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Der sächsische Erzähler : 01.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192607015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-01
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 01.07.1926
- Autor
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zahl der Zeitungen aus höchstens 6 beschränkt. Eine Ver größerung des Formats ist nicht zulässig. 3. Dom 1. Juli ab haben die Arbeitgeber die Berechtigung, die Arbeitszeit um eine Stunde zu verlängern. Eine neue deutsch-polnische Dorern« barung in der Handhabung von Aus weisungsmahregeln. Oppeln. 30. Juni. Nach einer Mitteilung des Oberpru- stdenten der Provinz Oberschlesicn ist zwischen den deutschen und den polnischen Behörden eine Vereinbarung getrosten worden, dcrzusolge die Handhabung von Ausmcisungsmaß- regeln und die Versagung der Aufenthaltsgenehmigung im gegenseitigen Einverständnis geregelt wird. Der wesentliche Inhalt der Vereinbarung ist der, das; im Bereiche des ober schlesischen Abstimmungsgebietes Ausweisungen polnischer Staatsangehöriger aus dem polnischen Staatsgebiet nur auf Grund gerichtlicher Bestrafungen schwerwiegender Art, auf Grund der Inanspruchnahme der öffentlichen Armenpflege oder staatsfeindliche Betätigung vorgenommen werden sollen. Das französische Regierungsprogramm Finanzmaßnnhmen aus Grundlage der Sachverständigen vorschläge. Paris, 20. Juni. Die Regierungserklärung, die heule vom Ministerpräsidenten in der Kammer und vom Juftizminisier im Se nat verlesen wurde, betont, die Zusammensetzung des Kabinetts sei ein Beweis dafür, das; es jede politische Erwägung in den Hinter grund stelle und sich vom Geist der weitestgehenden nationalen Ver söhnung leiten lasse. Der glückliche Abschluß der Marottotrise und die Erledigung der in Syrien notwendig gewordenen nütitärischen Operationen werde es Frankreich ermöglichen, sich ganz den; Werte des Währungs-Wiederaufbaues zu widmen. Aber wenn auch die Ausgaben durch die Einnahmen gedeckt seien, so scheine es doch notwendig, das System, dessen Schwachen die Erfah rung habe hcrvortretcn lassen, zu reformieren. Es sei notwendig, vor allem den Satz der allgemeinen Einkommensteuer und die Steuer auf die übertragenen Mobiliarwerte zu ermäßigen. Ein Ausgleich dafür werde in einer Staffelung der neuen Steuersätze gefunden werden. Der Budgetausglcich und die Umstellung des Steuersystems würden ihre Bedeutung verlieren, wenn man nicht entschlossen an das Problem der Währungssanicrung herangehe. Man dürfe sich nicht verhehlen, das; ernste Schwierigkeiten dem Schatzamt jede Bewegungsfreiheit nehmen und eine ständige Bedro hung für das Leben der Nation darstellen. Die Regierung werde auf Grund des Finanz-Sachocrständigen- plancs dem Parlament die Maßnahmen Vorschlägen, die ihr geeig- Die Hauptversammlung des Vereins deutscher Zeitungsverleger. Köln, 29 Juni. Am Sonntag trat der Verein Deutscher Zeitungsvcrleger in seine geschäftlichen Beratungen ein. Der Vorsitzende des Vereins, Kommerzienrat Dr. Ä. K r u m b h a a r ,' eröffnet' die Tagung mit Worten der Begrüßung und stellte fest, das; die Hauptversammlung des Vereins Deutscher Zeitungsvcr- leger seit Jahren an innerlicher und äußerer Bedeutung und an Mitgliedcrzahl gewachsen sei. Dr. Krumbhaar widmete sodann