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Der sächsische Erzähler : 22.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192609223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260922
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260922
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-22
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 22.09.1926
- Autor
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^»s btt Stsalsform gefestigt habe, trete dieses Kampfziel in den Hintergrund. Heute gelte es einen neuenKampf schöpferischer Gestaltung. Die Ordensfahnen soll ten Wegweiser sein im Zweifel der Eeaenwart nach einem neuen stolzen Ziel, nach dem Staat der Zukunft, der Heimat des Volkes sein solle, zu e>ner neuen Ordnung von Staat und Gesellschaft der Deutschen. Nicht deshalb bekämpfen die Jungdeutschen die heutige Republik, weil sie das Alte gestürzt, sondern weil sie die Voraussetzungen nicht zu verankern verstanden habe zum Bolksstaate der Zukunft. Zwei Probleme gelte es zu lösen: Aührersolge und Gemeinschaft k Gemeinschaft aller Menschen, hoch und niedrig, arm und reich, evangelisch und katholisch, vereint und verbunden durch eine große Idee, durch die Ueberwindung der Ichsucht. Die Selbstsucht gelte es zu überwinden, den Geist der Ge- meinschast als höchsten Adel des deutschen Mannes an den Kahnenschaft zu fesseln. Volk und Staat müssen «ins sein. Aber sie können es nur, wenn sie aufgebaut sind, im Herzen der Nation. Ein Volk, das nicht den Korps- > geist des Nationalgefühls in sich ausgenommen, werde das Ziel jener großen Idee nie erreichen. Der deutsche Parlamentarismus verkör pere den Gei st der Führerlosigkeit und Wil lenlosigkeit. Unser ganzes Vaterland werde nicht mehr von Führern, sondern von Vorsitzenden mit einer Klin gel in der Hand regiert. Diesem System gelte der Kampf, den Führerwillen heiße es dem deutschen Volke wieder e i n z u h ä m m e r n. Führerfrage sei Schicksalsfrage! Auch das Gewimmer der Parlamentsglocke könne den Bankerott des heutigen haltlosen Führersystems, das nie Führergeist geatmet habe, nicht mehr vertuschen. Ihm gelte der Kampf, und in dem Ideal eines reinen starken Führersystsms liege die Verbindung von Potsdam und Weimar, die Verbindung zweier Weltalter. In diesem Sinne wolle der Iungdeutsche Orden das deutsche Volk wieder zu einem starken Nationalgefühl sich ren; aber das Nationalgefühl des deutschen Volkes müsse das Wohlbefinden einer einzigen Familie in einem gesunden und wohlbebauten Hause sein. Nur eine Ehre, nur eine Liebe, nur einen Glauben dürften wir noch bekennen: die deutsche Nation, der unser ganzes Leben gilt. Aber der Begriff „national" dürfe nicht nur ein Wort sein, er müsse eine Seele tragen, er müsse den unsterblichen Wil len verkörpern zu Heimat und Nation. Niemand dürfe mehr nach Stand und Abstammung, sondern nur nach der dem Einzelnen innewohnenden Kraft fragen, die seinen Wert für die Nation ausmacht. Auch unter einem Arbeitskittel könne allezeit ein königliches Herz schlagen! So führe der Weg zum neuen Menschen, der dienen und kämpfen, der bewußt Deutscher sein und zuerst und zu nächst das Gute im deutschen Bruder suchen will, der im