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Der sächsische Erzähler : 18.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192608189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260818
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260818
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-18
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 18.08.1926
- Autor
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chen Gerüst lagern dürfen, sie hatten aber diese Vorschriften bedeutend überschritten. Durch den Sturz und die herab fallenden Steine wurden fünf Arbeiter verletzt, die man zum Teil von dem auf ihnen liegenden Material befreien mußte. Von ihnen scheint einer besonders schwer verletzt zu sein. Hohenstein-Ernstthal, 17. August. Die Arühkartoffel- crnle ist durch das fast ununterbrochene andauernde Regen wetter in der hiesigen Gegend fast vollständig verdorben. Die Kartoffeln sind stark angefault und minderwertig, so daß sie in den meisten Fällen nur als Viehfutter verwendet wer den können, und auch ihr Ertrag ist ganz gering. Halsbrücke, 17. August. Von der Halsbrücker Esse. Die hohe Esse der staatlichen Hüttenwerke wird jetzt einer gründlichen Ausbesserung unterzogen. Der eine der beiden Essenbauer ist 63 Jahre alt. Bei einem früheren Absturz aus 44 Meter Höhe erlitt er Arm-, Bein- und Rippenbrüche, wurde aber so geheilt, daß er seiner gewohnten Beschäfti gung wieder nachgehen kann. Allerdings braucht er — so versicherte er treuherzig — vor jedem Ausstieg in schwindeln der Höhe eine Stärkung in Form von — Doppeldeckern. Und oben tut dann verschiedentlich Nachhilfe not. Zwickau. 17. August. Ilm den Lommunalkonflikk beizu legen, haben dieser Tage im Rathaus auf Einladung des Oberbürgermeisters und in Anwesenheit des Stadtverord- nctenvorstehers Besprechungen der Vorsitzenden der fünf Stadtverordnetenfraktionen stattgefunden. Man hat sich dabei auf eine Erklärung geeinigt, die den einzelnen Frak tionen zur Zustimmung unterbreitet werden soll. Stimmen die Fraktionen zu, so wird die Erklärung in der nächsten Stadtverordnetensitzung zur Verlesung gelangen. Sie ist so gehalten, daß man in dem Streit weder von Siegern noch von Besiegten reden kann und darum steht zu hoffen, daß die Fraktionen sich mit den darin gemachten Vorschlägen einver standen erklären. Plauen. 17. August. Großfeuer in einer Gummifabrik. Großfeuer brach am Sonnabend in den Vereinigten Gummi werken Pausa aus, das die Fabrik vollständig einäscherte. Der Schäden beträgt mehrere hunderttausend Mark. Durch den Vrand sind 70 Arbeiter brotlos geworden. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Wer Liebe zu suchen. Er unterhielt mit der Tochter seines Dienstherrn ein Liebesverhältnis, das von den Eltern der Ennordeten nicht gewünscht wurde. Alle Anzeichen scheinen dafür zu sprechen, daß die Tat von Friede vorbereitet war, wahrend ein Einverständnis des Mädchens, aus dem Leben scheiden zu wollen, nicht in Frage kommt. Die Eindrücke auf der Erde und die Kratzwunden in dem Gesicht der Ermorde- ten lassen darauf schließen, daß ein verzweifelter Kampf des Mädchens mit ihrem Mörder stattgefunden HÄ. — 77 Zehnstündiger Lokaltermin in der Magdeburger Mordsache. Aus Magdeburg wird gemeldet: Wie amt lich bestätigt wird, hat Schröder seinen Widerruf in der Mordsache Helling zurückgezogen. Er bestätigt damit sein kürzlich abgelegtes Geständnis. Am Montag fand in Groß- rottmersleben ein zweistündiger Lokaltermin statt, der vor allem den Zweck hatte, einen derartigen Termin während der Gerichtsverhandlung selbst