Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 16.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192607165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260716
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-16
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 16.07.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
haben, die den Anaehvr^diequeüwll« UnaewMeit um 1 viele Monat« verltj^ert^at-DerLotewurd«; Et Mer lachenberaubt stünde, di« Fin lebt gewesen«, Schußwunde am HoK, seiner si und Et Steinen beschwert aus aewaltsacher Ende de« in «ei«. jungen Manner al« sicher erscheinen lassen. Kob des Papiers. Von Hans Bethge. Ach, ich liebe das Papier. Ich liebe heimlich noch den Zerknüllten, schmutzigen Fetzen, der auf der Straße wirbelt. Es ist mir passiert, daß ich solch einen herrenlosen Zeitungs fetzen, währeno ich auf die Straßenbahn wartete, mit dem Stock auseinander breitete u. plötzlich meinen Namen darin fand, nebst einer kleinen Novelle, die ich geschrieben hatte, oder einem Aufsatz oder einem Gedicht. Wie ein vertrautes Grüßen wehte es mich an aus solch einem herrenlosen Fetzen, und ich grüßte ihn wieder, und dann trieb er weiter im Winde hin, und während ich ihm nachsqh, war mir, als triebe dch-t eigentlich ein kleines Stück von mir selber leichtsinnig durch die windige, freie Luft. Das Papier gehört zum Unentbehrlichsten und Praktisch sten, was wir kennen. Es übermittelt uns das Wissen um olles Schöne und Häßliche, es übermittelt uns di« größten Freuden und das schwerste Leid, — ohne das Papier möchte ich nicht mehr leben. Schreckliche Zeiten, in denen es kein Papier gab, also auch keine Zeitung zum Morgenkaffee, keine Briefe, keine Zigaretten und keine Lotterielose, keine Pfand scheine und keine Banknoten! Nein, das Papier möchte ich nicht entbehren, und der Gedanke, meine Bibliothek hergeben zü müssen oder jene in Mappen geordneten Blätter, auf denen sich die bräunlichen Drucks von in Kupfer geschnittenen Kunstwerken befinden, wäre mir schrecklich! Das Papier ist unser Tröster und Freund geworden. In trüben Stunden greifen wir zu einem Buche, das uns trösten soll, der eine wird die Bibel nehmen, der andere eine Dichtung. Oder man nimmt ein leeres Stück Papier zur Hand und schreibt seinen Schmerz darauf, in der Form eines Briefes, den man einem nahestehenden Menschen schickt, öder in Form von Versen, die den Jammer lösen und mildern. Aber freilich, auch unser grimmer Feind kann das Papier sein! Die Strafen der Polizei werden uns auf einem gelb lichen, minderwertigen Papier von Kanzleiformat mitgeteilt, das wir mürrisch oder sluchend entgegennehmen: die Zah lungsbefehle, die uns der Postbote überbringt, sind ganz und gür nichtswürdige Stücke Papier; es gibt einen gewissen „blauen Brief", das ist das Papier, das von den Offizieren am meisten verwünscht und gefürchtet wird; die Schulkinder sehen mit Angst und Bangen der Zensur entgegen, dem schrecklichsten Papier, das sie kennen, aber sür den Erwachse nen gibt es wohl kaum etwas Schlimmeres als die kleinen ekelhaften Papiermarken des Gerichtsvollziehers, mit denen di« gepfändeten Möbelstücke versiegelt werden. Scheußlich! Das erste Stück Papier, das im Leben an uns herantritt, ist der Geburtsschein; das letzte, das man unsertwegen aus stellt, der Totenschein. Zwischen diesen beiden Papieren liegt