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jmigt habe, da» Gepäck der Infanterie um 1»—14 Pfund ! zu erleichtern. Ferner erklärt der Minister auf «»frage de- Abg. Richter (frs.) daß die neuen Grenadiermützen Nordamerika. Flotte betroffen worden ist. Als die Schreckenskunde ein« die im strophe des 1. Garderegiment» nicht au- mattem Silber, son dern au- Aluminium bestehen. Die 1>/, Millionen Berliner versteuern 825 Millionen Mark Einkommen; da» ist fast da» Doppelte de« Betrag», mit dem sich die ganze Provinz Schlesien, die dreimal mehr Einwohner hat, behelfen muß. Mehr al» in irgend einer anderen Garnison fordert die Genickstarre in Ludwigsburg Opfer. Es sind bi« jetzt IS Mann an der Genickstarre erkrankt, S davon sind ge storben, genesen sind 2 Mann. Der Schaden, den Post und Telegraph durch den Sturm erlitten haben, wurde vom Generalpostmrister v. Stephan auf 600000 Mk. veranschlagt. Die politische Sorge ist von einer Trauerkunde ver drängt, die in allen. Theilen de» Vaterlande« di« schmerz lichste Bewegung aufgerührt hat. Unsere Martnr ist von einem schweren Unfall betroffen, auf de« neuen Panzer- schiff „Brandenburg" hat Freitag eine Dampfrohr-Explo sion stattgefunden, die schwere» Unheil angerichtet hat. Der „Reichs» und StaatS-Anz." bringt über da» Un glück folgende Mittheilungen: Der schreckliche Unglücksfall auf S. M. S. „Branden» bürg" hat sich ereignet, al» da» auf Probefahrt begriffene Schiff sich außerhalb de» Hafen» von »kiel befand. Die sämmtlichen zwölf Kessel waren im Betrieb, di« Maschinen arbeiteten mit etwa 700 Pferdekräften also nicht mit For- cirung, denn bei solcher «erden auf diesen Schiffen mehr al« 1000 Pferdekräfte entwickelt. Das Unglück entstand durch LoSreißen der Befestigung des Dampfabsperrventils der Steuerbord-Maschine. Da durch wurde dem Dampf au» sämmtlichen Kesseln der Weg in den mit Menschen angefüllten Maschinenraum sreige- geben. Er verbreitet« sich in demselben sofort, alle» ver brühend, wa» er an lebenden Wesen vorfand, drang durch die offene VerbindungSthür in den Backbord-Maschinen raum durch die Niedergangsöffnungen in die darüber lie genden Räume für elektrische Maschinen, Destillirapparate und Vorräthe, jein Vernichtungswerk fortsetzend. Fast' sämmtliche der in diesen Räumen beschäftigten Personen' Die Schließung der Chicagoer WeltausstellungS-Rech. müssen augenblicklichem Tode verfallen gewesen sein, denn»nung erzieht einen Ueberschuß von 1100000 Doll. i der ausströmende Dampf hatte eine Temperatur von etwa > 180 Grad und wird von dieser bei seiner Ausbreitung nicht sehr viel verloren haben, ehe er die unglücklichen Opfer erreichte. Ueber die eigentliche Ursache des Unglück», den Grund des Reißens der erwähnten Befestigung ist noch nicht- be kannt. Die Zahl der durch die Dampfrvhrexploston aus der „Brandenburg" Getöteten beträgt 40. Da» Hauptdamps- rohr der Neubordmaschine platzte bei einer forcierten Probe fahrt, etwa 3 Meilen von Bülk bei Kiel entfernt. Der Lustdruck Dampf und umherfiiegende Metallteile zerrissen, verl ruhten und erschlugen, wer in der Nähe war. Zur Zeit des Unglücks befanden sich 41 Personen im Maschi- nenraum darunter viele Arbeiter. Von diesen hat sich nur ein einziger Arbeiter gerettet, der an der Treppe stand Südamerika. In Rio de Janeiro ist das gelbe Fieber ausgebrochen. Die amerikanischen Kriegsschiffe haben deshalb den Haien verlassen. fich in organischer Gliederung über da» ganze Land er-z Vieh ist viel verbrannt; über SO Familien sind obdachlos, streift, eines Arbeitsnachweise«, besten Au»bau im letzten Im Dorfe Zockers bei Thorn stürzt« «ährend de» Stur- Stadium eine internationale Gestaltung erhalten müßtet meS da» Schulgebäude ein. 20 Kinder find verletzt. von den Mitteln und Wegen, wie «in« derartige Form!; In der Budgetkommisslon des Reichstags teilte der des ArbeittnachweiseS zu verwirklichen wäre, soll in einer s Krieg-Minister mit, daß der Kaiser