unnötig zu machen. Schröder be stätigte fein ursprüngliches Geständnis, wonach er Helling mit einer Kaution von 500 -4l nach Rottmersleben gelockt habe, um angeblich die Anstellung abzuschließen. Während Schröder und Helling im Zimmer allein waren, hat Schrö der sein Opfer durch zwei Schüsse in den Hinterkopf getötet. Er hatte zunächst die Absicht, die Leichs aus dem Hause zu chaffen, es gelang ihm nicht, ebenso wie es ihm nicht glückte, rie Leiche zu sezieren und zu verbrennen. Er verscharrte sie chließlich im Keller. — Zwei Förster erschossen. Wie die Blätter aus Wien melden, fanden gestern im Schneebergsgebiet Touristen die Leichen zweier Männer. Dem einen war der Schädel einge schlagen, der andere lag erschossen in seinem Blute. Die Gendarmerie stellte fest, daß es die Leichen zweier Jäger waren, die vermutlich im Kampfe mit Wilderern ums Leben gekommen waren. — wegen Untreue des Liebhaber« sieben Häuser ver brannt. Im Dorfe Rest bei Könitz wütete ein Großfeuer, dem sieben Häuser zum Opfer fielen. Es gelang nur mit größten Mühe, den Brand zu lokalisieren. Elf Familien sind obdachlos geworden. Der Brand wurde von einer Ar beiterin Gilka am Hause ihres Liebhabers, der ihr angeblich untreu geworden war, angelegt. — Vom Kattegat in sechs Stunden auf dem Mittags- lisch. Flugzeuge der Luft-Hansa transportierten aus der Strecke Kopenhagen—Lübeck—Berlin Seefische, die früh morgens bei Göteborg gefangen werden, um 7 Uhr von dem von Göteborg nach Kopenhagen abgehenden Flugzeug ausge nommen, in Kopenhagen in das nach Berlin führende Flug zeug umgeladen werten und 12 Uhr 45 Minuten mittags in Berlin eintreffen. Die Seefische, stets einige Zentner Stein butt, Rotzungen und Schollen, in Eis verpackt, können also binnen etwa sechs Stunden vom Kattegat bis aus die Mit tagstafeln der Reichshauptstadt gelangen. — Eine ganze Familie bei einem Aukounfall getötet. Wie Drahtberichte aus Merzig (Rheinland) melden, sauste am Sonntag ein mit sieben Personen besetztes Auto infolge Reifenbruches einen Abhang bei Merzig hinunter, stürzte über die Böschung eines Baches und überschlug sich im Bach. Eine ganze aus vier Personen bestehende Familie wurde ge tötet, die übrigen drei Insassen schwer verletzt. — Folgenschwerer Tribüneneinsturz auf einer Radrenn bahn. Aus der Bretagne wird ein Tribüneneinsturz anläß lich der Einweihung einer neuen Radbrennbahn gemeldet. Die mehrere Meter hohe Tribüne war mit 800 bis 1000 Be suchern besetzt. Ueber 80 Personen sind mehr oder weniger schwer verletzt worden. — Der Kampf um das Kind. In Prag lebt als Friseuse eine Enkelin Leo Tolstois, die mit einem Kaufmann verhei ratet ist, diese Ehe aber anficht. Der Kaufmann hat wieder holt versucht, sich des bei der Mutter lebenden fünfjährigen Kindes zu bemächtigen. Jetzt ist es ihm gelungen, das Kind, das mit seiner Mutter eine Autofahrt unternahm, aus dem Auto zu reißen und zu entführen. Die Mutter setzte die so fortige Herausgabe des kleinen Sergej durch, die von einem Richter unter polizeilicher Assistenz durchgeführt wurde. Das um Hilfe schreiende und sich an den Vater anklanrmernde Kind wurde in einem Auto davongeführt. Dem Vater ge lang es aber gleich dararF, die Aufhetzung der aus formalen Gründen nicht gültigen Exekution durchzusetzen. Das Kind wurde auf gerichtliche Verfügung einer neutralen Persönlich keit zur Obhut übergeben. Neues aus aller Wett. Vom Eisenbahnunglück bei Freising. Tapfere Haltung eines verletzten. Ueber die heroische Haltung eines beim Eisenbahnun glück schwer Verletzten wird berichtet: Schlimm spielte das Schicksal einem