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M Freitag, den 30. März 1894. 7. Jahrgang. No. 37. »rlcheinl , «tttwack«, Arett««» u. «sn»ta,«. «»a»»e»r«t»prrt» inkl. »er s »ertbvallen Beilagen vierteljShrlich Mt 3 ikustrirten Aeiötättern: Deutsches Jamilienvlatt, Kute Heister, Jettsptegel. wm«n,»r»Ii»«r Redakteur: «Mil He-««»ister in Au« («rzgebtrge). Redaktion u. «rpedition: Uw«, Marktstraß«. Auttlhal -Äituilg. Lokalblatt siir Aue,«urrhammer, Zelle-KlSfterlein, Rieder-«. Oberpsannenftiel, Lauter u.Umgeg. Inserat« di« einspaltig« E»rpu«z«il41» Ps., Petitsatz wirb nach Petitjeilen, Nonpareille satz nach dieser berechnet. Bei Wiederholungen hoher Rabatt. All« Postanstalten und Landbrtestriiger nehmen Bestellungen an. Khn. 4tI^La»aisa verzinst die Einlagen mit 3'/, V» und ist jede» Wochentag Bormittags von 8—IS Uhr und Dtt PL? «VyNttz Nachmittag« von L-b Uhr geöffnet, expedirt auch brieflich. u« ' Tische, 2 Dutzend Rohrstühle und 24 Viergläser, sowie, beim Stadtrach zu Lößnitz einzureichen. S Paar Hirsch» und Rehegewethe meistbietend gegen s»f«r-I — Die Offizier-mäatel von der hellgrauen Farbe, wie siel tig« Bezahlung zur Versteigerung. setzt getragen «erden, habe« wenig «»«sicht, lang« bribehal-' Eheviot« und Velour« ü Mk. 1.95 Pfg. per Meter versenden jede beliebig« Meterzahl an Jedermann. Erste« Deutsche« Tuchversandtgeschäft vittingir ck La., kranbkurt m A. Fabrik-Depot. Muster umgehend franco. S Nr. 2 de« diesjährigen Gesetz, und BerokduungSbattes ist erschienen und liegt in der Expedition der unterzeich neten Behörden 14 Tage lang zur Einstcht«nahme au«: Inhalt: Gesetz, die Abänderung de« Einkommensteuer- gesetzt« vom 2. Juli 1878 betr. — Ostern 18S4 fiel sehr stütz, nähmlich auf den 2b. März. E« ist die« eine der frühsten Daten, auf welche die« Hauptfest der christlichen Kirche überhaupt fallen kann. Nach der al« Norm geltenden Feststellung des nicaischen Lon- cil« i« Iah« 32b ist da« Auferstehung-fest an demjenigen i dm» erp«» Vollmond »ach der ten zu werden; sie sollen sich im Gebrauche sehr wenig zweck dienlich erwiesen haben. Auch eine Kompanie eine« sächsi schen Regiments ist bereit- mit den neuen graun Mäuteln au-gerüstet worden. Zur Beachtung. Jetzt, wo der L sindewechsel nahe bevor steht, kann man häufig die Beobachtung machen, daß Dienst boten ihre Herrschaften, oft ohne Grund, zu verleumden su chen, sei es nun den neuanziehenden Personen gegenüber oder aber in den Geschäften, wo sie fast tagtäglich Maaren zu ho len haben. Derartigen klatschsüchtigen Personen sei bedeutet, daß sie sich der Gefahr au-setzen, nach A 187 Itr.-G.-B. wegen verläumderischer Beleidigung mit Gefängniß bis zu 2 Jahren, im günstigen Falle aber mit 1 Tag Gefängniß oder mit Geldstrafe bis zu VOO Mk. bestraft zu werden. Bestellungen auf di« mond (oder da- jüdische Passah), selbst auf diesen Sonntag fällt; dann soll Ostern am nächstfolgenden Sonntag gefeiert werden. Demgemäß kann Ostern nicht früher als auf den 22. März und nicht später al- auf den 2b. April fallen. Am frühesten, also aus den 22. März, fiel Ostern in den Jahren 1b98, 1693, 1761, 1818, aber erst nach 291 Jah ren von heute ab wird dieser Fall wieder ein treten. Da späteste Osterfest siel in die Jahre 1666, 1734 und 1886 und wird zum ersten Male wieder eintreffen im Jahre 1S43. Der Ostervollmond, nach welchem der Ostersonntag sich be stimmt, wird nicht astronomisch, sondern cyclisch nach einem von dem Gelehrten LiliuS angegebenen und von Gregor XIN. vorgeschriebenen Verfahren berechnet. Die Abweichungen zwischen dem astronomisch bestimmten (wahren) und dem cy clisch berechneten Vollmond