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D-rKWs«kLiz-M '1 - lustlisten zählen fordert zu einer Opfer auf. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden dis Leser Aus- nwrlickies an anderer Stelle. London, 20. September, wie hier verlautet, ist eine Zusam menkunft zwischen Lhamberlaiu und Mussolini auf italienischem Voden, von deren Znaussichknahme sinis- """ ' nen glauben, durchaus nicht unwal offizielle Vesta,i, gegnung fei wo Mussolini kein g britischen Staa lich« Fühlungnal ZSMoltzwerüaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amt-Haupt- Mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. sMrgevcLrtt'» , Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitunginallenBolksschichten Beilagen: Bildenvoche, Jugend u. Deutschtum, Mode vom Tage, Fra» und Heim, Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May G. m.b.H. in Bischofswerda. FernsprecherRr. 441 und 446 , ,ie brr ag an dm Stal nicht ufsn dürfsn, di, sondern bah sie be- "tresemann «r- iverstanden und meint«, e« richÜa feststellten, daß ist, etwaig« Berletmngen , hier zur Sprach« zu brinam. Lord Robert «NAM «egierung M nM«fdiw«htti- Memel und Danzig vor dem V-lker-undsrai. Genf, 20. September. Hauptgegenstand der heutigen Nachmit tagssitzung der Rate» war di« Memeler und die Danziger Frage. In der Memeler Angelegenheit handelte es sich um eine reine Formsroge, da di« praktischen Grundlagen derBeschwerdedes Memeler Landtages, auf Grund deren die Signatarstaa ten der Memeler Konvention das Eingreifen des Rates verlangt hatten, durch Vereinbarungen zwischen Litauen und Memel zum Teil« bereits geregelt sind und zum anderen Teil« in absehbarer Zeit geregekt werden dursten. Der Berichterstatter Querero (Sal- vudor) gab Kenntnis von dem Gmachten de» juristischen Komitees, da» Vas Verfahren, wonach der Generalsekretär die Beschwerden de» Memeler Landtage» weitngegeben hat, für nicht regulär er klärt. vor allem aber stellt der Bericht sest, daß di« MSchb Mwnelfr Konvention sich bei ihrem Antrag an ' hätten aus dies« Eingabe berufen ihnen irregulär zur Kenntnis gekommen M, sm stinnnte Punkte hatten anführen müssen. Dr. S kl«te sich nist dem ttrteU der Juristen «inversio Hatz e» nur darauf ankpmme, wie die Juristen rich PteiEer St Cecil gab zu, daß Neues aus aller Welt. — Gras Lvckuers Ausreise. Graf Luckner hat Montag vormittag von Bremerhaven aus mit seinem Mermaster Vaterland die Ausreise zu feiner Weltumsegelung angetre ten. Zur Verabschiedung hatte sich eine nach Tausenden zäh lende Menschenmenge auf beiden Ufern der Weser «ingefun- den, die dem Grafen lebhafte Ovationen darbrachte. Meh rere Dampfer und Hunderte von Booten aller Art gaben dem Schiff noch stundenlang das Geleit. — Eia Automobll la «men Vereinszug Mahren. Nach einer Blättermeldung au» Hagen fuhr in Elspe «in mwe- leuchtete- Automobil in der Dunkelheit in das Tromnuer- korp» eines Jünglingsvereins. 6 jung« Leut« wurden Iwer fahren, einer wurde sofort getütet, während die viir ande- r«n schwererletzt wurden. Bei zwei der verletzten besteht Lebensgefahr. Der Chaufeur «Ae verhaftet. den des Generalsekretärs hätte stützen sollen und sie deshalb auch ihren Antrag zurückgezogen habe, wobei sie sich vorbehalte, ge legentlich darauf zurückzukommen. In der Danziger Frage erstattete Le Broucqsre Bericht über die Vorschläge de» Fi nanzkomitees. Das Finanzkomitee hat eine Reihe von Vorschtttzea zur Herabsetzung der Ausgaben und zur Erhöhung der Einnahmen gemacht und besonders ein Abkommen zwischen Danzig und Polen über die Zollerträgnisse empfohlen. Daraufhin hat Danzig «in Fi nanzprojekt