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DerSSHWeLlzGler Un. versiäadtsuag vater V-rückfich«^»«, der fdMbAmNM vertta, 2L März. (Drahtb.) Aut«r de» Regieruas»- parlelea ^mden Houk« «lboub Aerhtütbluusteu Eder die Möst» lkhkett elaer M«hrheikMIbung für d« Steuenallbenmgs- kompromiß auf der Grundlage der neuen sojlaldemoktatt- schea vedlngunzeL statt. AM eloe» Abschluß dieser Ver haudkttrgeu kam» erst am vouaer^a, «errchatt «erd«. MscholVweröaLr Einzige Tageszeitung .m Amtsgerichtsbezirk Äischos'swerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt« Mannschaft, der Schutinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. UN« um» tauberen ütterung, rockeaes, Zement- e Ferkel fen und können. Ist, kann werden, om Der- Prooin» >n Kar» m Prei e mit Sie ing und r. Wei. ab mein« >or dem mit dem Lammen Lämmer e sich di- 2 Liter 6Z7agSt)Lcrtt-» Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbrettunginallenVolksschtchten Beilagen: Sonntags«Unterhalstmgsblatt und Landwirtschaftliche Belage Geschäftsstelle Bischosswerda. Altmarkt 15. — Druck und Verlag voq Friedrich May G.m.b.H. in Bischofswerda. Femsprecher Rr.444uNd 444 1 aller « und W». «Uven, «r ist r Saft da zu ahr alt, »7 trotz- ertappr » nicht. S.inL. ährigen t dazu n halte täglich »lsband >n öfter rse los, enhals- :r wird «ubals- bald er st man eisernen g wird lammen r. H. welchen m' s."* all» auf art auf flationsgrundsätzen steckengebliebenen Teil der Industrie bezw. um Verbeugungen vor den Oeutschnationalen und dem Zentrum, der Landwirtschaft und der einsichtsvoll auf einen loyalen Interessenausgleich hinarbeitenden Mehrheit der Industrie? Oder hat das Reichskabinett durch Dr. Haslinde den aus der Reihe getanzten Dr. Curtius desavouieren lassen? M. G. ne häufig sich nicht ms des ). Man t Gewalt > ist es fuchören. ch Ein- h allein zeringere gesehen gewählt ide nicht r. Bn. während »ütterung ellchalen. oh ver. i Wäger krankung in O. »igel an möchten »zulegen Teelöffel en oder Vr.Bn. fahr alt, munter, in S. n Zahn» hwerden nm Sie sten von voraus- UerhandLungen über das Sterrer- kompromitz. Die Forderungen der Sozialdemokraten. Berlin. 24. März. (Drahtb.) Von der Reichsregierung urde heute mit Vertretern der sozialdemokratischen Reichs- gsfraktion darüber verhandelt, wie die Zustimmung der ozialdemokraten zur Steuermilderungsvorlage zu gewiu- en wäre. Von den sozialdemokratischen Vertretern wurden ilgende Punkte als Voraussetzung für ihr« Zustimmung ngegeben: Allgemeine Verlängerung der Bezugsdausr der Lrwerbslosenunterstützuna von 26 aus 39 Wochen und Be rechtigung der Länder, fakultativ darüber hinauszugehe»; Wiederanaliederung der Ausgesteuerten an die Erwerbs losenunterstützung: keine allgemeine Senkung der Ver- mögenssteuer; Beschränkung der Mieten auf die Höhe der Friedensmietr bis zum 1. April 1V27; bei den Verbrauchs steuern Aufrechterhaltung der Sektsteuer; Ermäßigung der Zuckersteuer und Beseitig«»« der Salz- und der übrigen klei nen Verbrauchssteuern. — Di« Regierung sagte zu, die von den Sozialdemokraten gestellten Forderungen sachlich auf die Möglichkeit ihrer Durchführung zu untersuchen und mit den Parteien, die das Steuerkompromiß unterzeichnet hätten Fühlung zu nehmen. In der Aussprache nahmen die Redner der linken Geste des Hauses gegen die schutzzöllnerischen Absichten des Reich»- ernöhrungsministers, der der Zentrumspartei nahesteht, Stellung, während vom Zentrum und der rechten ^ite det> Hauses die Ausführungen des Ministers Zustimmung fan den. Während der Debatte kam es zu einem Zwisch G»- fall. Von der Mitteltribüne läßt plötzlich eine Fra» «in großes gelbes Plakat an einer langen Schnur in den Sitzungssaal hinunter. Di« Abgeordneten werden nach und nach auf diesen Vorgang aufmerksam und erheben Protestrufe. Der Vizepräsident ordnet di» so fortige Hinausführung der Frau