Dienen- und Duldenwollen den neuen Glauben im Herzen trägt an Deutschlands Zukunft, der dienender Bruder sein will in einer neuen deutschen Volksgemeinschaft in unerschüt terlicher Liebe zu unserm heiligen, großen Vaterland! * Ihren Ausklang fand die Tagung am Sonntag mit einem großen Sportfest auf dem Städtischen Sportplatz an der Reichenhainer Straße, an dem weit über 500 Sport ler teilnahmen. Am Nachmittage folgte ein imposanter Umzug von etwa 3500 Mann durch die Stadt, der Zeugnis ablegen sollte für den Gedanken des Iungdeutschen Ordens und durch seine straffe Disziplin einen prächtigen Eindruck machte. Auf dem Theaterplatz löste er sich auf, wo Hochmeister Mahraun im Halbkreis der flatternden Ordensbanner noch einmal zu den Seinen sprach und den Kommunisten, die die Tagung durch eine Gegendemonstration zu stören versucht hatten, einige Worte in» Stammbuch schrieb, die nicht in den Wind gesprochen sein'können. „Dir kämpfen nicht gegen euch, sondern sür ein bessere» Vaterland!" rief er ihnen zu. „Was in euch ehrlich ist, achten auch wir. Aber euern Haß, der jedem deutschen Wesen widerspricht, werden wir bekämpfen, auf daß wieder Frieden in Deutsch land einkehrel" Nach ihm sprach noch Komtur Lasse, der dem Pazisistengeschrei: „Nie wieder Kriegl" ein „Nie wieder Krieg im eigenen Lande!" entgegenstellte und unter tosendem Jubel das Wort aussprach: „Ich bin ge boren, deutsch zu fühlen!" Dann fand die Kundgebung ihren Abschluß unter den Klängen des feierlichen Ordens liedes. Im Anschluß an das Obige soll hier einmal n aller Kürze der Aufbau und Werdegang des Ordens ge childert werden, um noch vorhandene Unklarheiten zu be eitigen. Der Iungdeutsche Orden wurde kurz nach der Revolution während der mitteldeutschen Unruhen vom damaligen Hauptmann Artur Mahraun in Form einer Ossizierskom- panie gegründet. Als die Not des Vaterlandes am größten war, stellte sich Mahraun mit seiner Schar, die er damals noch Offizierskompagnie Kassel nannte, der Regierung zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung zur Verügung. Was er in jenen Tagen, und auch später, als die uns ge bliebenen oberschlesischen Gaue von polnischen Insurgenten dem Vaterlande entrissen werden sollten, mit seinen Leuten geschaffen hat, steht mit ehernen Lettern in der deutschen Ge schichte eingeschrieben. Als die politischen Stürme des neuen Deutschlands vorüber waren und allmählich Sicherheit und Festigkeit wieder in unser Staatswesen eintraten, war Mah raun der erste, der diesen Verhältnissen Rechnung trug. Er hatte aus dem furchtbaren Zusammenbruch und dem Existenzkampf unseres Volkes die Erkenntnis geschöpft, daß nur durch Zusammenfassung und gemeinsame Arbeit aller nationalen Kräfte unseres Volkes ohne Unterschied des Standes und er Partei der Wiederaufbau des Vaterlandes erfolgreich vollendet werden kann. Die Idee der Volksge meinschaft bekam durch Mahrauns Aufstellung des jung deutschen Gedankens lebendige Form. Mahraun legte da mals den Grundstein für den Iungdeutschen Orden, wie er seine Organisation nannte. D"N Stamm bildeten seine getreuen Frontsoldaten. So wuchs der Jungdeutsche Orden zu einer Volksbewegung großen Stils, deren Bedeutung nicht nur im deutschen Vaterlande, sondern auch im Aus lande wachsende Anerkennung findet. Seine Organisation steht fest und unantastbar, das haben die au sich bedauer lichen Vorgänge in Sachsen erneut bewiesen. Im D-Zug über die Nordsee. (Nachdruck verboten.) 