Reisenden, einem Bäcker aus Nürnberg, mit, der in einem der rückwärtigen Wagen auf die Plattform ge treten mar. Diese wurde zusammengedrückt, und der Un glückliche geriet mit den Fingern zwischen die zusammenge bogenen Eisenteile des Schutzgitters der Plattform. Die Art seiner Einklemmung war so, daß man ihn mit Schweißappa raten ohne Gefährdung nicht herausbringen konnte. Er selbst weigerte sich mannhaft gegen unsachgemäße Hilfe und er klärte, warten zu wollen, bis Aerzte zur Stelle seien. Zeit weilig wurde der Arme ohnmächtig. Die Aerzte konnten nicht anders handeln, als die Fingerspitzen beider Hände ab- zulösen. Der Bedauernswerte hat auch einen Beckenbruch erlitten. Sein Befinden ist aber nicht lebensgefährlich. Er trug seine Schmerzen wie ein Held und sagte noch zu dem ihn behandelnden Arzt: „Ich bin frob, daß ich noch gewartet habe, bis die richtige Hilfe kam." Dieser Verunglückte hat auch am Pfingstmontag die Eisenbahnkatastrophe am Ost bahnhof mitgemacht, ist damals aber ihren Folgen durch Ab springen glücklich entkommen. Von den Verletzten ist die 7 Jahre alte Johanna Buch ner gestorben, so daß also die ganze Familie umgekommen ist, denn, wie wir meldeten, sind auch Vater, Mutter und Bruder des kleinen Mädchens tödlich verunglückt. Von der Todessahrt des am schwersten betroffenen Wagens des bei Freising verunglück ten Zuges entwirft ein Augenzeuge im „Bayrischen Kurier" folgen de erschütternde Schilderung: „Das Furchtbarste aber ist der Todesweg des Wagens Nr. 5, d. h. des fünften in den Zug eingeteilten Wagens. Die große Mehr zahl seiner Insassen ist tot oder verwundet! Es war der erste Wa gen, der hinter dem vorderen glatt über die Weiche sausenden Zugs- teil entgleiste. Dieser Wagen sprang von der Weiche ab, rannte infolge der großen Geschwindigkeit und seines großen Eigengewicht tes über den benachbarten Schienenstrang hinweg (!) was einer Wirkungsbreite von etwa S Metern entspricht, demolierte in diesem Wirkungsbereich sämtliche Schienen, Schwellen und Bahneinbau- ten, sprang wieder, wie die Spuren beweisen, zurück zum eigenen Gleis, hüpfte in Halbliegendem Zustande davon wieder weg, rannte mit ungeheuerer Wucht an einen schweren betonierten Signalmast, riß ihn um, nahm ihn mit und schleifte noch ein Stück weiter. Ins gesamt lief und sprang der entgleiste Wagen 50 Meter weit. Aus diesem Todeswagen wurden Insassen zum Fenster hlnausgeschleu- dcrl. So mußte ein Mann, der selbst erheblich verletzt im Kranken haus Freising liegt, mit ansehen, wie seine Frau durch die maßlosen Schütlelbewegungen zum Fenster hinausgeworfen wurde! Der Unglückewagen fiel um, nachdem er noch eine weitere An zahl der schweren Schwellen bis in die Erde hinein zerbrochen hatte. Der Zug fuhr noch ein Stück weiter, als der Wagen Nr. S den ent schlichen, deutlich sicl/tbaren Weg genommen hatte, bremste aber zum Glück dann selbst, da er abriß und dadurch die automatische Bremse in Funktion trat. Sa kam cs, das; noch, hinter diesem Wa gen etwa elf weitere entgleisten, zusammcnprallten und sich auf türmten, daß aber die Eigengeschwindigkeit bedeutend herabgemtn- dcrt war, so daß in diesen elf Wagen nur ein Toter und mehrere Verletzte zu beklagen sind. Das Rätselhafte ist, daß der- Endteil des Zuges (sieben Wagen aus Richtung Passau) trotz der Fahrt und der Entgleisung vor ihm nicht aus den Schienen sprang mcd völlig unbeschädigt auf dem Bahnkörper stand." — Mord aus unglücklicher Liebe. Aus Dittmanns dorf in der preuß. Lausitz wird gemeldet: Vorige Woche ereignete sich in unserem sonst so friedlichen Dorfe eine gräß liche