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Der sächsische Erzähler : 25.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192603258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260325
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260325
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-25
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 25.03.1926
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Wrtrckaßttnsekrl«kr«n Neves ans aller Wett. geschmückt und all diese Pracht ist überspannt von einem Schritte vor diesen Scharten ist ein meterhoher Pfahl ein blauen, sonnigen Frühlingshimmel. Am frühen Nachmittag getrieben mit einem Querknüppel darauf, — die „Jule," auf Es besteht auch wemg Hoffnung, d Zeltleine Besserung eintreten wird, wird allgemein * welche Steuerabzüge darf der Hausbesitzer vornehmen? Der Präsident des Landesfinanzamtes Brandenburg hat durch Erlaß vom k. März 1926 gestattet» daß die Eigentümer von Misthäusern al» Werbungskosten 35 Prozent der Mieteinnahmen absetzen können. Unter diesen Werbungskosten werden nur die Reparaturkosten, dl« Ausgaben für Portier, Müllabfuhr u. a. verstanden. Daneben kön nen die Hauseigentümer noch gesondert als Werbungskosten dl« Grundvermögen» (Tebäudesteuer), die Hauszinssteuer, sowie dl« Hypothekenzinsen absetzen. Für di« Abnutzung der Gebäude dürfm hingegen keine Abzüge gemacht werden. ,. Der Auf. Jagdliche Plauderei von Wilhelm Hochgreve. Dir stehen in der Zeit des Frühsahrsvogelzuges. Die Abwanderung der verschiedensten Dogelarten nach der nördlichen Heimat, au» der sie der Winter für einige Monat« ferngehalten hat, ist noch im Sange. Der Jäger, der weder Birkhuhn noch Schnepfe km Revier hat, kann kn dieser Zeit sein Gewehr im allgemeinen nur auf allerlei Raubwild in Wald und Feld führen. Der aber die Zeit und Gelegenheit hat, tritt jetzt als Hüttenjäger hervor. Wenn die Krähe nzüg« unter dem Vorfrühlingshimmel dahinrudern, wenn Falken und Weihen aus südlicheren Brei ten zurückkehren, dann ist es Zeit, mit dem Uhu, dem Hüt- tenoogel, hinouszuziehen auf den Hügel im Felde. Dort ist eine Hütte eingebaut mit Schießscharten, und etwa 80 haben wir unser vorläufiges Reiseziel, die alte, träumerische Lagunenstadt Venedig, endlich erreicht. Während wir in schwarzer schmaler Gondel den Canale grande entlang fah ren, vorbei an den prächtigen Palästen aus der Blütezeit der ehemaligen großen Handelsstadt, lassen wir uns nach langen Jahren wieder einmal von dem eigenartigen Zauber, von dem Gedanken an verklungene Macht u. Größe, umspinnen, bis wir plötzlich beim Anblick unserer „Lützow", die maje stätisch im Hafen liegt, in die froh verheißungsvolle Gegen wart zurückgerufen werden. Nock aber dürfen wir das Schiff nicht betreten, sondern uns seines Anblickes nur von unserem gegenüberliegenden Hotel erfreuen, in dem wir endlich wieder einmal eine Nacht durchzuschlafen gedenken, nach den zwei fast schlaflosen Nächten im Zug. Die wenigen Nachmittagsstunden bis dahin nützen wir noch möglichst aus. Zuerst eilen wir, wie wohl alle Fremden, zum wunderbaren Markusplatz, vorüber am Dogenpalast, an der kleinen Seuf- zerbrück«; treten ein Weilchen in die prächtige Markuskirchs ein, und ruhen dann bei den Klangen der italienischen Wei sen in einem der bekanntesten Kaffeehäuser des Markus olatzes aus, um neu gestärkt die engen alten Stadtteile zu durchstreifen und den südlich