dem im letzten Jahre verstorbenen ersten stellvertre tenden Vorsitzenden des Vereins, Direktor Karl Müller- Berlin, sowie dem im letzten Jahre verstorbenen General direktor der „Deutschen Tageszeitung", Tschcrinak, einen warm empfundenen Nachruf. Hierauf erläuterte er im ein zelnen die Ergebnisse der Vercinsarbeit im vergangenen Ge schäftsjahr. Er schilderte die außerordentliche Ver schlechterung d er wirtschaftlichen Verhält- n i s s c, die sich für die Vcrlcgcrschafi im vergangenen Jahre erheblich fühlbar gemacht haben. Die Verlegcrschaft müsse begreifen, daß Deutschland noch sehr schweren, harten und entbehrungsreichen Jahren enlgegengehe und daß es darum notwendig sei, genau zu rechnen und streng zu sparen. Der erste stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Pro fessor Dr. Wolff- Dresocn, behandelte dann in einem aus führlichen Referat die dringenden Probleme des Presscrechts, insbesondere die Frage der Verantwortlichkeit. Den größten Teil der Ausführungen Professor Wolffs nahm aber die Frage der moralischen Verantwortlichkeit des Herausgebers einer Zeitung ein. Er ging dabei auf die Tatsache ein. das; heute nicht selten ein Mißbrauch der Pressefreiheit möglich sei und daß insbesondere Versuche von Außenstehenden, Ein fluß auf den Inhalt der Zeitungen zu nehmen, durchaus nicht sehr selten seien. Dieser Gefahr zu begegnen, sei Pflicht der Verlcgerschaft. Dr. Lcnsing - Dortmund dankte zunächst dem Verein Deutscher Zeitungsvcrleger für die vielen Wünsche, die ihm anläßlich seiner Ehrung durch Verleihung des Titels eines Doktors per. pol. h. c. dargebracht worden seien. Dr. Lcn- sing unterstrich sodann die Ausführungen von Professor Wolff und betonte, daß der Verein Deutscher Zcitungsver- legcr in den leisten Jahren geradezu vorbildlich für die ethi sche Hebung der Presse gewirkt habe. Die Mitglieder des Vereins hätten darum die Pflicht, die Arbeit des Vereins tatkräftig zu unterstützen. Er legte dann im einzelnen dar, welche Äcnderungcn im Pressegesetz und im Strafgesetzbuch er hier für notwendig halte, damit die Freiheit der Presse in jeder Hinsicht gewährleistet sei. Nach einer regen Diskussion über die mit großem Bei fall ausgciiommcnen Referate bat Dr. I ä n c ck e - Han nover die Verlcgerschaft um Unterstützung des bekannten Aufrufs zur Erhaltung des Kölner Domes als nationalen Kulturgutes des deutschen Volkes. Als Ort der nächsten Hauptversammlung wurde auf Einladung der Stadt Dresden und des Vereins Sächsischer Zeitungsvcrleger einstimmig Dresden gewählt. Dort werden im Jahre 1927 im Rahmen der „Jahresschau Deut scher Arbeit" die hochinteressante Ausstellung „Das Papier" und auch eine deutsche Zeitungsausstcllung zu sehen sein. Hieraus nahm die Versammlung die ihr vorgelegten Satzungsänderungen einstimmig an. Die aus dem Vor stande ausscheidcndrn Vorstandsmitglieder wurden sämtlich wiedergewählt. Neu hinzugcwählt wurden Kommerzienrat Dr. Albert Ahn-Köln (Verleger des „Kölner Tage blattes") und Major Müller-Freising (Verleger des „Freisinger Tageblattes"). Damit fand die umfangreiche Tagesordnung ihr Ende. ncl erscheinen, die kurzfristigen Derpslichtungen zu tilgen und das Schatzamt wieder in eine normale Lage zu bringen. Es komme alles darauf an, den ständigen Rückgang des Franken aufzuhasten. Die Regierung gedenke