ausgearbeitet, das aber nach Ansicht de» Finanzkomi tees nicht ausreicht. Da, Finanzkomitee ist der Meinung, daß es die von Danzig gewünschte Anleihe nicht eher empfehlen könne, al» bis die folgen den drei Punkte geregelt sind: 1) die Finanzverpflichtungen Danzig» ans dem Frieden»«», trag, Vesehungskosten usw., 2) Abkommen mit Polen über die Verkeilung der Zollerkräg- nisse und S) Einführung des Tabakmonopol». Dafür hat das Finanzkomitee sich bereit erklärt, unter Vorbe halt der Prüfung des Anleiheplanes eine Anleihe von SV Miwoyen Gulden zu empfehlen (an Stelle der 6Ü Millionen Gulden, die von Danzig gewünscht worden waren), und auch das nur »Mer der Voraussetzung, daß Danzig eine neue Herabsetzung der Zahl der Beamten und der Gehälter vornimmt. Ferner soll Danzig ahn« Zustimmung des Finanzkomitees bis zur Erledigung der Ange legenheit keine neuen kurz- oder langfristigen Anleihen aufnehtnen dürfen. Dazu äußerte sich zunächst der Präsident der Freien Stad« Danzig, Sah«, in längerer Rede. Er schilderte ausführlich die schwierige Finanz lage Danzigs, wies darauf hin, daß die auf Grund der Londoner Beschlüsse des Finanzkomitees zustande gekommene Finanzreform in Danzig nur unter großen parlamentarischen Schwierigkeiten durchgeführt werden konnte, und daß man in Danzig gehofft hatte, auf Grund dieser Finanzreform eine Anleihe von 60 Millionen Gulden zu erhalten. Die neuen Bedingungen des Finanzkomitee» seien schwer, wenn überhaupt erfüllbar. Danzig empfinde es be sonders schmerzlich, daß man ihm die Freiheit nehmen wolle, sich tn der Zwischenzeit bis zum Dezember selbst durch Aufnahme kurz fristiger Darlehen zu helfen. Er ersuchte darum, doch mindesten» diesen Punkt aus den Bedingungen des Finanzkomitee» zu ent fernen, da die Freie Stadt sonst in eine bedenkliche Lage kommen könne. Der deutsche Delegierte Außenminister Dr. Stresemann ging besonders auf den letzteren Punkt ein und führte aus, daß der Präsident Sahm vielleicht etwas zu pessimistisch sei, wenn er meine, daß die Hilfe, die der Freien Stadt Danzig gewährt werden solle, nicht genüge, um ihr aus ihrer finanziellen Notlage herauszuhel fen. Dr. Stresemann betonte weiter, daß die kurzfristigen Kredite, die Danzig bisher erhallen habe, von deutschen Lanken gewährt worden seien. Wenn es in absehbarer Zeit möglich sein werd«, den Zollkrieg zwischen Polen und Deutschland zu beenden, so würde es auch möglich sein, die Freie Stadt Danzig aus ihrer schwierigen Lqge zu befreien, aber vor allem müsse Danzig in dle Lage versetzt werden, sich in der Zwischenzeit zu helfen, und e» dürfe ihm nicht die Möglichkeit genommen werden, kurzfristige An leihen aufzunehmen. Der Berichterstatter Le Broucqöre wies darauf hin, daß der Rat nur den Bericht des Finanzkomitees vor sich habe, und er erwähnte, daß die Ausnahme kurzfristiger Anleihen mit Zustim mung des Finanzkomitees in dem Berichte des Finanzkomitees selbst vorgesehen sei, was dann Dr. Stresemann nochmals unter- strich und befürwortete. Präsident Sahm machte noch den Einwand, daß es sehr schwierig sein würde, In plötzlichen Notfällen einen Beschluß des Finanzkomitees herbeizuführen, weil das Komitee bis zum Dezem ber keine Tagung abhalte. Er möchte deshalb den Wunsch äußern, daß der Vorsitzende des Finanzkomitees ermächtigt werden soll«, die Zustimmung zur Aufnahme kurzfristiger Anleihen in Notfällen zu erteilen. Im übrigen möchte er noch darum ersucken, daß der Rat bei den Verhandlungen Danzigs mit der Reparationskommis, sion und der Wirtschaftskonserenz unterstützend tätig sein möchte. Darauf wurde der Bericht Le BroucqSres ohne