da« Dasein, liegt die Fülle des Schicksals, und wie ost tritt dieses Schicksal in der Gestalt irgendeines scheinbar so harm- lbs«i Stink Papiers an uns heran! Schlehe eine arme, kleine Nähterin mit blassen Wangen Mid müden Augen in ihrem schlecht geheizten Stübchen sitzen, Aufgabe setzt, ohtt, Anschluß an eine Partei zu suchen, den monarchischen Gedanken im deutschen Volke, zu stärken. DreÄeu, IS. Juli. Freitod. Lot ausgefunden würde der Svtährlge Justizrat Otto BartholV in Dresdenmit gchsf- nete« Pulsadern und durch Leuchtgas vergiftet. Da« ihn in den Lod getrieben bat, konnte bi«yer nicht festgestellt werden Gerüchte über Verfehlungen beruhen aus Unwahrheit. Dresden, 14. Juli. Selbstmord he« Rechiranwall, Hen kel. Der Dresdner Rechtsanwatt Dr. Henkel erschoß sich yuf der Wachtstube der Kantonpolizei in Zürich. Henkel war verhaftet worden, weil er Geschäfte und Privatpersonen, wie die Blätter berichten, um insgesamt 20 000 Francs ge schädigt hatte. . Radeberg. 14. Juli. Molorradnnfall. In der Nacht zum Dienstag wurde in der Dresdner Heide unweit des Dacheberges der in Pulsnitz wohnhafte Kaufmann Alfred Militzer neben seinem Motorrad liegend besinnungslos aufgesunden. Er wurde nach dem hiesigen Stadtkrankenhause übergeführt. Die Ursache des Unglücks- falls konnte noch nicht ermittelt werden. Militzer hat eine Gehirn- erschütterung erlitten. Tharandt, 15. Juli. Am 1. November soll di« Jubi läumsfeier der Forstakademie im großen Stile stattfinden. An diesem Tage jährt sich das Bestehen der Hochschule zum 110. Male und wird zu gleicher Zeit das 100- und 50jährig« Jubiläum der Hochschule, die in die Kriegsjahre sielen, mitge- feiert werden. Radebeul, 12. Juli. Das Radebeuler Elbbad wurde die ser Tage von dem Dampfer „Bohemia" schwer beschädigt. Der Dampfer streifte das Bad mit dem Radkasten. Lurch den Anprall rissen die Stricke und zerbrachen die Balken des Bades, das von seiner Verankerung losgerissen wurde, ab trieb und den Dampfer, der sich nicht aus den Brettern be freien konnte, im Strom hinter sich Herzog. In Kötzschen- broda gelang es endlich zwei Schleppdampfern, das treibende Bad anzuhalten. Die „Bohemia^ konnte erst nach einstün diger Unterbrechung die Fahrt fortsetzen. Dqbei bemerkte man an dem Gitter des Bades, das zum Fernhalten von Schlamm und Unrat dient, die schon stark in Verwesung übergegangene Leiche einer Frau. Riesa. 15. Juli. Schwerer Unfall. Im hiesigen Lauch hammerwerk kippte beim Verladen von Blöcken ein Stapel um, wodurch der Blocklader Michael, so schwer verletzt wurde, daß er wenige Stunden nach der Einlieferung im Krankenhaus verschied. Oschatz. 15. Juli. Opfer des Hochwasser». Das sechs jährige Söhnchen des Arbeiters Röschke fiel in der Nähe der „Dreibrücken" in die Dönitz und konnte trotz sofortiger Ret tungsversuche nicht geborgen werden. Leipzig, 12. Juli, von einem Mldweststückchen wird aus Gohlis berichtet. Am Sonntag früh drangen Einbrecher in ein Hausgrundstück ein. Sie öffneten, in der Absicht, Fahrraddiebstähle auszvführen, die Tür eines gemauerten Unterkunftsraumes mit einem Nachschlüssel. Als der Sohn des Besitzers in den Hof trat, wurde er mit Revolverschüssen empfangen, die er erwiderte. Die Verbrecher verschwanden im Lunkel der Nacht, ohne ihre Diebstahlsabsichtcn ausführen zu können. Plauen, 15. Juli. Aufklärung des rätselhaften Ver schwindens eines