Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 20.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192608208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260820
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260820
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-20
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 20.08.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
kugel. Man könnte diesen Vorgang mit der Tättzkeit einer riesen- hasten Lung« identifizieren, KÄmtr sagen, datz die Erde atme. Rach der Anficht d«P. ' 7 " gang mit dem Erdbeben in engem Zusammenhang, der Erderschütternngen, die sich in den letzten -man eignet hatten, führte Professor Brown zu der Hypothese, daß die Ursache dieser Katastrophen darin zu suchen sei, daß sich die Lüh«, Erdrinde nicht im selben Maße wie die dickflüssige Masse, die da» Innere der Erdkugel «»»füllt, au»d«hne. Mit dies« Tatsache dringt Dr. Brown auch die Bewegmchen do Monde», die sich lrosessor» Brown steht der geschilderte Bor» , in engem Zusammenhang, «in Studium irr« lebt etne"ÄZespenart, die mit Vorliebe Giftpflanze! au» deren Nektar ihren Honig herzustellen. Der- 7^1 man i i ' " -war nicht zum Tode filmen, aber dmnoch'sehr m-iilmd Die Erscheinung, daß durch die Entnahme von Nektar mzen mr Hontgbereitun, der Honig pergtstet wird» ich bei den Hummeln, deren -Honig man deshalb auch Erprobung einer neuen Zugficherung. Eine neue Zugficherung, die den Zug bezw. die Lokomotive b«. rcits vor dem Neberfahren des Borstgnals sichert, wurde am Sonnabend auf der Bingen —Alzeyer Strecke, nicht weit vom Binger Bahnhof, erprobt. E» ist «in« Erfindung de» Ob«. nicht ganz im Sinne der astronomische« Berechnungen abspiel«, in Zusammenhang. Der Mond scheint einmal zu eilen, da« mdere Mal fich zu verspäten. Die Zeitdifferenzen hebe» jedoch einander auf, so daß die Stellung des Monde» stets vorausgesagt werd« kann. Lange Zeit hindurch gelang es nicht, die Ursache dieset Anomalie zu erklären. Nach Beobachtungen, die fast zwei Jahr zehnte in Anspruch nahmen, gelangte Brown zu dem Ergeonw, daß es eigentlich keine Anomalie grb^ die Mondbewegung geh« genau im Sinne der astronomischeu Kalkulationen vor fich. Echt die Mondbahn weise Unregelmäßigkeiten auf, sondern die Stelle verschiebe sich, von der aus die Astronomen ihre Mttsungm vor nehmen. Der Standort der Sternsorscher, die die Sntfermmg« messen, ändere sich infolge der Zusammenziehung und Auidehmmg der Erde. Ebenfalls verhält es sich >o mit der scheinbar« Sonnen bahn und ihren Abweichungen von den astronomisch« Berech nungen. Di« angeblichen Anomalien erklär« fich gleicherweise durch die Ausdehnung und Zusammenziehung der Erde. — Bei allen diesen Erwägung« bleibt freilich die Frage off«, welche Kräfte die Atmung der Erde verursach«. Nach Anficht ML Browns könne man hierüber nur unsichere Vermutung« aus stellen. Ameiseu-Kräste. Vor einig« Jahren nahm ein Natur forscher — Dr. Krautze — eingehende Beobachtung« der Arbeits leistungen von Ameisen vor, die ihre Wohnungen nicht in Fornt von Ameisenhaufen errichten, sondem sich im Sandbodm ekngrabery Die Ameisen-Kolonie, die eine Ausdehnung von ungefähr 100 Quadratmeter besaß, hatte in jedem Quadratmeter 40 Ausgangs löcher, durch die die Ameisen die Sandkörner aus dem Bau an die Oberfläche bracht«. Im Verlaus einer Stunde trug« die Ameisen ans je einem Loch