an. Diese hat inzwischen das Plakat in den Saal geworfen und weigert sich zunächst, die Tribüne zu verlassen. Es entsteht daher im Saal große Erregung, die Abgeordneten springen entrüstet von ihren Plätzen auf. Der Abgeordnete Lawerenz ruft ener gisch „Naus!". Andere Abgeordnete stimmen ihm zu. Die Kommunisten antworten mit lebhaften Gegenrufen. Ein Kommunist erhält für einen beschimpfenden Zuruf einen Ordnungsruf. Die Frau ist inzwischen von der Tribüne ent fernt worden. Da sich aber nicht feststellen läßt, ob noch andere Tribünenbesucher an der Störung mitschuldig sind, und die Unruhe anhält, ordnet der Vizepräsident die Räu mung der Publikumstribüne an. Während der Räumung wird die Sitzung unterbrochen. Nach Wieder eröffnung der Sitzung kommt es zu heftigen Auseinander setzungen mit den Kommunisten, die verlangen, daß dke ge räumte Tribüne wieder geöffnet wird. Wzepräsipeat Dr. Bell lehnt das ab. Es wird schließlich festgestellt, daß es stch um eine Wohnungsbeschwerde eines Damenschneider^ aus Leobschütz handelt. Schließlich wird die Tribüne aber doch wieder geöffnet. Erst gegen 10 Uhr abends folgen die Abstimmung«». Der Etat wird bewilligt. Die Vorlage, betreffend Darlehen für die Landwirtschaft, geht an den Haushaltausschuh. Das Gesetz über Aushebung der Kartoffelverordnung wird in drei Lesungen angenommen. Angenommen wird die EnsschÜe- ßung Dr. Ouaatz (Dnat. Vp.) und Genossen, die Reichsregle- rung zu ersuchen, sofort in Verbindung mit der Reichsbauk und den beteiligten Länderregierungen Maßnahmen zu treffen, um die zur Fortführung und Erhaltung der Wirt schaft eingegangenen Wechselverbindlichkeiten der Landwirt schaft in langfristige Kredite zu mäßigem Zinsfuß« umzu wandeln. Nächste Sitzung Donnerstag 12 Uhr. Fortsetzung der Etatberatung. Postetat und kleine Vorlagen. Schluß 10 Uhr. Der GrnahrungsminMer vor dem Reichstag. Präsident Lobe eröffnet die Sitzung 11.20 Uhr. Auf der Tagesordnung steht die zweite Lesung des Haushalts "des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Verbunden damit wird ein Gesetzentwurf über die Gewäh rung von Darlehen zur Hebung der landwirtschaftlichen Er zeugung und eine Vorlage zur Aufhebung der Verordnung betreffend Kartoffeln. Ferner 22 Anträge aller Parteien. Abg.Dielrich-Baden (Dem.) berichtet über die Verhand lungen des Ausschusses, der u. a. zur Behebung der Kredit not eine Ermäßigung des Zinsfußes von 7)4 auf 51/2 Proz. fordert und der empfiehlt, den Gütermarkt aufmerksam zu verfolgen. Bei Zwangsverkäufen, namentlich größerer Güter, soll die Möglichkeit des Ankaufes durch das Reich er wogen werden. Weiter wird verlangt, die Forderung der 1 gewerblichen Verwertung des Spiritus, die Anlage von Ver suchsanstalten und Lehrgütern zur Hebung der landwirt schaftlichen Produktion. Angeregt wird, den Dau von Fisch dampfern mit Gefriereinrichtungen zu fördern. Minister haslinde leitet die Erörterungen ein. Er weist darauf hin, daß die Landwirtschaft schwere Jahre habe durchmachen müssen, trotzdem habe sie aus dem verhungerten Boden das Letzte herausgeholt und damit eine Hungersnot verhin dert und uns dem Ziele, der Ernährung des Volkes aus eigener Scholle, näher geführt. Durch die Festigung unserer Währung haben wir eine neue solide Grundlage zum Wei terbau erhalten. Der Minister bespricht dann die gegen wärtige schwierige Lage der Landwirtschaft, besonders ^ie Kreditnot. Durch die weitere Beschränkung der Einfuhr ausländischer Lebensmittel muß die deutsche Handelsbilanz aktiviert werden. Bei der letzten Zollvorlage habe die Landwirtschaft nur einen ungenügenden Z 0 llschutz erhalten. Beim Abschluß der Handelsverträge sei die Landwirtschaft weiter geschädigt worden. Angesichts der gegenüber der Vorkriegszeit unerträglich gestiegenen Verschuldung der Landwirtschaft seien die bisherigen Kredite zur Ablösung der teuren kurzfristigen