Plaueners. Der im November vergange nen Jahres als vaemißt gemeldete hiesige Kaufmann Walter Engelhardt, ist, wie leider erst jetzt festgestellt werden konnte, bereits Ende Januar als Toter im. Kreise Lüneburg aus der Elbe geborgen und im Orte der durch die Aufhebung zustän digen Behörde beerdigt worden. Es wird einer Unter suchung vorbehalten bleiben, festzustellen, welche Fehler oder Nachlässigkeiten diese verspätete Aufklärung verschuldet * In der Nacht zum 2?, Dezember 1921 wurde in die russische Kirch« zu Dresden ein großer Einbruch serübl und dabei eine An- zahl silberner Teller, ein Kruzifix, ein Buch mit silberner Decke, ferner Sold- und Silbermüttzen im danwligen Werte von 225 000 Mark gestohlen. Als Täter wurden später der Kutscher Wie nand und der Schmied Fritzsche ermittelt, die den Einbruch gemeinschaftlich mit den em 1ä. November vorigen Jahres ver storbenen Maler Schwertfcaer begangen hatten. Zu jener Zeit hatte das vorgenannt« Kleeblatt auch in der Heinrichstrotze in der Neustadt einen Einbruch in ein Konfektionsgeschäft verübt und dabei Damenröcke, Stoffe und sonstig« Pekletdungsgegenstände im Wert« von etwa 40 000 Mark erbeutet. Wienand, der verstor bene Schwertfeger und ein bisher unbekannt gebliebener dritter Genosse begingen überdies gegen Anfang des Jahres 1922 wieder- holt schwere Einbrüche in die Konfektions- und Schnittwarenabtei lung des Konsumvereins Vorwärts in Niedersedlitz. Wienand und Fritzsche hatten sich jetzt nachträglich noch vor dem Gemein samen Schöffengericht zu verantworten. Von den beiden Ange klagten erhielten der bereits erheblich vorbestrafte Fritzsche, der in Waldheim eine ihm anherweit bereits zuerkannte Zuchthaus strafe verbüßt, eine weitere Zusatzstrafe von acht Mona- t e n und Wienand ein Jahr Ge f än gnIs zucrkannt. * Der Besitzer der Dompfmolkerei Bühlau bei Stolpen, Wil- Helm Schoknccht, der täglich große Mengen Milch nach Lres- den liefert, hatte eine Strafverfügung über 30 Mark erhalten, weil gelegentlich einer privaten Kontrolle bei fünf Milchprobcn ein ge ringerer Fettgehalt ermittelt worden sei. Der Beschul digte erhob dagegen Einspruch und stellte Antrag auf gerichtliche Entscheidung. In der daraufhin vor dem Amtsgericht Dresden anberaümten Verhandlung ergab sich zunächst folgendes: Dampfe molkcrcibesitzcr Schoknecht bezieht von rund dreihundert Landwir- ten die Milch, schüttet diese in einen großen Sammelbehälter, mischt selbige und entnimmt dann wie allgemein üblich die soge nannten Durchschnittsproben. Die Milch wird hierauf in Krüge gefüllt und letztere plombiert zum Versand gebracht. In der Zeit vor Weihnachten haben die Dresdner Milchhändlrr immer gegen 10—12 000 Liter Milch täglich obgenommen. Nach Weihnachten . seien cs oft nur etwa 4000 Liter am Tage gewesen. Diese so erheblichen Schwankungen haben Angeklagten gewissermaßen ge zwungen, nach anderen, regelmäßigen und festen Absatzgebieten Ausschau zu halten. Seit längerer Zeit gibt bekanntlich der Kon sumverein Vorwärts in Dresden, der in allen Stadtteilen Verkaufs stellen unterhält, an seine Mitglieder auch Milch ab, die etwas bil liger ist, Mc sie im sonstigen regulären Milchhandel zu habe» ist. Der Angeklagte beliefert aus den vorerwähnten Gründen den Konsumverein Vorwärts, er glaubt daher, daß ihm die Milchhänd- lcrvercinigung, allerlei llngclcgenheiten bereite. Rechtsanwalt