteht sie eigentlich?" Er lächelte gutmütig. .Wissen Eie, daß Sie mir damit ein streng gehütetes Geschäftsgeheimnis obfragen wollen, Fräulein Lola?" Sie schlug mit wunderbarer Geschicklichkeit die langen, dunklen Wimpern auf und bückt« ihn mit ihren sonnnet- dhwarzen Augen fo veiSebt kokett an, daß ihm da« Blut ' b-w Scheck Dm Herzen schoß „O — mir können Sie es doch sagen. Ich möchte es so gerne wissen!" sagte sie unschuldig. „Es ist wahr," murmelte er schwer atmend, setzte sich neben sie und nahm wie in Gedanken ihre kleine, weiße, mit kostbaren Ringen geschmückte Hand in die seine, die sie ihm ruhig überließ. „Es ist wahr — wer sonst hätte mehr Recht, mich danach zu fragen, als Sie — an die ich so viel dachte während der Arbeit Ja, ich will es Ihnen sagen! Will mich bemühen, Ihnen verständlich zu machen, wie ich Schritt für Schritt dazu kam, diesen neuen Farbstoff zusammenzustellen ...." Bernardo war inzwischen wie eine Nachtwandlerin durch die menschengefüllten Räume geschritten. Da und dort wurde sie von Bekannten angcsproäzen, wechselte ein paar Worte, von deren Inhalt sie kaum etwas wußte und war mit all ihren Gedanken beständig doch in der Fensternische bei den beiden, die sie eben verlassen hatte. Er liebte Lola! Und nun war sie bei ihm — abgetrcnnt gleichsam von all den andern — allein! Ob er die Stunde be nützte, um ihr seine Liebe zu gestehen! Ob Lola seine Gefühle erwiderte? Bernarda in ihrer Liebe, die ebenso grenzenlos wie selbst los war, hoffte, wünschte und fürchtete cs zugleich. Konnte Lola überhaupt lieben? Würde sie ihn glück lich machen? Und wenn — nicht? Ein rasender Schmerz durchzuckte Bernarda bei dieser Vorstellung. Alles — oh alles wollte sie ertragen — neidlos das Glück der Schwester mit ansehen — das eigene Herz unter die Füße treten, nur das nicht. Das nicht: ihn elend werden sehen... Mitten in diesen Räumen, wo man Foxtrott tanzte, schamlos flirtete, um das goldene Kalb tanzte und den Mo loch Selbstsucht zuin Gott erhob, stiegen reine, heiße und in brünstige Gebete aus Bernardas Seele empor zu Gott, daß er diesen Frevel nicht zulassen möge ... Ohne es zu wissen, trugen ihre Schritte sic dann wieder zurück zur Fensternische. Traumverloren stand sic davor und starrte auf die schweren, dunklen Vorhänge. Sie ließen in der Mitte einen schmalen Spalt frei. Ein Stück von Lolas weißem, silbcrdurchwirktem Seidenkleid schimmerte dazwischen. Leises Stimmcngcmurmel drang heraus — seine Stimme.... „Wissen Sie nicht, wo ihr Fräulein Schwester ist, gnä diges Fräulein?" drang plötzlich die Stimme des Ameri kaners Hollwcg an ihr Ohr. Bernarda fuhr zusammen. Erwachte gleichsam und — erschrak. Nein — der Mensch durfte die beiden nicht stören jetzt... „Lola? Nein — ich weiß nicht — aber wir wollen sie suchen gehen. Kommen Sie, Mr. Holliveg!" Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und führte ihn fort... Lolas Hand lag noch immer in der Hanns Lukas'. Sie schwiegen jetzt beide nachdenklich, er versunken in ihren Anblick. „Warum sagt er mir nichts über seine Abmachungen mit Hollweg?" dachte Lola unruhig. „Sind sie am Ende doch nicht einig geworden? War der Amerikaner filzig?" „Es wird sich viel machen lassen aus Ihrer Erfindung", begann sie endlich vorsichtig tastend. „Ich meine viel Geld. Vorausgesetzt natürlich, daß die nötige Reklame dafür ge macht wird — haben Sie in dieser Richtung — was die Aus wertung nnbetrifst, schon bestimmte Pläne im Auge?" „Ich? Nein. Für solche Dinge wissen Sie, besitze ich kein Geschick. Das überlasse ich erfahreneren Leuten. Mor gen will ich die neue Farbe feierlich Ihrem Herrn Vater übergeben, der dann schon das Nötige weiter veranlassen wird." Lala fuhr auf wie von einer Natter gestochen. „Wie — Sie wollen Papa die Erfindung übergeben? Zur — zur Verwertung in seiner Fabrik?" „Ja, natürlich! Was denn sonst?" Sie starrte ihn sekundenlang stumm an. „Aber das ist doch nicht möglich..." stammelte sie fas sungslos. „Wo Sic sich damit doch selbständig machen können — ich dachte doch — Mr. Hollweg deutete mir einmal an, daß er große Pläne in bezug auf Sie hätte . . ." „Ach dieser Mr. Hollweg!" Lukas lachte, aber zugleich flog ein ärgerlicher Schatten über seine Stirn. „Ein zu dringlicher Patron! Ja, er wollte, ich solle mit ihm nach Chicago gehen, um dort als Teilhaber in seine Fabrik ein- zutretcn. Aber es fällt mir natürlich nicht ein . . ." „Nicht möglich! Sic wollen nicht?" „Nein! Ich bleibe, wo ich mich wohl fühle — bei der Firma Grischke! Ihr und der Heimat soll meine Arbeit zu gute kommen, sonst niemand! Wenn ich dabei auch nicht Ml- lionär werde, so weiß ich doch bestimmt, daß die Firma Grischke mich irgendwie an dem Nutzen beteiligen wird, den die neue Farbe ihr bringen wird. Das genügt mir vollauf. Nach Mammon habe ich nie gedürstet und jetzt am wenig sten — wo ich mir erst so recht bewußt wurde, wie wenig er mit wahrem Menschcnglück zu tun hat!" schloß er leise mit einem tiefen, innigen Blick in die sammetschwarzen Augen unter dem gleißenden Haarkrönlein. Aber diese Augen waren plötzlich nicht mehr samtartig weich, sondern kalt und spröde wie von schwarzem Glas. Ihre Trägerin war aufgestandcn. Ein verächtliche» Zucken glitt über ihr Gesicht. „Ich will Ihnen sagen, was Sie sind, Dr. Lukas", sag ten die hochmütig geschürzten Lippen. „Ein Narr sind Sie! Jawohl, ganz einfach ein Narr! Denn vernünftige Men schen graben ihrer Zukunst nicht selbst das Trabi" Dankt rauschte sie an ihm vorüber, schlug die Vorhänge auseinander und trat hinaus in den Saal. Dort kam ihr gerade Mr. Hollweg, Bernarda am Arm, entgegen. Sie ging ohne Zögern aus ihn zu, ein berückendes Lä cheln in dem eben noch zornig erregten Gesicht. „Wie hübsch, daß ich Sie gerade treffe, Mr. Hollwcg Sie haben mir docst versprachen, von Chicago zu erzählen Wollen Sie es nun tun! Ich schwärme nämlich ein wcmc für Wncrik- müssen Sie w-sfen!" (Fortsetz, folgt)