Mordtat. Die einzige, 18 Jahre alte Tochter des Gutsbesitzer Reinhold Tscherfich wurde von dem 24jährigen Knecht des Tscherfich, Konrad Friede, im Hofe hinter der Scheune erwürgt. Der Täter erhängte sich dann etwa 80 Meter von der Mordstellc entfernt am Zaune. Die Ermor dete kam mit einem Dienstmädchen gegen 11 Uhr nach Hause. Kurz vor den; Gehöft gesellte sich Friede dazu, der das Dienstmädcl^n aufsordcrte, einen Augenblick zu warten, da er der Tscherfich etwas allein zu sagen habe. Dem wartenden Mädchen fiel das lange Fernbleiben des Paares auf. Sie suchte nach ihm, konnte aber infolge der Finsternis nichts Auffälliges entdecken. Der Grund zu der Tat ist in Unglück- Aus dem Gerichtssaal. Landgericht in Bautzen. * Aufforderung zur Brandstiftung. Die große Strafkammer als Berufungsinstanz verhandelte gegen den 21 Jahre alten unbestraf ten Landwirt Robert Walter Mitschke aus Guttau wegen an geblicher Aufforderung zur Brandstiftung. Die Sach« hatte bereits am 21. Juni 1S26 das Schöffengericht Bautzen beschäftigt. Dieses Gericht hatte Witschte kostenws freigesprocheu. In der Nacht zum 12. April 1926 war eine dem Baler des Beschuldigten gehörige Scheune niedergebrannt und in der Nacht zum 26. April war in einem bei dem ersten Brande stehen gebliebenen Schuppen ein Brand gelegt worden. Der oder die Brandstifter sind bisher noch nicht ermittelt. Mitschke war angezeigt worden^ daß er vor dem Scheunenbrande in Gegenwart der Zeugen Schmiedemeister Schmidt, Neumann und oes Lehrlings Hoffmann Äscherungen ge- tan habe, di« dahin zielten, e» möchte jemand den Schuppen anbren nen und daß er am Abend nach dem Scheuneubrande den Ritter- gutskutscher Zach dirett^nufgefordert habe, den Schuppen anzuzün- den. Mitschke bestrik jede Schuld. Die bisherigen Erörterungen haben ergeben, daß sich der Verdacht der Brandstiftung: nach ganz verschiedenen Seiten richtet, daß polttsiche^ Grande-«» unerfreuliche Rolle spielen und daß gegen die Famuli Mitschke von kommunisti- scher Seite agilierk wor^ tst-. wie in der Begründung de» schöffen gerichtlichen Urteils auch.zum Ausdruck gebracht worbor ist. Der Strafprozeß wirft auch ein scharfe» Etreiflwt auf damals in der dortHen Feuerw^ herrschendeetgeaartige Der-ältMe. große- Strafkammer hielt es für -weckeMsprechend, «ins wätere Klärung der in der Genmd von Malschwitz und Guttau vorgekommenen zahlreichen Brande abzuwarten,, um kein schiefe» Bild von einer Emzelhandlung. zu. erhalten. Die DerhaNbmng gegen Mitschke wurde deshalb vertilgt. Dir BerKKitgung-Mrl Rechtsanwalt Dr. Schusttr-Bautzen, ,, * Einen Savststfehl gber> eine Doche GtstiNgai» wegen Ber- fälschlmg einer»Prioaturkunde hotte vom Mntsgertcht Bischof». werd« der 67 Jahde alte Steinlieferant Friedrich Hermann Ciholdt au» D^mtch-Thumitz erhallen, weil er auf einer Quittung über 16V RM., di« er später an den Kaufmann Hermann Urban abgetreten hatte, die Worte „auf Abruf" eingesetzt und die sem Schriftstück dadurch einen ganz anderm Sinn gegeben haben sollte. Eißold hatte Einspruch erhoben, war aber zur Hauptver handlung am S. Mai 1926 unentschuldigt ausgeblteben. Deshalb wurde sein Einspruch verworfen. Gegen das Urteil hatte Lißoldt Berufung eingelegt mit der Begründung, er fei von Urban durch die Täuschung, die Sache sei erledigt, der Termin aufgehoben wor den, Elholdt habe nur 35 °<l zu zahlen, veranlaßt worden, dem Ter min sernzubleiben. Die 35 -K habe er, wie Quittung beweise, an Urban zur Ablieferung an die Amtsgerichtskasse bezahlt. Es stellte sich heraus, daß Eißoldt übrigens mit einem zwei Tage vor der Verhandlung eingegangenen Schreiben seinen Einspruch zurückge zogen hatte. Dem Amtsrichter war dieses Schreiben versehentlich aber erst nach der Verhandlung vorgelegt worden.