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Der sächsische Erzähler : 28.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192607289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260728
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-28
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 28.07.1926
- Autor
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- . II- SN, UPP >em- bei ücke von ni 's' er ie- >e- e- !N er er IS )c rt id i- n- en in Zö- il- !lm- ein »lau die- an, lber sein icch igt- des ies. Vas 120 ihl. g'f- Oer ckte ten ehr >fer !a - 1er, an- Se- icke ittc, >'Z- ieb rch >er- ach Ne on, or ten ,q«n , die An- enge otio: >006 Zer- be stellt Feuerwehr-Rundschau. Die Freiwilligen Feuerwehren Gleina und Vrösabei Guttau legten am Sonntag, den 25. Juli, vor dem Verbandsoorsitzendev Fischer- Bischofswerda und Bezirksleiter Schubert» Nesch witz ihre Aufnahmeprüfung ab. Früh 10 Uhr begann M Gleina unter dem Kommando des Hauptmanns Pohlander Fuß dienst, dem Spritzenübungen und Sturmangriff folgten. Die Ge meinde war durch Herrn Bürgermeister Pieschel und den gesam ten Gemeinderat vertreten. Nachmittags 2 Uhr begann in Brösa unter dem Kommando des Hauptmanns Granich di« Prüfung, bestehend in Fuhdienst, Spritzen- und Stützenleiterübungen. Ein Sturmangriff nach sestgelegtem Plan beschloß diese Uebung. Gin Umzug durch den Ort, an dem alle erschienenen Bruderwehren teil nahmen, gab ein schönes Feuerwehrbild. Die Gemeindeverordneten, an der Spitze Herr Bürgermeister Pannach, waren vollzählig er schienen. Der Ort wies Ehrenpforten und festlichen Schmuck auf. Außer den vielen Bruderwehren waren auch von Preußen einig« Feuerwehren anwesend. Nach erfolgten Hebungen konnte den Wehren die Zensur „Sehr gut" erteilt werden. Die Wehren mach ten einen guten Eindruck, Führer wie Mannschaften leisteten ihr Bestes und geben den Gemeinden die Gewähr, in Zukunst gegen Feuersnot genügend geschützt zu sein. Der Vorsitzende ermahnte beide geprüfte Wehren, so weiter zu arbeiten, wie sie es heute ge zeigt. Die jungen Wehren wurden hierauf (Gleina mit 32 Mann und Brösa mit 39 Mann) in den Bezirksseuerwehrverband der Amtshauptmannschaft ausgenommen und dem 3. Bezirk zugeteilt- Die Herren Bürgermeister Pieschel und Pannach dankten den Prüfern für die gute Beurteilung. Diesem Dank schlossen sich dl« Hauptleute Pohlan und Granich an. Das Ergebnis der Prü fung wurde den Wehren vor versammelter Mannschaft bekamt gegeben. Mit diesen beiden Wehren ist der Verband auf 70 üdehrM angevxichsen. kammer über dem Rähmchen. tet, da da» Völkchen selbst bauen mutz. Die v strichenen Giebelseiten besitzen i« «in« kammer enthält ein Psund steifen Zu stellt, indem 4 Pfund Staubzucker mit den. Das Völkchen enthält ferner «in 2 Drittel von auslausenden Brutwaben abgesegt« der Gesamtstärke von ca. Liter. Diese Bienen sind durch «in Kö» niginnensieb zu treiben, damit keinerlei Drohnen mitkommen. Da» Völkchen wird zunächst bis zu 6 Stunden wristllos gelaßen und kühl und dunkel gestellt; sodann wird im mit Zuckertet« verschlossenen Käsig die unbegattete Königin zugesetzt und nun folgen abermeü 24 Stunden Dunkelarrest. Nach dieser Zeit wird es eist auf di« Se« legstelle gebracht und dort die Völkchen in IX w Entfernung von einander neben auffälligen Merkmalen, wie Bäumen» Gesm verschiedene Pfahlhöhe, schattig ausgestellt, und zwar direkt in Fluglinie des Drohnenvolkes. Die Fluglöcher werden erst gegen Abend, nachdem sich die Völkchen vollkommen