den austretendcn Schwierigkeiten durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Notenbank entgegenzutre- tren. Die Regierung verkenne nicht, daß die Regelung der inter alliierten Schulden eine der notwendigen Stützen sür eine feste und angemessene Stabilisierung sei. lieber die außenpolitische Lage führte die Regierung aus: Die internationale Lage Frankreichs sei zzut. Sie gestatte von nun an, mit Borsicht, unter gleichzeitiger Verringerung der militärischen Lasten, das Werk der Anpassung der Bedingungen der Sicherheit Frankreichs an die neue Lage durchzusühren. Durch Schiedsgc- richtsabkonnnen, die unabläslia vermehrt würden, werde sic sich be mühen, aus dem Boden des Rechtes die friedliche Erledigung der Konflikte, die früher zu Kriegen führten, zu erreichen. Aus inner politischem Gebiet spricht sich die Regierungserklärung sür die be schleunigte Wiedereinführung der Arrondiiiementswahleu aus. Die Regierung fordert das Parlament auf, ihr mit seinem Ver trauen die nöligen Mittel und Befugnisse zu gewähren. Die Maßregelung Ker elsässischen Autonomisten. Paris, 29. Juni. Der akademische Diszipliuarrai, vor dem sich der wtrnßburgcr Professor Kopp wegen Unterzeichnung des Ma nifestes des elsaß-lothringischen Hcimatbundcs zu verantworten hotte, hat Professor Kopp die Lehrtätigkeit entzogen. * Wie der „Tempo" ans Straßburg meldet, hat der elsaß-lothrin gische Beamtenbund eine Entschließung angenommen, in der gegen die bisher erfolgte Maßregelung der Beamten, die dos Manifest des elsässischen Hcimotbnndes unterzeichnet haben, Protest erhoben wird. Die Entschließung bezeichnet diese Maßnahme als schwere Verletzung der staatsbürgerlichen Rechte der Beamten, verlangt Rückgängigmachung der Disziplinarmaßnahmen und fordert die elsässischen und lothringischen Parlamentsmitglieder auf, alle «chrittc zu unternehmen, um den elsaß-lothringischen Beamten ihre versnssmigsmäßigen Rechte zu gewährleisten. Dos Schicksal Avd el Krirns entschieden Paris, 30. Juni. Nach dem „Petit Parisicn" haben die französischen und spanischen Delegierten eine Entscheidung über das Schicksal Abd el Krüns und seiner Begleiter, die sich in seiner Umgebung befinden, getroffen. Abd el Krim selbst werde sehr wahrscheinlich nach einer französischen Kolonie in Afrika — man spricht immer noch von Madagaskar -- verbracht. Seine Begleiter würden in mehrere Gruppen eingeteilt, von denen jeder eine verschiedene Behandlung zu teil werden würde. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 30. Juni. Juli. Es mar dieses Jahr besonders herbes Wetter im Früh ling, so daß uns König Lenz kaum so recht zu Gesicht kam. Genossen haben wir eigentlich nur die Kcrzenpracht der Kastanien und die süßduftende Fülle des Flieders. Akazien, Rotdorn, Schlehdorn verloren rasch ihre Blüten, und die scharfen Winde trieben ihr übermütiges Spiel mit ihnen und wirbelten sic in schadenfrohen Tänzen durch die Luft. Verlangend möchte man noch einmal zurückhoben, was eine lange Regcnperiode uns genommen: den Frühling War nicht erst vor kurzem die Zeit der Schneeglöckchen, Maiglöckchen, Veilchen, Himmelschlüssel und all der Früh lingsboten? Es sind andere Blüten an ihre Stelle getreten, eine Fülle von Schönheit strahlen sie aus, und doch ist ihre Sprache ernster: Die Zeit rinnt — cs ist Sommer. — Das