lebhaften Handel und Wandel auf der breiten Rialtobrücke anzusckauen, wo das italienische Volk und Fremde aller Nationen fluten, als ob ein großes Volksfest wäre. Bei einbrechender Dunkelheit macht sich die Müdigkeit nun doch fühlbar und der nächste Tag mit s^nen neuen Eindrücken verlangt frische Aufnahmefähigkeit. Den Beginn der Seefahrt und das Schiffsleben kann ich erst von der Insel Korfu aus schildern, die wir zunächst zu erreichen gedenken. Den 19. März, früh 88 Uhr. Soeben werden wir aus dem erquickenden Schlaf geweckt durch das Morgenkonzert der nahe vor unserem Hotel liegenden „Lützow". Den Schluß bildete das Deutschlandlied, was gerade jetzt im italienischen Lande auf uns deutschen Reisenden einen be sonders erhebenden und zukunftsfreudigen Eindruck macht! " Anzeichen einer leichten Belebung w der deutschen Nascht- nenindustrie. Bom Verein deutscher Maschinenbau-Anstalten wird uns geschrieben: Wenn auch die Lage der Maschtnenindustrte keine wesentliche Aenderuna aufweist, konnten doch vereinzelt Anzeichen einer geringen Geschästsbelebung beobachtet werden. Das Verhält nis zwischen Selbstkosten und Verkaufspreisen hat sich nicht gebessert. Die Preise schließen häufig jeden Gewinn aus und werden nur zu gestanden, um die Werkstätten und den geschulten Arbeiterstamm beschäftigen zu können. Die Jnlandsausträge betrugen nur di« Hälfte des monatlichen Durchschnitts vom Anfang des Jahres 1925. Die Ausfuhr hat infolge des schlechten Jnlandsgeschästes in den letzten Monaten einen immer größeren Prozentsatz des Gesamtum- satzes ausgemacht. Die Technische Frühjahrsmesse in Leipzig hat ein erfreuliches Interesse des Auslandes für die Erzeugnisse des deutsche Maschinen- und Apparatebaues ergeben. Im ganzen ge nommen sprechen gewisse Anzeichen dafür, daß eine Besserung d«r wirtschaftlichen Lage sich anbahnt. Leider wird aber der Gesun- dungsprozeß nicht durch eine Senkung der Selbstkosten unterstützt. die Wollverarbeitung heute nur noch eine geringe Kalle, denn an Stelle der früher üblichen wollenen Stoss« find mehr und mehr baumwollene und in letzter Zeit kunstseidene Stoff« aetreten. Aber da» Geschäft in Möbel- und Leko- rationsstosfen läßt ganz allgemein sehr zu wünschen übrig. Es besteht auch wemg Hoffnung, daß hier in der nächsten Zeit eine Besserung eintreten wird. Das Ausfuhrgeschäft der gelamten Wollweberei wird allgemein als unbedeutend bezeichnet. Hn einzelnen Zweigen macht sich hier besonders dieKonkurrenzder Tschechoslowakei und Italiens empfindlich Ml- bar, die infolge ihrer Währungslage mit geringeren Pto- duktionskosten rechnen können. Die Wiederaufrichtung de» Ausfuhrgeschäftes macht deshalb gegenwärtig noch sehr er hebliche Schunerigkeiten. Die Lage der Textilindustrie. (von unserem fachmännischen Mitarbeiter.) Die Gesamtlage muß nach wie vor als unbefriedigend bezeichnet werden. Den Baumwollwebern fehlt es trotz wiederholt ermäßigter Preise an ausreichender Besckäf- tigung. In der Leinenweberei sieht es noch trauriger aus. Alle versuche, den deutschen Leinenverbrauch zu heben, scheitern an der geringen Kaufkraft de» Publikums. Di« Lage der Wollweberei ist nicht günstiger als die aller andereren Zweige der Textilindustrie und man kann sogar bei einigen Artikeln eher von einer noch schwierigeren Lage sprechen. Recht ungünstig liegt das Geschäft für die De k- ken Weberei. Im vergangenen Winter lieb die Nach frage in den