beruhigt Haven, gib öffnet. Der Begattungsflug vollzieht sich gewöhnlich von früh Ist bis nachmittags 5 Uhr; während dieser Zelt ist der Platz von Be suchern frei zu halten, damit sich die vom Begattungsfluge heimkeh. renden Königinnen nicht verfliegen können. — Bei genauester Be folgung dieser Grundsätze y>ird der Erfolg nicht ausbleiben und mml wird selten über Mißerfolge zu klagen haben. Diese Königinnen. Belegstellen sind für die Vebesserung unserer Bienenzucht von größ ter Wichtigkeit und sollten deshalb von allen Imkern beschickt wer den, zumal die Benutzungsgebühren ganz geringe sind. R. ll. Jmkervereirr Bischofswerda. In Anbetracht, daß für unseren Bezirk als nächste Königinnen- Belegstelle diejenige des Bienenzüchtervereins „Unteres Spreetal". Bautzen auf dem .Jägerhaus" (Mönchswalder Berg bei Wilthen) zur Beschickung in Frage kommt, taucht die wichtige Frag« auf: wie muß «in Rä^ginnen-Velegvöttchen beuo. dessen Behausung beschaffen fein? Reben den Witteriingeverhältnissen hängt der Er- folg der Beschickung der Belegstellen zumeist von der Zusammen- Mttenmg-ben-t derLan-eswellerwatte vom 27. Juli, millags 12 Uhr. welkerlage: Die mit ihrem Zentrum heute morgen über Südschweden lie gende Depression hat sich etwas verflacht und wird sich, wie aus dem anhaltenden Lustdruckanstieg geschlossen werden kann, bis morgen noch weiter abschwächen, ohne ihre Lage wesentlich zu verändern. Die Kaltluftmassen, die ganz West- und Mitteleuropa überfluten und bis Südschweden, Polen und Ungarn vorgedrungen sind, drücken di« Morgentemperaturen in Deutschland unter 15 Grad herab, (Dresden 13 Grad). In Süddeutschland ruft das Zusammentreffen außer ordentlich kühle Luftmassen (Stuttgart 11 Grad, Fürth 11 Grad) mit warmer Luft verbreitete Regenfälle hervor, während im übrigen Deutschland vorwiegend wolkiges bis heiteres Wetter herrscht. Der fortdauernde Luftdruckanstieg, der über ganz Frankreich einen Barometerstand über 765 mm, über Westengland und Irland schon einen solchen von 770—773 mm erzeugt hat, wird mit dem Vor- dringen des Azorenhochs nach Mitteleuropa voraussichtlich eine all- mähliche Beruhigung des Wetters im Gefolge haben. Vorläufig jedoch wird die noch anhaltende Zufuhr kühler polarer Luftmassen von Westen her der Witterung noch unbeständigen Charakter ver- leihen. Aus der Oberlaufitz. vlschof,werda, 27. Juli. —* Da» Oberbayrische Bauerntheater führte am ver. gangenen Sonnlag im Schutzenhause nachmittags und abends zwei Volksstücke auf. Die Abendvorstellung fand vor vollbesetztem Hause statt, das bei den guten Leistungen der vortresslichen Darsteller auf seine Rechnung kam und reichen Beifall spendete. Am kommenden Sonntag und Montag wird nochmals ein Gastspiel des Theaters stattsinden. -* Vie Ziegenzucht-Genossenschaft Bischofswerda und Umg. hielt, am Sonntag ein Sommerfest ab. Mit der Musikkapelle an der Spitze erfolgte der Ausmarsch vom Schlltzenhaus nach dem „Waldschlößchen". Da keine Mühe gescheut und der rührige Ver- gnügungsausschuß alles ausgeboten hatte, um Kindern und Erwach senen einige vergnügte Stunden zu bereiten, entwickelte sich bald ein recht reges Leben. Auch der Wettergott war freundlich gesinnt. Am Abend erfolgte der Einzug mit Lampions zur größten Freude der Kleinen. Allen Gebern und Helfern, die zum guten Gelingen beitrugen, sei auch hierdurch herzlichst gedankt. Der hiesige Bienenzüchlerverein hielt am Sonntag nach- >7^ag lm Cafö „Amtshof" seine 5. Versammlung ab. Der Herr Vorsitzende gab einen Bericht über die Wanderversammlung in Gnußig, die auch von den Vereinen Bischofswerda, Bautzen und Dcmitz-Thumitz besucht war, sowie über die Besichtigung der Bie nenstände in Mcdcwitz, Gaußig usw. Die Einheitshoniggläser zu 2-, 1- und X-Psd.