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- ' ' ' ' . noch al» Unnbild der Helt —» di« Iazzbandkgpellel La, Best«, von viüen mit Jubel begrübt, von allen belachte kam zuletzt: Ein Le» chenzugl Voran ein Pfeifer, Chopins Trauermarsch spielend, dann «in schwarzgelbes Ungeheuer, im weiten Rachen halb hinabgewurgt den Weißen Hirsch, und hinterher die Leidtragende», jämmerlich schluch zend. „Einverleibung" kündete eint Schild. Der Drache Dresden verschlingt den Weißen Hirsch! Im Waldpark wurde den Abertau sende» reichlich Unterhaltung geboten. Eine ganze Frstalle« «ar hergcrichtet worden mit Buden und Ständen, Musikkapellen spiel ten, darunter die prächtige Feiereiskapelle, turnerische, tänzerische und ähnliche Borführungen wurden gezeigt. ' Die Nacht hindurch unterhielt sich die Jugend mit dem Tanzsport auf der Tanzdiele im Freien. So erreichte dieser Festtag sein schönes Ende. Und wer dabei war, vergißt ihn nicht. Sebnitz, 30. Juni. Die Skadkverordnelen bewilligten zur Ausführung von Tiefbauarbeiten, zur Erweiterung der Wasserleitung und zum Bau eines Wohnhauses über 100 000 Mark, um auf diese Weise die Not der Arbeitslosen zu lin dern. Die Mittel sollen durch Aufnahme einer Anleihe gegen Pftinder aufgebracht werden. Leipzig, 30. Juni. In da» Auto hineinaelausen. An der Ecke der Lindentaler-Cöthenerstraße wollte eine Frau mit ihrem vierjährigen Kind und dem gleichaltrigen Kind eines befreundeten Markthelfers die Straße überschreiten und lief dabei in einen Kraftwagen. Alle drei wurden in verletztem Zustande nach dem Krankenhaus gebracht. Lhemnih, 30. Juni. Eine folgenschwere Benzinexplosion fand in der Schäferschen Wachstuchfabrik in der Vorstadt Borna statt. Als der 74 Jahre alte Lacksieder Gustav Hertel damit beschäftigt war, ein Quantum Benzin in den Lack zu gießen, kam er'dabei dem offenen Feuer zu nahe. Das Ben zin explodierte und Hertel erlitt schwere Verletzungen, die seinen baldigen Tod herbeiftthrten. Eibenstock, 30. Juni. Das vierte Todesopfer der Tri chinose. Die wiederholt geäußerte Befürchtung, daß von den an Trichinose Erkrankten nicht alle gerettet werden könnten, ist bedauerlicherweise eingetroffen. Von den seit Wochen im Krankcnstift Zwickau befindlichen, an Trichinose erkrankten hiesigen Einwohnern ist am Sonntagnachmittag der im 45. Lebensjahre stehende Stickmeister Kurt Baumann nach schwerem Leiden verschieden. Insgesamt hat diese heim tückische Krankheit bis jetzt vier Todesopfer (zwei aus Zwo- tcntal und zwei aus Eibenstock) gefordert. Die Untersuchung in der Angelegenheit wird mit allem Eifer fortgesetzt. Neues aus aller Welt. Keine Hochwassergefahr mehr für Magdeburg. Magdeburg, 29. Juni. Der Wasserstand der Elbe bei Magdeburg zeigte am Dienstag früh eine Höhe von 3,95 Me ter. Das bedeutet im Vergleich mit dem Pegelstand vom Montag ein weiteres Fallen um 23 Zentimeter. Auch die Mulde und die Saale weisen jetzt überall ein langsames Fallen auf. Die letzte Hochwasserwelle hat am Dienstag früh bereits Laucnburg erreicht. Von der Havel wird ein An wachsen gemeldet. Das Pretziner Wehr ist heute vollkom men geschlossen worden. Der Wasserstand am Pretziner Wehr betrug vor der Schließung 5,24 Meter und nach der Schließung 5,35 Meter. Eine Hochwassergefahr für Magde burg besteht nicht mehr. Das Hochwasser bei Wittenberge. Wittenberge, 29. Juni. Die letzte Flutwelle ist in der Nacht zum Dienstag bis Docmitz vorgedrungen. Witten berge ist durch Stepenitz und Löcknitz, die beide noch steigen, weiter bedroht. Die Löcknitz hat ein Gebiet von 7000 Mor gen bei den Dörfern Gandow und Wustrow ganz über schwemmt. Die Bewohner dieser Dörfer fanden am Morgen ihr Vieh bis zum Leib im Wasser. Besonders gefährdet ist die Umgegend von Doemitz. Freiwillige