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lvll SV Ltt iu- l.s 35 i-«- :L- ea vr S4 üt l itz, kk hrung ei. lamm- 52. cei dec s 48. !- mg s Alte. uer Be- rdia. k L r Mark Herr, lande« > An. lsch-ft rthpa- Agent igernd Asktthal -I>eitung 4> Lokalblatt für Aue. Auerhammer, Zelle-«löfterlein, Rieder- «. Oberpfannenftiel, Lauter und die umliegenden Ortschaften. » Eelckeini , -RUI«»»«, Urettag« u. «onntag«. Mbonnement-pretS inel. der 3 werlbvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn IM«. SO Pf. -durch die Post 1 M . Ali Pf. Mit 3 issuftrirten Aeivkättern: Deutsches Aamitienölatt, Kute Krister, Jeitspiegel. Berantivorllicker Redakteur: Emil Hegemeister in Au« (Erzgebirge). Redaktion u. Erpedition: Ar»«, Marktstraß«. Inserate die einspaltige E»rpus,eile 1* Pf., Petitsatz wird nach Petitieilen, Nonpareille satz nach dieser berechnet. Bei Wiederholungen hoher Rabatt. Alle Postanstalten und Landbriefträger nehmen Bestellungen an. No. 4. Mittwoch, dm 10. Januar 1894. 7. Jahrgang. Zur Orieutitung der Elter» erscheint bei »ruov rrvitrsvd hier und ist in allen hiesigen Buchhandlungen zu haben: „küilxsr, IVeßwelsvr vom Realgymnasium zu den von ihm au- möglichen Beruftarten." , , im Januar 1894. kvotor krok. vr. kllüxor. Realgymnasium zu Chemnitz. Die Anmeldung der Schüler, welche von Oster» 1894 an da» Realgym nasium besuche» sollen, wird von dem UMerzeichurte» in ck«r Leit vom 11. dl» 21. ckniiunr 1894 im 8edulxed»uüv entgegengrnommr», und zwar tag- lich von 11—12, nur Gonnäbeüd von 11—1 Uhr. Dabei Ist Vorlegung des «edut-ts- öder laüksvdelnv», de» Impk- bezw. kkleckarlmxksvlielllvs und eine» Zvkllireuxnlsse» nothwendig. Vorstellung ller 4u»llme1ck«ll<lvll ervltusvdt. OkMtlichk ät«iitlittl>ri>iietriisihiiiisAiie, Mittwoch, den 10. Januar 1894, Abends 6 Uhr. Bestellungen auf die ZM" Auerthclt-Ieitung"WW (No. SSö der Zeitung«prei«liste) für das 1. Quartal 1884 werde» in der Expedition (Aue, Marktstraße), von den Aus» trägern deS Blattet, sowie den Lendbriesträgern jederzeit gern angenon-meu. HLpedition der „Auertyal-Aeituug," , RimU Die Pflicht der Arbeit. Jedermann will, wo möglich ohne viele Mühe und Ar beit, recht viel Geld verdirneu, da- ist die Signatur un serer Zeit. I» den niederen Ständen, dem Arbeiter» und Handwerkerstand tritt da» Bestreben zu Tage, sich ei nen Verdienst zu erringen, der idm «ine au-tömmliche Exi stenz sichert. Da ist auch noch Lust und Interesse für die Arbeit zu finden, auch drängt Gewohnheit, ost sogar die Not dazu. Anders ist e» in jenen Kreisen, wo da« Kapital herrscht. Wir wollen nicht etwa die Gesammtheit der Kapitalisten a>- arbeitsscheu hinstellen, o nein, auch in jenen Kreisen giebt es Viel«, die ein arbeitsame- Le ben führen und ihren Arbeitern wohlwollend und human gegenübertreten, aber e« giebt in diesem Stande ein gro ße» Theil, welche« im Wohlleben und NichtSthun da- Le ben verbringt und nur vom Schweiße seiner Arbeiter lebt, dabei aber als Stütze des Staate- «>ne hervorra gende Rolle spielt. Dort ist die Arbeit nicht geachtet, sondern sie dient nur al» Mittel, welche» «in Schlaraffen leben «eiter zu leben gestatten soll. Die Arbeit selbst wird verachtet und der Arbeiter selbst gilt nur al- Sklave, welcher den Reichthum de« Herrn vermehren Helsen soll. Aehnlich «ar es im Alterthum bei Egyptern, Griechen und Römren, wo der Freie da» Arbeiten ebenfalls den Skla- ven überließ. Wenn «S auch in dieser Hinsicht ander» geworden ist, wenn auch zu Gunsten der arbeitenden Klassen Gesetze geschaffen worden find, die humaneren An sichten b-kuneen, so hört man doch noch allzu oft da» di« Situation kennzeichnende Sprichwort: „Nur die Dummen arbeiten.