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Der sächsische Erzähler : 22.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192609223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260922
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260922
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-22
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 22.09.1926
- Autor
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Aerztliche Rundschau. Einiges über Typhus. Die in der letzten Zeit durch die Zeitungen gehenden Berichte über die in Hannover herrschende Typhusepidemie, die sich rapid ^usgebreitet hat, in dieser schönen Stadt mit ihrer gesunden Lage, hat eine gewisse Beunruhigung in der Bevölkerung hervorgerufen und die gewiß berechtigte Frage entstehen lassen: Wie schützt man sich am besten gegen diese schwere und gefährliche Krankheit? Wenn auch nicht zu be fürchten ist, daß die Krankheit von Hannover bis hierher nach Bischofswerda verschleppt wird, so ist eine derartige Möglichkeit doch nicht ganz von der Hand zu weisen, wenn man bedenkt, daß bei dem heutigen hochentwickelten Reise verkehr z. B. ein Typhusbazillenträger Verwandte in Bi schofswerda besuchte und auf diese Weise die Krankheit hier einschleppte, oder daß umgekehrt jemand bei einem Ge schäftsbesuch in Hannover sich mit Typhus infizierte. Es werden aber auch aus der benachbarten Tschechoslowakei ge- bäufte Typhuserkrankungen gemeldet. Ehe ich von den Schutzmaßnahmen gegen Typhus selbst spreche, ist es nötig, einige Worte über das Wesen dieser Krankheit und ihrs Uebertragbarkeit zu sagen. Der hier in Frage kommende Typhus ist der sog. Un terleibstyphus (Typhus abdominalis), der seinen Sitz lm unteren Dünndarm hat u. dort flache Geschwüre bildet (sog. Peyersche Plaques). Der Typhus ist eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten, die wir kennen, sie wird heroorgs- rufen durch den Typhusbazlllus, einen mikroskopisch kleinen Krankheitserreger, der nur durch ziemlich starke Vergröße rung (525—öOOfache) als stäbchenförmiges, dickes Gebilde zu erkennen ist und zwar im Kot und im Harn des Kranken. Wir kennen außerdem noch zwei andere Formen typhö ser Erkrankungen, den Flecktyphus (Ty. exanthematicus), der im Kriege eine besondere Nolle auf dem östlichen Kriegs schauplatz spielte, weil er in Rußland sehr häufig auftritt und durch die Kleiderlaus übertragen werden soll, und den Nückfalltyphus (Ty. recurrens), der aber bei uns sehr selten beobachtet wird. Außer im Kot und Harn fanden sich beim Unterleibs typhus die Bazillen auch noch im Blute Die Jncubations- dauer, d. h. die Zeit, die zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Krankheitserscheinungen liegt, beträgt beim Typhus 10—20 Tage. Die ersten sog. Prodromaler scheinungen sind ganz unbestimmt und geben nur ein ganz ungenaues Krankheitsbild, bis dann in der 1. Woche mit dem Ansteigen des Fiebers das Bild sich klärt, und der Arzt in der Lage ist, eine sichere Diagnose zu stellen. Die Hauptaufmerksamkeit bei der Behandlung eines Typhuskranken ist dessen strengster Isolierung und der sorg fältigen Desinfektion der Ausleerungen und des Harns der Kranken zu schenken, denn durch unvorsichtiges Umgehen mit den Exkrementen und dem Harn des Kranken wird die Krankheit weiter verbreitet. Eine besonders große Gefahr für die Allgemeinheit bedeuten die sog. Bazillenträger, das sind