die Vorschläge grneh- weiterrn Artikel di« Rede sein. s ' ' ' " Unter den Loten befinden sich Maschinenbaumeister Ko- fer«, der Marine-Ingenieur der Reserve Schulz, sowie di« Ingenieure vom Bulcan Mielke und Jansen; ferner auch der Ingenieur Merk-, sowie viele Arbeiter der kaiserlichen Werft. — Mit der kaiserlichen Marine betrauert da- ge samt« deutsche Volk den Verlust der wackeren Männer, kräftigsten Alter di« Opser einer furchtbaren Kata- «urde». Auch sie starben für das Vaterlands England. Matabele-HLuptling Lobengula ist gestorben zur Zeit für die Engländer. . London sind seit dem letzten Bombenattentar in Aste«. Die Pest, der Schrecken de» Mittelalters, entvölkert seit Jahren Südchina. Sic wütete fast jedes Jahr in der Zeit vom März bis Oktober und rafft manchmal die / Bevölkerung ganzer Ortschaft«.» dahin. Einige englische Aerzte, die China und Indien genau kennen, versichern, daß diese Epidemie auch im birmanischen Reiche und in den Loosstaalen vorkovune. Nach China scheint die Krank heit zu Anfang dieses Jahrhunderts durch birmanische Ka rawanen eingeschleppt worden zu sein. Sie tritt, wenn sie irgendwo auftaucht, immer unter den gleichen Anzei chen auf. Zuerst werden die kleineren Tiere und vor al lem diejenigen, die am häufigste» mit dem Boren in Be rührung kommen, von der Krankheit ergriffen, dann die größeren Tiere, daraus die Menschen und zuletzt die Vö» Der rechten 3" . Part» zahlreich« französische Anarchistin, angekommen deren Sammelplatz der Autonomieklub ist. Die Londoner Po lizei will entdeckt haben, daß daselbst neue DynamitauS- schreitungen gegen die Gesellschaft in Frankreich und Eng land geplant werden. Ein fremder Anarchist fand einen fürchterlichen Tod. Im Grernwichpark unweit der köniq- lichen Sternwarte wurde Donnerstag Abend eine furcht bare Explosiv» gehört. Man fand einen jungen Mann, augenscheinlich Ausländer, der sich in seinem Blute wälzte. Ein Arm «ar ihm vom Rumpfe gerissen, die Beine zer schmettert, der Unterleib autgcrisscn. Neben ihm lagen Scherben einer Flasche, die einen gefährlichen Spreng stoff enthalten hatte. Der Verstümmelte starb al-bald, ohne Auskunft über sich geben zu können. Durch Visttkarte in seiner Westentasche wurde indes ermittelt, daß er Mar tial Bourdin heiße. Er beabsichtigte, die Sternwarte in dir Lost zu sprengen, wobei er über Steine strauchelte, womit der zur Sternwarte führende Weg eingesriedigt ist. Die blutbedeckte Stätte ist von Polizisten besetzt. Die auf gedeckte anarchistische Verschwörung wird als die gefähr lichste der bisher .bekannt gewordenen anarchistischen Ver schwörungen bezeichnet. Der zerrissene Bourdin soll einer der Führer gewesen sein. Rußland. 500 Menschen sind bei Helfingfors auf einer großen Eisscholle in die Ostsee hinausgeschwommen. Die Küsten bevölkerung versucht, den Unglücklichen Kleidung und Holz zuzusühren, was aber mit großen Schwierigkeiten verknüpft ist, da da- offene Meer zwischen der Küste und dem Eis feld zugesroren ist. Haltung wirklich eintritt, bleibt sehr abzuwarten; erfolgte zum nach oben zu steigen. 40 Tote und außerdem mehrere sie, dann wäre allerdings die Reichstagsauflösung zweftel-l Verwundete I Ein grauenhaftes Unglück, von dem unsere io-. Iri ' '' ' 7 —" ' Ein grwaltige- Feuer hat im pommerschen Dorfe De-«traf fuhr sofort Prinz Heinrich mit dem Pelikan nach -ow 21 Gebäude mit allem Mobiliar in Asche gelegt. s°-m Unglücksschiffe ab. Vier Werftdawpfer folgten nach. Politische Nachrichten Dewtschlawd. Ber hin, den IS. Februar. Fürst Bismarck tritt in seinen Hamburger Nachrichten nunmehr offen für da» Zustandekommen de» russischen Hand«l»vertrageS ein. Da» Blatt brachte bisher nur Er wägungen darüber, wie die Mehrheit des Reichstage» wohl stimmen würde, ohne eine eigene feste Ansicht abzugeben. Nunmehr kommt auch die letztere, das Organ de» Alt reichkanzler» meint, im Interesse de» Frieden» zwischen deutscher Industrie und deutscher