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Mtmnzu kämpfen, fondemum UN» im Gleuben zu stärk«». E» wird un» v»r,«wors«n. daß »st» mir di» nationale Sache «r- s«cht«n. Da» ist nicht der Fall, den» olle unser» Versammlungen batten einen katboliichen Charakter. Di« K atholikentaa, sind mit Manüvernru vergleichen, in denen die Sri«,er und ihre Stärke geprüft werden. (Ja!) Die Lage der Saiholiken wird immer schwieriger. Der Kultur- kamps war ein offener Sampf, au» dem di» Sirche wie «in steg reicher Feldherr, wenn auch mit vielen Narben bedeckt, hervor« gegangen ist.« Jetzt dauer» der Samos verftrckt fort. Der heutige Satholikentag sei »usammengelreten, um in erster Linie zu er« klären, daß es nothwendig sei, daß die Geistlichkeit mebr Einfluß auf die Schulen habe, daß nur geeignet« Personen Religions unterricht «»heilen, daß die Stader in ihrer Muttersprache unter richtet werden, daß die Mönchsorden zueückkehien und die Nonnen Wiederkehr«», um die »eidlich« Jugend «u unterrichten. Wer dies« Nothwrndigkeit nicht einsehe, könne nicht «in Katholik ge nannt werden. Um 9 Uhr war die Versammlung beendet. Heute früh fand in der Pfarrkirche «ine feierliche Andacht statt, bei welcher der Erzbischof «in, stille Messe lag. Nach der Andacht begab sich di- Versammlung im Zuge, dem sich sämmt- liche Gewerke, die polnischen Vereine der Stadt mit ih>en Fahnen sowie die Geistlichkeit der Provinz anschloffen, nach dem zoologischen Garten, wo di« zweite össeniliche Versammlung statifindet. (B. N. N.) Ausland. Oesterreich-Ungarn. Ueb» den Empfang, den di« Pester Bevölkerung am Freitag Abend dem aus Wien heim kehrenden Dr. Wekerle bereitete, entnehmen wir zur Ergänzung der telegrapdischen Mittheilungen dem „Pester Lloyd" nock foi gende Einzelheiten: „Schon in den ersten Abendstunden, lange vor der fahrplanmäßigen Ankunftszeit de» Wiener EUiuaeS, ball- sich in der Nähe de« WeftdadnhoseS rin nach vielen "Aasenden zählende» Publikum versammelt, da» bi» weit n> die Wochner- straße binein eine kompakte Mass« bildete und ic-n Zugang zum Badnhose schier unmbaUch machte. Bi» zur 'Ankunft des Zuger herrschte vollkommene Ruhe, so daß Vie ',<!>r zabircick erschienene Polizei durchaus nicht« zu lbun ha>.^ und sich auf die Rolle de» Zuschauer» beschränken könnt». Im 'I-crron de» Bahn hofe» war gleichfalls ein sehr zahlreicher Publikum anwesend, welche» daS breit« Trottoir Kes Perron» dicht füllte; namentlich waren viele Abgeordnete /bller Parteien erschienen. Genau zur festgesetzten Zeit um 9 Mr rollte der Zug in die Halle. Al» Dr. Wekerle in d-tm helltrleuchteten Salonwagen, der al» erster Personenwagen nach dem Hüttelwagen elnrangirt war, sichtbar geworden, brachen die Anwesenden in frenetische Ruhe: „stffsn IVslcerl«!" au», die kein Ende iiehmen wollt en. Alle» drängt», so weit «S der beschränkte Raunt zu ließ, zu dem Stufen de» Waggon« und Dr. Wekerle wurde svrmlhch au» dem Wagg on gehoben. Angenehm über rascht von der Großartigkeit der spontanen Kundaebung, nahm der gewesene Regierungschef, den Hut lüftend, die Ovationen mit lebhaftem Danke und lächelnd entgegen. Aber die wenigen Schritte von)/stupee di» zu dem vor dem Portal darrenden Wagen waren nicht le'iwt zurückzulegrn. Alle» drängte unter unaufhörlichen stürmischen lKljenrufen und Hüteschwenken an Dr. Wekerle heran, der in ,dem fast lebensgefährlichen Gedränge förmlich getragen wurde. Endlich gelang «S Herrn Wekerle, den