Feuerwehr und Technische Nothilse trafen dort aus Grabow, Ludwigslust und Neustadt ein. Tausende von Sandsäcken liegen bereit, um bei drohendem Bruche des Elbdammes Verwendung zu finden. Eine Abteilung Reichswehr aus Ludwigslust liegt seit einigen Tagen in den Dörfern um Doemitz, um sofort cingreifen zu können. Bei Wendisch-Wehningen lief der Flügeldeich über. Die Ernte ist hier vollkommen vernichtet. Der Hauptdeich bei Hitzacker konnte in letzter Nacht noch ge nügend gesichert werden. Ob es möglich sein wird, die Som merdeiche in der dortigen Gegend zu halten, ist allerdings zweifelhaft. Starkes Wachsen des Hochwassers ist noch aus dem Kreise Luechow zu imlden. In der Seege-Niederung steigt das Wasser aufwärts bis über Niendorf hinaus. Acker bauer von Grabow haben einen Notdamm errichtet, um sich gegen das Eindringen des Wassers zu schützen. Die Ein wohner von Niendorf kämpfen mit den Fluten schon seit An fang voriger Woche. Der erste Notdeich wurde vom Wasser überflutet. Ein zweiter hatte das gleiche Schicksal. In schwerer Arbeit wird jetzt ein dritter errichtet. In den Jeetze- Riederungen steigt das Wasser ebenfalls unaufhaltsam wei ter. Das ganze Jeetzetal ist eine riesige Wasserfläche. In Kleinheide brach Dienstag vornttttag der Notdeich. Aus der Magdeburger Gegend wird ein langsamer Fall des Wassers gemeldet. * Aus Tangermünde liegt eine Meldung vor, die beweist, welche Folgen das Hochwasser weiter hat. Laut ärztlicher Mitteilung an did Stadtverwaltung Tangermünde ist das Hafenwasser durch Tierkadaver so verschmutzt, daß bei ver schiedenen Personen, die mit dem Hafenwasser in Berührung gekommen sind, böse Hautentzündungen festgestellt worden sind. Da zu befürchten ist, daß durch die Tier- kadaver weitere Gefahr besteht, ist das Baden untersagt worden. Dammbruch bei Boitzenburg. Berlin, 30. Juni. Wie Drahtberichte melden, ist gestern der Sommerdeich dcrElbe bei dem DorfeBoitzenburg in einer Breite von etwa 10 m durchbrochen. Wenn cs nicht gelingt, die Durchbruchsstelle zu dichten, so werden die Feldmarken Kuhlenfeld, Dammeritz und Besdorf zum größten Teil über flutet werden und auch hier die Ernte der Vernichtung an heimfallen. Die Hochwasserkatastrophe in Mexiko. Paris, 29. Juni. Die letzten Nachrichten aus dem mexi kanischen Ueberschwemmungsgebiet sind erschütternd. Die ganze Stadt Leon besteht nur noch aus Ruinen und Schutt haufen. Die Zahl der Toten ist noch immer nicht endgültig sestgestellt. Hunderte von Leichen sind schon unter den Trüm- mern hervorgeholt und beerdigt worden, Hunderte liegen noch unbeerdigt. Durch die Straßen, oder vielmehr durch das, was früher Straßen waren, irren 5000 Einwohner ohne Obdach umher und suchen nach einer Unterkunft oder nach Lebensmitteln. Mtten in der Wasserwüste fehlt es an Trink wasser, denn das Ueberschwemmungswasser ist nicht trink bar. Menschen und Vieh leiden Durst. Menschen und Vieh leiden Durst. Die verheerenden Erdstöße auf Sumatra. Berlin» 30. Juni. Wie die Morgcnblätter aus Batavia melden, wurde bei dem Erdbeben auf Sumatra die Stadt Padang-Pandjoug größtenteils verwüstet. Fast alle Ge bäude sind eingestürzt. Ueber 100 Personen, darunter auch ein Europäer, wurden getötet und viele Menschen verletzt. soo „Glückauf", hau». Zehn KiM NiU Wattn, Ke Tel tzlnem DeiNE zum Lersand nach England aufgegeben waren, A noch beschlagnahmt werden. Einer der verwegensten Londoner Schlittenfahrer war der im Alter von 60 Jahren verstorbene Graf Emmerich Friedrich Thomas zu Leininaen-Westzrburg. Sein Leben war durch mehr als einen umstand bemerkenswert. Ur sprünglich österreichischer Offizier, war er dann kürze Zeit in Diensten des Papstes in Rom, um sich daraüf feinem eigentlichen Berus zuzuwenden, der Abenteurer- üstd