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UnabhSngigeZettungfÄ alle M?.. v«wa«»»gir» Kaste BfichafswerSa Konto Str. S4. Bruni Faüe höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher breite Freitag, den 23. April 1926 81. Jahrgang« Nr. 94 sonst wirtlich kein gründ StSrrmg de» Betrieb« der Zeitung oder der Besörderungsetnrich. tunge» — hat der Bezieher betaea Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Aüchzahluug d« Bezugspreise». aber verpflichtet, bis zum 31. Mai ein Bataillon zu rückzuziehen und dann Schritt für Schritt die Zurückziehung der übrigen Teile der im Saargebiet stehenden Truppen durchzuführen. Einzige Tageszeitung '.m AmtsgerichtsbHirL Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen BekMWtmachmgea der Amtshaupt« Mannschaft, d« Schulinspektion und des Hauptzollamt« M» Barchen, de» Amtsgerichts, de» Finanzamtes und de» Stadtrats M» Bischofswerda. PostschoM-Kout»: A«t Drosbe» St». ILLI. Ge»ei»d« amt- können. >e neue, «»sch tuuuaoMeiser Irden Werktag abend« stlr deu folgeud. Lag. Be,»,«Pret« für die Zeit «in« halbe, Monat«: Frei irw Hau, halbmonatlich Mk. 1L0, beim Abholr» iu der Beschtkstistrlle wöchentllch SV Pfg. Einzelnummer 15 Mg. — All« Posiaostaw», l»wle unsere Zetümgrauitröger und di« Geschllst-M« nehmen , sedrrzeit Bestellungen entgegen. K otfchaslerbefprechvngen über den deulfch-rnsstfchen Perttag mtt Kriand. Pari«, 21. April. (Drahtb.) Driand hat heute nach mittag den russischen Botschafter Rakowski empfangen, um mit ihm über den deutsch-russischen Vertrag zu konferieren. Im späteren Verlauf des Nachmittags sprach der rumänische Botschafter am Quai d. Orsay vor. Die stattgefundene Aus sprache bezog sich, wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, gleichfalls auf den deutsch-russischen Vertrag. Der KnKUmdvertrag im englischen Unterhnns. Berlin. 22. April. (Drahw.) Wie die Morgenblätter aus London berichten, wurde an Chamberlain im Unterhaus eine Anfrage über den deutsch-russischen Vertrag gerichtet. Chamberlain erklärte, er habe die Versicherung erhalten, daß in dem Vertrag nichts stände, was irgendwie gegen Geist oder Wort des Locarnovertrages versto ßen könne und daß infolgedessen die englische Regierung gegen die Abschließung des Vertrages nichts einzuwenden habe. Diese Ansicht habe er auch den Signatarmächten des Locarnooertrages mitgeteilt. Keine Mitteilung des Tortes des deutsch-russischen Vertrages in Paris und London. London, 21. April. (Drahtb.) Die Mitteilung einer Berliner Zeitung, nach der angeblich die deutschen Botschafter in Pari» und London vor kurzem der englischen und fran zösischen Regierung den genauen Text einzelner Bestim mungen des vorgeschlagenen russisch-deutschen Vertrages mitgefrilt hatten, trifft, «le der Vertreter der Telegraphen- Anion von zuständiger Stelk erftihrk, nicht zu. Ls find zwar einzelne Kragen mit der englischen Regierung vorher besprochen worden. Zu keiner Zeit ist jedoch der Vertrags text oder auch nur einzelne Paragraphen de« Vertrages mtt- geteilt worden. ist, aus dem dies freundschaftliche Bemühen der beiden jetzt so eng Merten Minister seine Ursache ableiten könnte. Der Vertrag mit Rußland, den die deutsche Regierung einzu gehen beabsichtigt, stellt jedenfalls im Rahmen einer Ost politik, die unfern Einfluß nicht ganz ausschaltet, «ine sich weder gegen. Locarno noch gegen die Westmächte rich- tende