meisten Fällen sehr zu wünschen übrig. Be sonders in guten Qualitäten hat sich die Nachfrage in sehr engen Grenzen gehalten, weil eben der Zwischenhandel die Preise nicht erzielen konnte. Es gingen vorwiegend Decken der unteren Preislagen, und selbst darin war das Geschäft nicht so groß, wie es unter dem Eindruck der Witterung hätte sein müssen. Es wurden eben zu viel baumwollene Decken, des geringen Preises wegen, gekauft. So geht die Herstel lung wollener Decken, teilweise mit nicht unerheblichen La gerbeständen in die neue Saison hinein. Und die Aussichten? Einstweilen recht wenig günstige. Die allgemeine Unsicherheit des Geschäfts hält die Großabnehmer von der frühzeitigen Aufgabe ihrer Herbst- aufträge zurück. Man will erst die weitere Entwicklung des Geschäftes abwarten, um dann die Absatzmöglichkeiten und damit den Bedarf bester abschätzen zu können. Teilweise hat man auch noch nicht das nötige Vertrauen in die Preislage und hält einen Rückgang der Preise nicht für ausgeschlossen. Betrachtet man die Bewegung der Rohstoffpreise während der letzten Wochen, so scheint sich hieraus zwar kein Anhalt für eine solch« Annahme zu ergeben. Bis gegen Ende Ja nuar sind die Wollnotierungen zurückgegangen, blieben aber seit der Zeit dann ziemlich auf dem gleichen Stande. Wie weit sich aber die in Aussicht gestellten Steuererleichterungen in den Preisen wollener Gewebe auswirken werden, muß abgewartet werden. Wer aber hierauf allzu große Hoff nungen setzt, könnte nachher, wie frühere Erfahrungen ge lehrt haben, sehr leicht enttäuscht sein. In der Kleiderstoffweberei ist das Geschäft auch recht ruhig geworden. Auch hier hält «in großer Teil der Abnehmer zurück. Die eingehenden Aufträge halten sich in recht engen Grenzen. Vor allem werden die besseren Qualitäten nur in kleinen Mengen disponiert, und selbst die umfangreichsten und auch sehr geschmackvollen Neumusterun gen vermögen hieran nichts zu ändern. Der Einzelhandel zeigt überall das Bestreben, eine gewisse Preisgrenze nicht zu überschreiten. Auch aus der Konfektion läßt der Auftragseingang zu wünschen übrig. Dabei werden die hier erzielbaren Preise durchweg als sehr gedrückt bezeichnet. Für die Tuckweberei ist die Laae nicht günstiaer, denn auf die neuen Winterkollektionen kommen die Aufträgetztziur sehr zögernd hereinl Gegenwärtig ist man mit der Herstellung der Sommerware beschäftigt, die man teilweise schon aus geliefert hat. Man wird zwar auch manches Stück auf Lager nehmen müssen, weil sich bei manchen Kunden seit der Aufgabe der Ware die Zahlungsfähigkeit geändert hat. Die Teppichindustrie klagt über durchaus un- der der „Auf," an eine Kette gefesselt, seinen Platz hat. Da neben steht ein hoher, trockener Baum. Sonst ist der Hügel baumlos. Der Uhuhügel liegt am besten weitab vom Wald« im freien Felde oder in freier Heide, weil die Nähe eines Wal des oder Gehölzes zur Folge haben kann, daß der Raubvogel, der zur Strecke kommen soll, dort aufbaumt und den Gang der Ereignisse um den Uhu fern vom Schuß beobachtet, um sich dann, gewarnt, zu empfehlen. Der Uhu dient zum Heranlocken zunächst der Krähen, die den Nachtraubvögeln besonders abhold sind und auch jede am Tage überraschte Eule umlärmen und angreifen. Daß der groß« „Bubo" besonders „zieht", ist nicht zu verwundern. — In der Hütte lauert der Jäger. Stumpf hockt auf der Jule der „Auf". Jetzt — dreht er den Kopf und im gleichen Augenblick