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DerMMLrMer Siaai-aaaehörü«. «ilen »pvosiiionellen Voftilk«»« Ist kj« ff»- reise oerbolen morden. E, wurde Ihnen an^droh», dcktz seder n cksin lckolL« oräo». ick «e- »l uuck 0<ar»e) Uorlagen Mr Grwerbslofenfürforge. Berlin, 6. Januar. Im Reichrarbcitsministerium mur den gestern die Besprechungen über wichtige ^Fragen der Er- werbslosenfürsarge fortgesetzt. Die Vertreter der Länder stimmten dem vom Reichsarbeitsministerium ausgearbcite- ten Gesetzentwürfe zu, der die Einbeziehung der Höher be zahlten Angestellten in die Erwerbslasensürsorge bezweckt, und erklärten sich auch mit den Dnrschlägcn der Regierung einnerstanden, durch die Mißbräuchen bei der Befrei ung von Beiträgen zur Erwerbslosenfürsorge gesteuert wer den soll. Eingehend wurde die Frage des Reichsausgleichs zwischen örtlich verschiedenen Beiträgssätzen erörtert Die überwiegende Mehrheit der Länder sprach sich für die schleu- nige Einführung xines Reichs ausgteichs aus Ueber die Einzelheiten der Durchführung wurde nach mehrstündi ger Aussprache grundsätzliche Uebereinstimmung erzielt. Die drei Vorlagen des Reichsarbeitsministeriums sollen in den Sitzungen des Rcichsrates verabschiedet werden, die bereits in der nächsten Woche stattsinden. MageHLa-tt--» Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteDerbreitung inallenVolksschichten Beilagen: Sonntags'Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche AeNußr Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Drucs und Verlag von Friedrich May G.m.b.H. in Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 444 und 445 DischolVweröaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhaupt« Mannschaft, der. Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, der Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrat» zu Bischofswerda. Griechenland unter der Diktatur. Belgrad, 7. Januar wie die Blätter <m» Saloniki meiden, herrscht unter den politischen Wegnern Panaalo« Schrecke» und Panik wegen angeblicher kommunistischer Umtriebe «lud bistzm mehr als S« Personen verhaftet worden, darunter In der -aWck- sache Ungehörig der Demokratischen Partei. Pst» BechWck» lieber den wahren Gründ der Ablehnung durch ^lrejemann erfahrt die Trlegraphen-Ilnion von zuständiger Stelle folgende«: Es ist richtig, daß wegen der Verteilung des Wilsonpreises auch mit dem deutschen Außenminister eine Fühlungnahme erfolgte. Die Verleihung de» Preises war aber, soweit hier bekannt ist, an die Voraussetzung geknüpft, daß die in Aussicht genommenen Preis träger den Preis persönlich am 2». Dezember, dem Geburtstag Wilsons, in New Port oder Washington in Empfang nehmen soll ten. Es war klar, daß es dem Reichsautzenmlnistrr In der fetzigen politischen Situation unmöglich gewesen wäre, Deutschland zu oer- lasfen. Das ist dem Komitee auch mitgeteilt worden. Irgend »ine politische Stellungnahme de, Außenministers ist ober Im Zusam menhänge mit dein Wiisonpreis in keiner Weise erfolgt. Vermut lich haben diese Gründe der Ablehnung auch bei den genannten an deren Staatsmännern Vorgelegen. Tagesschau * Reichskanzler Dr. Luther hat seinen Urlaub beendet und ist wieder in Berlin eingetrofscn. Die englische Vesahunavbehörde hat sämtliche freien Wohnungen in Bingen beschlagnahm«, und zwar nicht nur diejenigen Wohnungen, die nach Abzug der Franzosen frei geworden sind, sondern auch alle Wohnungen, die zur Zeit nickt bewohnt sind und bisher dem deutschen Wohnungsamt unterstanden. * In Südrutzland ist eine weitverzweigte Verschwörung gegen die Bolschewisten entdeckt worden. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Ans- führliches an anderer Stelle. Wiederaufnahme der Verhandlungen über die Regierungsbildung. Rückkehr vr. Luther» nach Berlin. Berlin, 7. Januar. (Drahtb.) Wie die Telegraphen- Union erfahrt, kehrt Reichskanzler vr. Luther am heutigen Donnerstag von dem Urlaub, auf dem er sich zur Erholung über Weihnachten und Reujahr befand, nach Berlin zurück. Reichspräsident von Hindenburg wird ihn bereit« in den nächsten Tagen mit der Bildung des neuen Kabinetts beauf tragen. Dr. Luther wird sich dann sogleich Mit den Mkk - telparkelen in Verbindung sehen, um sic zum Eintritt in sein neues Kabinett zu bewegen. In unterrichteten poli tischen Kreisen rechnet man damit, daß diese Parteien sich angesichts der schädlichen Wirkungen der langen Kabinetts krise Herrn vr. Luther nicht versagen werden und daß sein neue» Kabinett im Reichstag auch eine Mehrheit finden würde. Gröhe Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang« der Entscheidung zu, die der Parteivorstand des Zen trums mit den beiden Zentrumssraktionen in der für Sonntag anberaumten Zusammenkunft treffen wird, wie aus Aentrumskrelsen verlautet, würde Dr. Luther, falls er schon vorher an die Parteien heranlreten sollte, voraussicht lich gebeten werden, sich mit der Beantwortung bis nach Sonntag zu gedulden. Voraussichtlich werden die Sozialdemokraten auf Betreiben ihre» koalitions freundlichen Flügels noch einmal über die Frage der großen Koalition abstimmen. Jedoch wird angesichts der Vereinze lung der Koalition-freunde innerhalb der Partei damit ge rechnet, daß die große Koalition abermals abgelehnt wird. Diese Entscheidung dürfte auch für die weitere Haltung der Miktelparkeien von besonderer Bedeutung sein. Der Fall Stratil-Sauer. Der Auswärtige Ausschuß bes Reichstages wird sich am Soun <mrnd mit der Angelegenheit des Professors Stratil-Sauer, der wmenblicklich in einen, afghanischen Gefängnis eingeschlossen ist. beschastigen, und zwar liegt der Angelegenheit folgender Tatbe stand zugrunde: Prof. Stratil-Sauer unternahm eine Reise, die über Angora. Trapezunt und Teheran nach Afghanistan führte und u. a. auch wirtschaftlichen Zwecken dienen sollte. Von Teheran fuhr er mit einem Motorrad nach Kabul. Kurz oor Kabul begegnete er einer Karawane, deren Führer Din Mohammed »in« Zeitlang neben dem Motorrade galoppierte, bis das Pferd scheute und der Afghane stürzte. - Pros. Stratil-Sauer wollte Din Mohammed Helsen und die Hautabschürfungen auswaschen, als der Afghane ihn plötzlich tätlich angrifs. Es kam zu einem Handgemenge, in dessen Verlaus der Afghane Stratil-Sauer mit einer Flinte zu erschießen versuchte Als dieser daraufhin seinen Revolver zog, ging «in Schutz los, der den Afghanen in das Schulterblatt traf. Stratil-Sauer meldete sich sofort nach dem Vorfall ans oer Deutschen Gesandt schaft, die sogleich ein Protokoll aufnahm. Der Vorfall ereignete sich an, 17. November. Der Asghone start' am ,'!0. November an seiner Verwundung. Pros. Stratil- Sauer versuchte nun, zu entfliehen, ivnrde aber an der afghani schen Grenze verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis eingeuefert. Die ohne Frage vorliegende Notwehr wird nom afghani schen Gesetz nicht anerkannt, do dieses bestimmt, daß jede Notwehr non zwei einwandfreien Zeugen beftätigi werden mutz. Die afghanische Regierung erklärte vielmehr, daß Stratil-Sauer den Afghanen von hinten erschossen habe. Die deutsch» R«gl«n>ng ist daher mit der afghanischen in Verhandlungen eingetreten. Berlin, 7. Januar. ^Drahtb.) Wie an zuständiger Stell« ver lautet, besteht nach den bisher vorliegenden