Kraft- und Hochgefühl liegt in dieser Zeit — und wenige Wochen nur dauert sic. Sommer in der Natur — Sommer des Menschen. — Kann die Zeit nicht um ein Jahrzehnt stillstehen? — Som mer — Haltet den Atem an, die ihr im Sommer steht! — Grüßt die Natur und ihre tausend Wunder mit jedem Herz schlag! Der Lcbensfrühling hat seinen April: ein Wettern — ein Stürmen — wahllos — Im Sommer ist alles überwunden, und reif und glutenschwer liegt das Blut gebändigt in den Adern Das Hirn wurde Herr des Heizens .... Frühlingssturmc und Aprilschauer mögen oft weh getan haben, aber sic stärken die Wider standskraft, geben Geist und Körper die Reife .... In den Gärten glühen die Rosen — zwischen wogenden Aehren winkt und wogt cs in farbig zaubrischem Reigen: der Feldmohn, die Wicke, Sommerwindc und Kornblumen grüßen in bunter Pracht. Schwer vom reifenden Korn neigen die Halme das Haupt. Die Knechte bringen ihre Sen sen in Ordnung — Hüte dich schön's Blümelein . . . bald winden die Finger der Mägde den Erntekranz. —* Seminar und Deutsche Oberschule. Im Anzeigen teil der heutigen Nummer findet sich, sür Eltern, Freunde und Gönner unserer Doppelschule bestimmt, eine Ein ladung zum Besuch des S o m m e r f e stc s am n ä ch st c n S o n n t a g. Der freundliche Leser weiß nicht, welch' schwere Entschließungen dahinterstehcn. Leicht wurde der Idee die Verwirklichung nicht gema ch t. Wetter — Schwere de. Zeit — Ernst der Schul arbeit, das sind nur einige von den Widerständen, die sic zu überwinden hatte. Aber sie hat's geschasst! Wetter? — Ach, der Sommer wird sich doch endlich einmal aus seine Pflicht besinnen! Schwere der Zeit? — Große Ansprüche an die Geldbeutel der Besucher sollen ja gar nicht gestellt werden. 30 .sj Eintritt werden schon aufzubringcn sein. Und der Er trag soll ja gerade die Schwere der Zeit, die sich auch im Schülerlebcn ost recht fühlbar macht, lindern helfen. Aller Uebcrschuß kommt in eine, hoffentlich recht große Kasse, aus der dort gegeben werden soll, wo die eigene materielle Kraft des Schülers und seiner Eltern und die staatliche Hilfe ver sagen. Also ist's doch ein gutes Werk! — Ernst der Schul arbeit? — Nun, solch' ein Fest fordert und fördert Kräfte, die der planmäßige Unterricht nicht findet und die doch im Leben nötig und nützlich sein können. Also wird's gewagt! Ein eifriges Vorarbeiten hat begonnen, Pläne werden ge schmiedet, einer phantastischer als der andere, künstlerische Hände sind tätig, überall werden in den Pausen die Köpfe zusammeiigestcckt, allerorten hört man singen, musizieren, hohe dramatische Töne erklingen. Zwei Vorgänger hat un ser Sommerfest schon gehabt, die sollen Nou- ur . u den. Fröhliche Gesichter sollen alle Besucher zeigen. Dec Festplatz wird der im Sommerschmuck prangende Garten und der weite Turnplatz sein und am Abend die geräumige Turnhalle; für Speise und Trank wird in der üblichen Weise gesorgt sein. Tombola, Preis kegeln. Preis schießen gewähren ungeahnte Verbesserungsmöalichkeiten des Vermögens. Eine Tanzdiele wird den Freunden rhythmischer Bewegung Betätigungsfeld bieten. Mehr darf nicht verraten werden, inan komme selbst und lasse sich über raschen! Jedenfalls sollen allen Besuchern des Sommer festes, die am Sonntag uns Sonne in; Herzen und Sonne am Himmel mitbringen, einige Stunden froher