2m Kamps gegen den „blanken Hans". — Der Damm nach dec Insel Ssill vor der Fertigstellung. — Rund 4 Millionen Kubikmeter Bodenbewegung. Durch die Presse geht dieser Tage die Meldung, daß man kurz vor der Vollendung des Dammbaues steht, der die Insel Sylt mit dem Festland verbinden soll. Sind die Hoffnungen auch schon oft getäuscht worden, so kann heute aus eigener Anschauung berichtet werden, daß diesmal die Vollendung des Dammbaucs tatsächlich in unmittelbarer Nähe steht. Vorausgesetzt, daß nicht irgendein grau sames Naturereignis, etwa eine große Sturmslut, das Werk von Menschenhand zu Tand macht. Denn erst in» Jahre 1924 hat eine Sturmflut erhebliche Verwüstungen an dem Dammbau angerichtet. Was zuerst aber als Unheil schien, hat sich in baulicher Hinsicht zum Segen gewandelt. Denn die Erfahrungen dieser Sturmfjut sind technisch ausgenutzt und der Dammbau so verstärkt, daß sein Wider- stand in unvergleichlichem Maße gewachsen ist. Im Rohbau ist der Damm, der eine Länge von rund 12 Kilo metern hat, bereits fertig. Man begann ihn vom Festland her bei Klanxbüll und arbeitete von der Insel entgegen: die Verbin dung ist jetzt hergestellt, und in wenigen Wochen soll ein Probe- zug abgelassen werden. Damit sind die Arbeiten freilich noch nicht Johann Peter Hebel. (Zu seinem 10V. Todestag am 23. September.) Bon vr. Hans Hillebrand. Wir müssen uns schon in das bunte Märchenland unserer eigenen Kindheit zurückversetzen, falls wir auf den schlichte»» Namen des Dichters Johann Peter Hebel stoßen wollen. Und stö bern wir alsdann in etlichen Jugenderinnerungen oder gar zu deren Auffrischung in alten Schullesebüchern mit etwas Pietät um her, so finden wir dort eii» paar artige Schnurren, Anekdoten und Sprüche aus der Feder Hebels, dessen hundertjähriger Todestag sich sonst gegenwärtig unserer schnellebigen Zeit so gut wie gar- nichr mehr bemerkbar machen würde. Die traurige Geschichte vom „K a n n i t v e r st an" ersteht wieder in unserem Geiste zu leben digem Erlebnis und legt Zeugnis ab von der feinsinnigen psycholo gischen Beobachtungsgabe ihres Schöpfers. Irgendwo finden wir cingcstrcut eins seiner „Alemannischen Gedicht e", die uns in ihrer naiven Urwüchsigkeit und Behaglichkeit wie munter plät schernde Bächlein erfrischen. Denn es sind keine Sturzseen noch reißende Gebixgsslüsse, die hebelschen Musenkinder, sondern wirk lich sanft rieselnde Quellen wahren Humors und Naturgenusses, die sich uns zaghast erschließen. Und immer tritt — das ist charak teristisch sür Hebel — die Person des Dichters völlig hinter seinen eigenen Schöpfungen zurück. Die Gründe hierfür sind zweifellos in der Bcdeutungslosigieil seines äußeren Lebenslaufes zu suchen, der sich fast ausschließlich auk vorgeschriebenen Gleisen bewegt. Johann Peter Hebel wurde am 10. Mai 1760 zu Basel in recht dürftigen Verhältnissen geboren. Der Vater, einst Weber in der Hunsrück, stayp in Diensten eines Majors Jselin und Hatto dort Johann Peters Mutter kennen