Neuorientierung dar. Die Voraussetzungen für den Vertrag ergeben sich einfach daraus, daß Deutschland wirt schaftlicher Freiheit bedarf, für die das große Ruß land bei der jetzigen Lage der Dinge noch immer den größ ten Raum für eine Betätigung des deutschen Handels und der deutschen Industrie bietet. Wenn hieraus sich die poli tische Notwendigkeit für ein Entgegenkommen Deutschlands gegenüber Rußland als notwendig erwies, so wird dieses keinen Schaden für die Tschechoslowakei und Polen bedeu ten. A>yetae»P»ei» (in GoldmoaL): Die 43 mm brttlr etnpattta Gnmdschristzrile W Pfg., örtliche Anzeige» 20 Psa, die »0 »pW "! Aeklamezeile (im Texüell) 70 Pfg. < Zahlung in Dm zum amtlichen Briefkurs vom ZahltagHsedoch nicht;» zum Kur» vom Tage der Rechnung.-—^Rabatt nach^ Sammelanzeigen tarism. Aufschlag. — Erfüllungsort Bis Oie tschechoslowakische Provokation. Den vereinigten Bemühungen des 2r. Benesch und des polnischen Außenministers Skrzynski scheint es nunmehr ge lungen zu sein, die Erörterung über den Eintritt Deutsch- lands in den Völkerbund auch auf die Wirkung des deutsch russischen Vertrages auszudehnen. Der Außenminister Benesch hat es für angezeigt erachtet, einen Fragebogen über die deutsch-russischen Abmachungen Chamberlain zu übergeben, in denen er den englischen Außenminister darüber interpelliert, ob die von Deutschland eingeleitete Aktion sich mit den Locarno-Verträgen in Einklang bringen ließe. Die gleichen Fragen hatte der tschechoslowakische Außenminister den übrigen Signatarmächten von Locarno übermittelt. An sich stellt es wohl einen ungewöhnlichen Vorgang dar, daß der Außenminister eines kleineren Staa tes gegenüber einem größeren den Versuch unternimmt, eine Art von außenpolitischer Kontrolle aus-uübm. Der besondere Anlaß aber für diese unberufene Einmischung läßt das ganze Vorgehen als Provokation erkennen, die selbst, wenn sie von der Seite einer der Großmächte aus gehen würde, Deutschland sich in keiner Weise gefallen zu lassen braucht. Herr Dr. Benesch hat ja seinerzeit von dem souveränen Rechte, Verträge abzuschließen, das letzten Endes jedem selbständigen Staate zusteht, gegenüber der Sowjetunion bereits Gebrauch gemacht. Was nun die Tschechoslowakei in ihrem Vertrage, ohne vorher oder nach her die Großstaaten und Nackcharmächte zu befragen, mit Rußland vereinbart hat, geht hinfichüich der Neutralitäts zusicherung gegenüber Rußland weit über dasjenige hin aus, was die deutsche Regierung in ihrem Vertrage zu geben beabsichtigt. In dieser tschechisch-russischen Verein barung ist man von dem Gedanken ausgegangen, völlige gegenseitige Neutralität der beiden Vertragsteile im Falle eines Konfliktes der beiden mtt einer dritten Mackft sich zu zusichern. Wenn nun die Tschechoslowakei also wegen des bevorstehenden deutsch-russischen Vertrage» Besorgnisse hegt, daß diese Verpflichtungen Deutschlands mtt den im Locarno vertrag festgelegten kollidieren, so konnte die Prager Regie rung eine Auskunft hierüber am besten von Berkin selbst einholen. Sie hatte es nicht nottoerwig, in die deutschen Souveränitätsrechte «inzugreifen und Einfluß auf die außenpolitische Äertragstätigkett auszuüben. Daß dieses nun nicht geschehen ist, daß vielmehr Deutschland in seinen Abmachungen mit der russischen Sowjetunion sich durchaus im Rahmen der übernommenen PfiiHen gehalten hat, geht zur Genüge aus den bisher hierüber von deutscher Sette aus verbreiteten " wohl Lr. Mandat d lich beoba Man darf wohl im Zusammenhang mtt Genf Deutschland handelt, da sonst wl Tagesschau. * Das Reichskabiaetk gibt in einer amtlichen Erklärung bekannt, daß VolkSbqgchreu über Aufwertungsgesehe nicht zulässig sind. * Der Rechtsausschuh -es Reichstage« nahm am Mitt- woch den 8 1 d« Aürsteakompromisfes unverändert an. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages ist nunmehr von seinem Vorsitzenden, dem Abg. Hergt, endgültig für Montag nachmittag 3 Uhr einberufen worden. Auf der Tagesordnung stehen die deutsch-russischen Verhandlungen. Die Beratungen werden nötigenfalls Dienstag fortgesetzt werden. * Infolge eines Vorstoßes der völkischen ist die meckleu burgifche Regierung, die sich aus Deuqchnationalen und Volksparteilern zusammensetzt, gestürzt worden. * Im englischen Oberhause wurde vom Vertreter der Regierung die Erklärung abgegeben, daß in der Frage -er Ralssihe sich England nicht mehr an frühere Zusagen gebun den halte. . Der Rücktritt de» polnischen Kabinetts ist am Mittwoch erfolgt. Der Präsident hat die Rücktrittserklärung nicht an genommen. * Die Ariedensverhandlungen in Marokko sind unter brochen worden. Die Delegationen werden spitter wieder zusammentreten. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus führliches an anderer Stelle. Paris und -er Marokk-srie-eu. Aus Paris wird uns geschrieben: ' In Regierungskreisen besteht, verursacht durch den Druck der ausländischen Gläubiger und die Befürchtung, daß die Fortführung des Marokkoabenteuers weitechin einen ungünstigen Einfluß auf die Finanzlage und den Stand des Franken ausüben dürfte, die Neigung zu baldiger Belegung des Rifkrieges. Insbesondere drängen darauf die Finanz sachverständigen, deren Urteil auch Briand persönlich zuneigt. Er wagt heute jedoch noch nicht offen die Bedingungen, zu denen er Frieden machen würde, bekannt zu geben, aus Furcht vor dem Einsetzen einer nationalen Hetze. Aus die sem Schweigen des Quai d'Orsay dürften sich auch die wider spruchsvollen Aeußerungen in der Pariser Presse «Marens Die militärischen Kreise unter Führung von Marschall Petain setzen allen Bestrebungen zu einem „voreiligen": Friedensschluß mit Abd el Krim schärfsten Widerstand-ent gegen, was besonders zum Ausdruck kam, als der allen Nationalisten verhaßte General-Gouverneur Steg auf Grund von unter der Hand hinter dem Rücken der Spanier Mit Abd el Krim geführten Verhandlungen in Pari» Vor schläge unterbreitete, die Frankreich weitgehende Konzessio nen machten. Denn selbst diese Vorschläge weigerte sich Petain anzunehmen, am nicht, wie er ausführte, Abd el Krims Prestige durch diesen scheinbaren Sieg zu stärken. Zu einer Entscheidung zwischen den Richtungen Petain und Steeg ist es auch bisher nicht gekommen. Seit dem Wahlsieg der Linken vor Ostern im zweiten Pariser Wahlkreis wird der Druck der Linksparteien auf so fortige Einstellung der Feindseligkeiten stärker. Mit der Möglichkeit, daß von dieser Seite die Marokkofrage in einer der nächsten Kammersitzungen energisch aufgegriffen wird, ist zu rechnen. Während hinter diesen Bestrebungen zweifellos die Stimmung weitester Bevölkerungskreise und auch der kämp fenden Truppe selbst steht, haben die nationalistischen Kreise bei ihrem Bestreben nach vollständiger Unterwerfung des Rifgebietes die einflußreiche französische