Aenderung «in- stimmig angenommen. f lung repräsentierende Gebäude. Von diesen Gesichtspunkten aus wird Englands Politik der nächsten Zeit sich leiten las sen, also rein von nationalen und viel weniger noch als bis her von europäischen. Eine Zusammenkunft zwischen Chamberlain und Mussolini. .. Mussolini auf italienischem einige Blätter berichten zu kön- ihrscheinlich, obwohl noch keine ir vorliegt. Der Plan einer solchen Ve rätzten Teil darauf zurückzusühren, daß „ Interesse daran habe, den Aufenthalt des Staatssekretär de» Aeutzern in Italien nicht ohne persön- üngnahme mit thm vorübergehen zu lasten. Abrüstungskonferenz September 1927 Eine bemerkenswerte Erklärung De Zouveuels. Genf, 20. Sept. (Drahtb.) Die dritte Kommission für Abrüstungsfragen beschloß in ihrer heutigen Sitzung, die Abrüstungskonferenz, wenn nicht materielle Schwierigkeiten eintreten, bis zum September 1827 einzuberufen. Dieser Beschluß bedeutet einen Sieg des französischen Standpunk tes gegen den englischen und italienischen, der eine weitere Hinausschiebung der Konferenz gern gesehen hätte. De Jouvenel begründet« den sranzösischen Standpunkt mit fol genden Worten: „Uevernehmen wir die uns zukommende Verantwortung. Ich bin bereit, im Namen der französi schen Delegation meine Verantwortung zu übernehmen. Unser« Sachverständigen sind fertig. Locarno ist ratifiziert. Deutschland ist da. Laßt uns den Zusammentritt der Ab rüstungskonferenz beschleunigen. Ich oin der festen Ueber- zeugung, daß wir nicht den Weltkrieg erlebt hätten, wenn wir rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen getroffen hät ten. Es gibt keine technischen und kein« politischen Schwie rigketten mehr. Laßt uns mit der Arbeit beginnen." Spanien nimmt an der Abrüstungs konferenz teil. Madrid, Ai. September. In dem in San Sebastian unter dem Vorsitz de» Königs abgehaltenen Ministerrat wurde beschlossen, daß Spanien an der Abrüstungskonferenz teilnehmen soll. Sechs Punkte von Thoiry? Berlin, 20. Sept. Nach einer Pariser Dlättermeldung umfassen die Abmachungen zwischen Stresemann und Briand folgende sechs Punkte: 1) Fortschreitende Reduzierung der Stärke der De- kahungstrtwpen, Umgruppierung mik dem Ziel, die De- sahung unsichtbar zu machen. 2) Räumung der zweiten und dritten Zone im Jahre 1927. 3) Rückgabe des Saargebietes an Deutschland schon tm nächsten Fahre, und zwar ohne Volksabstimmung. 4) Abschaffung der Mlltärkontrolle, Ausübung der Kontrolle über Reichswehr vnd Polizei durch den Völker bund, 5) Kommerzialisierung eines Teil« der fünfprozenti- geu deutschen Lisenbahnobligatioaen zugunsten Frankreichs. 6) Wohlwollende Neutralität Frankreichs bei der spä teren endgültigen Liquidierung der Frage Eupen und Mal medy. Tagesschau. Der Reichspräsident empfing am Montag den schwedi schen Forscher Sven Hedia. * Der Hauptgegenstand der Genfer Ratssitzung am Montag war die Memeler und die Danziger Frage. Reichs außenminister Dr. Skresemann ergriff zu beiden Fragen das Wort. * Zwischen Chamberlain und Mussolini soll eine Ausam- menkuuft auf italienischem Boden in Aussicht genommen sein. * Di« Genfer Kommission für Abrüstungsfragen be schloß, die Abrüstungskonferenz bis September 1927 einzu berufen. * Die Zahl der Todesopfer bei der Sturmkataslrm>he in Florida wird auf 2900 geschätzt. Di« vorläufigen Ver lustlisten zählen bereits 1450 Tote. Präsident Coolidge Nationalsammlung für di« heimgesuchten Britisches Mißtrauen. Wenn Herr Chamberlain mit gewohntem verbindlichem Lächeln seine Tätigkeit in Genf als beendet ansteht und seine Erholungsreise nach den Gestaden des Mittelmeers angetre ten hat, wird