Leute, die in ihrem Darm Typhusbazillen beherbergen, ohne irgend welche Krankheitserscheinungen zu zeigen, d. h. cs sind Leute, die gegen das Typhusgift immun sind ver möge der Beschaffenheit ihrer Körpersäfte. Daß solche Leute, wenn sie z. B. Händler von Nahrungsmitteln sind, unter Umständen unbewußt den Ausbruch einer Typhusepi- dcmie verursachen können, leuchtet ein. Deshalb hat man diesen Bazillenträgern in letzter Zeit in Aerztekreisen die größte Aufmerksamkeit geschenkt, erstens um sie durch geeig nete Untersuchung festzustellen, zweitens sie selbst über ihren Zustand aufzuklärcn und drittens sie dahin zu belehren, daß sie bei ungeeignetem Verhalten eine schwere Gefahr für Ge sundheit und Leben ihrer Umgebung und auch weiterer Kreise bedeuten. Wir kommen nun zum Schluß zur Beantwortung der Frage: Wie können wir uns am heften gegen die Gefahr der Ansteckung mit Typhuserregern schützen? Die Antwort lautet darauf ganz allgemein: Durch die peinlichste Sauber keit, die wir besonders an unseren Händen beobachten. Denn unsaubere Finger sind die größten Feinde des Menschen. Das gilt ganz besonders von den Händen der Kinder, die sel ten so sauber gehalten sind, wie es sein sollte. Und gerade bei den Kindern kann man sehr häufig die Unsitte beobachten, daß sie ihre unsauberen Finger in den Mund stecken oder sich dieselben durch Ablecken von Speiseresten säubern, an statt das mit einem reinen Taschentuch zu tun. Es gibt auch viele Nahrungs- und Genußmittel, die der Möglichkeit der Beschmutzung ausgesetzt sind, so z. B. das Obst, das durch mancherlei unsaubere Hände geht. Daher ist es Pflicht der Eltern, ihre Kinder eindringlich zu ermahnen, jetzt zur Zeit der Obsternte jeden Apfel und jede Birne am besten nur ge schält zu genießen oder sie wenigstens unter der Wasserlei tung gut abzuspülen und mit einem reinen Tuche abzutrock- nem Aber auch die Eltern selbst ermahne ich, diese Vor schrift selbst zu beobachten und ihren Kindern mit gutem Beispiel voran zu gehen. Ueberhaupt soll man grundsätzlich keine Nahrung zu sich zu nehmen, ohne sich vorher dis Hände gut gewaschen zu haben, soll auch die Kinder in dieser Hinsicht kontrollieren und zur strikten Befolgung dieser Vor schrift ermahnen. Die Aerzte sind verpflichtet, schon beim leisesten Verdacht auf Typhus der Polizei Meldung zu er statten, die dann den Vezirksarzt benachrichtigt und gleich zeitig der Familie des Erkrankten die strengen Verhaltungs maßregeln über Isolierung des Kranken, Behandlung der Ausleerungen und des Urins usw. auf einem gedruckten Exemplar zustellt. Der Arzt aber läßt das Blut des unter Typhusverdacht Erkrankten, das er dem Ohrläppchen ent nimmt, in der staatl. Landesstelle für öffentliche Gesund heitspflege in Dresden auf Typhus untersuchen, um auf diese Weise möglichst schnell die Krankheit festzustellen. Ich hoffe, daß diese Zeilen dazu beitragen werden, etwaige Beunruhigungen in der Einwohnerschaft Bischofs- 'e,däs und seiner näheren Umgebung zu beseitigen Sanitätsrat Dr. Otto, Polizeiarzt, Bischofswerda. über die epidemische Kinderlähmung. Don Geh. Obermedizinalrat Prof Dr. Lenh-Berlin. In den letzten Wochen sind in den Tageszeitungen mehrfach Mitteilungen erschienen, die von einer Ausbrei- nng und einem gehäuften Auftreten der epidemischen Kin- erlälmiung berichteten. Durch diese Mitteilungen ist eine ifliche Beunruhigung in die Bevölkerung yineingetra gen