Landwirtschaft sei es am besten den Vertrag anzunehmen. Diese Erklärung ist ge recht angesichts der großen Jahresversammlung des Bun de» der Landwirt« in Berlin gekommen, welche alle Geg ner des Handelsvertrag«» mit besonderer Spannung er warteten. Nachdem man von dieser Seite sich immer aus die WirthschaftSpolitik de» Fürsten Bismarck gegenüber der seine» Nachfolger» berufen hat, entwindet da» Austrcten de» Altreichskanzler» natürlich den Gegnern de» Reichs kanzlers Grafen Caprivi ihre beste Waffe, und nun aller dings wird kaum noch an der Annahme des Handelsver träge» zu zweifeln sein. Eine ReichStagsauflölung, in der auch die hervorragendste deutsche politische Autorität von vornherein auf Seiten der gegenwärtigen ReichSregierung stehen würde, wir« für die Gegner de» Handelsvertrages, und besonder» für die konservative Partei, von den denk bar schlimmsten Folgen begleitet. Da« ist die Frucht de» 26. Januar». Der Kais« hat an seinem jüngsten Geburtsfeste eine Stiftung in» Leben gerufen, au» der jährlich innerhalb «ine» jeden Armeekorps jenem Offizier ein Ehrenpreis zu erkannt wird, der dir von dem Generalkommando zu stel lende PreiSrekognoSzierungSaufgabe, sowohl in reiterlicher, wie in taktischer Beziehung am besten löst. Die Preise «erde» jeweils nur auf die Dauer eine- Jahres verliehen, von dem Preisträger eine» Jahre« aus den des nächsten Jahres übergehen und erst dann einem Offizier verblei ben, wenn er in 3 aufeinanderfolgenden Jahren als Preis träger au» dem Wettbewerbe hervorging. E» werden in diesem Jahr besondere Manöver an Flußübergängen stattfinden. Diese Uebungen werden wäh rend der Kaiser-Manöver an der Weichsel ein besonderes und zum Teil großartiges Gepräge erhalten und zu- gseich mit größeren Schwimm-Manövern verbunden sein. Eine Sensationsnachricht, die sicher die Reichstagsauflö sung herbetführen würde, wenn sie begründet wäre, wurde am Freitag im Reichstage erzählt. Es hieß, die 45 sozia listischen Abgeordneten wollten sich bei der Abstimmung über den russischen Handelsvertrag der Stimmabgabe ent- halten, um so, indem sie die Reihen der Gegner verstär ken, die Ablehnung des Vertrages und damit die Auflö sung herbeizusühren. Dir Sozialisten sind im Prinzip für den Vertrag, sie glauben aber bei den Neuwahlen mehr Sitze erringen zu können und würden noch den Wahlen natürlich für den Vertrag stimmen. Ob diese Stimment- Gebäude de» kolossal erscheinenden KalkselsenS. Wohin soll der Arme sich retten? An beiden Enden de« Ganges ver sperrt ihm da- Feuer den Weg — die dicke, giftige Lust macht das Athmen unmöglich — Alles, Alles scheint sich gegen den armen Verlassenen verschworen zu haben. Tageshelle herrscht in den sonst so dunkeln gewundenen Gängen. Die Zimmerung knarrt und ächzt, der Boden wankt, die Decke wankt und die Wände wanken. Schon kracht es wie Kanonendonner, schon senken sich die Wän de und noch immer hofft der Elende auf Rettung. Viel leicht ist er vom Glanz des Feuer» schon geblendet, daß er nicht hört, wie der kolossal« Riesenbau der Natur zu sammenknickt, — vielleicht von seiner schrecklichen Situation wahnsinnig geworden, da er noch auf Rettung hofft, denn er rennt wie der gehetzte Hirsch bald hier, bald dorthin. Aber wo ist hier Rettung? Hier, wo nicht der Boden, nicht die Wände, nicht die Decke fest mehr sind, hier, wo die Hitze da» Quecksilber aus der Erde treibt, so daß der Mann in dem heißen Strome diese» Metalle- watet, hier, wo die dick« Lust nicht «ehr und nicht weniger als Gift ist? Tagelang noch währte der unterirdische Brand, immer und immer wieder stiegen die Knappen, leider aber frucht los hinab. Alle Zimmerungen waren schon zertrümmert, über sechzig Klafter hoch drangen die Flammen empor. Der «Zosessstollen" «ar von keinem Menschen mehr zu detre- kn und der „Barbaraschacht" schon ganz in sich zufam- mengestürzt, di« prächtigen Baue in ihren Grund jesten er schütternd, schon erfüllte