durchschnittlich 500 Sandkörner hatau». Weitere Berechnungen und Wägungen ergab«, datz die Ameis« im Laufe eines Jahre« bei viermonatlicher Arbeitszeit au« je eine» Loch 240 000 Sandkörner herausschafst«, wa« für die ganze Kolonie mit ihren sämtlichen Ausgangslöchern einer Sandmenge von 528 Kilogramm gletchkommt. Wie lange einzelne Speisen im Mage« »evdans» Die Frage, wie lange die Speisen im Mag« bleib«, bevor sie bei der Ernährung des Körpers Mitwirken, ist schon von viel« Gelehrten ausgeworfen worden. Genau« Untersuchung« hab« zu olgendem Resultat geführt: Reis bleibt eine Stunde im Magen, rohe Eier haben zur Verdauung IV, Stund« nötig, Milch und Brm zwei Stunden, Kartoffeln 2'/- Stunde, Fisch und weichgekochte Eier > Stund«, Schweine- und Rindfleisch 4 Stund«, Kohl und HM« Eier 5 Stunden. Kleine Mmgm Alkohol beschleunig« dm Der- dammgsprozeß. Größere Mengen Alkohol ergeb« keine Ver zögerung desselben, beschleunig« ibn aber auch nicht, wogegen »er Genuß von Wasser die Arbeit der Berdauungsorgan« erschwert. Vergiftete» Honig. In Südamerika, und zwar in Uruguay, «ine Wesvenart, die mit Vorliebe Giftpflanzen besucht, um der« Nektar ihr« Honig herzustell«. Verzehrt man nun alchm Honig, so erkrankt man unter schwer« Dergistungserschei- mmgm, die zwar nicht zum Tode führ«, aber dmnoch sehr auälmd aus zeigt, „ nie genieß« sollte, wett auch die Hummeln häufig Giftpflanzen auffuchen,to nammMck dm schönen blau blühend« Ltsenhch der bekamttlich in all« semm Teilen giftig ist. Sonnensinftmmi«. Nach dm Berechnung« von Profess« Tumei-Lmcdo» wird in England am 2». Juns 1SS7 eine totale Sonnmstnstemi« zu sehen fett,. ei» Phänomen, da« seit »Al in England nicht mehr wahizunehmen «ar und erst Ltllll «oiedgt Allerlei Zahlen. (Nachdruck verboten.) Beleuchkuug des Niagara-Falls. Der erste Versuch, die Niagara-Fälle elektri. „ , datiert aus dem Jahre 1879, und zwar hatte man 16 große Bogen lampen angebracht, für die ein Dynamo den Strom lieferte. Diese Anlage ist natürlich längst veraltet, sie wurde wohl sechsmal über holt und heute ist man so weit, die Lampen ganz fortzulassen und mehr mit Scheinwersern zu arbeiten. 34 der größten und stärk- sten ihrer Art arbeiten Nacht sür Nacht auf der kanadischen Seite der Fälle. Jeder Scheinwerfer hat einen Durchmesser von 90 Zenti- Metern, zusammen senden sie Strahlen in Stärke von 5,6 Millionen II k. Zum Vergleich sei angeführt, daß die Gesamtstärke der früher angebrachten Lampen nur 35O0O*8L betrug. Das höchste Hau» der Erde. Häuser, die mehr als zehn Stockwerke besitzen, pflegt man Wol- kenkratzer zu nennen. Wir in Europa sind froh, daß wir ein paar Hochhäuser von solchen Dimensionen aufweisen könn«, die Ameri kaner bauen immer höher hinauf, 30, 40, 50 Stockwerke überein- einander. Alle paar Monate vernimmt man von einem neuen Bau, der diesmal wirklich der höchste der Welt werden soll. Wieder laust eine solche Nachricht durch die Welt: Das bisher als höchstes Haus der Erde geltende Wolworthgebäude soll übertrumpft Werden. Im New Yorker Geschästsviertel beginnt soeben der Architekt Oscar Koncle mit dem Bau eines Bürohauses von 65 Stockwerken und der fantastischen Höbe von 270 Metern! Der Bau kostet 56 Millio nen Mark, enthält dafür aber auch 5600 Büros. wer liest die Bibel? Die Welt wird immer aufgeklärter, aber die Bibel scheint doch das Buch der Bücher zu bleib«, denn sie ist in