-Inhalt können sofort beim Herrn Kassierer N utsch von allen Mitgliedern entnommen werden. — Der Zweck dieses vom Deutschen Jmkerbund eingeführten Einheitshonigglases nebst Acrschlußbanderole ist, dem lausenden Publikum die sichere Gewähr zu bieten, daß cs für sein gutes Geld auch wirklich echten, inländischen Bienenhonig erhält; es ist unmöglich, in diesem Ein- hcitsglase „Auslandsbienenhonig" zweifelhafter Qualität feilzubie- icn, da diese Gläser nur an Imker unter genauester Kontrolle sei tens de»Zweigvereine usw. abgegeben werden. Die unlautere Konkurrenz des Auslandshonigs wird mit diesen Maßnahmen wirk- snm aus dem Felde geschlagen. Mit der Kontrolle wurde Herr Kas sierer N u t s ch betraut; leider steht der Neuerung die diesjährige Mißernte, welche nur bei starken Völkern wenige Pfund Honig aus der Lindenblüte brachte, erschwerend gegenüber. — Einen interes santen Bericht aus der Fachliteratur über die Nosema-Seuche (Xosoma -rpis) brachte der Herr Vorsitzende zur Verlesung. Alle Anwesende» folgten mit gespanntester Aufmerksamkeit. Die Seuche befällt in erster Linie die Flugbienen, aber auch Drohnen und Kö niginnen werden von ihr nicht verschont. Da sie auch im hiesigen Bezirke auftreten kann, wurden deren Kennzeichen bekanntgegeben, die bei nahendem Tode in Unruhe, Flugunfähigkeit, Flügelzittern n-nd Lähmungserscheinuiigen bestehen; diese Diagnose ist jedoch nicht sicher, da diese Begleiterscheinungen auch bei anderen Krankheiten ynstreten können. Ein untrügliches Kennzeichen besteht darin, daß man einer toten Biene den Hinterleib sacht auseinanderzieht, bitz der Mittcldarin erscheint. Ist dieser rötlich-braun, so ist die Nosemascuche nicht vorhanden; bei grau-weißer oder milchig-weißer Färbung ist jedoch das Gegenteil der Fall. Mikroskopische Unter suchungen zeigen als Erreger ein winziges'Wesen, das vom Mittel darm aus sein Zerstörungswerk beginnt. Zuletzt stirbt wegen dessen Nichtfunktionierens die erkrankte Biene an Unterernährung. Außer vorbeugenden Maßregeln weiß die Wissenschaft zur Bekämpfung wenig zu sagen; Zander empfiehlt Königinnenerneuerung, Bau- nnd Wohnungswechsel. In vorgeschrittenem Grade Vernichtung der Völker und Einstellung der Zucht für mehrere Jahre. Durch Zufall scheint nun der hervorragende Praktiker und katholische Geist liche Gürtler, als schon im Meraner Bezirke (Tirol) über 40 Stände der Seuche zum Opfer gefallen waren, ein wirksames, einfaches und billiges Gegenmittel gefunden zu haben. Er mischte unter vier Liter Zuckerwasser je 1 Eßlöffel Klauber- und Kochsalz und fütterte davon jedem erkrankten Volke aller 2 Tage X Liter. Schon nach 14 Tagen zeigten sich Besserungscrscheinungen; aus „Sparsamkeit" ließen aber die Imker nach diesem Zeiträume die Zuckerlösung weg und der Erfolg war noch viel besser! Die Völker nahmen im INpi/Juni (wo sonst die Krankheit am stärksten auftritt) an Brut und Honig zu, und die Mikroskop. Untersuchung ergab keinerlei Krankhcitserscheinungen mehr. Die ungefütterten Völker gingen vollständig ein. Interessant waren die Gründe für die Heilung; für den praktischen Imker ist die Hauptsache, daß die Salzfütterung »in wirksames Mittel zur Heilung nosemakranker Völker darstellt, nur muß sie konsequent und wenn nötig, das ganze Jahr