da» sublimirte Quecksilber die over- ften Stockwerke, da mußte man endlich zu dem verzwei felten Mittel greifen und löschen; aberviele Wochen dar nach erst durste man fich wieder in di« Liefe wagen. Durch frische Zimmerungen gelang es endlich, die oberen Stre ¬ cken zu bewältigen, und so gelangte man zu dem Wasser spiegel hinab, der durch Pumpenwerke gehoben wurde. Furchtbarer al» je war der Zustand der armen Bergleute, wovon Tausende in entsetzlich« Krankheiten verfielen, und erst lange danach gelangten die Werke zu Jdria wieder zu ihrer ehemaligen Bedeutung. Vermischtes. — Der amtliche Stenogrophendienst i« deutschen Reichs tage wird von 12 Beamten versehen. Drei dieser Beamten erhalten je LÄOO Mk. festes Gehalt und die übrigen Tage gelder für die Dauer jeder Session, und zwar IS Mk. für jeden Sitzungstag und die Hälfte diese» Satzes für die Tage, an welchen keine Sitzungen stattfiuden. Welche Anforderungen an die Stenographen gestellt werden, ist daraus zu ersehen, daß verschiedene Redner in einer Minute 230 bis 250 Sil ben sprechen. Als besondere Leistung iw Schnellsprechen find sogar bei einem Redner 300 Silben in der Minute sestge- stellt worden. Es schreiben stet» zwei Stenographen 10 Minu ten lang. Dann bleiben ihm 50 Minuten freie Zeit, in wel cher sie jedoch da» Stenogramm einem Kopisten diktieren muffen der es in Kurrentschrift überträgt. Der Sächsische Dampfkessel-Revifions-Berein mit dem Sitze Chemnitz hat jetzt seinen Ingenieur-Bericht über da» Jahr 18V4 veröffentlicht. Diesem Bericht zufolge hat der Verein auch in dem verflossenen sechzehn en Geschäftsjahre erheblich an Aus dehnung gewonnen. 2240 Dampskeffel und 8S Dampfgesäße waren dem Vereine zur Revision und Prüfung, sowie 328 Dampfmaschinen zur regelmäßigen Untersuchung mitklst In dikator unterstellt. An den Dampfkesseln wurden 83-1 äußer« Revisionen, 1101 inner« Revisionen, 336 Wafferoruckproben, zusa.men 4820 Revisionen vorgenommert. Außerdem haben Vie Verein,Ingenieure «ine sehr -roße Anzahl anderer Arbeiten auSgeführt, alS: Prüfung und Unteisuchung von Dampf- keffelgefäßea, Untersuchungen alter Kessel vor dem Ankauf und neuer Kessel behufs Abnahme, Prüfung von Kesseiblechen, Ber- dampsungsverjuche, Gasanalyse«, Untersuchungen (54S) der Dampfmaschinen mittelst Indikator u. dgl. m. Die Schäden und Fehler, welche bei den Untersuchungen aufgefunden, sind in Tabellen zusammengestellt. Der Bericht brickgt ferner die Ergebnisse einer großen Anzahl von VerdampsungS-und In dikator. Versuchen zur Besprechung. Aus denselben wird der Werl derartiger Untersuchungen, der große Einfluß, Sen Feh ler in der Steuerung oer Dampsmafchmen oder Undichlyeiten an Kolben und Steuerorganen aus den Dampfverbrauch der selben haben können, deutlich ersichtlich. Gleichzeitig mit dem Ingenieur-Bericht verschickt der Ver ein an seine Mitglieder einen von seiner Oderingenieur Herrn Haage verfaßte Schrift, betitelt „Verhaltuiigsregel für Dampf kessel-Heizer, mit Erläuterungen", in welcher alle Maßnahmen, welche erforderlich sind, um den Kessel dauernd in sicherem und betrieb-tüchtigem Zustande zu erhalten, eingehend besprochen, sowie alle Vorgänge im ttesselbetriebe in leicht verständlicher Weise erklärt werden. Diese Schrift wird auch an Nichtmit- gliedrr des Verein» für 1 Mk. da» Stuck vom Hauplburau de» letzteren, Chemnitz Schillerstraße 13, abgegeben. Ihren hundertsten Geburt»'ag hat letzthin in Berlin Frau Charlotte Bremer gefeiert. Zur Feier Hattert sich die ge samten Nachkommen — einige siebzig Kinder, Enkel, Urenkel und Ururenkel, also Generationen dis ins sünste G iev — zusammengesunden. Die alte Dame ist drittälteste Einwoh nerin Berlin«; älter sind nur noch der Uhrmacher Stege mann und der Schu-wacher Prenzlcr. Der Leibarzt de» Zaren hat für nie Behandlung wähkNd de» letzten Influenza-Anfalles «in kaiserliches Honorar erhal- Ku, nämlich SO 000 Ruöel Go>o ist 240 000 Mk. und einen hohe« Orden.