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Lotawlatt für Aue, Auerhammer, Zelle-«löfterleiu, Nieder- «. Oberpsannenftiel, Lauter, Bockau und die umliegenden vris« -aftem Srslbeinl MUMM»», Freitag» u. «»«»tag«. Adounementtprei« iucl. der 3 werthvelleu Beilaaen vierteljährlich mit «rlngerlvhn 1 «U. 2» «s. durch die Post t «. Sil Pf» Mit S iLustrirte» Aeittättern: Aeulsches Aamilienötatt, Kute Keiner, Aeitfpieget. Verantwortlicher Redakteur: S»U chwggWStA«» in »u« (ikr^edirge). Redaktion u. ikpedition: An«, Marktstrast«. Iwferale di« «inspaltiae Cvrpuszeil«!1S.Vf.,7 di« »oll« Seit« 30, '/, S-l^V, St.S Mk. bei Wiederholungen hoher Rabatt. Alle Postanftalten und Landbriesttstg« nehmen Bestellungen an. Na. 127. BekMNtmachMg, die Einkommendeclaratiorr betteffend- Nachdem die- Austragung der Deelaratwa-ausforderuagen beendet ist, machen wir in Gemäßheit von 8 33 der AuSsührungSverorduung zum Einkommensteuergesetze vom 2. Juli 1878 hierdurch bekannt, daß eL auch Denjenigen, welchen eine DeelarationSaufforde- rung nicht zugrstrllt worden ist. freisteht, eine Declaration« über ihr Einkommen di- spätestens deu 8. November 18S3 anher »inzureichen, und können zu diesem Zwecke Declarationsformulare bei mis in Em- psaugi genommen werden. Zugleich ergeht an alle Vormünder, ingleichen Vertreter von Stiftungen, Anstal ten,. Pevsonenvereinen, liegendrn Erbschaften und anderen mit dem Recht« de-BermbgeaSer- werb» auSgestollete Bermögensmoffen die Aufforderung, für die von ihnen vertrete««» Per sonen, bez. für di« von ihnen vertretenen Stiftungen, Vereine u. s. w., soweit dieselben ein stnierpAichtigkS Einkommen haben, Declarationen bei dem unterzeichneten Stadtrath auch dana. eiazureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderung nicht zugeheo sollte. Au«, am 21. Oktober 1893. Der WcrtH der SlcldL. Dr. llretzschmar. 6. Jahrgang. StockholzAuetion auf Pfannenstieler Revier. Im Gasthof zn« wilde» Ma»n in Lberpfanneustiel kommen Freitag, den 27. Oetober 1893 Nachmittag» 2 Uhr die in der Abtheilmg 10 ausbereiteten 118 R«. Stöcke gegen sofortige Bezahlung und unter den üblichen Bedingungen zur Versteigerung. Fürstliche Forstverwaltung Pfannenstiel. I'rivsä-'v'väörriolH in LllZIiscL, I'rsLÄsisek ». LsieLvsn ao suoz« vamtzii, LlüäoLön u. Luabsu ortLoilt 01§L Witt «ed. La^ssr, 2sUs» Frettag, den 27. October 1893. Politische Nachrichten. Deutfchlan». Berlin, den 24. October. — Spanien ist der einzige europäische Grvßstaat, den Kaiser Wilhelm noch nicht besucht Hot. ES soll nicht ganz ausgeschlossen sein, daß er im nächsten Sommer nach Madrid refft. — Die ,N«rdd. Allg. Ztg." veröffentlicht über di« Preise von Zigarren, Rauch- und Schnupftabak vor und nach Einsührung der Tabakfabrikatsteuer eine längere Be rechnung, die an der Hand der von Sachverständigen ge gebenen Daten ausgestellt ist. Wir entnehmen dieser Ver öffentlichung folgende« : Bezüglich der bisherigen 4- Pfen nig-Zigarren ist zu bemerken, daß der Detailhändler diese Preislage zum Fabrikpreise von 18 bis 29 Mark ein kaust. Durch den Fortfall der ZnlandSsteuer würde der Fabrikpreis nur 14,SS Mark betragen. Von diese« künf tigen Fabrikpreise beträgt die Fabrikatsteuer mit 33'/, fNachdruck verboten.f JeuMeLon. Die Gouvernante. .Roman von Rudolf Scipio. Fortsetzung. Während Gerda ihm antwortete, waren auch die Nebli gen herbeigekommen und di, Unterhaltung wurde nun all gemein. So lange «an sich