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Eisenbahnklass« ganz drr I. in Deutschland («ach °/o) 0,6 in Oestreich in Rußland in Schwrtz in Großbritannien t« Belgien in Italien in Holland in Frankreich > — Unter den 1.» 1.4 2,2 3,2 4,8 7,0 8.0 > — Unter den für den Reichskanzler Grafen v. Caprivi bestimmten Eingängen, welche in dem Dienstzimmer de» Adjatanten, Wtlhelmstraße 77, abgegeben «erden, befand fich am Sonntag, den 26. d. Mts. ein Brief au- Orle ans ck. cl. 2S./1l. 1893 nebst einem dazu gehörigen Kistchen in der .Größe eine« Disttenkartenkarton». Ma jor Ebnuyer welcher mit der Durchsicht der für den Reichs- kanzler »intrefsenden Sendungen rc. beauftragt ist, öffnet« zunächst den Brief, welcher den Inhalt jene- Kästchen« al» «ine neue „Art von RadieSchensamen" von ganz er» staunlicher Art bezeichnete. Unterschrieben «ar da» Be gleitschreiben mit dem Namen G. Dechanteau. — Al« fich Major Ebmeher nach Durchsicht dieser Zei len anschickte, da» Kistchen aus seinen Inhalt zu prüfen und zunächst den Deckel abheben wollte, fielen ihm schwarze Körner entgegen, welche er unschwer al» Schießpulver fest stellen konnte. Major Ebmeher setzte sofort die Polizei »an seinen Wahrnehmungen in Kenntniß, dies« ließ den lldrrsandten Gegenstand sorgfältig prüfen und konstatirte, daß der Inhalt jene» ominösen Kästchens au- Spreng stoff bestand, welcher durch eine eigenartige Vorrichtung btt» veffenen de« Deckel» zur Entzündung gebracht wer ben sollt». — Die Nordd. Nllgem. Zeitung erfährt ferner, daß ein« ganz gleiche Sendung, ebensall- au- Orleans, mit eine« Begleitschreiben desselben Wortlaute- und Datums schaS. Ben Emin starb am 26. August im Alter von 1 Jahr«. Seine Mutter «ar au« Zanzibar gebürtig und hieß Asant««. Sie «ar di« «tnztge Ueberlevende von der Kara»«», Emin Pascha«. — In Deutschland ist di« 1. überflüssig; vo« 1000 Reisenden 1. Klasse. S« fahr«« t« fahren nur 6 in Klaff« II. III. 10,2 89,2 12,7 86,1 7,1 91,S 19,7 78,1 8,1 88,3 12,8 83,3 25,9 69,3 23,0 70,0 36,0 56,0 legt worden ist. Zwar ist da« End« de« Bergarbeiter« Ausstande« noch kein definitive«, sondern nur ein« Art Waffenstillstand. ES wird nämlich einstweilen bi« zum Februar zu alten Löhnen wieder gearbeitet, und di« end- gtlttge Regelung bleibt eine« Schiedsgericht im Februar Vorbehalten, indessen betrachtet «an wohl allseitig den Waffenstillstand al- Uebergang zu« Frieden. 1b Wo chen lang hat der Streik gedauert, in Handel und Industrie unübersehbaren Schaden angerichtet und ties« Furchen ge zogen. Der Schaden, welchen da» großartige Getriebe der englischen Volkswirtschaft durch diesen RtesenauSstand erleidet, wird auf 600 Millionen Mark veranschlagt. Große- Aussehen erregten Admiral Alcester» Aeußerun- gen über den Stand der englische« Flotte. Er bezeich net ihn al» weit schlechter al» im Jahre 1887 wo ein neuer Flottenbauplan genehmigt wurde. England müsse heute 400 Millionen Mk. aufbringen, wenn sein« Flotte auch nur annähernd den vereinigten russischen und fran zösischen Flotten gleichkommen solle. Schlimmer sei aber noch der Mangel an Mannschaften. England verfüge im Notfälle über mehr al» ein Drittel der Flotten-Mann« schäft, di« e- haben müßte. Südamerika. Im brasilianischen Bürgerkrieg« ist di« Frag« der Wie derherstellung ter Monarchi ntzt wieder von der Tages ordnung abgesetzt worden. Die Führer der Revolution wollen nach der Eroberung der Hauptstadt «ine Volksab stimmung darüber herbeiführen. Di« Aufständischen nah- men ein Fort rin, nachdem eine Explosion die Besatzung desselben zum Teil getötet hatte. Die Stadt hält sich noch immer. Aste«. Der Schah von Persien will im Juni 1894 wie der eine Reise turch Europa unternehmen. Zuerst begiebt er sich nach Petkr-burg, dann nach Berlin, Pari- und London und kehrt dann über Wien nach Persien heim. Die „Times" meldrt au» Teheran in - Persien: In folge Erdbebens find in Kuchan gegen 12000 Menschen umgekommen, 2000 Leichname lirgen noch unter den Trümmern. 