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Der sächsische Erzähler : 20.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192608208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260820
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260820
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-20
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 20.08.1926
- Autor
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> «raaug eigentliö Ktetgerv lich, wei Schluß i der allgemeinen Unzufriedenheit der ipannchen und oer ein. geborenen Bcvötterung mit der Tangerverwaltung. Alle Stjimme der Tangerzose «tßerhalb der Stadt hätten ihre Sympathie ausgedrückt und drohten heute in Tanger einzu dringen, um bei der Streikkundgebung mitzuwirken. Die Verwaltung habe dem Konsulatskomitec mitgeteilt, daß die Polizei und die Gendarmerie nicht ausreichen würden, um die Ordnung aufrechtzuerhalten, da alle Eingeborenen und Spanier bewaffnet seien. Das Konsulatskomitee hieft gestern eine Sitzung ab, um Maßnahmen zur Verhütung der Ge fahr zu finden. Es wird gemeldet, daß General Primo de Rivera angeboten habe, spanische Truppen zu entsenden, um die Stadt zum Schutze des Eigentums zu besetzen. Die bri tischen, spanischen und französischen Kriegsschiffe, die im Ha ken liegen, haben Mitteilung von der kritischen Lage erhalten. Aus der Oberlausitz. x Bischofswerda, 19. August. Oie Störung im elektrischen Kabeln eh. Eine 33stündige Unterbrechung der elektrischen Strom versorgung legte am Mittwoch s äm tl i ch e D e t r i c b e un serer Stadt, soweit sie auf elektrische Kraft angewiesen sind, lahm.. Die Störung trat Dienstag abend in der 11. Stunde ein und sofort lag die ganze Stadt im Dunkeln, nur das fahle Licht des untergehenden Halbmondes erhellte die Straßen und Gassen, während die Privathäuser und Gastwirtschaften ohne Beleuchtung waren. Das konnte noch ertragen werden; wer noch nicht das Bedürfnis hatte, sich zur Ruhe zu begeben, behalf sich mit Wachskerzen und gab sich der Hoffnung hin, daß die elektrischen Lampen bald wieder erstrahlen würden. Aber die Hoffnung war vergeblich, das „Elektrische" blieb aus. Bedenklich wurde die Lage, als auch Mittwoch früh noch kein Strom da war und zahlreiche Betriebe nicht in Tätigkeit treten konnten; cs mußte also eine umfangreiche Störung eingetreten sein. Das Elektrizitätswerk Großröhrs dorf teilte mit, daß zwischen Hauswalde und Frankenthal eine Kabelstörung eingetreten sei. In eine Verbindungs muffe war Feuchtigkeit eingedrungen, wodurch Kurz schluß entstanden war. Infolgedessen war das ganze Ost netz des Großröhrsdorfer Werkes einschließlich der Stadt Bi schofswerda ohne Strom. Aus einer Strecke von 3)4 Kilo metern mußte in Abständen von 250 Metern aufgegraben und die Dcrbindungsmufsen nachgesehen werden. Am Mitt wochmorgen wurde der Bescheid gegeben, daß die Störung bis zur Mittagsstunde behoben sein werde. Nachmittags 3 Uhr hatte man aber die Störungsstelle immer noch nicht »r- mittelt und endlich gegen 5 Uhr wurde mitgeteilt, daß gegen 9 Uhr abends wieder Strom gegeben werden könne. Wir gaben diese Botschaft durch Aushang bekannt und in der 9. Stunde lustwandelte eine zahlreiche Menschenmenge auf dem Marktplatz und in den angrenzenden Straßen, die auf ms Wiedererschcinen des Lichtes und unserer Zeitung war net«. Aber auch diesmal wurden die Erwartungen getäuscht, Ye Stadt blieb hartnäckig in Dunkel-gehüllt. Wer noch Gas- Sck aeschloss heim ur 689 ..st in Schn Beiträgl sche Grc und Sti an diese ausgcsp; nunmeh Verein wurde t tigkeit m ncn. W Zimmer, bilden, f