gelernt, die bei diesem Ossizier tätig mar und zwar als Magd. Diese Feststellung ist insofern nicht un wichtig, als sich aus dieser gedrückten sozialen Lebenslage der Ellern mancher Wesenszug des Dichters erklären läßt. „Peter, zieh's Ehäppli ra, s'chunnt a Herr!" mahnt ihn schon in frühester Jugend die Mutter. Und so bleibt Hebel zeii seines Lebens, selbst zuletzt als höchster Würdenträger der badischen Landeskirche, im Grunde 'sei- nes Wesens ein schüchterner, subalterner Erdenbürger, dcssei» Auf treten vornehmlich im Verkehr mit „hohen Herren" Sicherheit, Selbstvertrauen und eigene Initiative in deutlicher Weise oermiisen läßt. Kurz nach -der Geburt des Knaben stirbt der Vater. So lernt der junge Hebel schon früh des Lebens materielle Nöte kennen. Nachdem ihm die Mutter mntcr Entbehrungen den Besuch der La- teinschule in Schopfheim ermöglicht hat, stirbt sie im Jahre 1773. Da erbarmt sich der hosprediger Preuschen des verwaisten Jungen und schickt ihn als Schüler ins Gymnasium illustre nach Karlsruhe. Johann Peter Hebels Lebensschisslein treibt von nun an einem sicheren, sturnzgeschützten .Hasen ist, 177» bezieht er als Student der Theoiogle hie Universität Erlangen und widmet sich dort zwei Jahre lang mehr einer gemäßigt sröhlichen Erholung denn seinen Studien. Besteht nicht gerade mit Glanz seine Examina und lebt dann etliche Zeit sehr zurückgezogen als Hauslehrer in horstingen. m Jahre 1763 wird er Präeepioriatsvikar in Lörrach und vor- ingt dort in landschaftlich reizvoller Umgebung acht sür sein spä teres dichterisches Schassen ungemein sruchtreiche Jahre. Dort schließt er — man mag » als letzte, sanft verebbende Woge der literarischen Sturm- und Drangperiode in deutschen Gauen be zeichnen — mit vertrauten Freunden einen ebenso merkwürdigen wie harmlosen „Geheimbund" und veranüqt sich mit ihnen an allerlei mystischem „Brimborium". 1791 wird er als Subdiakonus nach Karlsruhe berufen und wirkt dort als Lehrer der altklassischen Sprachen mit sichtbarem Erfolg. 1798 erfolgt trotz mancher Widerstände seine Ernennung zum Professor der Dogmatik, obwohl man sich ain grünen Tisch der badischen Landeshauptstadt bewußt ist, in Johann Peter Hebel einen tüchtigen Pädagogen und unbedeutenden Gelehrte»» vor sich zu haben. 1808 bekleidet er die Stellung eines Gymnasialhirektors, tritt 1814 in den Oberkirchenrat ein und erhält die „Bürde" eines Exa minators, 1819 sogar die hohe Würde eines Prälaten. In dieser Eigenschaft betätigt er sich sogar — mal» bedenke: ein zarter, ge mütvoller Dichter! — kommunalpolitisch in der ersten badischen Kammer. Hält dort z. B. eine heftige Brandrede wider den „Illu sionisten" Andreas Hofer. Aber das ist dann schon nicht mehr der wahre Johann Peter Hebel, der aus seinen behaglich-sonnigen Schöpsungen zum Herzei» der deutschen Familie spricht. Dieser Hebel war inzwischen ganz andere, beschaulichere Wege gegangen. Inmitten der konventionellen Tätigkeit hatte sich der Dichter in Karlsruhe die Erinnerungen an selige Iugendjahre nicht rauben lassen. Je fremder und steifer ihm die hauptstädtische Umwelt er schien, desto liebevoller versenkte er sich rückblickend in die natür lichen Schönheiten seines längst verflossenen