durchge- fiihrt werden. Auch wo die Krankheit nicht auftritt, ist die vorbeu gende Salzsütterung von Nutzen. Der Seuchenherd besteht jedoch weiter, wenn auch nur e i n Imker mit der Salzfütterung saum selig istl Die Freitränken sollten deshalb mit Salzfütternng ver sehen werden, da das Tränkwasser mit Vorliebe gern von ungeeig neten, salzhaltigen Plätzen geholt wird. — Mit Dank für die gebote nen interessanten Belehrungen wurde sodann die Versammlung ge schlossen. —* Zollfreier Grenzübertritt mit Krafträdern mittels Triplik nach der Tfchecho-Slowakei. Man schreibt einer lau- sitzer Grenzzeitung: Dem Bund Deutscher Radfahrer ist es gelungen, mit dem Autoklub in Prag einen Vertrag zustanüe zu bringen, durch den seinen Mitgliedern die Grenzüber schreitung mit Triptik gesichert wird. Er liegt augenblicklich in Berlin zur Unterzeichnung vor, so daß er in allernächster Zeit in Kraft treten wird. Das Triptik gilt 6 Monate und wird voraussichtlich 4 -4t zuzüglich 20 -Z Porto kosten. Je denfalls wird die Grenzstelle Saupsdorf nach dem Bundestag in der Lage sein, solche auszufertigen. Näheres wird durch die Bundeszeitung bekanntgegeben. —* wann wird auf der Erde geerntet? Bei uns in Deutschland beginnt die Ernte gewöhnlich im Juli. Auf den gleichen Monat entfällt die Haupterntezeit in Bulgarien, Ru mänien, in der Tschechoslowakei, im Süden Rußlands,' in Frankreich, Oesterreich, Ungarn, in den südlichen Teilen Ka nadas und in verschiedenen Gegendan der Bereinigten Staa ten von Amerika. Der August bringt noch für viele Gegen den Deutschlands die Haupterntezcit, weiter für Holland, Belgien, Dänemark und England. Im September wird ge erntet in Schweden, Norwegen, in den nördlichen Teilen Schottlands und in vielen Gegenden Kanadas. Im nörd- lHen Rußland fällk die Haupterntezeit auf den Oktober, Südafrika erntet im November, Hinterindien im Dezember. Der Januar ist dann die Erntezeit für Argentinien, Chile, für andere Bezirke Südamerikas und für Australien. Die Fellahs in Oberägypten ernten im Februar und März; um dieselbe Zeit wird das Getreide in Vorderindien zum Schnitt reif. Unterägypten, Persien, Kuba und Mexiko ernten im April, im Mai folgen dann mit der Ernte Japan, China, Texas und einige Bezirk« in Nordafrika. Der Juni schließ lich ist Erntezeit für Spanien, Italien und Griechenland. So wiederholt sich in jedem Jäher der Kreislauf der Erntezeit, und es läßt sich mit Sicherheit behaupten, daß es auf der Erd« keinen Tag gibt, an dem nicht Landleute beim Ein ern»» beschäftigt sind. t. Steinigtwolmsdorf, 27. Juli. Am vergangenen Diens tag hielt der hiesige Gesangverein „Liedertafel" in Gemein- schäft mit dem Kirchenchor am Spätabend aus dem hiesigen Markt einen Liederabend ab. Der außerordentlich starte Besuch von nah und fern zeigte, wie hoch man die Lei stungen des Verein» in allen Kreisen der Voltes -in-uschätzen Letzte Drahtmeldungen (Fernsprechmeldungen von W. T. B. und L. U.) Der Frank macht kehrt. Pari», 27. Juli. Vie Besserung der Arankwährungen ist gestern zum Stillstand gekqmmen. Das Pfund Sterling, das amtlich ISO nokierl wurde, zog nachbörslich auf 1S6H an, der Dollar stieg non 36,97 auf 49,40. Das neue Fallen des Franken wird damit erklärt, daß die nächsten Verfallstermine In Devisen, besonders in Pfand« und Dollars, zu begleichen sind. Man nimmt an, daß die Regie» rung gestern größere Mengen Devisen ankauste. wriiktoolau»tagr: wechselnd bewölkt, doch noch immer zur Unbeständigkeit nei- gend. Gemäßigt warm. Schwache