Wagen zu besteigen und alSbald rollte eine lange Wagenkolonne zu dem weit ge öffneten Bahnhofschore auf die Waitznerftraße hinaus. Doch hier mutzte schon Halt gemacht werden. DaS an der Kreuzung der Ringstraße und drS Waitzner-Boulevards am dichtesten stehend« Publikum bildete «in lebend,» Hinderniß, das nicht so leicht zu be wältigen war. und auch der von der Polizei gebildet« Kordon nicht« nichts, denn der Menschenftrom hatte den ganzen weilen Rundvlatz geradezu Lbeiflulbet. Al» die ersten Eijenrufe on» der Hall« draußen hörbar wurden, ent fesselten st« auf der Straße einen veritableu Sturm der Ooation, der seinen Gipfelpunkt erreichte, al- di« Menge de» ge wesenen Premier« ansichtig wurde. Di« Ruf«: Elsen Wekerle! und Elsen Wekerl«! ertönten ununterbrochen und da» Hände- Fraukreich. Der frühereboulangistischeAbgeordneteLaur, der mir Turptu befreundet war und ihn im Gefängniß besuchte, veröffentlicht unter der Aufichrisr „Turvins Gebeimniß" im „Figaro" eine beiläufig« Beschreibung des ZerftörungS- Apparate». Turvin hatte Laur im Gefängnisse gesagt, die ganze jetzige Artillerie sei nichts wertb, man müsse in einer Stunde ein ganzes Land zerstören können mit allem, wo» sich daraus befinde: Menschen, Häuser und Material. Er habe auf die Kanone da» Prinzip »er Mitrailleu se angewrndet mir vollkommen automatischer Ladung. Kanoniere gebe ei keine mebr. DaS flüssige GaS oder eia anderer Explosivkörper dien« al» Motor. DaS sei «in» rein« Maschinenfrage. Schwieriger sei die Approvisionirung. Um da» Geschütz beweglich und wirksam zu machen, sei «ine enorme Approvifioniiung nüthig. Darum brarrche er ein Packet - boot oder «inen Aabnzug, um olle» auf einmal zu tranS- portiren. Die Bahnen würden so Ver»heidigung»lin!en, in deren Mitte man eine feindliche Armee iminer einschließen könne. Ein« Armee brauche nur eine» von Turvins Geschützen vor sich herzu schicken und könne unter dieser Deckung marschiren, wohin sie wolle. Da» wäre ein Fruerfächer, der einen Krei» von zwölf Kilometern Durchmesser bestriche und alles vor sich her niedermäht,. Laur glaubt, daß Turvin von der Marine- Revolver - Kanone ausgegangen sei; nur bade er automatische Ladung und Speisung ohne jede Unterbrechung erfunden, des halb seien ganze Tonnen von Munition nothwendig. Mit diesem automatischen, vielrohrigen, kleinkalibrigen und dreh baren Geschütz könne man mrtdodisch und mit geometrischer Genauigkeit den ganzen Gesichtskreis bestreichen. Da» Jnftrum«nr drehe sich langsam, bei jeder nächsten Drehung tret« «ine kleine Senkung ein, und so kann «in Kreis von 12 Kilometern Durch messern mit Projektilen regelrecht besät werden. Jede» derselben sei mir einem Erolofivstoff gefüllt. Man könne daher bei langsamer Rotation jeden Quadratmeter deS bestrichenen Terrain» zerstören. Laur glaubt, daß TurvinS Erfindung durchaus ernst zu aeimren klatschen schien g« nicht »ehr aushören zu «ollen. Da» Publi kum — darunter auch sehr zahlreich« Damen — wa» ganz «ntb- ustaSmirt und wollte auch dem Wagen Werkerle» nicht aus- weichen. Die Meng« versucht« auf dem Waitzner-Boulevard, wo viel« Fenster h«ll beleuchtet waren, den Wagen Wekerle» zum Stehen zu bringen und verlangt«, daß der gewesene Mi nister-Präsident zum Volke sprech». Zu Fuß und zu Wagen folgte man »em Gefährt Wekerle», ari den Fenstern sämmtlicher Häuser schauten Hunderte von Neugierigen, alle Balkon« waren dicht besetzt, oll« Baugerüst« von Menschen