im Garten besang hielt sich Ger da mit ihrer Schülerin etwa» abseits, namentlich wollte fie r» vermeiden, die Unterhaltung de» Brautpaares durch ihr« Näh« zu stören. Sie bemerkt« indessen schon sehr baldig daß weder Arlden noch Klothilde besonder« Lust zu haben schienen, von ihrem Rechte des Alleinsein« Gebrauch j« machen; beide schienen sich gegenseitig einigermaßen zu. langweilen, und sobald man sich bei eindrechender Däm merung in den Gartensalon zurückgezogen und dort um dtn großen, runden Familientisch Platz genommen hatte, richtet« sich Felben vorzugsweise out seiner Unterhaltung an Gerd». Wenngleich dies« sich Anfang» ihrem Verwandten gegen- üb«r Awa» beengt fühlte, da st« noch nicht recht mit sich darüber «tntg war, welche» dir richtig« Stellung ihm ge genüber sei, so fühlt« sie doch ihr« Abneigung, welche ja weniger seiner Person al« seinem Namen galt, allmäh lich schwinden. Die Lheestunde war die-mal wesentlich von der de« vor« hergehenbea Lage» verschi een. Wenn auch der Baron zu« größten Lheil di« Kosten der Unterhaltung trug, so Prozent gerechnet, 4,87 Mk. sodaß der Drtailhändler die in Red«, stehenden Zigarren künftig zum Preise von 19,5 Mk. einschließlich Steuer einkausen kann. Bei dem gleichen prozentualen Nutzen de« Kleinhändler» würde sich demnach der Preis der Zigarren von 4 Pfennige aus 4,30 iPfg. stellen. Bei den zu höherem Preise eingekauften bisherigen 4 Pfennig-Zigarren wird sich der künftige EinzelverkaufrpceiS auf 4,6 bis 4,7 Pf-inige stellen. Die bisherig«» 5 Pfennig-Zigarren, deren Fabrikeinkaufs- prei» gegenwärtig 30 bi» 39 Mark für da» Mille be trägt, würden künftig mit 5,9 oder 6,1 Pfg. zu bezahlen sein. Der durchschnittliche Fabrikpreis der 10 Pfennig- Zigarren betrügt für da» Mille 69 Mk. Der künftige Einkaufsprei» würde sich auf 67,50 Mk. und der künftige EinzelverkaufSprei« auf 12,7 Pfg. stellen. Der künftige Einzelverkaufsprei» von Rauchtabak stellt sich von öS Pf. 70 Pfg., 80 Pfg., 220 Pfg. daS Pfund auf 56 Pfg., 77 Pfg* 92 Psg., 314 Pfg. Der Kautabak wird für da» Pfund von 1 Mk. 1,2ö Mk. 4 Mk. aus 1,0ö Mk. 1,45 Mk. b,50 Mk. steigen. Der Schnupftabak, wenig >var e» doch ersichtlich, daß nur die Anwesenheit seines Gaste» ihn heut« mehr, al« das sonst der Fall zu sein pflegte, au» sich herau-gehen ließ, indem Felden ihm nicht allein vielfache Anregungen gab, sondern zugleich für die Ansichten und die ganze Anschauungsweise de» Baron» ein lebhafte» Entgegenkommen bewie«, «a» offenbar nicht etwa au- Höflichkeit geschah, da Felden ein zu natürliche» Wesen hatte, al« daß er irgend «n Gefühl oder Znteresse hält« äußern können, welche» er nicht wirklich besaß. Er selbst sprach wenig und begnügte sich meist damit, dem Baron zuzuhören, «a» er aber sprach, zeugte von einem gebildeten und selbstständig denkenden Geiste. Da» lebhaf te Interesse, welche» er für viele Dinge und namentlich dann bewies, sobald der Baron da» Gespräch auf da» poli tische Gebiet überlenkte, welche» ihn dann völlig in An spruch nahm, erklärte auch wohl so manche kleine Verstöße, deren er sich gegen di« strengen Formen de« gesellschasi- lichen Verkehr» ab und zu schuldig machte, welche aber von seiner Braut und deren Mutter bemerkt und oft in we nig zarter Weis« gerügt wurden. Diese klein« Schwäche war es auch wohl, aus welche dir Baronin am Abende vor Gerdas Antunst hingewiesen hatte, al» sie den Wunsch aussprach, daß sein Aufenthalt in der Residenz dazu bei trag.