Anton, der Verteidiger des Angeklagten» ergänzte dessen Angaben durch Vorlesung eines Aufsatzes, der in der Verbandszeitung er schienen war.unh worin die Milchhändler aufgefordert wurden, bis zum ili April d. I. jeden Milchbezug von der Dampfmolkerei Lül lau einzustellen. Chemiker Dr. Markus» der sich auf Vorhalt des Vorsitzenden gleich zu Anfang in dieser Sache für befangen erklärte, zunächst dem Doch. Sie entfaltet bangen Herzens die Zei tung, in der sich die Gewinnliste der Lotterie befindet» und nun suchen ihre nstideA flackernden Augen.zwischen,dyn kal ten Zeilen, — und auf einmal fliegt «ine Röte über ihre Wangen, ein eigentümlicher, ungebandigter, kleiner Schrei kommt über ihre Lippen, sie springt äuf, läuft zur Kommode, holt mit zitternden Händen das Lös hervor, und daNn ver gleicht sie, einer Ohnmacht nahe, die Zahlen, und wahrhaftig, es stimmt, sie irrt sich nicht, es ist dieselbe Nummer, sie Hat zehntausend Mark gewonnen! Zehntausend Mark! Wie wird ihr denn? Was sieht sie alles für schimmernde Herrlichkeiten vor sich . . . Sie steckt das Los zu sich und stürmt atemlos die Treppen hinunter und hin zum Kolhekttzur — und es stimmt. Der alte Herr gratuliert ihr freundlich. Am nächsten Tag soll sie wieder kommen, dann liegt das Geld für sie bereit, dann darf sie es mit sich nehmen, zehntausend Mark! Das Glück ist hereinge brochen, und ein neues Leben winkt, — und es ist, obwohl nn Winter, als sei der Frühling über die Welt gekommen. Aber ach, zahllose andere Nähterinnen mit blassen Pan gen und müden Augen suchen immer und immer wieder vol ler Sehnsucht in den Zahlen der Gewinnlisten, — und immer wieder umsonst, und die Maschine surrt weiter, und immer kleiner wird der Rest der Hoffnung. Der junge El-gayt räkelt sich wohlig im Klubsessel und raucht eine feine, parfümierte Zigarette. Weiß er denn, wo raus die feinsten Zigarettenpapiere gefertigt werden? Aus russischen Wollumpen, aus den verlausten, wollenen Ge wändern russischer Bettler werden sie gefertigt. Der junge Elegant begibt sich an den Schreibtisch, um auf dem köstl. Lei nen-Briefpapier einen glühenden Liebesbrief zu stilisieren. Ach, das köstliche Leinenpapier besteht aus alten, zexschwttz- ten Hemden, aus einstigen Unterhosen und Taschentüchern, und nun prangen hinreißende Worte der Liebe darauf! Und vielleicht wird die Dgme, an welche die Worte gerichtet sind, nächster den Brief an ihre duftenden Lippen drücken, — der Brief, der seinen Ursprung von einem zerschwitzten Hemd herleitet. Aber vielleicht wird sie ihn auch zerreißen und lachend in den Papiqokorb werfen, wo vielleicht schon viel« kleine, traurige Papierschnitzel beisammen sind, mit verachte ten Worten der Liebe darauf. Cs gibt Blätter Papier, die viele Tausende wert sind und die das ästhetisch« Entzücken der Kenner bilden, nämlich die Zeichnungen großer Künstler, Rembrandt«, Tizian« und anderer. Man kann Millionen von Maik betsicytragen, — einfach auf bedrucktem Papier, indem man «in« Mappe vol ler Banknoten und Wertpapiere.bei sich trägt. Diplomatische Bestimmungen, Kriegserklärungen und Friedensschlüsse, — nichts geht ohne das Papier. Auch wenn man ein« Ehe schließt, muß man feine Unterschrift auf eiy Stück Papier setzen. Ach, eins der wichtigsten und später zuweilen Hassens wertesten Papiere, die es gibt. Vorsicht, liebe Freunde» Vorsicht! Die Chinesen und Japaner