belagert, all« Platanen und Laternenpfäble wurden erlieft»« und die Imperial» der Tramwaywaggon» zu Tribünen gemacht. Al» der Zug in die Gegend de» Casö Seemann kam, drängt« di« Mena« mit elementarer Gewalt zu dem Wagen Wekerle», die Pferd« wurden au»g«spannt, di» Equipage jammt ihren Insassen von zablreichen jungenLruten auf die Schultern gehoben und im Triumph über den Boulevard getragen. Wenn ein« Steigerung der Begeisterung überhaupt noch möglich war, so trat sie in diesem Moment «in, al» die Menge dies» spontane Huldigung bemerkt». Später gelang es Herrn Wekerle, einen anderen Wagen, den de» Abgeordneten Alfred Sröter. zu besteigen und nun aina es im Trab nach dem liberalen Klub, wohin die vieltausendköpfige Menge immer unter endlosen Elfen- rufen auf Wekerle nachzog. Drr Meng» voran zog rin von einigen jungen Leuten besetzter Wagen, auf welchem «ine in der Elie berbeigeschaffte Trikolore unablässig geschwenkt wurde. Lor dem liberalen Klub harrte bereit» eine große Menschenmenge der Ankunft W'krrl« ?. Al» er dem Ha-^n,-.ntftieg, ertönten stür mische Eijenrufe und mehr g-.Vt-hgen als geheckt erreichte er den Hauseingang. Einige Leute folgten ihm wtrr Voran lr-aung emer Faime rünv geleiteten ihn bi» zu der zum Kublokal führenden Sti-.ov P.k. Pest, 5. Juni. Dr. Wekerle wurde beule Vormittag IV Uhr vom Kaiser in Audienz empfangen; dieselbe dauerte eine und vielleicht noch.ein Ilebrigcs gethan, jetzt darf ich'S gestehen, daß ich, sobald der Friede geschlossen, mich um einen Civildienst im Elsaß bemühen werde." Wie ein Strahl der Freude leuchtete es für einen Augenblick in Ernas Antlitz auf, nm im nächsten Augenblick wieder zu verschwinden, aber so fluchtig er imnier war, Charles hatte ihn bemerkt und sein Herz schwellte auf vor Entzücken. „Haben Sie kein Portrait Ihres Sohnes?" fragte er nach einer Weile, die mit Bildern geschmückte Wand überfliegend, nm das Gespräch auf einen anderen Gegenstand zn lenken. „Als Gustav anszog," nahm der Herr des Hauses daS Wort, „ließ er ein großes, sprechend ähnliches Photographiebild anfcrtigen, das er uns zum Andenken hinterlieh. Durch die Schuld eines Dienstboten ward es vernichtet, wir besitzen jetzt nichts weiter, als ein Miniatnrportrait in Ocl, das mein Gustchen in Ver wahrung hält, es wie ein Heiligthum hütet, und keinem profanen Auge den Anblick gestattet." „Glauben Sie mir, Madame," rief Darbile, und seine Wärme war nicht erkünstelt, „wenige Stunden nur sind es, daß eS mir vergönnt in Ihrem Kreise zu weilen, aber dem, dem Elternhause fast Entfremdeten, der im Strudel drr Genossen wohl Rausch, nimmer Glück und Frieden fand, thut diese Herzlichkeit, die man mir hier entgegen trägt, so wohl; glauben Sie mir, nicht das Auge eines Neugierigen, Theilnamlosen ruht auf den Zügen des von Ihnen so heiß Geliebten." Ein Klingeln an der Eingangsthür unterbrach die Antwort der Dame. „Herr Pastor Harder," meldete die Magd nach wenigen Augenblicken. Frau Berthold sprang auf; „auch er hat einen Sohn in Gustavs Regiment," rief sie, „Gott sei Dank, Nachricht von unserem Sohne; ins gute Zimmer den Herrn Pastor, Linchen, wir koinmen im Augenblick." „Der Herr Pastor will den Herrn Amtsrichter allein sprechen, wie er sagte," bemerkte die Magd. „Allein?" Fran Berthold ward leichenblaß. Sie schwankte so, daß Charles und Erna hinzu sprangen. Die Hände der jungen Leute berührten sich, sie schlossen sich ineinander, die Sinkende zu