Berichten des deutschen Gesandten in Afghanistan die Hossnung, dass der ganze Vorfall in einem beide Teile befriedigenden Sinne sich aus der Welt schaffen lassen werde. Berlin, 7. Januar. (Drahtb.) Die dem Reichsaußen- m,nister Dr- Stresemann nahestehende „Tägliche Rundschau" schreibt zur Rückkehr des Reichskanzlers nach Berlin und zur Wiederaufnahme der Verhandlungen über dj« Regierungs bildung u. a. folgendes: Reichskanzler Dr. Luther trifft am Donnerstag wieder in Berlin ein. Doraussichtlich wird dann noch im Laufe dieser Woche dis Entscheidung über den weiteren Tang der Regierungsverhondlungen fallen. Der Reichspräsident wird nach allem, was man weiß, nach der Rückkehr des Reichskanzlers ohne großen Zeitverlust den Auftrag zur Regierungsbildung an Dr. Luther erteilen, der nach dem Scheitern der Verhandlungen mit der Sozialdemo kratie nur noch den Versuch machen kann, die Mittelparteien zu einer Regierungskoalition zusammenzuschließen. Es ist also nicht damit zu rechnen, daß vor Dr. Luther eine andere politische Persönlichkeit dazu ersehen wird, die Berhond- lungen mit der Sozialdemokratie nochmals zu erneuern. Es kann indessen sehr wohl eine Verzögerung eintreten, weil bei dem Zentrum und bei den Demokraten der Gedanke der großen Koalition noch nicht sollen gelassen worden ist. Auch innerhalb der sozialdemokratischen Reichstags fraktion ist eine Gruppe vorhanden, die es für angebracht ksillt, noch einmal «ine Abstimmung der Fraktion über die »rage der Reaierungsbeteiligung herbeizuführen. Da die Zentrumssraktion, die am 10. Januar Zusammen tritt. sich zweifellos für nochmalige Derband- l»»g«n mit der Sozialdemokratie aussprechen wird, so wird die Frage der großen Koalition sicher in oer »Lehsten Zei: noch einmal akut werden. Die Verhandlungen sink aber von vornherein aussichtslos, da sich an der Stellung der führenden sozialdemokratischen Abgeordneten icht, geändert hat. Gewiß gibt es auch namhafte Sozial- »mokroien. di» für di« große Koakiiion in den letzten Tagen girrten sind. Dazu zählen der preußische Ministerpräst^ Girre Mahnung der bedrängten Südtiroler. Berlin, 6. Januar. Die Nationaliiberale Korrespondenz gibt heute einen Hilferuf aus dem bedrängten Südtirol wie der, der als einzige Hilfe für Südtirol vorschlägt, daß deut- che Staatsangehörige nicht mehr nach Italien reifen möge». Es gibt, heißt es hier, eine Hilfe, eine einzige: Reist nicht nach Italien! Das italienische Volk, das Volk der Tleequä- ler, hat mit Mepschen kein Erbarmen. Nur wirtschaft liche Nöte bezwingen es. Italien kann auf die Dauer nicht verzichten auf die Goldmillionen de» deutsch« Reiseverkehrs. Versiegt diese Kraftquelle, so leidet die ita lienische Volkswirtschaft auf dos schwerste. Wie ein Sturm wind sollte es durch ganz Deutschland brausen: Helft den deutschen Stammesbrüdern. Fahrt nicht nach JtalienI Ihr könnt nicht Helsen mit Protestversammlungen! Ihr könnt nicht Helsen durch Veranstaltungen mit Tee und Tanz! R»r eines kann helfen: Verzichtet auf einen Genuß, verzichtet «f eine Freude um Südtirols willen! Wir Südtiroler opfern alles um unseres Deutschtums willen. Wir sind fest ent schlossen, weiter zu dulden. Aber ihr sollt uns helfen. Rur durch einen Verzicht. Besitzt ihr weniger Seelengröße al» andere Völker, die auch wehr- und waffenlos, nur durch wirtschaftlichen Boykott den Gegner bezwingen?! Gebt als Losungswort hinaus: kein Deutscher setzt den Auß aus iiaiienifären Boden, solange Südtirol gequält und gemartert wird! Wer jetzt nach Italien reist, ist nicht deutsch, ist nicht national. Jede Reise nach Italien ist Verrat am Deutschtum, ist