durch langfristige Real- kredite nicht ausreichend. Di« notwendig« Steigerung der Preise der Landwirtschaftsprodukte brauche nicht zu einer Belastung der Verbraucher zu führen, denn gerade hier könne dieSpannezwischenErzeuger-undDer- braucherp reisen sehr vermindert werden. Die Wiederaufrichtung der Zwangswirtschaft halte die Regie rung für bedenklich. Der Fleischverbrauch habe sich schor wieder auf 88,4 Prozent der Vorkriegszeit gehoben. Di. Versorgung mit Gefrierfleisch sei ausreichend. Beunruhigen? fei die außerordentlich gestiegene Einfuhr von Milch uni Molkereiprodukken. Ein ausreichender Zollschuh für Lutte und Läse werde zur Steigerung de» heimischen Milchabsahe? unvermeidlich sein. (Beifall rechts.) Daneben müsse die Be völkerung mehr als bisher über den hohen Wert der Milch als Nahrungsmittel aufgeklärt werden. Geradezu verzweifelt sei die Lage des deutschen Weinbaues. Die Reichsregierung sei weiter bestrebt, zu helfen. Auch die Schwierigkeiten des Flachs - und des Zuckerrüben baues würden von der Regierung aufmerksam verfolgt. Der Minister betont die Notwendigkeit weiterer Intenflvie- rung der Landwirtschaft. Der beste Wea hierzu ist die Wirt schaftsberatung, die ausgebaut werden soll. Ts sollen nach Möglichkeit neben den Detriebskrediten noch Intensivie rungskredite flüssig gemacht w«rden. Diese Gelegen heit bietet sich setzt bei der Liquidation der Reichsgetreide stelle, die erhebliche Ueberschüss« an di« Reichskaffe wird ab führen können. Für die Bodenkultur sollen weitere SS Mil lionen ausgeliehen werden. Notwendig sei di« Mehrung der Landbevölkerung durch tatkräftige Siedlung. Tin arbeitsfreudiger Landarbetterstand müsse herangezogen werden. Seine kulturelle Lag« müsse gehoben werden. Der Minister stellt fest, daß die Ernte im Jahre 1925 im allgemeinen gut war, besonders für Brotgetreide. Er betont die Bedeutung der Selbsthilfe. Die entscheidende Tat müsse schließlich der Landmann in eigener Wirtschafts führung leisten. Gelingt es, der heimischen Scholl« höchste Erträge abaaringü», dann wird auch di« voltxrnährung selbst m Lristnzeiten gesichert sein. Id den 1" er rauben We" ll mit- «ttrrer »stosse aus- nr be- fahren Tagesschau. * Der Reichslag erledigte am Mittwoch die zweite Le sung des Haushalts des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, wobei der Reichsernährungsminister für einen stärkeren Zollschuh der Landwirtschaft eintrat. * Bei den Verhandlungen der Regierungsparteien mit den Sozialdemokraten über das Steuerkompromiß stellten die letzteren eine Reihe Bedingungen als Voraussetzung für ihre Zustimmung. * Der neue italienische Votschafler Graf Marescotti hat am Mittwoch dem Reichspräsidenten sein Beglaubigungs schreiben überreicht. * Der österreichisch-deutsche Volksbund nahm am Mitt woch abend in einer Kundgebung im Reichstagsgebäude zu der tschechoslowakischen Sprachenverordnung Stellung. An der Reuyorker Dörse traten am Mittwoch tturs- siürze bis zu 27 Proz. ein. Die scharfe Verflauung war eine Folge von Zwangs- und Angstverkäufen des Publikums und vorwiegend auf di« wenig günstige Beurteilung der Lage zurückzuführen. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus- sührliches an anderer Stelle. Wer nrachi Wirtschaftspolitik? Der Reichsminister für Ernährung und. Landwirtschaft hat bei der Beratung seines Haushaltes im Reichstags plenum grundsätzliche Erklärungen über die Agrarpolitik der Reichsregierung abgegeben, die in allen Teilen des Hauses ernsthafte Beachtung gefunden haben. Dr. Haslinde hat sich nicht darauf beschränkt, lediglich einen kurzen Aufriß der von seinem Ministerium geplanten praktischen Maßnahmen zu geben, er hat von Einzelheiten sogar verhältnismäßig wenig, für die Landwirtschaft draußen im Lande zu wenig gespro chen, er hat dafür aber ein Gesamtprogramm der Agrar politik entwickelt, welches