Behörde (Lagerhi tergrund Aufsteigc Grunde Ferner r durch eir Vie Wän Schmöllr Ncukirch überaus «richtet c Bilde der Tischlcrai -en Tisch aigau, C Die Kien Schmölln Dcinitz, Schmölln moniums soll nun i Sonntag dienst au .Jugcndhe im kürzst mit Darb Zu den 3 und Göm gen, die haben, he' Weh, Gasversor und mancl gcnüber E Die Rohrt fangs ang Wehrs Llvgnst 192 von einer < 21. August 82. August men von d, nach welche Bei rieben b linie Sohla stellt morde Der Vorsitz, Austreten d die bereits die Gemein! Verhütung befolgt wer! seinem Amt stimmig der in Vorschlag ausschuh gej stück 27-1 (l i Schuppenden sehen, da du sind, 2. das mehr mit B größere Sch Balkon nut Plane und aussührcn zi stllcks 274 zv Kratzik zu dig gemordci arissührcn zr scn einstimm Stiftung ein gehender Au die Gemeind der Ortsvere Lage der Gc gesehen. De beschlichen, d cingchendcn als erledigt z Vorsitzende b neuen Leiche! Bcstaitungs- teilt mit, daß Benutzung gi für alle Beer Auf ein Gesu Auffrischung ! ca. .14 RM. die Sanitätst die örtlichen § ihcranzutreten, schung der au nachdem diese ausgenommen worden ist. — Wohnhauses i Vaupolizeibeh gestellt hat, du ländlichen ob« frage auswirk sein, daß der L big gebrauchte bene Erstellun schließt sich de »uftragt den S altungen zur Eingrenzung der hier» vornqhm. Ihm folgte tm Abstand von höchsten» einer Viertelstunde ein zweiter mit Monteuren besetzter Kraftwagen. Es konnte sehr bald sestgestcllt werden, daß die Ur- sache der Störung auf der Strecke zwischen Hauswald« und Frankenthal lag. Zur Lokalisierung eines Kabelfehlers sind hochempfindliche Meßinstrumente vorhanden, mit Hilfe welcher es möglich ist, die Lage des Fehlers genauestens zu bestimmen. Durch den ganz besonders gearteten Fehler war im vorliegenden Falle das Ergebnis der wiederholt angestellten Messungen un brauchbar. Es mußte deshalb dazu übergegangen werden, die Muffen, die die einzelnen Baulängen des Kabels miteinander ver binden, der Reihe nach zu öffnen und auf diese Weise den Fehler einzugrenzest» Diese Arbeit ist sehr zeitraubend und die Wieder herstellung der Verbindungen muß mit peinlichster Sorgsalr aus geführt werden. Das fast die ganze Nacht anhaltende Rcgenwctter, sowie der am Mittwoch gegen Mittag einsetzende starke Gewitter regen haben die Arbeiten erheblich verzögert. Im übrigen wur den trotz des Unwetters die Arbeiten mit größter Energie und mit allen nur erdenklichen Mitteln beschleunigt. Insgesamt waren etwa 25 Monteure und Hilfsarbeiter auf der Fehlerstrecke eingesetzt. Die Arbeiten wurden ohne jede Unterbrechung auch nachts hindurch fortgesetzt. Außer den in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehenden Werkzeugen, Geräten und Apparaten waren 3 Kraft wagen und 1 Elektrolastkarren auf dieser Vaustrecke. Unter der persönlichen Leitung des technischen Direktors und seiner Ingeni eure haben die Leute unverdrossen gearbeitet und ihr Bestes ge leistet. Bereits am frühen Nachmittag des Mittwochs war die Lage der Fehlerstelle genau festgestellt. Es bestand zunächst die Hoff nung, die Leitung mit Eintritt der Dunkelheit wieder in Betrieb nehmen zu können. Trotz Anspannung aller Kräfte gelang dies je doch erst gegen 1^12 Uhr nachts. Leider zeigte sich einige Minuten nach dem Einschalten, daß der am Mittwoch nachmittag ausgetre tene wolkcnbrucharstge Regen trotz aller angewandten Vorsichts maßregeln eine der neuhergestellten Verbindungsmuffen durchnäßt hatte. Es muß hierbei ermähnt werden, daß auch nur ganz ge ringe Spuren von Wasser, die in das Kabel eindringen, ein Uclwr- schlagen der Hochspannung — cs handelt sich im vorliegenden Falle um 10 ONO Voll — zur Folge hat. Die zuletzt genannte Muffe mußte nunmehr herausgcschnitten und in das Kabel ein neues Stück ein gesetzt werden, wozu wiederum die Herstellung von 2 Verbindung-;, muffen notwendig wurde. Diese Arbeiten nahmen den Rest der Arbeit in Anspruch und erst um 7.30 Uhr früh konnte das Kabel nunmehr endgültig in Betrieb genommen werden." —* Iusiizrenlmeisler a. D. Claus s. Eine in der Stabt und im Amtsgerichtsbezirk wohlbekannte und gern gesehene Persönlichkeit ist am gestrigen Tage in Herrn Justizrcntmei- ster a. D. und Lokalrichter Gustav Claus nach kurzer schwe rer Krankheit dahingegangen. Er war am 20. Mai 1860 in Dresden geboren, trat dort im Okt. 1877 als Lohnkopist beim damaligen Bezirks- und späteren Amtsgericht in den Dienst der Justizverwaltung, der er bis zum Uebertritt in den Ruhestand am 31. März 1924 angehört hat. Kurze Zeit ge hörte eyidem Amtsgericht Neustadt an, dann war er wieder in Dresden, und seit 1. Juni 1890 am hiesigen Amtsgericht beschäftigt. Hier war er zunächst als Gerichtsschrciber, spä ter als .Rendant tätig. Als solcher erhielt er 1912 das Alb rechtskreuz. Am 1. April 1922 wurde Herr Claus Justiz rentmeister. Nach seinem Uebertritt in den Ruwestand stellte er sich gern noch weiter in den Dienst der Rechtspflege, indem er auf Ansuchen das freigewordene Amt unseres Lokalrich ters übernahm. Herr Claus hat sich amtlich und außeramr- lich durch sein pflichttreues, gewissenhaftes Verhalten und sein freundliches Wesen die Wertschätzung aller Kreise erworben. Seinen Vorgesetzten und Kollegen ist er ein lieber Mitarbei ter gcröescrit Sein Huinor hat ihn nie verlassen. So weckt sein Hinscheidcn nach so kurzer Zeit wohlverdienten Ruhe standes aufrichtige Teilnahme nicht nur unter seinen Berufs genossen, wie der Nachruf lehrt, sondern in weiten Kreisen unserer Bevölkerung. Ein treues Gedenken ist dem Heim gegangenen gesichert. —*' Mr Bericht über die Arbeitsmarktlage in Stadt und Bezirk Bischofswerda verzeichnet eine Gesamtzahl von 566 männlichen und 166 weiblichen Vollerwerbslosen, 68k! Zuschlagsempfängcrn und 160 Notstandsarbeitern im Be zirk. In der Stadt sind 180 männliche und 69 weibliche Hauptunterstützungsempfänger vorhanden, die Zahl der Zu schlagsempfänger beträgt 218, die der Notstandsarbeiter 60. Von den einzelnen Industrien wird berichtet: bei der Stein industrie ist die Lage immer noch ungünstig. Kleinere Be triebe liegen still oder arbeiten nur mit einem Teil der Beleg schaft. Dagegen ist die Tonwarcn- und keramische Industrie sehr gut beschäftigt. Bei der Glasindustrie ist immer noch eine wechselnde Arbeitsmarktlage festzustellen. Bei der Me tallindustrie hat sich eine Verschlechterung hcrausgestellt. Die Eisengießereien allerdings arbeiten noch verhältnismäßig gut. Das Spinnstoffgewerbe steht immer noch ungünstig. Die Lage bei der Tuchindustrio hingegen hat sich etwas ge bessert. Auch die Möbelindustrie scheint sich etwas zu erho len, jedoch noch unbedeutend. Beim Tabakgewerbe ist keine Besserung cingetrcten. Die Betriebe der Schuhindustrie ar beiten voll, Arbeitskräfte werden aber nicht benötigt. Auf dem Baumarkt hat die Lage keine wesentliche Acnderung er fahren. Facharbeiter, besonders Maurer, sind wenig vor handen, Zimmerleute jedoch in größerer Anzahl. Für die Bürokräfte ist kaum Arbeit zu beschafft». -tk- Der Sächsische Militärverein gibt seinen Mitgliedern bekannt, daß um nächsten Sonntagnachmittag mit „Familie" ausgerückt wird. Nach gemeinsamer Wanderung (mit Mu sik) durch den Stadtwald findet im