können bis auf fast zwei Tage steigen. Dadurch kam e-, daß die Protestanten, die den Ostervollmond früher astronomisch bestimmten, im Jahre 1744 Ostern am 29. März feierten,^ die Katholiken dagegen am 5. April. — Fast alle nichtsozialdemokratischen Mitglieder beider sächsischen Ständekammern haben eine Erklärung unter zeichnet, i l welcher da» Zusammengehen der staatterhal- tenden Parteien auch außerhalb de- Landtage» auf da dringendste befürwortet wird und in welcher die Unter zeichner ihren Willen kundgeben für ein gemeinsame» Vor gehen gegenüber der Sozialdemokratie, insbesondere bei öffentlichen Wahlen mit Entschiedenheit wirken zu wollen. Da» „Dre»dner Journal" veröffentlicht diese Erklärung und teilt ferner mit, daß au- den „Ordn, ng»parteien" der Zweiten Ständekammer heraus sich ein Seniorenkon vent gebildet hat, dessen Aufgabe e- ist. nicht nur «äh rend der Tagung de« Landtage«, sondern auch in der Zeit zwischen den Tagungen da» Zusammengehen der staat-er- haltenden Parteien möglichst zu fördern, Zwistigkeiten zwi schen denselben möglichst au-zugleichrn und hierdurch ein geschloffene» Vorgehen gegen di« sozialdemokratische Par tei zu ermöglichen. In den Seniorenkonvent find ge wählt worden von der konservativen Partei vier und von der nationalliberalen, sowie von der Fortschrittspartei je zwei Mitglieder. — Erledigte Lehrerstellen. Zu besetzen eine ständige Leh rerstelle an der Bürgerschi!e in Lößnitz. AnfangSgehalt (mit persönlicher Zulage) 1110 Mark ausschließlich Wohnung-- geld. Fertigkeiten im Zeichen erwünscht, Vorstellung nur auf Einladung. Gesuche nebst Unterlagen find bi- 7. April Für alle Leser von gutem Geschmack, die eine ebenso unterhaltende wie belehrende Zeitung zu billigem Abonne- meütSpreiS zu halten wünschen, ist die „Berliner Gerichts- Zeitung" angelegentlich zu empfehlen, ein Blatt, da» in keiner Famile fehlen sollte und seine« tresflchen Inhaltes wegen auch eine ungemein große Veibrettung gewonnen hat. Es ist eine Wahrheit, die nicht oft genug wiederholt werden kann: „Wer sein Recht nicht kennt, hat häufig Schaden zu tragen I" Wer sich vor solchem Schaden an Ehre, Vermögen bewahren will, lese d!e „Berliner Gerichts- Zeitung", die sich für jeden Abonnenten durch ihre höchst interessante, leicht faßliche Rechtsbelehrung vielfach bezahlt macht. Mit ihrem Hauptzwecke, Rechts- und GesetzeSkennt- nisse zu verbreiten, verbindet, die beliebte Zeitung die Aus gabe, ein Unterhaltungsblatt zu sein, indem sie im Feuil- leton die besten Romane, Novellen u. s. w. von bedeuten den Schriftstellern veröffentlicht. Der lokale Berliner Lheil, Kunstnachrichten, Politik, Land- und Reichstag, ver mischte interessante Nachrichten von nah und fern, ebenso der verzügliche, erschöpfende, Antwort erteil« nde Briefkasten, der auch auf Wunsch d.r Leser den ihnen zur Führung eines Prozesses nötigen Rechtsanwalt nennt, haben in ihrer eigenartigen, übersichtlichen Bearbeitung viel zur Be liebtheit der „Berliner GerichtS-Zeitung" beigetragen. Durch ein Probe Abonnement auf die „Berliner Gerichts-Zeitung", welche jede deutsche Post - Anstalt für 2 Mark SO Pfennige für das Vierteljahr entgegennimmt, sollten alle, welche da gediegene Blatt noch nicht abonnirt haben, von seinem höchst unterhaltenden und belehrenden Inhalt Keantniß nehmen. — Als Beweis für die Gediegenheit de- Feuil leton« dieser Zeitung erhält jeder Abonnent nach Einsen dung seiner AbonnementS-Quittunz zwei sehr gute Romane in Buchform, di« bereit» früher in der Zeitung veröffent- licht wurden, franko und gratis zugesendct. Stratzenordnung. 