50000 Stück Vieh kamen glrichfall» um. Die Erderschütterung dauert an. am vergangenen Sonntag unter der Adresse Sr. Maje stät de» Kaiser» in Berlin eingetroffen und an Geheime Zivilkabinet abgegeben worden ist. Auch hier hat ein glücklicher Zufall rechtzeitig Argwohn erregt, und die Wir kung der Exploston°-Maschine vereitelt. Oestreich-Ungar«. Kaiser Franz Josef richtet in Budapest einen eigenen Hofstaat «in. Seit 350 Jahren hat Pest einen solchen nicht geschehen. Spante«. Der bekannte Marschall Martinez Campo» übernimmt in Melilla den Oberbefehl. Orient. Di« feierlich« Beisetzung der Leiche de» Fürsten Alexan der Battenberg ,hat in der uralten Kirche Sveli-Georgi stattgesunden. Auch in Serbien wurden dem Sarge de» Sieger« von Slivnttza militärische Ehren erwiesen. England. Da» Znselrrich jenseits de« Kanal», welche» der Welt schon häufig da« Schauspiel gewaltiger sozialer Kämpfe geboten hat, mußte jetzt wiederum einen solchen durch machen und atmet auf, derselbe neuesten- endlich beige- Der sächsische Landtag hat den Antrag Buchwald», den Preis der Jagdkarten von 12 auf 25 Mk. zu erhöhen, der Finanzdepution über wiesen. E» «ar wenig Stimmung für den Antrag vor handen, trotz der 90000 Mk. die er jährlich mehr ein bringen würde, wenn in Zukunft ebensoviele Karten ge löst würden, als jetzt. Abg. Steyer-ReinholdSheim bemerkt, die Jagd sei nicht nur ein Sport für die Reichen, sondern «erde au-geübt, um di« Wildschäden zu verringern. Gehe drr Antrag durch, so sei zu befürchten, daß die Jagd ein Vorrecht der Reichen werde. Er «erde de-halb gegen den Antrag stimmen. Abg. Rüder tritt iür eine Erhöhung de» Preise» von 12 auf 20 Mk. ein, was ungefähr einen Ueberschuß von 50000 Mk. -rgiebt. Abg. Schubert-Chemnitz besürwortet den Antrag. Die Schädigungen, die daraus für einzelne Gewerbetrttbende und Landwirte befürchtet werden, könnten ihn nicht abhaltrn, für den Antrag zu stimmen, weil dem Staat« dadurch eine Mehreinnahme zugesührt werde. (So, sol) Redner entfernt sich schließlich so weit von dem eigentlichen BeratungSgegen- stande, daß er zur Sache gerufen wird. Abg. Horst ist gegen den Antrag Buchwald, «in nennens. gegen dies« Person, soweit mir wenigsten» bekannt ist, nicht» Vorgelegen und de»halb wird weder Klärchen» Mutter noch fi« selbst etwa» Arge» bei einer solchen Einladung gedacht haben; im anderen Falle würde dieselbe sicher nicht an- gdnommen sein, da beide durchaus ehrenwerthe Damen find." »Ihr Freund hat fich sehr richtig und würdig bei der Sache benommen," bemerkte Felden, „nnd ich habe die Ruhe bewundert» niit der er versuhr, obgleich er, wie man ihm «nsehen konnte, auf» Aeußerste empört war." „Ich bin auch mit der Art und Weise zufrieden, mit der er die Sache abgemacht hat, obgleich ich e» bedauere, daß »in solcher Lump, wie dieser Heinz, so leichten Kaus ohn« jede Straf« davonkommt." „Den Teufel auch — ohne Strafe — sagen Sie. Ich «eine gerade, in dem Verfahren Langenheim» liegt eine Strafe» wie ich sie mir härter kaum denken kann. Zu nächst einen Schurke« und noch so einige ähnliche Bezeich nungen ruhig hinnehmen und sich für satisfaktion-unfähig erklären zu lassen und dann noch fortwährend da« Be wußtsein mit sich Herumtragen zu müssen, sein« Ehr« in tz« Händen von fünf Personen zu wissen, von denen nur ein« einzige zu plaudern braucht, um ihn so ziemlich un möglich zu machen, da- ist wahrhaftig keine