läßt eine Krähe sich hören, giftig, — andere ant worten, der Spektakel kommt näher. Nun umschaukeln sie kreischend und wie kopflos vor Wut den Uhu, der mit dem Schnabel knappt und das Gefieder plustert. Der Jäger in der Hütte hat das Gewehr umspannt, aber er schießt nicht, obwohl die wilde Wolke der schwarzen Hasser immer dichter wird. Er schießt nicht, er wartet auf bessere Beute. Da — der Auf plumpst mit der Kette zu Boden auf den Rücken, und wie ein Pfeil, als der es kam, will das starke Sperber weibchen aufsteigen, da kracht der Schuß, — ein Meister schuß auf den Dlitzslieger. Verendet liegt er neben dem Uhu, der sich wieder aufgerichtet hat. Aber kaum ist er hoch, da liegt er schon wieder auf dem Rücken, seine beste Vertei digungsstellung gegen gefährlichere Angriffe. Diesmal stößt ein Habicht. Der erste Schuß geht fehl, der zweite holt ihn herunter, wie er sich hochschwingt. Darauf vergeht ein« halbe Stunde, ohne daß dem vom Jäger wieder auf seinen alten Platz beförderten „Auf" die Ruhe gestört wird. Da plötzlich geht es wieder los, das rauhe Kräh, Arr. Hunderte sind's bald, die dem Bubo zu Leibe wollen. Tin Teil läßt sich auf dem Baume nieder, immer mehr, während die wildesten den Auf umtoben. Jetzt isks Zeit, dem schwarzen Gelichter eins auszuwischen. Beide Läufe entsenden blitzschnell hintereinander den tödlichen Hagel in die Baumkrone, der ein halbes Dutzend der schwar zen Gesellen herunterholt. Die übrigen stieben davon, -wirr und regellos, sammeln sich dann, kreisen in sicherer Höhe, wütend herunterschreiend, um schließlich davvnzuziehen. Für heute soll'» genug sein. Die Beute wandert in den Rucksack, der Sperber und der Habicht soll n ausgestopst werden, die Krähen soll der Uhu kröpfen. Der Mann mit dem Uhukasten ist zur Stelle. Heim wärts geht'». In wenigen Wochen werden die beiden Raubritter die Wände der Weidmannsstube schmücken and den glücklichen Schützen noch ost an «inen schönen Hütten morgen erinnern. Eine Orienireise mii -em Norddeutschen Lloyd. Don Hanna Plehn, Breslau. (Venedig, den 13. März 1926.) Was mir und meiner Reisegefährtin während des lan gen Winters nur als schöner Traum vorschwebte, ist nun greifbare Wirklichkeit geworden. Am 16. März hieß es Ab schied nehmen von daheim, um rechtzeitig in Venedig einzu treffen, wo der Dampfer „Lützow unsere etwa 300 Perso nen zählende Reisegesellschaft aufnehmen will. — An dem kühlen, klaren Morgen des 17. März rollte unser V-Zubg über die mächtige Brücke, welche die an dieser Stelle sehr breite „schöne blaue" Donau überspannt. Bald danach fuhren wir in die alte Kaiserstadt Wien «in, die mit ihren weiten, von Monumentalbauten umschlossenen Plätzen, den langen, breiten Straßen des neueren Teils einen impo nierenden Eindruck macht. Der Vormittag wurde fast ganz ausgefüllt von der Durchwanderung der schier kein Ende nehmenden Flucht von Sälen, in der Hofburg, die in prunk vollem, weiß-rot-goldenem Rokoko- oder Barockstil gehalten, mit wertvollen Gemälden und kostbaren französischen und holländischen Gobelins geschmückt sind. Am prächtigsten wirkt das mit blau-goldfarbigem Brokat ausge chlageäe Schlafzimmer Maria Theresias, dessen Mittelpunkt das kost» bare Prunkbett bildet. Der Nachmittag war der Bestchti- gung der berühmtesten Kirchen gewidmet. Zuerst dem denk würdigen Wahrzeichen Wiens, dem 600 Jahre alten Ste- fansdom, mit seinem 140 Meter hohen Turm, dann der alten