bi, mäßige wind« an» vorwie gend westlichen Richtungen. Allgemeiner Witterungscharatter der nächsten Tage: vorwiegend wechselnd bewölkt. weiß. Uckd fürwahr: Wie herrlich klingt doch «in Vottsliedt Welch unsagbarer Wert liegt doch da noch im deutschen Bolksliederschatz! Und erlebt« nicht jeder etwas von dem Deutschtum, da» da frei ist von Parteigezänk und unnötig«!» Streit? Das deutsch« Volkslied — frei von allem, was es unrein machen könnt« — es möge beihelfen zu dem, was deutschem Volke in schwerer Stunde nötlg ist: Volksgemein schaft. Dank darum dem Vereine und seinem rührigen Kan tor, Herrn Liste, verbunden mit der Bitte, recht bald wie der etwas hören zu lassen. Eine Bitte an alle: Oesfnet wei- terhin Ohr und Herz für reinen, deutschen Sang! Solang in deutschem Lande noch deutsche Lieder, deutsche Töne klingen, wird unser Volk durch Not und Leid, — auch wenn es schwer muß ringen — durch seiner Lieder heil'ge Kraft, den Weg zum Glück zum Auswärts wiederfinden! Wilthen, 27. Juli Den Tod gesucht hat in der Nacht zum Sonnabend eine hiesige, im 37. Lebensjahre stehende verheiratete Frau aus dem Oberdorf«. Sie stürzte in einen Brunnen. Der Anlaß zu dem Schritt ist zweifellos Schwer mut infolge Kränklichkeit. Auch scheint sich die Tote Gedan ken über einen erfolgten Wohnungswechsel gemacht zu haben. Außer dem Ehemann« betrauert ihren Tod noch ein Kind von 15 Jahren. Seifhennersdorf, 26. Juli. Die Kleinbahn Warnsdorf- Seifhennersdorf i. Sa.—Rumburg i. B. genehmigt. Zwecks Errichtung einer Kleinbahn von Warnsdorf durch Seif hennersdorf i. Sa. nach Rumburg i. B. hat nun auch die hiesige Gemeinde vom Ministerium in Dresden die Bewilli gung zur Vornahme der Vorarbeiten und der Vermessungen erhalten. Ostrih, 27. Juli. Aufregende Szenen gab es am Sonn abend auf dem Marktplatze, der nach Geschäftsschluß von Passanten und Kindern reich belebt war. Vor dem Hotel „Ratskeller" hielten mehrere Geschirre des Fräuleins von Bolkenstern auf Köslitz, die auf dem Wege zum Oybiner Blumenkorso waren. Beim Herablassen eines Schaufenster ladens scheute ein rassiges Pferd. Nachdem es ein Brett, an das es befestigt war, aus dem Wagen gebrochen hatte, ent riß es sich dem Kutscher und raste über den Platz. Auch zwei andere Pferde wurden scheu. Der Kutscher, der sich alle Mühe gab, konnte die Tiere nicht bändigen. Mitten auf dem Markt gingen die Räder des Wagens knapp an einem Mädchen vorbei, während ein kleines Kind gestreift wurde und schmerzhafte Wunden erlitt. Eine auf dem Wagen sitzende junge Dame sprang beim Beginn der rasenden Fahrt vom Wagen und kam so mit dem Schrecken davon. Der Kutscher selbst wurde vom Wagen geschleudert und über fahren. Kurz vor der Einbingung zur Burgstraße blieb der Wagen an einem Baum hängen und ging in Trümmer. Ein junges Mädchen, Manschen Klaus aus Altstadt, wurde um gerissen und erlitt Verletzungen. Sie wurde sofort von Herrn Max Wendrich zum Arzt gebracht, der die erste Hilfe leistete. Der überfahrene Kutscher wurde nach dem Ratskeller ge bracht, wo er ebenfalls ärztliche Hilfe erhielt. Auch seine Verletzungen scheinen nicht schwerer Natur zu sein, denn er konnte bald mit einem Auto nach Hause gefahren werden. Bei dem belebten Marktplatze ist es als ein Wunder anzu sehen, daß nicht größeres Unglück angerichtet wurde. Die Pferde selbst kamen ohne nenneswerte Verletzungen davon. Daruth, 27. Juli. Zu dem Brande in Briesnitz von dem wir gestern berichteten, wird noch mitgeteilt, daß in der Mirtschinkschen Scheune ca. 50 