in der Zwischenzeit bis zu seiner endgültigen Rückkehr nach London die öffentliche Meinung Englands, die bisher noch wie eine zitternd« Kompaßnadel hin- und her schwankt, ihren Ruhepol gefunden haben. Man hat in Von- don mancherlei Bedenken über die letzte Entwicklung in Genf bereits geäußert. Bor allem hat die Zusammensetzung des neuen Dölkerbundsrates jenseits des Kanals «inen sehr schlechten Eindruck hinterlassen. Im besten Falle steht man beim Abwägen aller Vorteile und Nachteile das Ganze als ein Experiment an, wobei man vor allen Dingen bedauert, daß keiner der skandinavischen Staaten, die sich so oft als charaktervoller Verteidiger des Völkerbundsgedänkens be währt haben, in ihm Aufnahme gefunden hpt. In gleicher Weise verstimmt ist man über die Auswahl der süd- und mittelamerikanischen Staaten, die teilweste in Europa nur in Paris durch Gesandtschaften vertreten sind, danach größ tenteils also europäische Probleme nur durch die französische Brille zu betrachten vermögen, und man fragt sich, ob es angemessen erscheint, daß diese Staaten berufen sein sollen, im Völkerbundsrat gegebenenfalls auch über grundlegende englische Fragen zu entscheiden. Schließlich wird auch die Aufnahme Chinas stark abfällig kritisiert, weil seine nächste politische Zukunft infolge des gegenwärtigen Fehlens einer Zentralregierung äußerst unsicher erscheint. Man ersieht also hieraus, daß von England her «in starkes Mißtrauen, vor allen Dingen gegen Frankreich, neu im Wachsen begriffen ist und noch dadurch verstärkt wird, daß die Tschechoslowakei und Rumänien, Frankreichs militärische Verbündete, zu der Auszeichnung von allerdings nichtständigen Ratssitzen ge langt sind. Unzweifelhaft wird daher Englands Stellung tn der Dölkerbundsversammlung und im Rat für die nächste Zeit eine stark beobachtend« und in gewisser Weise auch gegen Frankreich gerichtete sein — kurzum alles ander« dar stellen, als eine von den Interessen der europäischen Gemein schaft allein diktierte Zusammenarbeit. Mit dieser britischen Einstellung wird die Unsicherheit der Genfer Gesamtkonstel- lation sich nicht unwesentlich erhöhen. Es kann die Möglich keit eintreten, daß eine gewiffe Obstruktionspolitik für Eng land in Genf die Regel wird, wodurch ein« Weiterentwick lung der Dölkerbundsorganstation zu einem Gremium, des sen Mitglieder sich nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis über nationale Vorurteile hinwegsetzten, weit- gehendst gehemmt wird. Auch andere Momente, die nicht nur eine Beeinträchti gung de» europäischen Prestige» für England aus der ge- genwärtigen Entwicklung befürchten lasten, treten in letzter Zeit stärker hervor. Die Haltung der Dominions ist augen blicklich der britischen Empiterrgierung gegenüber eine äußerst kritisibe g-worden. Da» störrisch« Mbaftlka hat ja ßhon vor einiger Zeit bewiesen, daß es di« Bindung an da britische Mutterland nur noch al» ein« schwach«, vorüber gehende betrachtet. Kanada fühlt sich tn gewisser Lest« durch England» Bevormundung, die kürzlich in Genf bei den Abstimmungen im Völkerbund hervortrat, m seinen Recht«, verletzt. Letzten Ende» will auch Australien nicht immer so, wie « di« Leiter der englischen Politik tachgr DaunckNostreet als Ziel sich gefetzt haben. „ ... vernehmliches Zittern durch da» Estland» W «Ml* Erfchoinnnamvets«: Jeden Werktag abend« für den fotzend. Tag. Bezugs»««» für die Zeit «ine« halbe» Monat» i Frei in» Hau» halbmonatlich MK.1L0, beim Abholen in-der Geschäftsstelle wöchentlich so Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. 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