Gasthaus zum „Golde nen Löwen" Gartenkonzert statt. Bei Eintritt der Dun kelheit erfolgt Rückmarsch mit Lampions. Die entsprechende „Ausrüstung" ist mitzubringen. Näheres wird noch im An zeigenteil bekanntgegeben werden. —* Die Jäger und Schuhen Ostsachsens rufen die Kame raden der „schwarzen Brigade" für Sonntag, den 22. d. M. zu einer Wiederschcnsseier in Bautzen auf. Es sind schon viele Meldungen eingegangen, doch ergeht auch für hiesigen Bezirk an alle Schwarzen, ob Vereinsmitglieder oder nicht, die Aufforderung, an dem Feste teilzunehmen, und zu bekun den, daß Jager und Schützen zusammengehören und an der alten Tradition sesthalten. Festbeitrag wird nicht erhoben. Empfang d- r Kameraden Uli Uhr vorm. am Bahnhof Bautzen, 'ijior rveitere Veranstaltung sorgt der Militärverein Jäger und <<->hützen zu Bautzen. —* „AMoser" Unfug. Hierüber wird uns geschrieben: Seit der Hot die deutsche Sprache eine nicht gerade erfreuliche Bereich,»rjahren durch die übermäßig häufige Anwendung de» SLv,»,» „restlos". Mag es schon hingehen, wenn heute alles restll,!i befriedigt und enttäuscht, so muß doch im Namen der Rein heit uajerer schönen Muttersprache gegen einen Versuch Einspruch erhoben werden, dieses neudeutsche Wort zu steigern. Trübe Aus- sichten eröffnet es, wenn bei der jüngsten Vcrfassungsseicr die öifentliche Festrede die Wendung enthielt: „Die politische Gosun- Das ArbettsVeWaffünWpwWMM» vor dem Moynrrrrgsausschirst. Berlin, 18. August. (Drahtb.) Im Reichstagsausschuß für das Wohnungswesen führte Geheimrat Wolz vom Reichs- arbeitsministerium u. a. aus: Die für erste Hypotheken er forderlichen Mittel für das vorgesehene Bauprogramm seien vorhanden. Dagegen zeige sich eine ungünstige Entwicklung auf dem Gebiet des privaten Baugeldes. Diese Schwierigkei ten hätten namentlich das Einsetzen der Bauentwicklung im Jahre 1926 wesentlich gestört. Das Reichsarbeitsministerium und der Plan der Rsichsregierung, die Schwierigkeiten der Finanzierung durch Mithilfe aus den Kreisen der Wirtschaft zu beheben, sei von dieser auf das schärfste bekämpft worden. Das Reichsarbeitsministerium müßte sich deshalb auf die Belebung des privaten Hypothekenmarktes beschränken. Es ergebe sich die Tatsache, daß die im allgemeinen für die pro duktive Erwerbslosenfürsorge zur Verfügung stehenden Mit tel für eine tatsächlich ins Gewicht fallende Verstärkung des Wohnungsbaues nicht ausreichten. Nach den bisherigen Verhandlungsergebnissen lasse es sich erreichen, daß durch ein zusätzliches Bauprogramm von 10 000 Wohnungen etwa. 60 000 arbeitslose Bauarbeiter für ein halbes Jahr Beschäf tigung finden könnten. Es mußte aber jede Häufung für gewisse Monate vermieden werden. Insbesondere müsse im Auge behalten werden, daß diefts zusätzliche Bauprogramm gerade gegen Ende des Winters mit seinen besonders schwie rigen sozialen Problemen noch eine Hilfe der Arbeitsbeschaf fung wolle. Deshalb müsse alles Gewicht auf die möglichst weitgehendste Auswertung dieser nur unter großen Opfern aufzubringcnden Mittel gelegt werden. Nach kurzer Aussprache wurde folgende Entschließung angenommen: „Der Ausschuß nimmt Kenntnis von den Plänen der Reichsregierung bezüglich der Vorbereitung eines für eine Reihe von Jahren maßgeblichen Wohnungsbauprogram mes und einer dauernden Sicherstellung der für den Woh nungsbau erforderlichen öffentlichen Mittel und erwartet, daß vor der endgültigen Feststellung der Richtlinien dem Wohnungsausschuß Gelegenheit gegeben wird, dieselben einer Prüfung zu unterziehen." Konferenz der Innenminister der Länder. Berlin, 18. August. (Drahtb.) Die