* Der Mensch ist zur Arbeit geboren, wohl be«, dessen Eltern Reichlhümer besitzen und er der Mühe, sich sei» Bros «it den Händen zu verdienen, enthoben ist. Aber auch er ist zur Arbeit erschaffen und soll die Pflicht der Arden auf fich nehmen, den« die Arbeit ist die Lebens aufgabe jede- Menschen, der er fich nie entziehen soll. Der Ertrag der Arbeit mehrt oe» Menschen Besitz, giebt Lust zu fernerem Schaffen und fördert das Wohl der Mensch heit; deshalb giebt nur Akveirrem Menschen rechte Ach tung und Ehre. Politische Nachrichten. Deutschland. Berlin, den 8. Januar. Der „Hannoversche Courier* teilt al» Thalsache mit: 1 Professor Schweninger ist jüngst von einem Bekannten! ' gefragt worden, »b Fürst Bismarck seinem gesamten Ge sundheitszustände nach befähigt sei, im Notfälle sein Amt wieder zu übernehmen. Der langjährige erprobte Leib arzt de- Fürste» erwiderte ohne Zögern: „Sofort. In diesem Augenblick." Au- Bunzlau kommt die Nachricht, daß ein anschei nend bedeutender Fahrkartenschwindel entdeckt worden ist. Es soll sich um die Strecke Kohlsurt-Berlin handeln; es sei ein neuer Schoffnerprozeß bevorstehend. Seit der Erfindung der Maximkanone ist e» Kinder spiel, die Krieg-Heere wilder Völker niederzumähen. Die» srn Kanonen allein ist e» zu danken, daß 500 Englän der die 14000 Matabele und 50 italienische Offiziere mit Hilfe von 2000 Eingeborenen 10000 Mahdisten besieg ten. Matabele und Mahdisten blieben zu Tausenden tor liegen. — Ich kenne da- Maximgeschütz und seine furcht bare Wirkung! wie au- dem Mundstück einer Spritze der Wasserstrahl, so kommt au» dem einzigen Lauf de» Gc- schützt« das todbringende Blei hervor, 640 Schuß in der Minute. E« »st die richtige und wirkliche Kugelspritze und mit ihr möglich, Namen in «in« Wand zu schießen, indessen der Artillerist kugelsicher und bequem aus einem Sattel, geschützt durch Eisenplolten, sitzt und den todbrin genden Strahl in aller Gemütsruhe aus die Angreifer richtet. Einer Batterie von fünf solchen Mordmaschinen gegenüber ist ohne Arlilleriefeuer die ansopfernvste Tapfer keit der Angreifer fruchtlos und das Gehirn eine- einzi gen Erfinder» zeigt sich al- furchtbarer« Waffe, al« die Speere von 10000 mutigen Schwarzen. Oestreich-Ungar«. Nix daitsch! Dem Prager Stadtrate liegt der Antrag vor, in den tschechischen Schulen Unterricht im Dcutschen nicht mehr zu erteilen. (Nachdruck »«rboitn j KeuMeton. ; Eine Geschichte, die nicht mit einer Hochzeit schließt. Von Georg Paulsen. Schluß. Die Mutter wollte alle« ertragen, bi- wenigsten« ich versorgt sei. Jvr Wunsch und ihre Hoffnung, d.ß e« wenigsten« mir gut ergehen möchte, ließen sie alles dulden. Du hast oft im Schmerz gesagt, ich soll« Abend« nicht mehr im Bette lesen, wenn du am anderen Morgen zu erkenne« glaubtest, daß mein« Auge« gerötet waren. Ärorg, bi» satt gegen Morgen hohe ich gearbeitet um Geld, um so viel zu erschwingen, baß unsere Not und unser Jam mer nickt für jeden erkennbar wurde. Dor dein Balle, auf dem wir un« kennen lernten, ha ben die M ilter und ich Lage und Wachen uns auf da» Aenß«rstr eing« chränkt, um «in Ballkleid für mich zu schas sen. Georg, mein« Finger haben jeden Stich daran grthan. M«n Herz jubelte, al« ich sah, daß du mich liebtest. Auch di« Mutier war glücklich. Du kannst e» glauben. Georg, ich sah in dir