haben ein« ganz besondere Vorliebe sür da» Papier. Fast alle«, «a« es Abt, fertigen sie Jpg«Htrhände «sch einen Anteil in gleicher H-tze armer« den. Die Stammeinlaae der einzelnen Gesellschafter soll wenigsten« SOO Mark betragen. Di« Mindestgrenz« ist so niedrig «halten worden, um auch finanziell ungünstig ge stellten Körperschaften die Beteiligung an der Gesellschaft zu ermöglichen. Gesellschafter kann jede natürliche oder jurisu- sche Person werden. Der Schlußtermin sür die Einzeichnung her Stammeinlage ist auf den 31. Juli festgesetzt worden. Dresden, 15. Juli. Am gestrigen Mittwoch beging der frühere sächsische Staatsminister und Minister des könig liches Hauses Carl Georg Levin Graf vonMetzsch- Reichenbach die Feier seines SO. Geburtstages. 1887 trat er in das Ministerium des Innern ein. Nach dem Rück tritt de« Ministers v. Nostitz-Wallwitz wurde er am 1. Fe bruar 18S1 zum Staatsminister und Minister des Innern upd 18V2 auch zum Minister der auswärtigen Angelegen heiten ernannt. Am 30. April 1906 trat er von der Leitung Vieser Ministerien zurück. Er hat in seinem langen, erfolg reichen Leben höchste Ehrungen erhalten. So ernannte ihn die Stadt Dresden im Jahre 1905 zu ihrem Ehrenbürger. König Friedrich August erhob iwn heute neunzigjährigen am 1. Fehrllar anläßlich seines 25jährigen Ministersubiläum« ist den erblichen Grafenstand. Dresden, 15. Juli. Zusammenfassung der sächsischen Arbeitgeberverbände. Die frühere Landesstelle Sachsen der Vereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände wurde im Jahre 1923 aufgelöst. Die meisten Mitglieder derselben gründeten die Tarisnachrichten-Austauschstelle sächsischer Arbeitgeber verbünde. Nachdem in der Zwischenzeit alle maßgebenden industriellen, gewerblichen, landwirtschaftlichen usw. Arbeit geberverbände dieser Austauschstelle beigetreten waren, wurde beschlossen, den Landesausschuß sächsischer Arbeit geberverbände zu bilden. Dieser gehören etwa 70 in Sachsen bestehende Arbeitgeberverbände an, so daß dadurch die säch sisch« Arbeitgeberschast fast restlos ersaßt ist. Die Mitglieder des Landesausschusfes beschäftigten zirka 1^ Millio nen Arbeitnehmer. Zum Vorsitzenden wurde Direktor Wittke-Niedersedlitz, zu Stellvertretern die Herren Direktor Retzmann-Leipzig und Direktor Wittbauer-Chemnitz gr- wählt.. Die Geschäftsführung liegt im Büro des Arbeit geberverbandes des sächsischen Holzgewerbes E. V. Dresden- A. 1, Johannesstraße 1, 3, dessen Geschäftsführer Herr Syn dikus Hahn ist. Dresden, 14. Juli. Eine neue Lahnverbindung Dres den—Hoyerswerda. Eine neue Bahnverbindung von Dres den nach Lautawert und Hoyerswerda ist durch den neuen BP,°Zug Priestewitz bezn»> Großenhain—Kottbus geschaffen worden. Ab Dresden nachmittags 5,35 Uhr, in Priestewitz 6,35 Uhr, ab Priestewitz 6,48 Uhr, in Ruhland 7,40 Uhr, hier umsteigen, ab Ruhland 7,46 Uhr» in Großbocka 8,01 Uhr, in Schwarzkollm (Lautawerk) 8,17 Uhr, in Hoyerswerda 8,25 Uhr. Noch wesentlich besser ist die Verbindung, die in umgekehrter Richtung durch den neuen Früh-BP.