worden. Diese ist aber durchaus unberechtigt, weil es sich bet den Füllen, über die berichtet wurde, zum großen Teil nicht um frische Erkrankungen handelte, sondern um solche, die schon bis zu einigen Monaten zurückliegen, die aber heute noch wegen der Folgezustände der Erkrankung in ärztlicher Behandlung stehen. Dadurch, daß derartige ältere Fälle mit frischen Erkrankungen zusammengezählt werden, kommen die Zahlen heraus, die für die einzelnen Gegenden Preußens genannt wurden, so in Berlin 20 Fälle, in Hannover 25 Fälle, im Regierungsbezirk Hildesheim 12, Fälle usw. Wenn auch eine kleine Vermehrung der Erkran-' kungen in diesem Jahre gegenüber dem Vorjahre festzu stellen ist, so hat das doch nichts Beunruhigendes aus sich, da das Vorjahr eine sehr geringe Erkrankungsziffer au Kinder lähmung aufwies unrd gerade in den Sommermonaten eine geringe Häufung von Erkrankungen an Kinderlähmung all jährlich auftritt. Die anscheinende Erhöhung der Erkran kungsziffer beruht aber sicher zum großen Teil darauf, daß vor zwei Jahren die Anzeigepflicht für die epidemische Kin derlähmung in Preußen gesetzlich eingeführt wurde, so daß heute, was früher nicht der Fall war, die Aerzte jeden von ihnen behandelten Fall von epidemischer Kinderlähmung melden müssen. Diese Meldepflicht setzt die Behörden in den Stand, bei allen Erkrankungen an epidemischer Kinderläh mung alle Maßnahmen, die zur Verhütung einer Weiter verbreitung der Krankheit notwendig sind, anzuwenden. Es wird also heu'c viel energischer, als das früher möglich war, der Krankheit entgeaengetreten und einer Weiterver breitung vorgebeugt. Die epidemische Kinderlähmung ist eine ansteckende Krankheit, die zwar in erster Linie Kinder befällt, gelegent lich aber auch bei Erwachsenen auftritt. Sie beginnt in der Regel mit unbestimmten katarrhalischen Erscheinungen in den Atmungsorganen oder in den Verdauungswegen. Nach dem diese uncharakteristischen Erscheinungen einige Tage bestanden haben, kann entweder Heilung eintreten oder aber die Krankheit tritt in das zweite Stadium, das ihr den eigentlichen Namen gegeben hat; die Kinder" werden plötz lich von einer mehr oder weniger vollkommenen Lähmung der Gliedmaßen oder auch der Rumpfmuskulatur befallen. Bisweilen kann dieses Stadium der Erkrankung durch Krämpfe eingeleitet werden. Ist die Lähmung'sehr hoch gradig und sind die Atemmuskeln von ihr mitbetroffen, so kann in diesem Stadium der Tod eintreten. In der Mehr zahl der Fälle überstehen die Kinder aber diesen Anfall, und die Lähmungen bilden sich zum Teil, in leichteren Fällen auch vollständig, wieder zurück. Häufig bleibt aber eine Lähmung eines Beines oder eines Armes oder auch zweier Extremitäten während des ganzen Lebens bestehen, wobei der Fuß eine charakteristische Spitzfußstellung und die Fin ger der gelähmten und nach der Handfläche gebeugten Hand eine charakteristische Krallenstellung einnehmen. Der Erreger der Krankheit ist ein Kleinlebewesen, das zu den kleinsten Lebewesen gehört, die wir überhaupt ken nen, die an der Grenze der Sichtbarkeit stehen. Sie werden auch, da sie selbst durch die feinsten Filter hindurchgehen, als filtrierbare Keime bezeichnet. Es ist noch nicht entschieden, ob sie zu den Bakterien oder zu den kleinsten Urtierchen (Protozoen) gehören. Eine Kultur, wie wir sie bei den Bak terien anwenden, ist bei ihnen noch nicht gelungen. Experi mentell hat man die