Jugcndlust zum Lohne werden. —* Zirkus Adolf Plaine gab gestern seine zweite Vor stellung, leider wieder vor recht schwach besetztem Hause. Es ist dies, wie man uns berichtet, ein schwerer Schlag sür das Unternehmen, das im Gegensatz zu anderen Zirkussen keine unwahre, aufschneiderische Reklame treibt, sondern das An gekündigte auch in bester Weise durchführt, und bei über aus niedrigen Preisen, die auch dem Minderbemittelten den Besuch der Vorstellung ermöglichen, gute Darbietungen zeigt. Da der Zirkus große Unkosten hat, wäre heute und morgen ein guter Besuch zu wünschen. Im heutigen neuen Programm wird Frank Osten „der Verächter des Todes", eine großartige Sportsensation vollbringen, für die ihm in Stockholm die Goldene Ehrenmedaille verliehen wurde. Jeder Sportsmann sollte deshalb heute im Zirkus sein. Auch das übrige Programm läßt nichts zu wünschen übrig. —* Der ivohllätigkeitsvcrein Sächsische Fechtschule Hot seit 1921 in Sohland a. d. Spree ein eigenes Kindcrcr - holungshcim errichtet, das in den letzten Monaten einen vollständigen Umbau und bedeutende Erweiterung er fahren hat, wodurch cs in technischer, hygienischer und ästhe tischer Hinsicht allen Anforderungen der Neuzeit entspricht. Dies Heim, in dem monatlich 70 Kinder unter Aussicht van Hauscltcrn und Kindergärtnerinnen untergebracht worden, wird am Sonntag, den 4. Juli, nachmittags 2 Uhr, einge- weiht. Es ist zu erhoffen, daß hierzu eine Anzahl behörd liche Ehrengäste, aber auch zahlreiche Vertreter der über das ganze Sachsenland verbreiteten Zweigvereine erscheinen werden. Bisher konnte das Heim nur 30 Kinder monatlich aufnchmen. Der Erweiterungsbau hat sich aber, um die' Mchraufnahme von Kindern zu erreichen, als unbedingt nötig erwiesen und ist in sehr geschickter Weise, allerdings unter Aufwendung ganz erheblicher Geldmittel, zur Durch führung gebracht worden. —* Ein kleiner Aulouufall ereignete sich am gestrigen Nachmittag. Ein die Kirchstraße hcraufkommender Liefer wagen aus dem Waldeck fuhr bei der Einfahrt in die Bischof straße, als er wegen einiger dort stehender Kohlenwagen die Kurve nicht ganz ausfahren konnte und von einer am „Amtshof" stehenden Leiter behindert wurde, gegen die Mauer des Färber Lehmannschen Hauses. Das rechte Vor derrad des Autos wurde ziemlich beschädigt. s. Schmölln, 30. Juni. Sonnwendfeier des Turnver eins. Am Sonnabend, den 26. Juni hielt unser Turnverein eine recht stimmungsvolle Sonnwendfeier auf dem Obcrhof- berge ab. Gegen 9 Uhr versammelte sich die gesamte Tur- nerschaft um den mächtigen Reisighaufen, dazu eine große Anzahl Zuschauer. Nach einer kurzen Ansprache des Vor standes hielt Herr Karl Schlenkrich eine begeisternde Feuer rede. Darauf erschien mit lodernden Fackeln eine Schar Turner als Schweizer Eidgenossen zur heimlichen Versamm lung auf dem Rütli. Am hochcmporslammenden Feuer hiel ten sie Rat über die Geschicke des Heimatlandes in Rede und Gegenrede, lieber all dem stieg langsam der Vollmond am dunklen Horizonte auf und leuchtete auf die schweigende Menge, die errgisfen den mächtigen Worten Schillers lauschte. Und die begeistert gesprochene Aufforderung zur Einigkeit und Hingabe ans Vaterland, wie die machtvolle Schwurszenc schufen einen tiefen Eindruck bei allen Zu Hörern. Das Deutschlandlied, die 3. Strophe von „Deutsch