Innenminister der deut schen Länder werden voraussichtlich Anfang nächsten Monats in Berlin unter dem Vorsitz des Reichsinneinninisters Dr. Külz zu einer neuen Arbeitstagung zusannncntreten. Die Besprechungen dürften sich in der Hauptsache um die inzwischen im Ausschuß durchbcratencn Gesetzentwürfe aus dem Arbcitsbcschasfungspro- gramm der Neichsregierung drehen. Außerdem dient die Tagung der Behandlung der seit der letzten Innenministerkonferenz angc- fangencn Gesetzentwürfe innerpolitischcn Charakters. So dürste u. a. auch die Neuregelung des Bcamtcnrcchts zu den Beratungs gegenständen der Konfarcnz gehören. Eine KrieysgedächtnisfeieL in Nürnberg. Nürnberg, 17. August. Am 28. und 29. August findet in Nürn berg ein Ehrentag der deutschen Armee und Marine zum Gedächt nis an Sedan, Tannenberg, Skagerrak und an die Kolonien statt, der unter der Chrenschirmherrschast des Kronprinzen Rupprecht von Bayern steht. Zahlreiche hohe Führer der alten Armee und Marine haben ihr Erscheinen zugessgt. Unter den außerordentlich zahl reichen Anmeldungen vaterländischer und militärischer Verbände sind besonders die der vaterländischen Arbeiter- und Werkvcreinc aus allen Teilen Deutschlands hervorzuhebcn. Dieser Ehrentag soll ein Sammelruf in unserer Zeit tiefster politischer Zerklüftung und wirtschaftlicher Ohnmacht sein und soll die Erinnerung an das große Frontcrlcbnis in den Herzen der alten Frontkämpfer und des gan zen deutschen Volkes wieder lebendig werden lassen. bcleuchtung hatte, konnte jetzt triumphieren. Im übrigen standen Petroleumlampen und Wachskerzen hoch im Kurse. Im traulichen Schein der Beleuchtungsmittel unserer Vor väter saß man im Familienkreise oder im Gasthof beisam men und was da und dort räsonniert wurde, war nicht im mer schmeichelhaft für das Großröhrsdorfer Werk. Von der Beleuchtungskalamität wurde am empfindlichsten der Bahnhof betroffen. Die Signale der Rangieranlage sind elektrisch beleuchtet und man mußte nun zwei Nächte durch zur Notbeleuchtung: Pechfackeln und Carbidlam- pen greifen. Hier war größte Vorsicht geboten, um ein Un glück zu verhüten. Dem Wirtschaftsleben unserer Stadt ist durch diese lange Stromunterbrcchung ein nicht unbedeutender Schaden zu gefügt worden. Wohl ist bei Ueberlandzentralen mit Störun gen zu rechnen, aber eine derart lange Stromunterbrechung wird wohl einzig dastehen. Die Stromversorgung nach einem; im Verhältnis immerhin wichtigen Abnehmergebiet wie Bischofswerda müßte doch mit einer Zuleitung von zweiter Stelle (Ringleitung) versehen oder es sollte die Möglichkeit der Umschaltung an ein benachbartes Netz gegeben sein. Nachdem Großröhrsdorf schon seit langem an das staatliche Netz angeschlossen ist und seine Kraft von Hirschfelde bezieht, hätte man doch schon längst durch Errichtung eines Transfor mators i» der äußeren Neustädter Straße unsere Stadt an das Netz von Hirschselde niit anschließen können, so daß im Störungsfalle die Versorgung von dieser Stelle aus ge schehen kann. Dem Betriebausschuß wird dieser Vorfall Gelegenheit geben, sich mit der Frage der Elektrizitätsversorgung ein gehend zu beschäftigen. Vom ElettrlzUSkswerk Großröhrsdorf geht uns über die Störung der nachstehend« Bericht zu: „In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch erlitt die Strom- Versorgung der Stadt Bischofswerda und der umliegenden Ortschaf ten eine empfindliche Störung von einer Dauer, wie sie glücklicher- weise in den seit der Betricbseröffnung vergangenen 15 Jahren bis her noch nicht zu verzeichnen gewesen ist. Die Ursache war ein Erdschluß, der