Ausenthalts im „Wiesental". So reisten, aus Heiniverlangen geboren, seine köst lichen „Alemanni scheyl Gedichte" (1803) ihrer Vollendung entgegen, in denen sein gemütvolles, inniges Lebensgesühl den ihm gemäßen Ausdruck fand. Sie sind im Dialekt abgesaßte, unver fälschte Volksdichtung, dem einfache»» Lebe»» des Landes und seiner Bewohner stofflich entnommen und daher in ihrer Wirkung auf unverbildete Leser so urwüchsig und herzhaft, wie sie nur wenige Erzeugnisse gleicher Art aufzuweisen vermögen. Er schreibt sie, wie der Titel bezeugt, „für Freunde ländlicher Natur und Sitte". Kein Geringerer als Goethe hat in der Jenaischen Allgemeinen Literaturzeitung von 1804 ihnen seine volle Anerkennung gezollt, wenn er darüber schreibt: „Hebels Talent neigt sich gegen zwei entgegengesetzte Seiten. An der einen beobachtet er mit frischem, frohem Blick die Gegenstände der Natur, die in einem festen Da sein, Wachstum und Bewegung Ihr Leben aussprechen .... und nähert sich der beschreibenden Poesie, doch weiß er durch glückliche Personifikationen seine Darstellung auf eine höhere Stufe der Kunst herauszuholen. An der anderen Seite neigt er sich zum Sittlich- Didaktischen und Allegorischen; über auch hier kommt ihm jene Per sonifikation zu Hilfe." Der Erfolg dieser Gedichte war nach ihren» Erscheinen ein un- erwartet großer. Ihr literargeschichtlicher Wert beruht vor allem auf ihrer anregenden, befruchtenden Wirkung aus die Gesamtheit späterer Dinlektoichtungen in Deutschland. Seinen zweiten dichteri schen Erfolg erzielte er als „Kalendermann" mit der Herausgabe beendet. Der ordnungsmäßige endgültige Ausbau wird noch eui.ge Monate dauern, so daß frühestens im Sommer 1927 mit der Eröss- nung zu rechnen ist Wenn dann einniak die D-Züge über die Nordsee donnern und dem blanken Hans Trutz bieten, dann ist ein Kulturwcrk geschaffen, dessen Auswirkungen, noch längst nicht abzusohen find. In «Inge- weihten Kreisen spricht man heute schon von der Errichtung eines Fischereihafens auf Sylt. Maßgebend ist der Umstand, daß der Dampserfischfang wegen unzureichender Fänge unlohnend wird, weil der Anmarsch zu den Fanggründen und der Heimweg zu den Küstenplätzen zu viel Zeit erfordere. Ein Stützpunkt auf Sylt würde für viele Nordseesischer sehr vorteilhaft sein; denn selbst die Eisen bahnfracht von Sylt nach dem Binnenland könnte billiger gestaltet werden als das heutige Verfahren an Kosten verschlingt. Das ist jedoch nur ein — und nicht der wichtigste — Grund. Man ermisst von dem neue»» Damm Anschlickungen in solchem Maße, daß einstmals eine breite, landwirtschaftlich nutzbare Verbindung «ich dem Festland entsteht. In diesem Sinne ist man auch an andere»» Stellen am Werke; so arbeitet man am Damm van Dagebüll nach der H a llig Oland und von Oland nach der hallig L an» g e - netz. Auch sür eine Landverbindung zwischen den Inseln Föhr und Amrum besteht ein alter Plan, der freilich noch nicht zur Aus arbeitung gekommen ist. So steht der Mensch im Kampfe mit dem „blanken Hans", der große Ländermafsen vom Festlande losriß und dabei Tausende von Menschen mit in die Tiefe zog. Die neuzeitlich« Technik scheint berufen, selbst dieser furchtbaren Naturgewnlt wieder zu