Augustinerkirche, in welcher das herrliche Grabmal der Erzherzogin Maria Christine vom Bildhauer Tanooa, einen ergreifenden Eindruck macht und mit Recht als schönstes Skulpturwerk Wiens bezeichnet wird. Einer der herrlichsten gotischen Kirchenbauten ist die Dotivkirche, die sich mit ihren zwei schlanken Türmen inmitten des Maximilianplatzes frei erhebt. Andere große Bauwerke, wie dis prächtige Rat haus, die Universität und das im Renaissancestil gehaltene Hofburgtheater konnten in Anbetracht der kurzen Zeit nur im Vorübergehen betrachtet werden. Am Abend mußten wir Wien verlassen und bald durcheilt der Zug den Semme ring. Freilich lassen bei der matten Nachtbeleuchtung nur die schimmernden Lichter bald oben aus den Bergen, bald tief unten im Tal und die im Schnee glänzenden Höhenzüge oll' die Schönheit nur ahnen, die uns umgibt. Im frühen Morgengrauen des nächsten Tages ober genießt man unge schmälert die Ausblicke ins herrliche Kärntener Land, u. auf den 21 Kilometer langen Wörther See, in dem sich die hoch ragenden. vom Schnee wie mit Zucker bestreuten Gipfel der julischen Alpen klar und und scharf umrissen spiegeln. Fast bis Udine zieht sich die imposante Gebirgskette hin, zu deren Füßen sich spater ausgedehnte Maulbeerbaumvflanzunaen ousbreiten. Und bald, nachdem di« italienische Grenzstation Tarvisio passiert ist, grüßt uns der italienisch« Frühling. Nit zarten Schneerosen, gelben und blauen Primeln uno ' wßglockigen rosa Erikablüten sind die grünen Lergmatten gungen und Quittungen herstellte, woraufhin die Fälscher al» „Arbeitslose" bei den Wohlfahrtsstellen Ä bi» 80 Mark Unterstützungen erhielten. Die Fälscher bedienten sich, um sich nicht zu verraten, zur Abhebung der Beträge auch ande rer Leute, denen st« dafür Entschädigungen gaben. Da» er beutete Geld vergeudeten sie auf Rummelplätzen und in Kneipen. — Ein Eiseubahubaural tödlich verunglückt. Dienstag früh war eine Kommission der Eisenbahndirektion mit Prü- jungen auf einer Brücke in der Nähe de» Lahnhofs Steglitz beschäftigt. Ms ein Zug von Potsdam her durchgefahren kam, trat die Kommission auf das Zeichen des Postens zurück. Baurat Blüthgen muß dabei wohl übersehen haben, daß zu gleich von Berlin her ein anderer Zug kam. Er wurde von dem Zuge gefaßt und auf der Stelle getötet. — vireitelker Uebersall auf einen Gelotranspork. Aus Aachen wird gemeldet: Die Kriminalpolizei hat am IS. März einen Ueber sall auf «inen Lohngeldertransport des Eschweiler Bergwerksver eins, der sehr wohl vorbereitet, aber rechtzeitig verraten worden war, vereitelt. Nicht nur die drei Räuber, die in einem Auto dem Lohngelderauto folgten, wurden verhaftet, sondern auch Führer und Begleiter des Lohngeldertransports, denen für ihre Mithilfe je 100 000 Mark versprochen worden waren. In dem Uebersall- auto fand man 8 Pfd. Pfeffer und eine Pedalstange vor, um einen Uebersall vorzutäuschen. — Di« vereluigteu Brandstifter. In der Nähe des Ausflugs ortes Oswitz bet Breslau brannte ein vo« vier Familien ve- wohntes Wohnhaus gänzlich ab, das kn früheren Zeiten als Zoll haus gedient hat. Gegen drei Familien ist nunmehr das Verfah ren wegen vorsätzlicher Brandstiftung «ingeleitet worden. Bei den Löscharbeiten konnte nämlich feftgestellt werden, daß der Brand seinen Ursprung in vier künstlich angelegten Herden hatte. Die Täter hatten Betten und Sofa» mit Petroleum durchtränkt und außerdem Petroleum über, die