Schwindlerlausbahn, der er sein ganzes Leben lang treu ge blieben ist. Er hat mit den Gefängnissen und Zuchthäusern fast aller Staaten des In- und Auslandes Bekanntschaft ar- macht. Die Zahl seiner Opfer, die er um viele Millionen be trogen hat, war riesengroß. Unter Hinterlassung einer großen Schuldenlast ist im Vorjahre ein Konsortium von Warenschwindlern aus Berlin flüchtig geworden. Unter der Firma „Warenversandhaus Wahl L Co." hatten der 22 Jahre alte Kaufmann Kurt Greiser, der 35 Jahre alte Kaufmann Alexander Kühnert, der Kaufmann Anatol von Wahl aus Reval und der Kauf mann Viktor von Brun die Geschäftswelt gebrandschatzt. Sie kauften auf Kredit oder gegen langfristige Wechsel Kon fektionswaren aller Art, Wäsche, Lebensmittel, um sie so fort zu ungewöhnlich niedrigen Preisen, aber gegen Kasse weiter zu verkaufen. Als die Kriminalpolizei, bei der zahl reiche Anzeigen eingegangen waren, zugreifen wollte, waren die Herren Geschäftsführer verschwunden. Auch von diM Waren wurde nichts vorgefunden. Vor dem Schöffengericht in Leipzig hatten sich der Kauf mann Pfaff und zehn seiner Helfershelfer vor wenigen Monaten wegen zahlreicher Betrügereien zu verantworten, durch die hauptsächlich Firmen der Textilbranche geschädigt worden sind. Eine wichtige Rolle bei dem ganzen Schwin delbetrieb spielte eine „Industrie- und Handelsbank", die der 26 jährige Student Lötzsch in einem Zimmer des elterlichen Hauses etabliert hatte. Wie riesengroß die Schwindeleien waren, läßt sich schon daran ermessen, daß die Anklage schrift 180 Seiten umfaßte. Zu der Hauptverhandlung waren allein 169 Zeugen geladen. Wegen der gewaltigen Materie mußte die Anklage von zwei Staatsanwälten ver treten werden. Der Hauptangeklagte Pfaff bezeichnete sich als „Textilgroßhändlcr", firmierte erst „Pfaff G. m. b. H.", später „Neue Verwertungsgesellschast". Eine Vorliebe hatte Pfaff für die Anknüpfung von Beziehungen mit jungen Firmen. Der Kaufmann Achilles, der lange Zeit schon von der Berliner Polizei gesucht wird, hat seine Opfer wie sein vor genannter Kollege Pfaff gleichfalls in der Tcxtilbranche ge sucht und gefunden. Ursprünglich Halle er ein kleines Stock geschäft betrieben, später aber ein großes Warenversand haus eröffnet. In großen Lagerräumen, die er in den ver schiedensten Stadtgegcnden gemietet hatte, brachte er die Waren unter, die er erschwindelte, um sie weiter zu verkau fen. Er hatte nicht nur zahlreiche Lieferanten, sondern auch gute Abnehmer gefunden. Achilles zählt aber nur zu den kleinen Schwindlern, denn er hinterließ, als er Fersengeld gab, nur eine Schuldenlast von kaum hunderttausend Mark. ärztliche Behandlung begeben mußte. Bei einer Röntgen aufnahme wurde ein Gegenstand im Kniegelenk festgestM, der sich bei einem ärztlichen Eingriff als das Gewehrgeschoß herausstellte, das also im Laufe der 12 Jahre den Körper von der Lunge bis zum Knie durchwandert hat. — Mit einem Blindgänger seine Frau verfolgt. Dieser Tage verfolgte in Kandel ein zur Zeit erwerbsloser Arbeiter in angetrunkenem Zustande seine Frau mit einem in seinem Besitz befindlichen Blindgänger. Seine Frau suchte auf der Straße Hilfe, rrw ein Gendarmerie-Beamter schließlich dem Mann die Granate entreißen konnte. Wenn das Geschoß auf den Boden gefallen wäre, hätte leicht durch eine Explo sion ein großes Unglück sich ereignen können. — Herzschlag aus dem Anstand. Aus Kassel wird bc lichtet: Der 63 Jahre alte Geheime Regierungsrat Eduard Thilo von Keudell auf Rittergut Schwebda war auf den Rehbockanstand gegangen, kehrte aber nicht wieder zurück. Bei der Nachforschung nach ihm fanden seine Angehörigen ihn tot im Walde auf. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende gemacht, und zwar in der Nähe eines von ihm er legten Rehbockes. Da Herr von Keudell an einem Herzfehler litt, so dürfte die freudige Erregung über sein Jagdglück den Herzschlag herbeigeführt haben. Neben ihm hielt sein Jagd hund Wache, traurig den Kopf zwischen Armen und Brust des Toten vergraben. — Unfall eines Reklameslugzeuges. Das Reklameslug zeug des zur Zeit in Gera weilenden Zirkus Gleich geriet beim Auffliegen in Brand. Der Flugzeugführer konnte in folgedessen den Flugplatz nicht erreichen und mußte mit sei nem Begleiter etwa in Tclegraphemnasthöhe heraussprin gen. Beide Flieger blieben unverletzt. Das Flugzeug stürzte zur Erde und verbrannte vollständig. Die Ursache des Unfalles war ein sogenannter Vergaserbrand. — Der Kreuzotternbändiger. In dem Orte Klausdorf in der schleswigschen Landschaft Dänischwohld gibt es einen Kreuzotternjäger namens Heinrich Dickmann, der mit seiner Kaltblütigkeit und Geschicklichkeit seinesgleichen sucht. Dick mann macht Jagd auf die in diesem Jahre in den Mooren seiner Heimat ungewöhnlich zahlreichen Kreuzottern, und zwar fängt er die Ottern lebend, um sie an wissenschaftliche Institute zu liefern; überzählige gibt er für die Gemeinde prämien ab. Mitunter fängt er in einer Woche 35—40 Stück der gefürchteten Reptilien. Dickmann, der „Kreuz otternbändiger", wie er in seiner Heimat genannt wird, packt die Ottern mit der bloßen Hand am Schwanz oder Ge nick und steckt sie gelassen in einen großen Leinenbeutel. Auf dem Rad fährt er von Moor zu Moor, um die gefahrvolle Jagd auszuüben. — Dänemarks schwerster Mann gestorben. Der Gast hausverwalter Hans Jürgensen in Skovshoven, der jetzt im Alter von 54 Jahren starb, war Dänemarks schwerster Mann. In der Jugend saft schmächtig, brachte er es im Laufe der Jahre auf 503 Pfund. Als er 450 Pfund wog, wurde er „entdeckt" und ernährte hinfort sich und seine Frau, indem er sich selbst zur Schau stellte. — Ein Bar im Böhmerwold. In der letzten Zeit im Böhmerwald ausgctauchte, ursprünglich nur als Ausfluß einer regen Phantasie ausgenommene Gerüchte scheinen sich wie die Warnsdorfer „Abwehr" berichtet, zu bewahrheiten. Es wird nämlich mit voller Bestimmtheit berichtet, daß sich die Spuren eines Bären im Böhmerwalde zeigen. Man will — Lin Deulsch-Ostasienflug. Das „Berliner Tageblatt" meldet, daß die vorbereitenden Arbeiten für den von der Deutschen Lufthansa geplanten transsibirischen Flug nach Ostasien abgeschlossen seien. Der Start würde noch diesen Sommer erfolgen können. Zu dem Flug würden zwei Jun kers-Großflugzeuge aufsteigen, die ihren Weg über Moskau -Kargan—Nowo-Sibirfk—Irkutsk nehmen werden. Die Verhandlungen darüber, welche Flughäfen im Fernen Osten angeflogen werden sollen, stehen vor dem Abschluß. Wahr scheinlich werden die Flugzeuge in Peking landen und Tokio zum Ziel ihres Fluges haben. Der Deutsch-Ostasienflug soll einerseits ein Gegcnbesuchsflug für den japanischen Flieger besuch im vorigen Jahr«, andererseits ein Versuchsflug sein, bei dem meteorologische, fahrtechnische und andere Beobach tungen angestellt werden sollen. — Tödlicher Absturz von der Zugspitze. Am Montag sind zwei reichsdeutsche Touristen, ein Herr und eine Dame, von der Zugspitze tödlich abgestürzt. Beim Abstieg von der Zugspitze fuhren sie über eine kleine Schneefläche ab, die un mittelbar in eine 400 Meter hohe Felswand überging, über die beide in das österreichische Schneekar abstllrzten. Der Herr, dessen Name unbekannt ist, war sofort tot, während die Dame, Frieda Johnson aus Hamburg, auf dem Trans port ihren Verletzungen erlegen ist. Die Leichen wurden zu Tal gebracht. — Todessturz auf der Radrennbahn in Münster. Im Rahmen der Amateurwettbewerbe auf der hiesigen Rad rennbahn unternahm am Dienstag der 25jährige Münster- sche Dauerfahrer Hermann Guddorf einen Rekordversuch über 10 Kilometer und kam dabei in der drittletzten Runde durch Pedalbruch schwer zu Fall. Er wurde sofort in das Hospital gebracht, wo er »ach einigen Minuten an den Fol gen eines schweren Schädelbruches starb, ohne das Bewußt sein wieder erlangt zu haben. — Mil dem Auto in einen Abgrund gestürzt. Draht berichte melden aus Belgrad: Ein Automobil, auf dem sich 20 Personen befanden, stürzte auf der Straße Cetinje— Njcguschi in einen Abgrund. 