8 22. Jeder Hausbesitzer beziehentlich dessen Stellvertreter ist verpflichtet: v Sonnabend- regelmäßig jedoch auch soust, wen» Veruareiniguuge» ein trete», dafür Sorge zu tragen, daß die Straße bis zur Hälfte in der ganzen Länge seine« BesitzthumS gekehrt, auch, solange kein Frost eintritt, bei trockenem und staubigen Wetter zuvor mit Wasser besprengt, do- Kehricht aber sofort nach dem Kehren von der Straße beseitigt werde. Z 24. Zuwiderhandlungen gegen diese Straßenordnung ziehen Geldstrafe bis zu 60 oder Haftstrase bi- zu 8 Tagen nach sich. Ea. 6000 Stück Seidenstoffe - ab eigener Fabrik — schwär»«, w«iß« und farbig« — v. 75 Pf. bl« Mk. 1S.6S p. Meter — glatt, gestreift, karriert, gemustert, Damast« etc., <c». 240 vecsh. Qualitäten und 2000 verjch. Farben, Dessin» etc.) stz^» Porto- und ft«uerfr«i tu« HauSl l Katalog und Muster umgehend. 1 8. Ovnnoboi'g'» 8olllon-ss»brill (st. st ««»). 2üriod. Aus dem Atterthal und llwgeöung. Mtttbetluug«« »ou lokal«» Juterefs« find »er Mevaktio« st«t» »iUkommeu. So prächtige Feiertage find seit langem nicht dagewesen. Die Sonne schien mit solcher Wärme vom wolkenlosen Himmel, daß selbst im Schatten da» Thermometer aus 10» L. stieg und daß sie die Menschen scharenweise in« Freie lockte zum Aufrrstehungsfeste der Natur. In den Gartenwirtschaften herrschte ein Leben, da» an Pfingsten erinnerte. Am Ostersonntag hat auch wieder dir Platzmusik unserer Stadtkapelle aus dem Marktplatze begonnen, und wird bei günstiger Witterung von jetzt ab regelmäßig an jedem Gonn- und Festtage im Sommerhalbjahr vollzogen werden. Da» am 8. Feiertag von unserer Stadtkapelle im „Hotel zum blauen Engel" gegebene Conzert, wozu ein gediege ne- Programm gewählt war, war sehr gut besucht, und wurden die einzelnen Piecen unter lebhaftem Beifall aus- geführt. Namentlich waren e» di« herrliche Ouvertüre z. Op. „Die weiße Dame" v. Boieldieu, der lustige melo- dienreiche Walzer, „die Schlittschuhläufer" v. Waldteufel, die Ouvertüre z. Op. „Die Lustigen Weiber von Wind sor" v. Nikolai, da- schöne Potpourri a. d. Op. „der Freischütz" v. C. M. v. Weber und der flotte „Höllenzug- Galopp" v. Faust, welche besonder» sorgfältig au-grsührt, allgemein« Anerkennung sanden. Da» Conzert hat so ge fallen, daß man wohl hoffen darf, unsere Stadtkapelle möchte durch öftere Eonzertr mit ihren vortrefflichen Lei stungen an die Oeffentlichkeit treten. Die hier noch in gutem Andenken stehende Thraterge- sellschaft der Frau Cäcilie Korb wird in ca. 14 Tagen hier eintreffen, um im Gasthof „zum blauen Engel" einen Tyclus von Vorstellungen zu geben. Der Gesellschaft geht der beste Ruf voraus und ist dieselbe durch neue Kräfte gut komplett irt, auch find viele Novitäten der modernen Bühnenlitteralur neu erworben worden, z. B. Suder mann'» „Ehre," „Heimath," „Vrientreisr," „Pension Echvller," „Eharley» Tante," „Pfarrer von Kirchsrld," „Erbonkel" u. and. mehr. Gewiß «erden alle Theater freunde da» Auftreten dieser renommirten Gesellschaft mit Freuden begrüßen. Sonnabend den 31. März 1894, Nachmittag» 3 Uhr kommen i» Rechenhau« bet Albernau mehrer« Schränke lN«. S6S der Zeitung«prei«liste) für das 2. Quartal 18S4 werden in der Expedition (Aue, Marktstrabe), von den Aut» träger» de» Blatte-, sowie den Lendbrirsträgern jederzeit gern angenommen. Krpedttio» der „Auertyal-Keitung," Bekanntmachung. Nachdem bemerkt worden ist, daß den Bestimmungen in § 22 unter s der Straßen ordnung nicht gehörig nachgrgangen wird, bringen wir dieselben mit dem Bemerken in Er- innerung, daß Zuwiderhandelnde unnachsichtlich mit den angedrohte» Strafen belegt werden. Aue, am 22. März 1894. Der Wcrth der Stadt vr. Kretzschmar.