nickt weniger als 572 Sprachen übersetzt. (Wer weiß, daß es überhaupt so viele Sprachen gibt?) Außerdem hat die britische Bibelgesellschaft allein in den letzten zwölf Monaten 10 Millionen Bibeln drucken lasten. Und natürlich auch ungesetzt, verkauft oder verschenkt. Da fast jedes Jahr ein bis zwei neue Sprachen hinzukommen,. in die man die Heilige Schrift übersetzt,'darf man annehmpn, daß es nur mehr ganz wenige Völker gibt, bei denen die Bibel gänzlich unbekannt ist. Frauen-lleberschutz. Langsam holen die Männer den mordenden Krieg wieder ein, ober einstweilen gibt's immer noch zu viele Frauen auf der Wett. Vor dein Kriege kamen auf 100 Männer 103 Frauen, das glich sich aus. Heute ist es anders. Da komm« auf 100 Männer 120 Frauen, das aber bedeutet, daß es In Europa 30 Millionen Frauen zu viel gibt, davon sind 15 Millionen heiratsfähig. Da in den letz- ten Jahren wieder ganz erheblich mehr Knaben al» Mädchen ge boren wurden, hofft man, daß sich dieses Mißverhältnis bald Me der ausgleicht. 40000 Stund« Radio. Die zehn englischen Sender, die täglich 11 Stunden arbeiten, haben im letzten Jahre 40 000 Stunden Radiosendung« verbreitet. Würde man diese Zeit aneinanderreihen, so müßte ein Sender 4st» Jahr ununterbrochen Tug und Nacht arbeiten, um dies« Zett her auszubekommen. ingenieurs Schäfer vom Eisenbahnbetriebsamt Bingen. Der Augenschein lehrte, daß es sich dabei um eine Sache von größtmög- licher Einfachheit Hansell. Die Versuche gelangen sämtlich ausge- oeieuryluag oe» ^»iagaro-^au». zeichnet. Der neue Apparat besteht aus einem Glasröhrchen, Der erste Versuch, die Niagara-Fälle elektrisch zu beleuchten, das an der Lokomotive angebracht wird. Dieses Glasröhrchen wird - ' ' . .. -- - — von einer starken eisernen Zunge, die am Vorsignal befestigt wird und nach jeder Seite hin beweglich ist, zertrümmert, sobald der Lokomotivführer das auf Halt stehende Vorsignal überfleht, bezw. überfährt, worauf die Luft entweicht und der Zug zum Stehen ge langt. Die Versuche wurden mit einer Geschwindigkeit des anfah- renden Zuges von 60 Kilometer vorgenommen. Das Glasröhrchen selbst ist 10 Millimeter stark und die Oeffnung so klein, daß der Zug nicht plötzlich und ruckartig zum Stehen kommen kann. Der Lokomotivführer kann auch durch einen einfachen Hebeldruck wei terfahren, wenn etwa inzwischen die Einfahrt freigegeben wird. Ein neues Glasröhrchen muß dann auf der nächsten Station einge setzt werd«. Wichtig an der Erfindung ist vor allen Dingen, da die Sicherung bereits am Vorsignal angebracht is^ so daß de Zug vor dem 500 bis 700 Meter entfernten Hauptsignal zum Stehen kommt. Nach 25 Jahren sehend geworden. In der kleinen Stadt Octa Terry im amerikanisch« Staate Ohio wurde vor 25 Jahr« ein Mädchen geboren, das blind war und an dem auch die Arzte nichts aurrichtm konnten. Seit dieser Zeit hat aber die ärztliche Wissenschaft erhebliche Fortschritte gemacht, und jetzt wird gemeldet, daß es einem Arzte durch eine glückliche Operation gelungen sei, da, Mädchen sehend zu machen. Da, erste, was die Glückliche »ach dm 25 Jahren, die sie inFinstenrisülgebracht hatte, zu seh« wünschte, war das An gesicht der Amtier, und als sie es zu seh« bekomm« hatte, da sagte sie, daß sie niemals geglaubt hätte, etwas so Schönes sehen M dürfe«. Dagegen war sie ganz bestürzt, al, sie fich selbst im Spiegel sah. »Da« soll ich fein?