10 Passagiere kamen dabei ums Leben. Die übrigen wurden verletzt. — Seltsame Geschoßwanderung. Im September 1914 wurde der Schlossermeister Gerhard Kersten aus Emmerich an der Westfront durch einen Lungcnschuß verwundet. Die Wunde heilte, ohne daß die Kugel entfernt wurde. In den letzten drei Jahren spürte er Schmerzen in« rechten Bein und vor allem im Knie, die so stark wurden, daß »r sich in Die d« Don Max Rose. tRechtr»« »«»et«) Million«, Lollar» Jahrerbeule. — Treuhandsyadikate — Lar Schwindalgras. — Da» Warenversand- Die Studentenbude al« Bankhaus. — Achilles gab Fersengeld. Eine der gefährlichsten Gaunerarten bilden die Kredit- und Marenschwindler, die im Derbrecherjargon „Schlitten fahrer" heißen. Mit Recht bezeichnet man diese Verbrecher spezies als eine Geißel der Handelswelt. Es ist fast unmög lich, sich vor ihnen zu schützen, da sie vorzüglich organisiert sind und sehr geschickt operieren. Tönende Firmenbezeich nungen, die sie eben so oft wie ihr'Domizil ändern, erschwe ren ungemein ihre Verfolgung. Eine Kontrolle, wie sie einige Handelskammern durch Anlegung sogenannter schwader Listen versucht haben, hat sich als wirkungslos er wiesen. Die einzelnen Banden sind häufig untereinander verbunden und international organisiert. London war vor dem Kriege der Hauptsitz der internationalen Kreditschwind ler. Jetzt scheint Neuyork den Vorzug zu genießen. Die amerikanische Polizei schätzt den Wert der in den Vereinig ten Staaten alljährlich erschwindelten Waren auf 500 b s 600 Millionen Dollar. Wie international diese Spezies von Schwindlern ihr Tätigkeitsfeld zu gestalten weiß, zeigt ein Fall, der kurz vor Ausbruch des Weltkrieges die Polizeibehörden fast aller europäischen Länder beschäftigte. In Paris hatte man den Geschäftsführer des Treuhandsyndikats „Glückauf" verhaftet. Dieser, ein gewisser Ferdinand Klostermann, der sich ebenso wie sein Bruder Adolf in Berlin als Patentanwalt betätigt hatte und dem die Vertretung von dem deutschen Patent amt durch Verfügung des Präsidenten verboten war, hatte sich von Berlin aus, wo für ihn nichts mehr zu holen war, in die Schweiz begeben.. Er gründete nicht nur dort, son dern auch in England, Italien, Dänemark, Rußland, Hol land und Belgien Patentoertretungsbllros unter den ver schiedensten Namen, die niemals den Zusammenhang mit ihm erkennen ließen. Diesem sogenannten „Klostermann- Konzcrn" gehörten etwa 12 verschiehssnartig genannte Fir men an, die sich gegenseitig in die Hände arbeiteten. In London firmierte K. als „International Banking and In ventars Alliance." Nach Kontrahierung einer Schuldenlast von mehr als Million Mark flüchteten die Inhaber eines Wollwaren- Engros- und Partiewarengeschäftes aus Berlin und lande ten, wie später ermittelt wurde, wieder in England, von wo sie 6 Wochen vor Begründung ihrer Firma hergekommen waren. Die Betrüger hatten alles „gekauft", was sie nur erlangen konnten. Die Waren verschoben sie sofort nach London, wo sie von Helfershelfern in Empfang genommen wurden. Wechsel konnten sie in Berlin nicht loswerden und so zahlten sie mit Schecks auf ihre Bank, die von den Liefe ranten anstandslos angenommen wurden. Als die Schecks der Bank präsentiert wurden, hatten die Schwindler ihr Bankguthaben bereits abgehoben und waren geflüchtet.