Kleinigkeit." „Prahlen wird er freilich mit diesem Abenteuer wohl nicht," versetzte Born, „doch er wird die Sache ruhig hin nehmen und sich, wenn der erste Aerger verrauscht ist. Nicht allzuviel Sorgen darüber machen; denn Ehrgefühl scheint der Bursche nicht zu besitzen» und wat dä» Uedrige aNlangt, so weiß er da» die Stolle al« seine Mitschuldige fich hüten wird» zu plaudern. Daß die übrigen Mitwis- senden e» nicht thun, dafür bürgt ihm unser« Rücksicht- Ntchm« auf Langenheim» Schwester." Felden mnr am anderen Morgen eben im Begriff, einen AuSqang zu machen, al» «» an sein« Thür klopft« und auf sein „Herein" ein Husar bei ihm eintrat, in welchem er zu seinem Erstaunen Heinz Wehrhahu er kannte. ' Felden sah seinen Besuch mit keineswegs günstigen Blicken an; in dem Auftreten de» jungen Manne» lag jedoch etwas, wa« ihm trotz seine« BorurtheilS gegen den selben einigermaßen tmponirte und ihn gespannt machte, den Zweck seine« Besuche« kennen zu lernen. „Wir sind gestern durch einen Vorfall zusammengrführt worden," begann Heinz, „welcher in Ihren Auge» ein schlechte« Licht auf mich werfen muß; ich bin jedoch nicht o schuldig, al» e» den Anschein hat, und da Sie Zeuge enes unangenehmen Vorfall« gewtsen sind, so muß ich Sie bitten, auch meine Erklärung desselben anzuhören. »Ich gebe zunächst zu, da» ich gefehlt habe, indem ich mich der jungen Dame unter falschem Namen , näherte; der Grund meine« Inkognito» war jedoch kein unlauterer und nur die eigenthümlrchen Umstände und ein« augen blicklich« und gewiß leicht erklärliche Bestürzung beim Auf treten de« Bruder» der jungen Dam« haben mich leider verhindert, diesem in jenem Augenblicke ein« mich rechtfer tigende Erklärung zu geben. „Langenheim'» Schwester ist schon seit geraumer Zeit der Gegenstand meiner stillen Verehrung; di« äußeren Verhältnisse meine« Vater« machten «» mir jedoch, wie ich mir selbst sagen mußt«, unmöglich, mich ihr zu nähern. Man würde mich, wie ich überzeugt «ar, einfach zurück gewiesen haben. Ich beschloß deshalb, zunächst unter frem dem Namen die Bekanntschaft de« jungen Mädchen» zu machen und erst nachdem ich ihrer Neigung sicher «ar, und sie ihrem Bruder und ihrer Mutter gegenüber al« Bundes- genosst» betrachten könne, ihr meinen Namen zu nennen. Ich konnte, wie Sie begreifen «erden, da Langenheim« vtrter finanzieller Erfolg werde nicht erzielt, aber auch ab gesehen davon möchte er die Jagd nicht zum Monopol der Reichen gemacht sehen, vielmehr solle dem Landbewohner nicht diese ein« seiner wenigen Vergnügungen genommen werden. Der Jagdpächter werde ja den erhöhten Betrag zahlen, nicht aber die Teilnehmer. Dafür schlage er vor, ein entschiedene» Verbot der Sonntogrjogd eintreten zu lasten. Abg. Philipp erklärte sich ebenfalls gegen den Antrag, welcher jeder Begründung entbehre und nur Unzufriedenheit erregen werde. Aus beul Auerthal und Umgebung. MUthetlu«-«» vo» »»tat«« Juterest« stuv »er Mevaktle« stet- willkommen. Freitag, den 1. Dezember 1893, Nachmittag» 1 Ubr sollen in Grünhain 7 Strumpsstrickmaschinen, 98 Stück Mützen, 1 Spiegel. 5 Rohrstühle, 1 Tisch, 3 Sopha, 2 Gessel, 1 Geschirrschrank, 1 Kleidersekretär, 1 Waschtisch, 1 Kleiderbalter, 1 Kommode und 1 Kronleuchter meist bietend gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung ge» langen. Sammelplatz im Rathskeller zu Grünhain. Mit Eintritt der kalten Witterung ist oft zu bemerken gewesen, daß Zughunde längere Zeil angespannt auf der Straß« stehen müssen und dabei so frieren, daß sie am ganzen Körper zittern. An dieser Stelle mag darauf auf merksam gemacht sein, da« solch rücksichtslose« Verhalten den armen Thieren gegenüber als Thierguälerei anzusehen ist und al» solche