* fragte sie immer und immer wieder und stterte in dm Spiegel. »Ich bin wahrhaftig nicht hübsch, und doch glaubte ich immer, daß ich er wäre. . .* Sie war sehr bange vor dm ersten Automobil« und Eisen- bahnzügen, die ste sah, und meinte, daß es Untiere wären, wie die, von dm« in dm Sag« die Rede wäre. Als man ihr aber deren Zweck auseinandergesetzt hatte, legt« sie das größte Inte resse flir sie an dm Tag. Sie hat alsbald beschlossen, zu arbeit«, um ihre Mutter unter stütz« zu können, die In sehr, kümmerlichen Verhältnissen lebt. Die atmende Erde. .Eine neue astronomische Ealdeckuug. Kürzlich tagte in Washington ein Kongretz der amerikanischen Naturforscher, bei dem der bekannt« Astronom Dr. E. W. Brown, Der Leiter der Pale-Sternwarte, ein« aussehen erreg enden Vortrag hielt. Brown behauptete darin, daß die Erde in periodisch« Ab- vfD» Hurirt Die neue Verordnung über den Krafts sährzeugverkehr. Juristische Plauderei von Amtsgerichtsrat Rauth. Durch die Verordnung des Reichsverkehrsministers vom 28. Juli 1SD6 ist die Verordnung vom s. 12. 1S2S wesentlich geändert worden. Ls ist durch sie ein einheitlicher Zustand für ganz Deutschland geschaffen worden, der umsomehr zu be grüßen ist, als di« bisherigen Vorschriften der einzelnen Län der sehr abweichend voneinander und sogar einander wider sprechend lauteten. Bei dem Umfang der Verordnung kön nen nur die wichtigsten Aenderunaen gebracht werden. Zu ihnen gehört vor allem die neue Verkehrsregelung, die die Führer ebenso wie das Publikum interesfitrt. Nach ihr hat der Führer mit seinem Kraftfahrzeug, so- weit nicht besondere Umstände entgegenstehen. Die re,chte Seste des Weges einzuhalten und darf die linke Seite nur beim .Ueberholen oder beim Anhalten an links liegenden Grundstücken — soweit das örtlich nicht perböten ist — be nutzen. Langsam fahrende Kraftfahrzeuge haben innerhalb geschlossener Ortsteile möglichst die äußerste recht« Seite ein zuhalten. Beim Einbiegen in eintzn anderen Weg hat der Führer nach rechts in kurM Wendung, nach links in weitem Bogen zu fahren. Er hat entgegenkommenden anderen Wegebenutzern rechtzeitig und genügend nach rechts auszu weichen oder, falls das die Oertlichkeit oder die Umstande nicht gestatten, zu halten, bis der Weg frei ist. Jedoch hat er entgegenkommenden Schienenfahrzeugen (Straßenbahnen) nach links auszuweichen, wenn der Abstand zwischen dem Schienenfahrzeug und dem rechten Wegrand ein Rechtsaus weichen nicht zuläßt. Er hat ferner, soweit bei Begegnung mit anderen Wegebenutzern ein Ausweichen unmöglich is5 nötigenfalls umzukehren oder rückwärts zu fahren, wenn ihm das nach den Umständen des einzelnen Falls am leichtesten fällt. Eingeholte andere Wegebenutzer sind auf der linken Seite, Schienenfahrzeuge jedoch rechts zu überholen. Schnel leren Wegebsnutzern, welche die Absicht, zu überholen, kund geben, hat er dies durch sofortiges Halten zu ermöglichen. An einer Haltestelle haltende Schienenfahrzeuge dürfen auf der Seite/auf der die Fahrgäste ein- und aussteigen, nur in Schrittgeschwindigkeit und nur in einem solchen seitlichen Abstand überholt werden, daß die Fahrgäste nicht gefährdet werden. An unübersichtlichen Wegestellen und an Stellen, an denen die Fahrbahn durch andere Wegebenutzer oder in sonstiger Weise verengt ist, ist das Ueberholen verboten. An Kreuzungen und Einmündungen von Wegen hat das auf einem Hauptverkehrswege sich