kein« Partie, dir unserem. Elend ein Ende machen sollte. Meine Lied«, mein ganze» Leben wollte ich dir weihen für oeine Treue. Du zürntest oft, wenn ich in jenen Abendstunden, in denen wir uu« trafen, bald wieder nach Hause zurückkrrbte, Uch, Georg, wenn tu gewußt, wie lang« die Nadel fliegen muß, um nur «ine einzig« Mart zu verdienen. Di« Mutter ward krank. Ihr armer Körper hielt der anstrengenden Arbeit nicht Stand. Ich war gesund und kräftig, ich dachte, ich wür de e« woht für unS beide schaffen. Der Arzt verordnete der Kranken Stärkungsmittel. Ich schaffte auch diese herbei, obgleich die Augen fast zufielen. Und au- unserer bescheidenen Einrichtung konnte ich nicht« in da« Pfandhaus tragen, e» wäre dir ja ausge fallen. Und der liebe Gott erhielt mir die Kraft, ich erarbeitete so viel Geld, daß wir doch vor dem Aeußersten geschützt waren. Da meinte die Mutter, ob ich denn nicht an ein Weih- nachtsgeschenk für dich denken wolle. Ach, ich hätte e« längst gethan, aber ich hatte kein Geld mehr. Georg, weißt du, was ich ausgestanden habe? In dem Geschäft, für welche» ich arbeitete, sah ich eine Arbeit, die ganz sür dich geeignet war. Es war ein schö nt- Stück. Ich bat den Besitzer einmal, zweimal, ach wie oft, er möchte mir »en Betrag bt» zum nruen Jahre kredi- tirren. Er schlug'» mir ab. Solltest du nun nicht«, gar nicht» von mir al« Ange binde erhalten? Ich konnte da» nicht denken. Welchen Eindruck mußt« da» aus dich machen? Ich wollte dir danu alle» gestehen. Aber wieder schämt« ich mich! Und dann kam jener Augenblick, wo ich den Gegenstand unter meinen Mantel verbarg. Bei Gott, ich wollte spa ter da» Geld schicken. Wa« dann geschah, weiß ich nicht «ehr genau. Man nannte wich Diebin, man ries die Polizei. Ich bat, mich doch gehen zu taffen. Man müsse «in Exempel statuiren,^ war die Antwort. Zch wußte nicht« weiter, al» daß ich dich nun auf ewig I verloren hab». ' > So, da« mußte ich dir schreiben, Georg, damit du mich ' nicht verkennst, mich nicht für schlecht hältst. Ich bin es nicht. Hätte ich Vertrauen zu dlr gehabt, alle» wär« wohl anders geworden. Ich wagte e« nicht So leb denn wohl, Georg, mein Geliebter. Der Him mel segne dich sür alle deine Güt«, er lass« dich so glücklich «erden, wie du e« verdienst. Ec lasse dich ein Herz fin den, das deiner würdig ist und bleibt. O, wie hätten wir glücklich werden können l Lede wohl Georg ,du Guter, du Teurer sür immer! Mathilde.« Toni Mehrholtz. Sittenbild au» dem amerikanischen Westen von O. Dahn. E- war Abend, ein dunkler, ieuchter Herdstabend. Ring« um die große, reicht Farm lag bebautes Land, «eiter hi- nau« drohten dunkle Urwälder geheimnißvoll und räthsel« hast. Weithin «ar kein Ltcht zu sehen, al« jene« der Stern«» welche durch da« weiße Gewölle wie durch «inen zerriffeuH» Schleier da und dort hervorblickten und da« Acht der Lampe m der großen Stube der Farm. . Hier saß der Besitzer in dieser weiten Landstrecke, Oli ver Tonrtt, bei dem alterthümlichen Kamin, in dem «in ganzer, großer Baumstamm langsam verglimmte, die Füße gegen den Pfeiler gestützt und la« die Zeitung. Schon seine Großeltern hatten hier Land gekauft, sein Vater hatte e« gemehrt, und er selbst saß jetzt frei, unabhängig, wir ein Fürst auf seiner Scholle, unbekümmert um die Welt draußen. Diese kümmrit« sich jedoch um so mehr um ihn; vor Allem waren e« alle Mütter in der Umgegend, welche ibre Blocke mit wahrer Sehntucht aus ihn richteten, denn Vtiver Tonrtt war «in junger, hüdscher Mann in den,