stützen. Der alte Berthold stand aufrecht da, keine Muskel seines Antlitzes zuckte, aber seine Hände waren gefaltet und seine bleichen Lippen murmelten — ob er's wohl selber wußte? — ein Gebet. „Bleibt bei der Mutter, Kinder," sagte er — „Gott ist gnädig; sie ängstigt sich umsonst, geiviß umsonst, ich komme gleich wieder, im Augenblick wieder." Wer sie nimmer selbst erlebt, jene furchtbare Pause banger Erwartung, wo es sich um Sein oder Nichtsein eines geliebten Daseins handelt, der danke dem gnädigsten aller Geschicke, daß es ihn vor solchen Augenblicken bewahrte, und wer sie kennt, der kann ermessen, mit welchen Gefühlen Erna und Frau Berthold der Rückkehr des Gatten und BaterS harrten. Frau Berthold lag in ihrem Lehnstuhl, ihre Nerven, ohnehin leidend, waren auf das Höchste erregt, Erna hatte sich zu ihren Füßen gekauert und das blonde Haupt in der Mutter Schooß geborgen; — wie gern hätte Charles sie empor gezogen an seine Brust, ihr Tröster zu sein, ihr Schützer. (Fortsetzung folgt.) " Et. Martinkirte Andacht -eckt, «»bet Weitzdischak Ltkaw-N-Pase» »lt dem «llerheiligsten die Gläubigen segnete. Um 7 Uhr besann die erst« Versammlung im „Oveum", wozu sich über 1S90 Per sonen eingefnndm hatten, Polen au- Posen, Weftpreusen, Galizien u. s. w. Dal Auditorium bot ein farbenprächtig«» Bild dar. Erschienen waren Domherren und zadireiche Geistliche, Fürsten, Grafen, Sdelleute, eine Reihe päpstlicher «ammerherren mit den Abzeichen ihrer Würde, verschieden« Professoren, «ine Abordnung polnischer Sokoiistrn in ihren originellen Kostümen, Polen vom Land« in den Nationaltrachten, dazu dl« Fefiordner mit breiten Schärpen und Abzeichen. Außerdem bemerkten wir Reich»- und LandtagSabgeordnete, zwei Mitglieder de» österreichischen Reich»rath» «. Auch ein reicher Damenslor war zugegen- Punkt 7 Uhr erschien Erzbischof Dr. von Gtadlewlki mit den Weihbischölen LikowSki und Andziejewicz von Posen und Enesen. Der Erzbischof bearüßt« die Versammlung mit den Watten „Gelobt sei Jesu» Christu»" und nahm mir den beiden Weihbischöfen ous der «roßen reichdekorirten Estrade Platz, vor - welcher die Büste de» Papste», umgeben von einem geschmack vollen Arrangement lebender Gewächs«, ausgestellt war. Nachdem ein Sängerchor daS Lied „Soz;a kockrloa" vorgetragen, eröffnete Sanltätsrath Professor Dr. Wtcherkiewicz die Bersammiuna und begrüßt« den Erzbischof und die Erschienen. Nachdem ergriff der Kommissar de» Katholikentage», Herr Kasimir von 6hlapow»ki,da» Wort und weilt« mit, daß im Jahr« 1892 wegen der Cholera und im Jabre 1893 wegen de» päpstlichen Jubiläum» di« polnischen Katholikentag« autgesallm seien. Herr v. Cblapowski hob mit Genugrhuung hewor, daß jetzt am politischen Himmel für di« Palen rin Soanenftradl sich zeige, während »»Zeiten »e» ersten Katholikentage» zu Thorn Nie mand an den Stur, de» größten Katßo- likenfeinde» drr Jetztzeit, drS Fürsten Bi-marck, dachte. Nunmehr erfolgten Bureauwahlen und wurde Herr Abgeord neter v. Ezarlinski zum ersten Vorsitzenden gewählt. Herr -v. Czarlinsti brachte ein Hoch auf Papst und Kaiser au«, in welche« di« Versammelten begeistert einstimmten, und da« dann den Erzbischof um den Segen für di« Versammlung. Der Erz - dischof sagte: „. . . . Wir bekennen hier vor aller Well, daß wir Katholiken sind und «i immer bleiben wollen. Oft zittere ich in dem Gedanke», daß so viele Seelen mir anver traut sind und daß ich sür sie alle Rechenschaft