entreißen, was sie einst geraubt hat. Wenn der Damm Klanxbüll-Sylt fertig ist, dann wird er sicher in vielerlei Weise gefeiert werden, heute aber sei der Vergessenheit entrissen, daß der P la n dieses Dammes keineswegs neu ist. Schon im Jahre 1864 tauchte er auf, ohne freilich greifbare Gestalt anzu nehmen. Erst in den Jahren 1911 bis 1913 wurde er lebhafter er örtert, wurden die Vorarbeiten begonnen. Den» Jahre 1923 jedoch blieb es vorbehalten, den Bau der Dammstrecke vom Festland zur Insel hinüber im Anfang zu sehen, nachdem vorher die Festlands strecke Niebüll-Klanxbüll errichtet war. Vielleicht hat cs erst der Weiterentwicklung des technischen Könnens bedurft, um ein Werk herzustellen, das dem Wüten der Sturmflutei» voll gewachsen ist. Für die Linienführung der einglcisiigen Bahn war, wie ein Fachmann in der „Reichsbahn" berichtete, die Gestaltung des Wat tenmeeres maßgebend. Als günstigste Stelle sür den Uebergang erwies sich die Wasserscheide zwischen den um List, der nördlichen, und um Hürnu m, der südlichen Spitze der Insel Sylt, in das Wattenmeer ein- und ausströmenden Flutwellen. An dieser Stelle ist die geringste Wasserticse und zugleich die kürzeste Verbindung der Insel mit dem Festlands möglich. Es war nur nötig, von dem östlichen Punkte der Insel (der Nösselspitze) aus die Lknic nach Nor den so weit zu verschieben, daß die drei von Süden vordringenden Ausläufer des von Hörnum in nordöstlicher Richtung sich hinziehen- den Seetiefs (Osterley, Holländer Loch und Westerley genannt) in möglichst geringer Breite und Tiefe durchquert werden. Von dieser durch die Verhältnisse des Wattenmeeres gegebenen Linie geht die Bahnstrecke ii» Bogen anschließend, in südöstlicher Richtung an den Dörfern Klanxbüll und Cinmesbüll vorbei, in fast geradem Zuge nach der an der Westkllstenbahn Hamburg-Tondcrn gelegenen Station Niebüll und in westlicher Richtung, die Halbinsel Nässe durchquerend, an den Dörfern Morsum, Archsum und Keitum vorbei nach den» Endpunkt Westerland. Die Länge der Insel strecke beträgt 13 Kilometer. An Bodenbewegung umfaßt die Fcstlandsstrecke 305 000 Kubik- Meter, die Jnselstrecke eine solche von 320 000 Kubikmetern und der Wattcnmeerdamm voi» 3 200 000 Kubikmetern: zusammen also von rund 3 825 000 Kubikmeter Boden. Die gesamte Linie ist 40 Kilo meter lang. Fritz Ginstermann. Abfahrt der Eisenbahnzüge in Bischofswerda. Rach Dresden: 1.52 (hält erst ii» Arnsdorf), 5.18, 6.15 (fährt durch bis Arnsdorf), 6.21, 7.09, 8.57, 9.38 (fährt durch bis Dresden), 9.57 (hält nicht in Weickersdorf), 12.22 (fährt durch bis Dres den), 12.50, 2.45, 3.39, 4.28, 6.14 (fährt durch bis Dresdens. 6.32, 9.09 (nur Sonntags), 10.46, 11.24 Uhr. Rach Bautzen: 4.09 (fährt durch bis Bautzen), 5.44 (nur bis Bautzen, Werktagszug), 6.44, 8.34, 10.21, 1.39. 4.03, 6.21, 10.28, 1.41 (nur bis Bautzen). Rach Zittau: 5.02, 7.10, 10.41, 2.29, 5.30, 8.06, 10.34 (fährt durch bis Oberneukirch), 11.40. Rach Kamenz-^ 6.50. 1.40, 6.40, 10.37. Abfahrt der Kraftwagen in Bischofswerda. Rach Reustadt-Sebniy: 6.20, 9.45. 