Dielen geschüttet. Die Kleider» schränke und andere Behälter waren zum Teil vorher ausgeräumt. Auffälligerweise hatten die verdächtigen drei Familien an dem be treffenden Abend ihre Wohnungen verlosten und waren in ein Breslauer Kino gegangen. Im Hause befand sich nur ein altes Ehepaar, das beinahe in den Flammen umgekommen und damit ein Opfer der gewissenlosen Brandstifter geworden wäre. Anschei» NLnd ist das Motiv der Tat in Spekulationen auf drei hohe Ver sicherungssummen zu suchen. Einer der verdächtigten Wohnungs inhaber hatte seine Versicherung im August v. I. plötzlich von 6000 auf 12 000 Mark erhöht, der zweite schloß zum ersten Male Anfang November eine Feuerversicherung ab, und zwar gleichfalls auf 12000 Mark und der dritte um dieselbe Zeit auf 8000 Mark. Die vorhandenen Werte entsprachen aber keineswegs der Höhe der Versicherungssummen. — Absturz eines japanischen Bombenflugzeugs. Wie „Journal" aus Tokio meldet, ist ein ganz aus Metall gear beitetes militärisches Bombenflugzeug beim Sturm abge stürzt. Drei Offiziere und der Führer wurden getötet. — von der Geburt an bis zum Tode vereint. Aus Amerika wird folgende merkwürdige Geschichte gemeldet: Im Jahre 1839 er blickte in einer Hütte des Dorfes Newton-Abbot ein Knabe das Licht der Well; zwei Tage später wurde in einem Nachbarhause ein Mäd chen geboren. Beide Kinder wuchsen zusammen aus, besuchten dieselbe Schule und lebten in ihrem Heimatdorfe, ohne dieses je zu verlassen, bis zu ihrer Großjährigkeit. Im Jahre 1861 heirateten sie einander und feierten 1921 die Diamantene Hochzeit. Im Lause der zweiten Februarwoche starb der Mann im Alter von fast 86 Jahren, zwei Tage nach besten Ableben, noch ehe er begraben war, folgte ihm im Tode die treue Gefährtin seines Lebens. Beide haben genau die gleiche Anzahl Tage gelebt, und jetzt ruhen beide in ein und demselben Grabe. " Bläßliche Belebung auf den TNelallmärklen; welkere Zinn hausse. Die letzten Tage brachten für alle Metalle eine unerwar tete Veränderung. Während bis vor kurzem noch Blei und Zink im Kurse bei anhaltend geringen Umsätzen nachgeben mußten, ist plötzlich in London eine Geschästsbelebung eingetreten. In Kupfer sollen erhebliche Abschlüsse für deutscheRechnung getätigt worden sein. Diese Käufe stehen wahrscheinlich im Zusam menhang mit der Besserung der Lage der Elektroindustrie. Die all gemeine Befestigung der Metallmärkte Hai sich auch auf den Zinn- m a r k t ausgewirkt, wenn auch hier das Geschäft nicht so groß ist wie beispielsweise am Blei- und Zinnmarkt. Uebrigens steht an erster Stelle der zinkliesernden Länder Deutschland. Am Blei- markt ist von erheblicher Bedeutung, daß dieAnliescrungen in der vergangenen Woche bedeutend niedriger waren, als in der letzten Zeit. Auch die deutschen Preise sind wieder fester. Am Zinn- markt hält die Hausse bei unverändert großer Kauflust an. Die Rekordpreise von über 300 Lstr. je Tonne in London, die seit vielen , . , „ Jahren nicht mehr notiert worden sind, wurden vorübergehend für genügenden Absatz. Bei Möbel- und Dekorationsstoffen spielt Lokoware bezahlt. Die deutsche Preisbewegung folgte nur zögernd Berliner Kriminalpolizei verhaftete ein« Fälscherbande, die polizeiliche An- und gungen und" „Arbeitslose sich nicht zu verraten, zur Abhebung der Beträge auch ande- rer Leute, denen st« dafür Entschädigungen gaben. Da» er-
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