Krankheitserreger, die man durch Filtration rein gewinnen kann, auf verschiedene Tiere über tragen und so die Krankheit im Tierexperiment näher studie ren können. Bei der Weiterverbreitung der Krankheit spielen wahr scheinlich die nur leicht mit katarrhalischen Erscheinungen Erkrankten eine größere Rolle, als die an den charakteristi schen Lähmungen Erkrankten, weil die ersteren in der Regel als nicht besonders gefährlich krank betrachtet werden und sich meist frei in ihrer Umgebung bewegen können. Es ist deshalb wichtig, daß zur Verhütung einer Weiterverschlep pung der Krankheit auch diese leicht erkrankten Personen erfaßt und abgesondert werden und daß auch bei ihnen eine Desinfektion der Absonderungen aus Rachen und Nase so wie des Stuhlganges und des Urins erfolgt, die alle den Krankheitserreger enthalten können. Es ist daher gesetzlich vorgeschrteben, daß der Medizinalbeamte, der wegen eines ausgesprochenen Falles von Kinderlähmung Ermittlungen anstellt, sein Augenmerk auch auf solche Personen in der Umgebung des Kranken richtet, die an leichten katarrhali schen Erkrankungserscheinungen leiden und daß er auch bei ihnen die Vorsichtsmaßregeln anordnet, die geeignet sind, einer Weiterverbreitung der Krankheit vorzubeugen. Die beste Form der Absonderung eines Kranken ist die Ueberführung in ein Krankenhaus, wo zuverlässiger als in der Familie die Trennung des Kranken von Gesunden durch geführt werden kann und wo auch die sonstigen Vorsichts- und Desinfektionsmaßnahmen besser durchgesührt werden können als in der Familie. Aber auch für den Kranken ist eine Über führung ins Krankenhaus insofern von Nutzen, als die Behand lung und Pflege dort besser durchgeführt werden kann und jederzeit sachverständige Hilfe zur Hand ist, wenn in dem Befinden des Patienten eine plötzliche Verschlimmerung eintreten sollte. Je sorgfältiger aber die ärztliche Behand lung durchgesührt werden kann, desto größer ist auch für den Kranken die Aussicht auf Heilung. Unter den Maßnahmen, die geeignet sind, einer Weiter verbreitung der Krankheit vorzubeugen, wären noch fol gende zu nennen: Personen in der Umgebung des Kranken sollen, da sie möglicherweise den Krankheitskeim bereits aus genommen haben, sich davor hüten, andere Personen anzn- husten. Sie sollen deshalb beim Husten oder Räuspern ein Taschentuch vor Mund und Nase halten, unnötige Berüh rungen fremder Personen, insbesondere auch das Küssen un terlassen, vor allen Dingen aber die näkere Berührung mit Kindern vermeiden, die umso empfänglicher für die Krank heit sind, je kleiner sie sind. Für den Gesunden gelten als Schutzmaßnahmen: Vermeiden des Betretens eines Hauses» in dem Patienten mit Kinderlähmung liegen, dann Hände waschen, besonders vor dem Einnehmen von Speisen, und Verhütung einer Abkühlung, die zu einer Erkältung führen könnte, da durch solche Erkältungen die Aufnahme der Krankheitskeime der Kinderlähmung gefördert werden kann. Wer sich noch näher über die Verbreitung und die Ver hütung der Kinderlähmung belehren will, dem sei die Sammlung gemeinverständlicher Belehrungen über die übertragbaren Krankheiten empfohlen, die der Verfasser im Auftrage des Ministeriums für Volkswohlfahrt anfangs die ses Jahres herausgegeben hat (Verlag Richard Schoetz-Ber- lin), und die auch Belehrungen über die Verbreitungsweise und die Maßnahmen anderer bei uns heimischer oder ge legentlich bei uns eingeschleppter Krankheiten enthält. Turnen, Spiel und Sport. Siegerliste zu -en Wettkämpfe« -es Turnvereins von 1848 am Sonntag, den IS. September. Geräle: (Dreikamps). Oberstufe über IS Jahre: 1. vehme, Elsa, L7 Punkte. 