-Zug Küstrin—Kottbus—Dresden herge stellt wird. Ab Hoyerswerda 7,10 Uhr früh, in Ruhland 7ch2 Uhr, ab Ruhland 8,00 Uhr, in Dresden-Neustadt 9,18 Uhr, in Dresden-Hauptbahnhof 9,30 Uhr. Dresden, 15. Juli. RUue Zeitung in Dresden. Nachdem Ke Gemäßigten Sozialdemokraten, die sogenannten 23 seit 1. Juli ein eigenes Organ unter dem Titel „Der Volksstaat" (Derlagshaus Wilsdruffer Straße 15) herausgcgeben, dos täglich erscheint, ist nunmehr vor einigen Tagen auch di« erste Nummer einer vorläufig nur monatlich erscheinenden Zeitung „Die Dolksmonarchie" erschienen» die es sich zur daraus: Schirme und Laternen, Fenster und Schachteln, ja selbst die Wände ihrer Häuser. Auch bei uns hat man Kra gen und Manschetten, Gewänder und sogar Schienen aus Papier hergastellt. Natürlich sieht der Gentleman auf den, welcher Papierwäsche trägt, mit berechtigter Verachtung herab. In meinem Zimmet stehen ein paar tausend Bücher friedlich beieinander. Nicht selten beschleicht mich ein Un heimliches Gefühl, wenn ich diese Bücher betrachte und an die ungeheure Geisteskraft denke, die dort auf dem bedruckten Papier zusammengepreßt ist. Die aufs äußerste gesteigerte Kraft vieler in der Ekstase fiebernder Gehirne ist da auf schweigenden Papierbogen eingefangen. Wenn diese mäch tige Kraft, sickh plötzlich einmal von all diesen schweigenden Bänden lösliM und als eine einzige Welle die Erde überflu tete, — alles Bestehende würde zermalmt werden unter ihr. ihr. . . , ' Uebrigens, wir sind Papierverfchwender. Es gibt wohl niemanden, der nicht täglich irgendein Stück Papier fort wirft. Bedenkt man denn, daß man auf diese Weise dein Nationalvermögen jährlich Millionen entzieht? Ein Schlau kopf bat ausgerechnet, daß, wenn in Deutschland jeder täglich ein Stückchen Papier von nur fünf Gramm Gewicht weg wirft (man wirft aber mehr weg!), auf diese Weise im Lause des Jahres Mit über zwei Millionen Mark verloren gehen Wir Hefen, die Zeitung und die Anzeigen an den Litfaß säulen; wir haben beruflich zu schreiben, wir lösen Fahr karten in den elektrischen Lahnen, — kein Tag, an dem wir nicht irgendwie mit dem Papier in Berührung kämen — und sei es schließlich nur in jener füllen, abgelegenen Klause, wo man es sich möglichst weich und mild ersehnt. Ich hätte diese Betrachtungen nicht niederschreiben kön nen, wenn ich nicht ein Stück Papier zur Verfügung gehabt hätte. Und du, lieber Leser, hättest si« nicht genießen können, wenn du nicht auf das bedruckte Holzpapier abonniert wärest, das du jetzt in deinen Händen hältst. Es lebe das schöne, unentbehrliche Papier! «mwstevr GestEa (WeNe 452), LreSde« (»«N- 294» Wochentag,:. 10: Wirtschaft^ S 11-4S: Wetter. S 12: Mittaas. § l^lS: Börse, Pre§r. S 245: . Rundfunk Deutsch. Well« 1300. iörse. G 420 u. SÄ): Konzert de» »irtschast. S «nschl. an di. Abend- «rMSNmar Preise, S«oi "Lttttse, Fk. Iall. 4: .Attt Neuerschemunaen auf d. Bücher- K-?'M KSi-F-L Sttttchqu.. Bast: Hum. Str.ichquartett«: Der Jünallna: Pi« MüN«rb>; Di« Mahl«: D« Polterab-nd. - BeKr: Musik. und Musik« in d«r Sonn« des Humor» lL.it«« An.kdoten): M« NkS«, 2vhano SttaM Di. Wolfsschluchtszme: Künstler- xabKAn; Schutz dem Kla»i«. — Naz.k: Lum. StttWm.: dMchVivMi «Di. fatlltze Vl« Lerusungiverhar 27. Juli» die. Lmmer Dr. Senge. Ess Instanz geladen chehrere Tag« dauern. «P» dß» Gerichtssaal. lsnngsverhaadlyvg imBolksopferprozetz beginnt am Zeugen hierzu hab«» für den 28. gleichen Monats Vorladung erhalten. Die Herufungsperhandlung findet vor der uferten Strafkammer statt, den Vorsitz führt Landgerichtsrat Dr. Senge. Es sind so zstwlich die gleichen Zxugen wie in erster n worden, der neue Prozeß wird wieder
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)