bewegende Kraftfahrzeug die Vorfahrt gegenüber dem aus einem Seitenwege kommenden Fahrzeug; im übrigen hat das von rechts kommende Fahr zeug die Vorfahrt. Für Fahrzeuge der Polizei und Feuer wehr, die sich durch besondere Zeichen kenntlich machen, ist > schon bei ihrer Annäherung freie Bahn zu schaffen. Ferner > ist Kranken- und Rettungswagen und in Tätigkeit befind lichen Spreng- und Kehrmaschinen Platz zu machen. Besondere Vorschriften sind für di« Signale einheit lich eingeführt. Der Führer hat anderen Personen die Ab- Lttll^lltens durch senkrechte« Hochbätten de. Arm«,, die Absicht des Umwendens und de» verlassen« der bisher befolgten Fahrtrichtung durch wagerecht«« Hüten des Armes in de^Richtung des Wechsel» rechtzeitig zu erkennen zu geben; zum Ab geben der Zeichen kann auch eine mechanisch« Einrichtung benutzt werden. Den Weisungen, Zeichen der Polizeibeamten ist Folge zu leisten. Insbesondere hat der Führer auf den Haltruf oder das Haltzeichen eines als sol chen kenntlichen Polizetbeamten sofort anzutzalten. Die Zei chen dieser Beamten bedeuten: 1. Winken in der Fahrtrichtung „Freie Fahrt"', 2. Hochheben eines Armes „Achtung, Halten", 3. Seitliches Aussrrecken eines oder beider Arme „Halt". Der Führer eines zum Stillstand gelangenden Fahr zeugs hat. dieses so aufzustellen, daß es den Verkehr nicht hin dert. Er darf von dem Fahrzeug nicht absteigen, solange es in Bewegung ist u. darf sich nicht von ihm entfernen, solange di« Maschine oder der Motor noch läuft. Schließlich ist der Verkehr mit Kraftwagen auf die hierfür bestimmten Fahr wege beschränkt. Neben dieser Verordnung, ist vor kurzem noch ein«, Straßenverkehrsordnung für Fuhrwerke, Rad fahrer, Reiter und Fußgänger mit den einzelnen Ländern vereinbart worden, die sich jener Verordnung anpaßt, so daß nunmehr im ganzen deutschen Reich das Verkehrswesen ein heitlich geordnet ist. Der Anspruch auf Aussteuer. Von vr. jur. P. Freckwinkel. Die Tochter hat bei ihrer Verheiratung gegenüber dem Vater einen Anspruch auf eine angemessene Aussteuer. Wenn der Vater außerstande ist, die Aussteuer zu gewähren, ist die Mutter dazu verpflichtet, ebenso wenn der Vater ver storben ist. Die Aussteuer, die der Vater bezw. die Mutter stellen muß, soll zur Einrichtung des Haushalts dienen. Cs hat sich eingebürgert, ist aber keineswegs im Gesetz bestimmt, daß die Aussteuer in natura geleistet wird, daß sie aus Möbel stücken und Hausgerät, aus Wäsche und Geschirr besteht. Die Eltern können die Aussteuer auch durch einen Geldbetrag leisten, für den die Tochter die Einrichtung, und was sonst zur Naturalaussteuer gehört, kaufen kann. Es ist sogar in der Rechtsprechung der Tochter in besonderen Fällen das Recht eingeräumt, statt der Aussteuer in natura eine entsprechende Geldsumme zu verlangen. Wenn z. B. der Bildungsgrad und infolgedessen der Geschmack des Vaters und der Tochter so verschieden ist, daß der Tochter mit der vom Vater gekauften Aussteuer nicht gedient fein kann; oder wenn Vater und Tochter weit auseinander wohnen und der zu Lasten der Tochter erfolgende Transport den Wert der Aussteuer für die Tochter wesentlich beeinträchtigen würde. Hat sich der zur' Aussteuer verpflichtete Vater solange gegen den Aussteuer anspruch der Tochter gesträubt, daß diese mit der Beschaffung »er Einrichtung und des Hausgeräts nicht mehr warten onnte, so kann die Tochter auch in diesem Fall eine Geld umme verlangen. Der Umfang der Aussteuer bestimmt sich mmer nach den Verhältnissen des Ehestandes der Tochter und andererseits nach dem Vermögen des Vaters bezw. der i..'