2. Kranz, Liesel, 53 Punkte, S. Burkhardt, Äsa, 50 Punkts 4 Schneider, Liane, 49 Punkte, S. Pietsch, Hertha, 46 PL, 6. Pohle, Margarete, 48 Punkte, 7. Beutel, Elise, 44 Punkt«. Unterstufe unter IS Jahren: 1. Teube, Erna, 46 Punkt«, 2. Völkel, Marianne, 43 Punkte, 3. Adolph, Erna, 41 PL. 4. Schletzke, Gertrud, 40 Punkte, 5. Wohllebe, Hanni, 37 Punkte, 6. Lindenberg, Dora, 33 Punkte, 6. Stur«, Johanna, 33 Punkte. Volkstümlich: (vreikampf). Oberstufe über IS Jahre: 1. Kranz, Lene, 47 Punkts 2. Strunz, Erna, 46 Punkte, 3. Iochmann, Herta, 45 Punkts 4. Strunz, Hanni, 40 Punkte. Unterstufe unter IS Jahre: 1. Jordan, Susanne, 48 Punkt«. 2. Voigt, Elli, 46 Punkte, 3. Grohmann, Erna, 43 Punkt«, 4. Reichhardt, Elfriede, 40 Punkte. Mitglieder, Sechskamps (3 Geräte- und 3 volkstümliche Hebungen)! 1. Sieger: F. Jung nicket, 8054 Punkte, 2. Sieger: F, K3» nig, 6654 Punkte, 3. Sieger: O. Hofmann, 6454 Punkts außer Wettbewerb: M. Schurig, 7854 Punkte. Jugendkurner, Dreikampf (volkstümlich): Jahrgang 1912: 1. Sieger: H. Schulz, 4954 Punkte, 2. Sieger! Tischer, 44 Punkte. Jahrgang 1911: 1. Sieger: G. Schulze, 64 Punkt«, 2. Sieger: Mißbach, 63 Punkte, 3. Sieger: Marschall, 4454 Punkte, 4. Sieger: W. Schmidt, 40 Punkte. Jahrgang 1910: 1. Sieger: Witzmann, 6254 Punkte, 2. Sieger: Böhme, 56 Punkte, 3. Sieger: Pietzsch, 54 Punkte. Jahrgang 1908/09: 1. Sieger: W. Wagner, 6054 Punkte, 2. Sieger: F. Messerschmidt, 58 Punkte, 3. Sieger: M. Gebauer, 52 Punkte, 4. Sieger: R. Berge, 45 Punkte. Reichsjugendwettkämpfe in Rauschwitz. An: Sonntag fanden in Rauschwitz die Reichsjugendwettkämpfe der Turnvereine Kamenz, Wiesa, Elstra, Panschwitz und Rauschwitz statt. Prächtiges, fast zu heißes Herbstwetter war der Veranstal tung beschicken. Schon vormittags entfaltete sich ein reges turne risches Leben. Jugendliche rangen im friedlichen Wettkampfe um die Preise. 541 Uhr bewegte sich der stattliche Festzug unter frohen Marschweisen durch die zum Teil schön geschmückten Dorfstraßen von Rauschwitz, Kindisch und Gödlau. Nun folgten die Wettkämpfe der Kinder, die sich sehr in die Länge zogen. Am Schluß wurden allgemeine Freiübungen geturnt, denen sich die Siegerverkündigung anschloß. Die beteiligten Turnvereine können stolz sein auf ihr« Leistungen. Gar mancher hat sich an dem Gebotenen ergötzt unb ist überzeugt worden, daß Turnen eine Notwendigkeit ist, nachdem uns die allgemeine Wehrpflicht genommen wurde. Sreislurnrakssihung D. T. in Freiberg, am 18. und 19. September 1926. Auf Wunsch des Freiberger Turngaues tagte der Kreivtuni- rat in Freiberg, um teilzunehmen an der Feier des 50jährigen Bestehens des Gaues. Gauvertreter Rümmler-Freiberg be grüßte den Kreisturnrat. Der Kreisvertreter gedenkt mit ehrenden Wortxn der verstorbe nen Turnerführer: Schmuck-Darmstadt, Claus-Zwickau und Rentsch-Mühlbcrg. Bei der Versammlung des sächsischen Turn- lehrervereins in Hohenstein wird der Kreis vertreten sein. Ueber die wichtigsten Beschlüsse des Deutschen Turntages in Bremen wird Bericht erstattet. Das Kreisheim in Oberwiesenthal soll am 6. und 7. November geweiht werden. Der Vertrag mit dem Pächter wird genehmigt und die Weihefeier besprochen. Zum Arbeitsplan im Jahre 1927 wird