Großindustrie hin ter sich, die auf die Metallschätze des Landes hofft. Sehr interessant ist, daß Abd el Krim, der überhaupt außerordent lich geschickt zwischen den europäischen Großmächten zu lavie ren versteht, seinerseits in letzter Zeit energischere Versuche,, macht, englische industrielle Kreise für die Bodenschätze des Landes zu interessieren, um auf diese Weise Gegenminen gegen die französische Begehrlichkeit zu legen. Günstig für Abd el Krim ist es auch, daß die Bemühun gen um die Herstellung eines Einvernehmens zwischen Mad rid und Paris keineswegs sehr aussichtsreich genannt wer den können. Denn die innerpolitische Konstellation zwingt «rade beide Länder zu einer anderen Stellungnahme dem Problem Marokko-Krieg gegenüber. Spanien steht nicht unter dem Druck einer so scharfen und gefahrvollen Links opposition, die Prestige-Gründe für eine Fortsetzung des Kampfes werden hier doch von der Regierung selbst geltend gemacht. Unterbrechung der Friedens verhandlungen in Marokko. Pari«, 21. April. (Drahtb.) Haoas meldet aus Udjda: Die drei Delegierten für -le Ariedensoerhandlungea trenn ten sich, ohne eine Einigung erzielt zu haben. Sie «erden später wieder zusammeatreten. ' Eine amtliche französische Meldung berichtet: General Simon hat den Vertretern der Presse ein offizielles Kom- muniquö diktiert, in dem es u. a. heißt: Die Rifdelegierten haben ihre Antwort auf die Fragen, die ihnen in der letzten Sitzung gestellt wurden, gegeben, über die sie gewünscht hat ten, sich mit Abd el Krim besprechen zu können. Ihre Ant wort bildet den Gegenstand einer eingehenden Prüfung, die im Laufe einer späteren Sitzung, deren Zeitpunkt «och nicht festgesetzt wurde, fortgesetzt werden soll. Die Verhandlungspaufe sei dazu benutzt worden, daß die Delegationen sich mit ihren Regierungen in Verbindung fetzen. Klrttbad in Peking. — 40V Soldaten erschossen. Londom 21. April. (Drahtb.) wie -le in Shanghai er ueaden Rord-Llsiaa Dcklly Reu»« «el-eu, hab« Ne Kus- Die Frage der Uatssttze. England nicht mehr an frühere Zusagen gebunden. London, 21. April. Im Oberhause erklärte Viscount Cecil über die den englischen Vertretern in der Studienkom- mifsion des Völkerbundes zu erteilenden Instruktionen, die Vertreter Englands würden vollkommen frei von allen Verpflichtungen oder Erklärungen sein, die England vorher in der Frage der Aufnahme einer Macht in dm Bölkerbundsrat abgegeben habe. Indessen wünsche die englische Regierung dm möglichst baldigen Ein- tritt Deutschlands in den Völkerbund mW in den Völkerbundsrat. Die Erklärung ist insofern von Bedeutung, als England sich jetzt nicht mehr an die geheimen Zusagen Chamberlains, besonders an Spanien, auf Zuerkennung eines ständigen Ratsfitzea gebunden fühlt. Mte ArrrSckrtehrmg der «rappen an» dem Saargedtet. London, 21. April. Sm Untechaus fragte ein Mitglied Chamberlain, ob arck der kürzlich« Zusammenkunft des Löl- kerbundsrates ein Zeitpunkt festgesetzt wurde, innerhalb des- sm die französischen Truppen aus dem Saargebiet zurück- , gezogen werd« sollen. Chamberlain erwidert«, die Antwort scheinend« Rord-Lhlaa vcäly Rew» meld«, hab« laüte verneinend. Die französische Regierung Habe stchsmialschua-Lnvpm nach der Ausgabe Peking« l Beilagen: Sonntags - Unterhalttmgsblatt Sn Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt unotv»r«»u Friedrich May G,m.b.H. in Mschofswecha^Fe^rech^ZM4ÄÄnl