Verrat an Südtirol! Wien, ti. Januar. (Drahtb.) Der italienisch« General konsul in Innsbruck hatte im Auftrage seiner Regierung beim Tiroler Landeshauptmann Beschwerde gegen den feindseligen Ton der nordtiroler Presse gegenüber Italien eingelegt. Die Pressevertreter Nordtirols legten Verwahrung gegen die italienische Beschwerde ein und wie sen einmütig auf die nationale Unterdrückung der Deutschen in Südtirol hin. Angesichts der Unterdrückung der deutschen Presse Südtirols erklären die nordtiroler Blätter e» al» ihre Pflicht, die Gewalttaten in Südtirol überallhin zu oerbret ten- Auch die Postanqcstellten Nordtirols drohen mit Re prefsnlien gegen Italien. Striefemann als Friedenspreisträger. Pari», 6. Ian. (Drahtb.) Nach einer Neuyorker Mel dung der Woadrow Wilsanstistung wurde beschlossen, für das Jahr 1V2S keine Preise zu verteilen, weil einer der drei Un terhändler von Locarno, Herr Stresemann, die An nahme de» Preise» nut der Begründung abgelchnt habe, daß Wilson durch die Nichtanwendung feiner vierzehn Punkte Deutschland schwer geschädigt habe. Der Preisträger für 1V24 mar Lord Robert Cecil Nach dem soeben ver öffentlichten Bericht war beschloßen worden, den Preis in diefem Jahre unter Briond, Chamberlain und Stresemann zu verteilen. dent Braun und der Innenminister Scvering. Reichskanz ler Dr. Luther wird die Verhandlungen sicherlich sofort nach seiner Berufung ausnehmen. Aller Voraussicht nach wird aber dos Zentrum und werden die Demokraten Wert darauf legen, es zunächst noch einmal mit der Sozialdemokratie zu versuchen. Der Ausgong ist vorauszusehen und man kann nur wünschen, daß darüber nicht allzuviel Zeit verloren gehl. Wenn Dr. Luther die Absicht zugeschrieben wird, rin Kabinett der Köpfe oder der neutralen Persönlichkeiten zu bilden, so iriffi das wohl nicht dos richtige. Sein Ziel ist die Bildung einer parlamentarischen Regierung und die andere Lösung käme wohl erst in Frage, wenn eine große Partei sich weigern würde; an der Regierungsbildung teilzuneh men. Man wird jedenfalls bei ihrer Führung nicht aus dem Auge verlieren dürfen, daß wichtige innen- und außenpoli tische Fragen der Lösung durch ein aktionssähiges Kabinett harren und daß deshalb Eile geboten ist. Daß ein Kabinett der Mitte non Bestand sein kann, sagt das Siresemamiorgan, ist nicht zu bestreiten. Es wird bei seiner Vorstellung vor dem Reichstag ein Billigungsvotum erhalten, selbst wenn die sozialdemokratische Fraktion Stimmenthaltung üben sollte. * Demokratischer Appell an das Pflicht gefühl der Sorialdemokratie. Auf der Versammlung der Demakratischcn Partei Würiicm berg» und Hohenzollerns ergriff Reichsminister a. D. Koch das Wort. Zur Frage der Regierungbildung erklärte er: Es ist die Auf gabe der Parteien, sich über ihr Zusammengehen i» dieser Frage zu verständigen. Hermann Müller hat gesagt, die Sozial demokratie mache das Experiment der Kroße» Koalition nicht mit. Es handelt sich hier aber nicht uni ein Experiment, sondern um eine Pflicht. Auch für die Parteien gilt die Pflicht, sich für das Vaterland zu opfern. Es gilt eine Entscheidung darüber zu fällen, ob die Sozialdemokratie bereit ist, mitzuarbeiten als gleichberechtigtes Mitglied in der Front für die Verständigung der Völker und sür den Eintritt in den Völkerbund sich cinzusetzen, oder ob sie als Klassenpartei sich wieder isolieren will. Gosch t,u*a«»*is«: Jede« Werktag abrudr für den folgend. Lag. Bezregvpr«« sür die Zelt eines halben Monat«: Frei ins Hau» halbmonatlich Mk. 1.20, beim Abholen in der Geschäftsstelle wöchentlich SO Psg. 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