bestraft wird. Den Thieren ist, sobald sie stehen geloste» werden, eine wärmende Unterlage un- terzulegen; außerdem sind die selben mit einer Decke zu bedecke«. Die Influenza ist wieder da und bereits sind auch hier «ine ganz« Anzahl Heimgesuchter zu verzeichnen. Es ist wohl kein Ort in Deulschland der von ihr verschont wäre. Besonder« heftig tritt sie in Danzig auf. Die ErkrankungSfälle sind infolge der Rebenkrankheiten hier meist schwer. Auch in zahlreichen Orten OberschlestenS Verläuft die Grippe vielfach tödlich, ebenso in Berlin. Au» Süddeulschland, namentlich aus Südbayern kommen ebenfalls Nachrichten über heftige» Austreten der Influenza. In Rheinhessen liegen, nach Mitteilungen aus ärztlichen Kreisen, 10000 Personen an I fluenza darnieder. Es ist eine genaue statistische Aufnahme üver den Verlauf jedes einzelnen Falles angeorvuel worden. Auch in Nassau sind zahlreiche Erkrankungen an Grippe vorgekommen. — Da- Tuchlager von C. P. Slngcr in Kirchberg ist durch eine Gasexplosion verwüstet worden. Aus Sachsen und Umgegend. Im Monat Juli wurde in Wolkenstein ein taub» stummer Knabe im Alter von 18 Jahren ausgegriffen. Trotz aller polizeilichen Nachsorichurrgcn konnte die Hei mat de» Burschen nicht ermitl-lt werden. Ein Fabrikant nahm schließlich den Knaben in Arbeit. Nicht wenig über rascht war der Fabrikant, als dieser Tage der Bursche mit geläufiger Zunge Aufschluß über seine Herkunft gab. Demnach ist er 1880 in Jungbunzlau geboren, hat sich von dort heimlich entfernt und in eu-em Hospital einig« Zeit rbensallS als Taubstummer gelegen. Jeoensalls ge hört viel dazu, ein halbes Jahr als Taubstummer uner- kannt einherzuwandern. Leipzig, 26. Nvvbr. Zum letzten Male befaßte sich die Handelskammer mit der zeitlichen Verlegung brr Leip ziger Messen und beschloß, im Einvernehmen mit dem Rat der Stadt zu beantragen, 1) für Rauchwaren, Lever, Luch« und Tuchwarcn die Ostermcsse an dem bisherigen Termine, acht Tage nach Ostern, beginnen zu lasten; 2) Schwester bi- jetzt wohl noch leine Ahnung von meinen wirklichen Absichten hatte, gestern diese meiye Beweggrün de nicht so und so vielen Personen darlcgen, werde aber, da mein Plan^ohnehin nun einmal durchkreuzt ist, noch in dieser Stunee persönlich mit einer Erklärung meine Wer bung anbringen, weil ich mich dazu verpflichtet fühle. Freilich kann ich nach dem Vorgesallenen kaum noch «in günstige» Ergebniß erwarten. Ich laste mich dabei mehr von der Absicht leiten, der Form zu genügen." „Sie haben allerdings etwas unvorsichtig gehandelt," versetzte Felde», „ich erkläre mich jeooch für mein Theil von Ihrer Darlegung und Ihrer Sühne befriedigt nnd wünsche Ihnen von Herzen besten Erfolg. „Ich danke Ihnen," versetzte Heinz, indem er Felden» Hand ergriff, „und werde mir gestatten, Sie von dem weiteren Verlauf der Sache in Kenntlich zu setzen." — Felden sollte über den Ausgang nicht lange im Unkla ren bleiben. Schon am Nachmittag erschien Langenheim in seiner Wohnung. „Denken Sie sich," rief er, „heute Morgen hat Heinz Wehrhahn meiner Schwester «inen Antrag gemacht; er ist natürlich adgewiesen und hat mich wenig« Stunden später durch einen Kameraden auf Pisto len fordern lassen." „Und Sie?" fragte Felden. „Ich möchte, da Sie da wohl den ganzen Sachverhalt schon kennen, Jyre Meinung darüber hören." „Sie müssen »„nehmen," sagte Felden. „Ich halt« zwar da» Duell gleich Ihnen für einen Unsinn; aber e» giebt manchen Unsinn, den man unter Umiänden mit machen muß. Solche Umstände scheinen mir hier vorzu liegen. Wehrhahn hat «inen dumme.« Streich gemacht, aber auch weiter nicht», und darfür hat er ehrlich Sühne gegeben. Jetzt ist die Reihe an Ihnen." Fortsetzung folgt.