beschlossen: Die Meisterschaftskämpfe in zwei Abteilungen (Volksturnen und Fechten, Spielen und Schwimmen) durchzuführen; ein Lehrgang, alle Gebiete umfassend, soll abgehal ten werden, Lehrgänge in den Gauen sollen folgen. An Stelle eines Kreiswanderturnlehrcrs soll zur Belebung des Frauentur nens eine Wanderturnlehrerin auf befristete Zeit angestellt wer den. Als Probe für das Deutsche Turnfest Köln 1928 plant man die Abteilung eines 12- und 10-Kampfes (voraussichtlich in Zwickau). Alle Fachwarte halten 1927 eine Tagung ab, die auf einen Tag beschränkt werden soll. Der Kreisturntag soll am 26. und 27. März stattsinden. Die Gauoertreter halten ihre Besprechung am 5. Dezember 1926. Aus der Arbeitsgemeinschaft mit dem Landesausschuß für Leibesübun gen wird berichtet, daß zur Verteilung der Staatsbeihilfen ein für den Kreis günstigerer SchlOssel gefunden worden ist. Ueber die Verwendung dieser Beihilfen wird beschlossen. Ueber das Verhält nis des Turnkreises zu anderen Verbänden, die neben ihren eigent lichen Zwecken auch glauben, Leibesübungen treiben zu müssen, wird berichtet und dazu Stellung genommen. Sächsischer Oberlausitzturngau. Der 4. Bezirk im Sachs. Oberlausihgau hielt am Sonntag in Wehrsdorf eine Bezirks-Vorturnerstunde unter der Leitung des Bezirksoberturnwarts E. Schierz-Steinigtwolmsdorf ab. 85 Vorturner traten Punkt 1 Uhr auf dem sonniggelegenen Turnplatz vor der Halle zu den Freiübungen an. Diese waren kurz gehalten und dem Volksturnen angegliedert, wurden gut geturnt und gaben ein abwechslungsreiches, schönes Bild. Unter der Lei tung des Gauschwimmwarts H. Thomas übte man die Schwimmübungen für den Winter. Sie sollen in der nächsten Vorturnerstunde einen weiteren Ausbau erfahren. 2. Gauturnwart Olbricht-Neukirch ließ Keulenübungen unter Betonung der verschiedenen Kreisschwünge in mannigfaltigster Verbindung tur nen. 1. Bezirksvolksturnmart Hans Richter-Weifa nahm Startübungen für 100-Meter-Lauf vor, während der 2. Bezirks- oolksturnwart Paul-Kirschau die Turnbrüder mit den vorbe reitenden Hebungen zum Stoß, mit Anlauf und aus dem Kreis vertraut machte. Es folgte ein Riegenturnen an folgenden Geräten in 8 Abteilungen, und zwar am Reck für Oberstufe (Steinigtwolms dorf), Stützreck (Niedcrneukirch), Barren für Oberstufe (Schirgis- walde), Stlltzbarren (Sohland), Pferd für Mittelstufe — Ge- fchwänge (Ringenhain), Pferd — lang (Callenberg), Bock (Lauba) und an den Ringen für Mittelstufe (Cunewalde). Frohe Spiele bildeten den Abschluß bei starker Beteiligung unter der Leitung des 2. Bezirksturnwarts Steglich-Kirschau. Alle Turnbrüder verab schiedeten sich in dem Bewußtsein, wiederum mannigfache An regungen für die edle Turnsache erhalten zu haben. Sportklub 1920 Reukirch (Lausitz). Der vergangene Sonntag hatte wohl in Neustadt Verbandsspiele vorgesehen, die aber nicht stattfanden, da der angesetzte Schiedsrichter in beiden Spielen nicht anwesend war. Die Spiele wurden als Freundschaftsspiele ausge tragen, ein Glück, da der Klub ohne Hanke, Steglich und Loder» antreten mußte. Das Spiel endete mit 5 : 2 (4 : 0) für Neustadt. Auch das Jugendspiel, SC. Neukirch 2. Igd. — Neustadt 1. Jgd. konnte nicht den Charakter eines Verbandsspieles tragen; im Freundschaftsspiele gewann Neustadt 3 : 1 (1 : 0). Die 1. Jugend, die im Freundschaftsspiele (altes Rückspiel) gegen SB. Gautzig
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