aus bisher »icht ermittelten Gründen an einer Bcrbindungsmusse des Stromzusührnngskabels ausgetreten ist. Um 10.30 nachts löste ein Schalter für die Bischofswerdaer Kabctstrecke selbsttätig aus. In kürzester Zeit, noch vor 11 Uhr, war der für solche Zwecke immer bereitstehende Kraftwagen mit einem Sie Reichsmaßnahmeil gegen die Arbeitslosigkeit. Der Unterausschuß des Volkswirtschaftlichen Ausschusses, der zur Beratung des Arbcitsbeschaffungsprogramms eingesetzt ist, trat am Dienstag im Reichstag zu einer Sitzung zusammen. Das Ber liner Tageblatt erfährt, d^ß der Berichterstatter von der grundsätz lichen Erwägung ausging, daß selbst bei weiterer Besserung der wirtschaftlichen Lage mit einer Fortdauer großer Ar- »«itslosigkcitauch in Zukunst gerechnet wer den' müsse. Alle Maßnahmen der Arbeitsbeschaffung müßten deshalb so durchgesührt werden, daß die Auswirkungen auf eine Reihe von Jahren sich verteilen könnten. Nach den Erklärungen der Regierungsvertreter ist die Durchführung eines er weiterten Bau program ms der Reichsbahn inzwi schen gesichert. Vor allem die Eisen- und Elektroindustrie wird da durch wesentlich berücksichtigt werden können. Zum Wohnungs bauprogramm wies der Regierungsoertrctcr darauf hin, daß in den nächsten Wochen mit einer stärkeren Belebung des Baumark- gerechnet werden könne, da in der Finanzierung aus öffent lichen Mitteln größere Erleichterungen gewährt werden könnten. Es.häbe sich hcrausgestellt, daß der vor einiger Zeit für erste Hypo- thitte» zur Verfügung gestellte Bankrcdit des Reiches in Höhe von 200 Millionen Mark wegen seiner Kurzfristigkeit nur zu einer über raschend geringen Inanspruchnahme in der Praxis geführt habe. Es sei deshalb beabsichtigt, diesen Kredit auch für zweite Hypothe ken zur Verfügung zu stellen. Für den Bau von Wohnungen der Landarbeiter seien von Reich und Ländern je 30 Millionen Mark zur Verfügung gestellt, die den Bauherren als zinsloses Darlehen mtt zehnjähriger Tilgungsfrist gewährt werden sollen. Für den Straßenbau wird ein Gesamtprogramm noch in dieser Woche ausgestellt. Der gesamte Kostenvoranschlag wird dieser Tage fertig gestellt. 'Es kommt ungefähr ein Straßenbau auf 60 000 Kilometer Länge in Frage. Die Finanzierung soll aus dem Anlcihewegc «folgen. Aus der Mitte des Ausschusses wurde besonders auf eine Er weiterung der Kanalprojektc hingewiescn. ^Regierungsseitig wurde mitgcteilt, daß das Arbcitsbcschaf- fungspxogramm und dessen Durchführung, wie cs bisher vorgesehen ist, einen Aufwand von mehr als einer halben Milliarde aus öffentlichen Mitteln erfordern werde. In der nächsten Zeit werde Nür mit einer sehr geringen Beschäftigung von Arbeitslosen durch die'Kanalneubautcn zu rechnen sein. Für 1926 sollen nur 6000 Arbeiter durch das Kanalprogramm untergcbracht werden. Erst nach und nach werde eine Steigerung der Beschäftigung zu er warten sein. Es wurde nahcgelegt, durch eine große Anleihe die Finanzierung eines umfassenden Kanalbauprogramms für die näch sten Jahre herbejzufiihren. Nach, kurzer Diskusston stimmte der Unterausschuß dem Regie rungsprogramm zu und behielt sich nur in einigen Punkten eine Erweiterung der Regierungsvorschlägc vor, damit noch im Laufe dieses Jahres eine größere Anzahl von Arbeitern, als bis jetzt vor- g^ehen, beschäftigt werden könne. — Die geplanten Arbeiten wer den nunmehr umgehend in Ängriff genommen werden. Der Aus schuß tritt Anfang September -noch einmal zusammen, nm einen nnnteren Bericht über das inzwfschen durchgeführte Programm ent- gcgenzunehmen.
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