- Die Berufung Eißoldts wurde, da der Strafbefehl rechtskräftig geworden war, verworfen. Verteidiger war R.-A. Dr. Hauswald-Bautzen. * Lin Veleidigungsprozeß des Kaufmanns Otto Erich DScke aus Schmölln gegen den Steinlieferant Friedrich Hermann Eißoldt aus Demitz-Thumitz kam hierauf zur Verhand lung. Döcke hatte Eißoldt verklagt, weil dieser dem Kaufmann Hermann Urban gegenüber gelegentlich einer Aussprache auf dem Bahnhof Demitz dem Sinne nach geäußert haben sollte, Döcke habe in eine Verkaufsurkunde zwei sinnentstellende Zeilen nachträglich eingesügt und Eißoldts Unterschrift widerrechtlich unter den Ver trag geschrieben haben. Die Prüfung der Urkunde durch einen Schreibsachverständigen hatte einwandfrei ergeben, daß eine Fäl schung nicht vorgelegen hatte. Das Amtsgericht Bischofswerda hatte Eißoldt wegen übler Nachrede nach 8 186 zu 56 RM. Geldsttaf« oder 5 Tagen Gefängnis verurteilt. Er hatte Berufung eingelegt. Das Rechtsmittel wurde heute verworfen und Eißoldt wegen Be leidigung nach 8 185 mit 30 RM. Geldstrafe oder 6 Tagen Ge fängnis belegt. Er hat alle Kosten und Auslagen zu tragen. Ver teidiger war R.-A. Dr. Hauswald-Bautzen. Turnen. Sächsischer Oberlausitzturngau. Dezlrks-Sinderlreffen in Wilthen am 15. August 1S26. Vom herrlichsten Wetter begünstigt, sand auf dem Turnplatz v«r der Halle des hiesigen Turnvereins D. T. das Bezirks-Kindertreffea unter Leitung des Bezirkskinderturnwatts Berge r-Sohland statt. Die Kinderabteilungen marschierten unter den Klängen des zum ersten Male zusammenwirkenden Bezirks-Spielmannszuges und einer Musikkapelle gegen 2 Uhr in unser Dorf ein. Der Vorsitzende des Mlthener Turnvereins, Herr Johannes Weber, begrüßte alle Kinder und Leiter der Abteilungen, besonders aber den Gau-Kinder- turnwart, Herrn Paul Hofman n-Seidau. Diesem überreichte eine Turnerin zum Gruß einen prächtigen Rosenstrauß. Der ge feierte Senior dankte und skizzierte in kurzen trefflichen Watten die Ziele des Kinderturnens. Der Bezirks-Kinderturnwatt Berger rief allen Mädchen und Knaben ein „herzlich Willkommen" zu und forderte auf zum fleißigen Besuch der Turnstunden, um den Kör per weiterhin in zielbewußter Arbeit zu kräftigen. Mit einem „Gut Heil!" auf die Führer der Kinderabteilungen schloß er seine Ansprache. Die Eröffnung des Turnens geschah durch allgemein« Freiübungen der Mädchen und Knaben. Die Zahl 600 wurde über schritten. Jede Uebung zeugte davon, daß in allen Vereinen fleißig geübt worden war. Wenn auch hier und da kleine Taktfchwankun- gcn auftraten, so war doch das Gesamtbild ein vorzügliches. Di« Mädchen übertrafen durch ihre Anmut die Leistungen der Knaben. Nach kurzer Pause turnten ebensoviel Knaben und Mädchen Hcmg- Uebungen an 5 Barren zu je vieren. Daran schlossen sich munter« Volkstänze, Sing-, Kreis- u. Laufspiele, sowie Sondervorführungev in einzelnen Gruppen an. Die zahlreich erschienenen BesuchoredA« der Wilthener Umgebung kargten nicht mit ihrem Lobe. Alle waten erfreut über das abwechslungsreiche, turnerische Bild. Die KinNsr- abteilungen, die aus 17 Otten herbeigekommen waren, marstWktM unter Trommelwirbel gegen )47 Uhr ihrer Heimat zu. , Sport. Sportklub 1920 Neukirch (Lausitz). Alle 4 MamtfiWKttHG Sportklubs standen vergangene Tage wiederum in FußballwSt- spielen spielstarken Gegnern gegenüber. Am vergangenen Suck- abend in Bischofswerda: - - SL. Neukirch H — VfB. Bischofswerda ll 5 - 2. Beide Mannschaften lieferten