land, Deutschland über alles" erklang darauf als der rechte Ausdruck eines echten, starken, vaterländischen Empfindens, das sich hier machtvoll gcoffenbart hatte. Die Turner ver ließen unter Gesang den Berg, wo das Feuer verglühte, und jeder Zuschauer war ihnen gewiß dankbar sür diese wür dige Feier, die die Turner mit gutem Geschick und tüchtiger Arbeit gestaltet hatten. ,j. Schmölln, 30. Juni. Bericht der Volksbücherei in Schmölln, für die Zeit vom 1. April 1925 bis 31. März 1926. Die Bücherei wurde in dieser Zeit durch eine reiche Zahl wertvoller Werke ver mehrt und umfaßt jetzt 293 ausleihbare Bücher. Ncueingestellt wurden 72 Bände, ausgeschiedcn 85. Die Zahl der Leser betrug 53. Ausgelichen wurden 386 Bücher. Die Ausgaben für Bücher und Material betrugen 326.80 RM., die Einnahmen aus Lescgeldcrn 42.20 RM., die Regiekungsbeihilfe 100 RM. Die Bücherei wurde im Winter gut benutzt, besonders als nach Weihnachten 1925 gegen 60 neue Bände eingestellt werde.«. Diese Werke wurden von der Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwcscn in Leipzig bezogen. Die amtliche Sächsische Volksbüchereihilse stellte recht brauchbare Ucbersichten geeigneter Werke zur Verfügung und vermittelte die Zuwendung der staatlichen Beihilfe. Guten Rat in der Auswahl neuer volkstümlicher Werke erteilte uns der Leiter der Volksbüche rei von Kirschau und zeigte uns in seiner reich u. vorbildlich ausge- stattetcn Bücherei die Art eines modernen, praktischen Büchcraüs- leihebetriebes. Auch in unserer Bücherei führten wir in einfachster und behelfsmäßiger Weise das Buchkartensystcm ein und haben da durch eine bedeutend leichtere und übersichtl. Arbeit bei der Bücher ausgabe. Es bleibt uns ja noch lange Zelt ein fernes Ziel, unsere Bücherei auf jenen vorbildlichen Stand der Anlage und des Betrie bes zu bringen, wie er uns etwa in Kirschau oder in Bautzen ge zeigt wurde. Leider fehlt in dem Raume, der unsere Bücherei be herbergt, noch die Beleuchtung, so daß im Winter in den Abend stunden keine Bücher ausgcgeben werden können. Und gewiß würde dann noch mancher öfter in die Bücherei kommen, der durch die Bücher eine Bereicherung seines Wissens zu erlangen sucht, oder sich eine angenehme und wertvolle Unterhaltung für die langen Winterabende verschaffen möchte. Dann würde gewiß manch einer eher selbst kommen können, der jetzt noch ein Kind schicken muß, das weder über die besonderen Interesse», noch über den persönlichen Geschmack des Lesers genaue Auskunft geben kann. Die Bücher wurden allgemein in diesem Jahre sorgfältiger behandelt, als in früheren Jahren. Gewiß trägt der gute Einband, den uns die Zen tralstelle in Leipzig lieferte, seinen guten Teil dazu bei. Cs ist nur zu hoffen, daß diese Einsicht der Lefer erhalten bleibe. Hoffen wir ferner, daß die Gemeindeverordneten, wieder einen Betrag für die Bücherei cinstcllen, der ermöglicht, das Angesangene sortzuführen und zeitgemäß auszubauen. Neukirch, 30. Juni. Diebstahl. Schon wieder wurde durch den Leichtsinn des Eigentümers, der sein Rad ohne Aufsicht mi Freien stehen ließ, in Neukirch I am 28. Ium zwischen 11 und 12 Uhr nacht» «in Herrenrad tStraßenrcn Stets möllerns Muster, grölZte kuscvsbl, billige Preise -ss-, AMTs-L, Ssn-Lsn, ttr. IS. lk«?»ruk 2V7L.
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