« möge, ihn etwa« zu civilisiren. Da- Verhältniß der beiden Brautleute zu einander «ar «in höchst seltsame» und nicht« weniger al» innige» und zärtliche». Man sah sie nur selten mit einander reden, um» wohl darin seinen Grund haben mochte, daß Klothil- re in saft allen Fragen anderer Ansicht «ar, al» Felden, und auch nicht den willen zu haben schien, auf sein« Ideen «tnzugehen. Zu einem Gespräche über irgend wel che höhere Gegenständ« fehlten ihr üderdie« sowohl die Kenntnisse pl« di« Neigung. Ihre Unterhaltung beschränk te sich de«halb lediglich auf Putz, Vergnügungen und den stenS der billigste, wird statt 50 Pfg. für» Pfund nur noch 38 Pfg. kosten und auch bet den besseren Sorten nur gering« Verschiebung nach oben zeigen. Berücksichtigt man, so bemerkt die Nordd. Allg. Ztg. am Schluffe ihrer Ausführungen, daß der Verbrauch der billigen Sorten nahezu V« de« Ge>amtkonsum» umfaßt, so ist e» nicht zweifelhaft, daß ein Konsumrückgang im wesentlichen Um fange infolge der anderwesten Regelung der Besteuerung nicht eintreten wird, und daß die beunruhigenden Hin weise auf den Eintritt umfassender Ardeiterentlassungen der Grundlage entbehren. — Preußische Zeitungen kündigen eine Reform der medizinischen Prüfungsordnung an, deren Kernpunkt da rin bestehen werde, daß auch Realgymnafial-Abiturienten zum Studium der Heilkunde zugelasfen werden. — Alle Einnahmen für Eisenbahnfahrkarten S. Klass« in Deutschland zusammengeworfen, giebt auf ein einzige» Billet 67 Pfennige. Würde nun die Eisenbahn-Verwal tung nur eine Sorte Fahrkarten 3. Klasse einrichten, und sagen, jede Fahrkarte kostet 67 Pfennige, gleichviel gewöhnlichen Klatsch, für welche Dinge nun wiederum Fel den kein Verständniß besaß. Es schien deshalb Klothilde weder aufzufallen, noch im mindesten unangenehm zu sein, daß Felden, sobald der Baron seiner Gewohnheit gemäß in seinem Testet eingeschla- sen war, sich, statt mit ihr, fast ausschließlich mit Gerda unterhielt; daß er mit dem Doktor nicht gern etwa« zu thun hatte, wußte sie; die Beiden waren sich einmal anti pathisch; ihrer Mutter aber war au» denselben Gründen, wie ihr, mit einer Unterhaltung mit Felven wenig ge dient. Ze länger Gerd» Gelegenheit hatte, die beiden Braut leute zu beobachten, um so weniger begriff sie, wie diese beiden Menschen überhaupt hatten zusammen kommen kön nen; besonder» war Feloen ihr unbegreiflich, welcher sich ungeachtet de» kühlen, ost geradezu abstoßenden Beneh mens leiner Verlobten immer aus'» Neue Mühe gab, die selbe mit in die Unterhaltung zu ziehen, wobei er aller dings weniger die Rolle eine« Bräutigam» spielte, al» vielmehr dir eine» nachsichtigen Bruder- gegenüber einer ungezogenen jüngeren Schwester. Schon nach kurzer Zeit hatte Gerda sich völlig an da» aus dem einsamen, ring« vom Walde umgebenen Schlöffe herrschende stille und einförmige Leben gewöhnt, welche», wie sie bald erkannte, ihrer Neigung «ehr entsprach, al» da« Treiben der Großstadt. Während die Baronin und deren Tochter stet» über lang« Weile klagten und bet jeder Gelegenheit ihren Miß» muth über da« traurige Dasein auslirßen, zu welche« fi« hier verurtheilt waren, fühlte sich Gerda, mit «»»nähme der Stunden etwa, welch« sie genithigt war, i» Kreis« de» Familie zuzubringen, und welch« sie deshalb so viel «l» mög ich abzukürzen suchte, durchaus glücklich und zufrieden. Auch außerhalb »er täglichen Schulstunden war sie fast