bei Gott oblegen muß. Dock ged« Ihr selber mir die Seivißheir, daß mir diese Pflichterfüllung nicht zu schwer gemacht wird. Wenn ich Euch All« um da- Kreuz versammelt sehe — auS allen Ständen — dann denke ich daran, daß wir noch heute an dem Losungswort unserer Vorfahren festhallen, nämlich: „Für den Glauben." Dann ertheift« der Erzbischof der Versammlung den Segen. Große Be. geister»», erregten zwei Telrgramm». In dem ersten Telegramm sandte der Papst seinen Segen und betonte, er bitte Gott um Eeleuchtung für die Versammelten, ous daß ihre Arbeiten von , Erfolg gekrönt sein mögen. Kardinal Gras Le dochowski depescherte: „Im Seift« bei Euch bitte ich den Herrn um seinen Segen sür Euch. Ledochowiki." Die Versammlung > sandte sofort «in Huldigungt-Telegramm an den Papst und rin Danklelegramm an den Kardinal. AlS Bettreter der galizischen Polen sprach der Philipviner- «ovnL BrzezinSki an- Krakau. Außerdem begrüßte der Mönch den Erzbischof al- seinen einstigen Schüler. Der Vorsitzende der Versammlung betonte in einer abermaligen Ansprache, daß heute von den Polen zwei Brüder anwesend seien: die großpolnu'ckej, (Dosenschen) und galizischen Polen; der dritte Bruder (Rulfi' ib Polen) müsse stumm bleiben. Anknüpfend an die Anweser.veil zahlreicher Damen hielt sodann Herr v. Cblapowski/eine impl-oifirt« Rede mit besonderer Berücksichtigung „der Polin". Inzwischen waren «ine Reih« Bearüßungr-Telegramn.c mgs der Provinz, au» Westvreußen, au- Krakau, Lemberg, Böckum, Rom u. s. w. eingelaufen. Den Schlußvortrag der heutigen Versamm lung dxlt Graf Hektor Kwilecki über „die Nolbw.sndigkeü der K-lholikentage". Neber dies Thema zu svrecheri, sei heute niä» . schwer; denn die große Anpihl der Versammelten beweise, daß «es« Nothwendigkelt eingesehen werde- ..Wie Soldate n um idr« Feldherren sind wir die« um unsere Bischöfe veriam.melt. Aber Herr Berthold, hätte eS kein Mittel gegebcii, ihn dem Militairdienst zu entziehen?" Fast zürnend blickte Bertholds milde-) Auge auf den Fragenden. „Mittel genug," crwcdcNe er, „aber keine für mich und ihn; ist unser Heer eine geworbene Söldnerschaar, oder rin Verein der Nation rj,vm König bis zum Bauern, der die heiligste Pflicht des Manschen erfüllt: das Land zu schützen nud zu wahren, dass ihn gebar?" „Soll ich, der ich seit seiner Kindheit meinem Sohne diese Maxime predigte, der ich selbst für meines Holsteins Freiheit focht, jetzt crrvthen vvr ihm, da es -- gilt, sie in der Praxis zn bewähren?" ! » „Ich gab ihn dahin, ohne zn murren, in den Verband vieler Tausende, ich heuchle leine Selbstver leugnung, die nintmer aus freiem Herzen kommen kann, aber ich schäme mich auch nicht, nin ihn zu weinen, noch sür ihn zu beten." Ergriffen drückte der Offizier die Hand Bertholds, der alte Herr erwiderte herzlich den Druck, dann aber blickte er ihn erstaunt an. „Was ist Ihnen Charles; Ihre .Hand ist ja eiskalt und zittert?" > Der junge Mann fuhr sich über die Stirn. „ES . ist nichts," sagte er, „ein Schmerz im Kopf, wie ein Blitzstrahl durchfahrend »nd verschwindend, der mich »schon fett längerer Zeit verfolgt und dann, dann tritt Lei Ihren Worten lebhaft das Bild eines Jünglings mir vor Augen, den ich gern geschont hätte, aber den ich tödten mußte, mein eigenes Leben zu retten, um in seinem Blut die Beschimpfung zu sahnen, die er mir angethan." ES ist ein trauriges Handwerk der Krieg und jetzt, wo ich, ich darf es frei gestehe^, meine Pflicht