kein vesonderes Spiel, doch HW« Neukirch das Spiel in der Hand. SL. Neukirch 2. Igd. — Budissa Bautzen 2. Jgd. S : L. Diese Mannschaften trafen sich am Sonntag in Neukirch. dissa 2. Jgd. kämpfte mit 10 Mann und mußte so diese hohe Nie derlage einstecken. Weit überlegen gestaltete die mit großem Etter spielende 2. Jgd. des Neukirches Spottklubs dieses Spiel. Ein wundervolles Zuspiel sah man und die Stürmer hatten vor dem Tore des Gegners die nötige Schubkraft. Gespannt kann man sein, wie die Verbandsspiele der 2. Jgd. ausfallen werden. SL. Neukirch 1. Jgd. — Budissa Bautzen 1. Jgd. 1 : 7. Budissa, die wesentlich bessere Mannschaft, konnte diesen haushohM Sieg mit nach Hause nehmen. Die Neukircher 1. Jgd. zeigte «in schlechtes Spiel; das Zusammenspiel fehlte ganz und dadurch blie ben die Erfolge aus. , SL. Neukirch I — Ballspiettlub Neugersdorf 11 7 r 1. Die Neukircher Mannschaft trat, wie schon bekanntgegebW-M voller Aufstellung an. Von einer besonderen Einheit von Kamp- fesmut war die Mannschaft beseelt; so wurde der Erfolg erzkü, daß die Neugersdorfer Mannschaft mit 7 : 1 geschlagen werden konnte. Zum Spielverlauf sei folgendes erwähnt: Beide Mann schaften zeigten ein wundervolles Spiel und beide Hintermann schaften mutzten schwere Arbeit leisten. Der Neugersdorfer Tor watt hielt die unglaublichsten Bälle. Bis zur Halbzeit tobte ein Hatter Kampf, bis unerwartet Ncukirch's Mittelläufer Köhler das Führungstor einschiebt. Mit 1 : 0 ging es in die Halbzeit. Nach Halbzeit gelingt Neugersdorf bald der Ausgleich, 1 : 1. Der Kampf tobt weiter, Neukirch wird überlegen und kann durch Hilme in ganz kurzer Zeit viermal erfolgreich einsenden: 5 : 1. Das Zusammen spielen und die flache Kombination brachten so diese Erfolge. Kurz darauf wieder ein Treffer,. Große schießt unhaltbar neben der Latte «in . Auch wieder im kurzen Abstande folgte durch Hilme ein wei terer Erfolg und so wurde das Schlußergebnis von 7 : 1 für Neu kirch hergestellt. Die Neukircher Mannschaft verdient ein Gesamt lob. Aber auch der Gegner war nicht leicht zu nehmen, er zeigte ebenfalls ein gutes Zusammenspiel. Die Neukircher Hintermann schaft mit ihrem Mittelläufer Köhler zerstörte sicher die Angriffe. Als Schiedsrichter leitete Herr Richter das Spiel wiederum ein wandfrei. „Einigkeit macht stark", so heißt es jetzt in der Nrukiritzer 1. Mannschaft und so werden Erfolge erzielt Kommenden Sonntag, den 22. d. M., fährt die 1. Mannschaft zum Pokaltournicr nach Wehrsdorf. Wahrscheinlich werden b« rett» am Sonnabend die Vorrundenspiele ausgetragen. Näheres wird noch bekanntgegeben. kk. «Mtdftmk Leipzig (Wette 452), Tresden (Wette 294) Wochentags: 10: Wirtschaft. S 11.4S: Wetter. S 12: Mittags musik. S 12.55: Nauener Zeit. D 1.15: Börse, Presse. S 2.45: Wirtschaft. S 3-4: Pädagog. Rundfunk Deutsche Welle 1300. S.3Ä: Berl. Devisen, Vrod.-BSr e. <-> 4.30 u. 5Z0: Konzert de» LckpL Funkorch. S 6: Börse .Wirtschaft. D Anschl. an die Abend- vrranftaltung: Preise, Spott etc. " Mitt»»«, r«. August. 4L0 und K30: Lew;-' Wtnkorcheskr. T'620: Morsckurs. D 6.45: Arbeitsbericht des Sächs. Landes amtes. S 7: Dr. Lehmann: „Aus dem Leben grober Zauber künstler". S 7.45: Orientalische Dichtung. Mitw.: Martina Otto- Morgenstern und Lothar Körner vom Alten Theater und das Funk orchester (Leit.: Dr. Duske). Weisheit laus Reden und Gleichnissen des Tichuang-Tse). — Sehnsucht laus ..Die chinesische Flöte'* von Hans Bethge). — Liebe laus „Der Gärtner" von Ravindranath Tagore). --- Anschi.: Funkvranaer. — Darauf: Tangmustk.
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