Zentner Heu, ca. 20 Zentner Stroh und viele Schock Strohbänder verbrannt sind . Die Familie Kowark trifft es besonders empfindlich, durch den Verlust des gesamten Mobiliars, aller Wäsche und Kleider der Töchter, die nur das retteten, was sie auf dem Leibe trugen. Das Vieh konnte durch die aufopfernde Tätigkeit der Baruther Feuerwehr aus den gefährdeten Fachwerk bauten gerettet werden. Rauschwitz b. Elstra, 27. Juli. Reges turnerisches Leben herrschte am vergangenen Sonntag in unserem Ort, da die Ärbeiterturnvereine ein Turnfest abhielten. Zu diesem waren, zum Teil in großer Stärke, u. a. die Vereine von Rauschwitz, Elstra, Kamenz, Bischofswerda, Burkau, Demitz- Thumitz, Radeberg und Cotta erschienen. Am Sonntag vor mittag begannen die Wettkämpfe, bestehend in Kugelstoßen, Weitspringen und Laufen über 100, 400, 1000 und 3000 Meter, außerdem fand noch ein Stafettenlauf statt. Am Nachmittag fand ein großer Festzug statt, den mehrere Mu sikkapellen begleiteten. Hieran schlossen sich Freiübungen usw. an. Bei der Siegerverkündigung konnten namentlich die Radeberger eine beachtliche Anzahl Siege, darunter meh rere erste, aufweisen. Großröhrsdorf, 27^ Juli. Dem Weichenwärter Borg mann vom Haltepunkt Kleinröhrsdorf wurde für bewiesene Aufmerksamkeit und entschlossenes Handeln bei Abwen dung einer Betriebsgefahr — anläßlich des Dammrutsches auf der Strecke zwischen Haltepunkt Kleinröhrsdorf und Bahnhof Großröhrsdorf — die Aner kennung der Reichsbahndirektion ausgesprochen und eine Geldbelohnung bewilligt. Kamenz, 27. Juli. Ein Itnglücksfall mit tödlichem Aus gange trug sich am Freitagabend bei der Verladung der vom Truppenübungsplatz Königsbrück kommenden Reiter regiments Nr. 7 zu. Unteroffizier Gertler von der 2. Eska dron hatte sich über die Gleise zum Wasserturm begeben, um Bremsklötzer zu holen. Beim Zurückkommen wurde er von einem rangierenden Wagen, den er nicht bemerkt hatte, im Rücken angefahren und an einen anderen, auf dem betref- enden Gleise stehenden Wagen gedrückt. Er erlitt eine chwere Beckenquetschung und mußte ins Barmherzigkeits- tift gebracht werden, wo er Sonnabend vormittag gestor ben ist. Schmeckwih, 27. Juli, vom Zohannisbad. Während der Hochsaison soll im Johannisbad, Schmellwitz, wöchentlich einmal Reunion abgehalten werden. Der Zeitpunkt der Veranstaltungen wird in unserer Zeitung jedesmal rechtzeitig bekanntgegeben. Morgen, Mittwoch, wird die Jazz- ka pelle des Kamenzer Orchesters die Reunion begleiten, i Zwecks gemeinsamer Fahrten empfiehlt cs sich, rechtzeitig mit Fuhrwerks, und Kraftwagenbesitzern in Verbindung zu treten. i MWe BedMtWWM Zu vergeben: Ausführung von rd. 16 000 m' Massenbewegung, 250 w Entwässerungsschleusen, einschl. Schrote, 1700 in' Wirtschafts wege, 270 m' Zementstampsbeton, 480 m' Bruchsteinmauerwerk und 33 m' Eisenbeton für Brückenbauten zur Erweiterung d« Bahnhof» Schmölln (Lauf.). « Angebote können, soweit der Vorrat reicht, gegen post- und bestellgeldfreie Zusendung von 1H0 RM. von dem unterzeichneten Amt bezogen werden. Die Angebote sind, mit entsprechender Aufschrift versehen, bi» zum Eröfsnungstermin, Freistig, den 13. August ISA, vorm. 10 Uhr, postfrei einzusenden. Zuschlagfrist 4 Wochen. Bautzen, am 24. Juli IVA. Deutsche Reichsbahn Gesellschaft Vorstand de» Eisenbahn-Banamte» Barche«. Rotationsdruck u. Verlag von Friedrich May.Gm.bH, verantwortlicher Schriftleiter: in Vertretung Vatter G öLa l, Mittlich in Bischofswerda.
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