. steuer vor I der Tochter erst also vorher auch nicht auf Gei Wenn Vie Tochter selbst steuer genügendes Vermögen hat,'so spruch gegen den Vater oder die Mu mögen der Tochter mrr daz kürzen/ Ras 'Vermögen des Schrott Mutter, wenn diese zur SewMunji der Ausktei tet ist. Sm Tinzelfall können die Grenz«, seh sein. Jedenfalls ist aber das vermögen m ziehen, über das der »«steuerpflichtige zur Z heiratung der Tochter verfügt, nicht etwa ein t ein späteres. Obwohl es praktisch und auch üblich isd die Lu»- steuer vor der Hochzeit zu beschaffen, entsteht der Anspruch der Tochter erst im Augenblick der Verheiratung. Oie kamt g der Aussteuer tlackch» AVAL'N iter. Wenn das IAH mögen der Tochter nur dazu reicht, einen Teil der Aussteuer» zu beschaffen, so darf der Vater die Aussteuer um diesen All kürzen. Das Vermögen des Schwiegersohnes bleibt voll kommen außer Betracht. Selbstverständlich hat der Aus» stsueranspruch seine Grenzen an der Zahlungsfähigkeit hch» Vaters. Der Vater braucht der Aussteuer wegen seiWt standesgemäßen Unterhalt nichs zu beeinträchtigen. Attch seine übrigen Verpflichtungen, wozu auch eine sein« Ver hältnissen und einer ordentlichen Wirtschaft entsprechend» Rücklage zu rechnen ist, braucht er nicht zugunsten der Aus steuer hintanzusetzen. Außerdem ist, wenn der Batet mehrere Töchter hat, bei der Aussteuer der einen darach Rücksicht zu nehmen, daß die anderen auch Ansprüche habe« und stellen werden. Andererseits ka.cn die Lage, ab« auch so sein, daß es dem Bitter nicht an Vermögen überhaupt, son dern nur an flüssigen Mitteln fehlt, Dann ist er sogar ver pflichtet, um den Aussteueranspruch der Tochter befriedigen zu können, einen Kredit aufzunehmen. Die Mutter ist auch bann zur Aussteuer verpflichtet, wenn der Vater sich verborgen hält oder weder Wopcsitz noch Vermögen im Inland« hat, so daß die Rechtsverfolgung gegen ihn ausgeschlossen oder sehr erschwert ist. Di« Mutt« kann dann die gewährte Aussteuer vom Vater zurückoer langen. Der Vater wie die Mutter können die Aussteuer über haupt verweigern, wenn die- Tochter ohne die erforderliche elterliche Einwilligung geheiratet hat. Da diese Einwilligung gesetzlich nur verlangt wird, solange die Tochter noch nicht 21 Jahre alt ist, kann nur bei noch njcht 21 jährigen Törmern der Fall eintreten, daß die Eltern ein Recht haben, jede Aus steuer abzulehnen; es fei denn — das gilt für Töchter in jedem Alter — daß diese sich eine Verfehlung hätten zu schulden kommen lassen, derentwegen die Eltern berechtigt wären, ihnen den Pflichtteil zu entziehen. In diesen Fallen braucht weder ddr Vater noch die Mutter eine Aussteuer zu gewähren. Die Aussteuer braucht nur einmal gegeben zu werden. Heiratet die Tochter zum wiederholten Male, so hat sie keinen Anspruch mehr, auch wenn sie die frühere Aussteuer nkht mehr besitzt oder wen« die elterlichen Verhältnisse» sich In zwischen gebessert haben, daß die Aussteuer größer werden würde. Nach der Heirat ist der Schwiegersohn berechtige den Anspruch auf Aussteuer im eigenen Namen geltend zu machen und einzuklagen. -In einem Jahr, von der Heirat an gerechnet, vckPHrik der Aussteueranspruch. ^7'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)