1.45, 6.40, 11.45 (nur Sonn abends, Sonn- und Festtags). des „Rheinischen Hausfreund oder Neuer Kalender mit lehrreichen Nachrichten und lustigen Erzählungen", dessen Jahr gänge 1808—11 dann gesammelt als „S ch a tz k ä st l e i n des rheinischenhausfreundes" erschienen. Sie allein genü gen, um Hebels volkskünstlerische Bedeutung für alle Zeit festzu legen. Welcher quellfrische, urgesundc Humor und welches tiefe Einfühlungsvermögen in die Psyche des deutschen Volkes spricht nicht aus diesen schelmischen Schwänken und Schnurren, diesen trefflich pointierten Anekdoten — Hebel ist der geborene „Anek- doterich", hat ein bekannter Literarhistoriker unserer Tage mit Recht behauptet — aber auch welches erschütternde Verständnis für die Schattenseiten menschlichen Daseins spricht aus mancher seiner ernsthaft-didaktischen Erzählungen. Wa- er sonst noch an literari schen Schöpfungen veröffentlichte, einige Predigten liturgisch-dog matischen Inhalts, sowie die sür Kinder bestimmte „Biblische Geschichte", ist herzlich unbedeutend. Am 23. Septeml " 1826 starb Johann Peter Hebel in Schwetzin- gen, tief betrauert von einer zahlreichen Gemeinde, die diesen treu herzigen alemannischen Volksdicht. : aufrichtig schätze»» gelernt hatte. klir Sopran und Bariton, Trio D-Moll, op. 21 Mitw.: 5 Gruner (Lieder zur 1 Königswusterbau!.... - u. Waltnrki: Französisch f Rundfunk Leipzig (Welle 452), Dresden (WeUe 2S4) Wochentags: 10: Wirtschaft. S 11.45: Wetter, S 12: Mitinas- musst. S 1225: Nauener Zeit. S 1üi5: Börse. Presst. S 2.«: Wirtschaft. D 3—4: Pädagog. Rundfunk Deutsche Welle 1300. S SÄ: Beil. Devisen, Prod^Börse. D 420 u. 520: Konzert des Leipz. Funlorch. S v: Börse .Wirtschaft. D Anschi, an die Abend- Veranstaltung: Preise, Sport etc. Pädagog. Rundfunk MuigSwusterhansen (Welle iso«) Wochentäalich von 820 abends.ab bringt die D.eutlche Welle auch das Berliner Mndsunkproaramm, Sonntags' sonst borm. 11.80—2 und abenvi »on 8 Uhr ab. ' Mitt»»». 22. Sept. 620: Morsekurs., T 6.45: ArbeiteberM der Sächs. Land-samtes für Arbecksv-rmittlung. D 7: Dr. Jobst- Dresden: „Dir Bibliotheken des Altertums und Mittelalters". S 7.45: Johann Peter Hebel zum 100. Todestage. Mitw.: Sans Christoph Kaergel. Earl Blumau. Einleitende Motte. Heitere Geschichten. Anekdoten unk Scherze. Diebsgeschschten (Zundelhemer und Ziindelfrstder). — Wilhelm Rinkens-Abend. Muw.: Käthe Schissner (Sopran). P. Schäffler, Staatsover Dresden (Bariton). Prof. Wilh. Rinkens, Eisenach (Klavier), Fr. Schneider (Violine), A. Kropholler (Tello). „Briefe zweier Liebenden", Liederzyklus kür Sopran und Bariton, gedichtet von Will Vesper (op. 31). - ' - -Moll, op. 21. — Anschi.: Funkpranger. D 10: Funkbrettl. Karl Ketzler lheiteres), Lothar Körner (heiteres), Marga (Lieder zur Laute) und Leim. Rundfunkorch. >ig,wust«rhaulen. Mittwoch, 22. Sept. 12: Lettor Erander mrki: Französisch für Schüler. S 3: Stud.-Rat Friedel, Lektor Lllann: Englisch für Anfänger. S 320: Dieselben: Engi. s. Fortgeschrittene. D 4: Rektor Winde: Vom Wesen der Schwer- böriaenschul«. S 320: Aus dem Zentralinstttut (Ankündigungen). D 5: Dr. Muckermann: Ursprung der Menschenrassenunterschiedc. D 6: Stud.-Rat Thiel: Die Stellung der Technik. S 820: Dr Pinkerneil: Dir englische Kohlenkrisis. S 7: Dr. Michaelis: Th. dor Storm und seine Komponisten.
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