nach seiner Anlage über den Rah men seines Ministeriums wett hinausgreift. Besondere Be deutung kommt dieser Erklärung beim Vergleich mit den letzten Erklärungen des Reichswirtschaftsministers Dr. Cur tius in der vergangenen Woche zu. Beide Minister sind beim Beginn ihrer allgemeinen wirtschaftspolitischen Dar legungen von denselben Tatsachengrundlagen ausgegangen; und doch gehen die Schlußfolgerungen wett auseinander. Dr. Curtius hatte bei manchen Verbeugungen nach allen Seiten doch im wesentlichen einer einseitigen Forcierung des industriellen Exports das Wort geredet. Er hatte dabei aus drücklich als seine Meinung festgestellt, daß die Landwirt schaft weder im Augenblick noch in absehbarer Zukunft in der Lage wäre, die wesentliche Ernährung des deutschen Vol kes aus der eigenen Scholle sicherzustellen. Er hatte dem entsprechend auch bei der Behandlung der Handelsvertrags politik als obersten Gesichtspunkt die rücksichtslose Förde rung der Jndustrieausfuhr hingestellt. Dr. Haslinde ist, wie gesagt, von denselben Tatsachen ausgegangen. Er hat aber im schärfsten Gegensatz zu den Schlußfolgerungen Dr. Curtius' festgestellt, daß es in absehbarer Zeit durch- aus m 8 glich ist, die Bevölkerung aus der eigenen Scholle zu ernähren und dadurch die Passivität der Handelsbilanz zu beseitigen. Er hat davon gesprochen, daß «in künstlicher Aufbau der Volkswirtschaft auf der Basis der Industrie unmöglich ist, daß man gerade im Interesse der Industrie und zur Sicherung einer gleichmäßigen und dauernden Stei gerung des Industrieexportes der Landwirtschaft jede mög liche Förderung anaedeihen lassen muß, daß man sie ins besondere bei den Handelsvertraasverhandlungen in erster Linie berücksichtigen muß. Aus seinen Ausführungen über den notwendigen Zollschutz kann man sogar entnehmen, daß er in Uebereinstimmung mit den Vertretern der Landwirt schaft von der Notwendigkeit einer späteren Erhöhung der Agrarzölle überzeugt ist. Er hat, unausgesprochen, gegen- über Dr. Curtius darauf hingewiesen, daß drei Viertel der Industrie- und Handwerkserzeugung im Inland«, im we sentlichen bei der Landwirtschaft ihren Absatz finden. Damit hat er darauf hingewiesen, daß die Fol« einer Vernachlässi gung der Landwirtschaft der Verlust de» sicheren Binnen marktes für die Industrie ist. Insgesamt vertritt also Dr. Haslinde eine Wirtschaftspolitik, auch außerhalb des engeren Rahmens seines Ressorts, die für «inen vernünftigen Aus gleich zwischen Industrie und Landwirsschaft, zwischen Stadt und Land eintritt. Was bedeutet nun aber der extreme Ge gensatz dieses Standpunktes zu den Erklärungen Dr. Em- tkus'? Welch« der beiden Erklärungen gibt die tatsächlich« Meinung der Reichsregierung wieder? Wer macht Wirt schaftspolitik? Hande« «» sich nm um w«chselftitig« Verbeu gungen vor den Demokraten und dem kkemtli, noch in Sn- Grsch inungsweise: Irden Werktay abend» für den folgend. Tag. Bezugspreis für die Zeit «Ine» halben Monat»: Frei ins Haus halbmonatlich Mk. l.20, beim Abhole» in der Geschäftsstelle wöchentlich 50 Psg. Einzelnummer 15 Psg. — Alle Postaustalten, sowie unsere ZeitungsaustrSgrr und die Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Pvstfchekk-Koutv: Amt Dresden Nr. 1521. Gemeinde- »erbandsgtrokaffs Bischofswerda Koni» Nr. «4. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Besörderungseinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung der Bezugspreises. Anzeigenpreis (in Goldmark); Die 43 m", breit« einfpalttg« Grundschristzetle 25 Pfg., örtliche Anzeigen 20 Pf», die Mm» breite Reklamezeile (im Textteil) 70 Pfg. Zahlung in Papiermard zum amtlichen Briefkurs vom Zahltag, fedoch nicht niedriger a« zum Kurs vom Tage der Rechnung. — Rabatt nach Taris» V« Saminelanzeigen tarifm. Ausschlag. — Erfüllungsort Bischofswerda Nr. 72 Freitag, den 26. März 1926. 81. Jahrgang aSSSSSSSSMSS»