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t- 8- No. 124 Freitag, den 20. October 189L. zwischen den Leitern der Reich«pölttik und der prmßischen würden Preußen» beste Sehnen »»schnitten und Miüio« Staat-politik stet» da» beste gewesen; aber nun, wo dir ne» Deutscher der polnischen Willkür überantwortet sei«. onnerstag, b. Abeqd» igang zum « Mark neu Herr, n Stande» und Ao-- iesellschast Werlhpa- 1» Agent ostlagernd chorien Z 3 mein« «ätzt, h, mir anig-Bries- bi» 18ÜS ich zu hoh. :.-Louv«rt« ten Bries- , Dre-den, str. horien iiät. prien r Sorten. m Wog,» n könne«, luug Au«, zu geb,«. che» zur Borbereiiung zu dienen. Man kann Pole« in seine» Grenzen von 177S Herstellen (wir di« Polen selbst e« hoffen, wen» st« «» auch noch verschweigen) ihn» ganz Posen, Westpreußen und Ermeland «iedergeben, dann hen. k zu ver- -> gethrstt , Locomo- ist, der zwar «iedrrhost di« preußisch« Ministerpräsident- schast niederlegt«, st« aber stet« bald genug wieder über nahm. Die Erwartungen dieser Art haben sich nun bi» zur Stund« nicht «stillt, auch ist da» äußert Berhältni» ^Nachdruck «erboten.s Aeuiü'eton. Bürgerschule zu Aue. Das 80jLhr. Ritttärdi.mstjubilckum «r. »mjestät d-S K-rritzs wird von feiten der Schule Sonnabend, den 21. Oktober Bormittag 1b Uhr durch rinett öffentlichen Actus in der Lurnhulle gefeiert werden. Die geehrten Behörden, die Eltern, die Freunde und Gönner Anserat« bt« «iaspaltlg« «orpu«zeile IS Ps., die »olle Seit« 30, >/, S. IS, '/. S». S Mk. bei Wiederbolungen hoher Rabatt. Alle Poftanoalten und LandbriestrLger nehmen Bestellungen an. 6. Jahrgang. der Schule ladet zm Teilnahme an dieser Feierlichkeit ganz ergebenst ein Aue, dm is. Oktober 1893. Politische Nachrichten. Dentschlan». Betlin, den 17. Oktober. Dieder einmal sind Gcrüchte i« Umlauf, der Reich»- kaNzler Graf Laprivi sei die längste Zeit in seinem Amte gtweftn und sehne sich nach dem Ruhestand. Daß solche Nachrichten durch di« Presse gehe», ist nicht» neue«, mehr fach stad de« leitenden Staatsmann Rücktritt-nrigungeN zugeschrieben worden, welche durch Gründe belegt wurden, di« mitunter recht seltiam klangen. Ihr« innere Unwahr scheinlichkeit lag meist aus der Hand, besonder« so läng« di« neu« große Militirvorlagk noch in brr Schwebe wär, dtnn darüber bestand doch kein Zweifel, daß kaum et» «itderer Reichskanzler so befähigt »ar, der neue» Heere«- orgänssatlon zur Annahme zu verhelfen, al» gerade Gras Caprivi. Er hat den Erfolg auch für sich gehabt. Zm Uedrigtn hat nur ein einzige« Mal ein ernsthafte« Rück- trttt«gesuch de« Nachfolger» de« Fürsten Bismarck «ährend seiner jetzt dreijährigen Amt»periode Vorgelegen, und da» »ar bekanntlich nach der Ablehnung de« neuen Vblk«- schukgesetze«, welche« dem preußischen Landtag« unterbrei tet tdvtden »ar, durch den Lais«. Damal« «ar jene ArndetUUg in den obersten Aemttrn in Berlin eingetrt- ten, die so viel von sich reden gemacht hat. An Stelle de» Grafen Caprivi, welcher die» Amt zu gleicher Zeit inne gehabt halte, wurdk der bi«herige Overprisident von Heffen-Naffau, Graf Eulenberg, preußischer Ministerprist- dent. E« erhoben sich sofort Stimmen, «elchr sich dahin äußerten, diese Zweiteilung würde, da sie innerlich un- „«>»» ,.».,»«>»»» «r» >»»>»»«>» wahrscheinlich sei, ebensowenig längere Zeit anhalten, in Posen kann kein andere« vernünftige« Ziel haben, al« «t« die» unter dem Fürsten Bismarck der Fäll gewesen da«, der Herstelküng eine» unabhängigen polnischen Rei« Srfcheint Mtttwl»««, Srelrag» u. «.««w,»». «ldannmnenespret» inel. der 3 «erlhvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn t Mr, »v Vf. darch die Post t M. M Vf. >a,amm»Vhev»«a»P VSG VPsbV APöGAjLM , «VLL NUN, UN, V« neu« Heereövorlage unter Dach und Fach ist und in Ber lin wieder di« Verhandlungen über einen deutsch-russischen Handel«vertrag begonnen tzäbrn, heißt e«, der Riich-kanz- ler stehe einem VertragSschlussr m,t Rußland sympathischer gegenüber, wie seine Kollegen au« dem preußischen Staats- Ministerium, und dieser Widerstreit mache ihn amtSmüd«. Er scheint, al» ob auch dt«»«al Hst Sachlage falsch aus- gefaßt würde und Traf Laprivi nicht darum nach Karls bad gegangen sei, um sich hier zu einem Ruhestand« vor- zudereiten, sondern zu dem Zwecke, um neue Kraft« zur btvorstrhenden dornigen Reichdtag-sejston zu sammeln. Nur ein« macht stutzen. Trotz Laprivi« Befürwortung gehen die Verhandlungen nicht vorwirt», iodaß «an in Rußland bereit» di« Urbibzeugung hegf, daß Deutschland nicht» von eine« Handel»vertragt wissen «olle. Bereit» droht dir Presst Mit Neuen Maßregeln gegen Deutschland. So will man einen Teil de» Durchgangsverkehr» durch Neuerschlirßung anderweit« verbiadungrn von Deutsch land adlenken. Ueberwiegt der Einfiuß »er vertrag«seind- tichen Minister in der Lhat die Mächt Caprivi«? — Zur Polenpolitik erteilt die Münchener „Allg. Ztg." dem Fürsten Bi«Marck da» Wort,' und zwar dem Bl»> marck von 1848. Der damalige Zukunftskanzler schrieb: ..Eine nationale Entwicklung »r« polnischen Element» und wenn auch seit der Begegnung Mit de« Freiherrn von Felde» da» Ziel ihre« Streben» sich vor ihren Augen ver dunkelt hatte, so gab ihr doch der Gedanke an dir Lobt« und daran, daß sie auf deren Geheiß hier war, die Sicher heit wieder, beten sie, wie sie ahnte, in der nächsten Zeit bedürfen würde. Darch den Laut sich nahender Schritte wurde Gerda in ihren Betrachtungen unterbrochen und wenig« Augenblicke später trat «in alter, grauhaariger Dienet aü» de« Gangt hervor, der sich, al» er die frerudt Dame «blickte, ehrer bietig verneigte. Gerda, welch« halb im Schatten «ine» ter die Deck« tragenden Pfeiler« gestanden hatte, trat auf den Mann zu, um demselben den Zwwck ihte» Kommen» mitzuthet- ten. Bei dem Läut ihrer Stimme hob der Alt« seinen weißen Kopf, und al» nun fein Blick aus Gerda'» ihm zugewandte» Gesicht fiel, zuckte er sichtlich übetrafcht zu sammen. „Gnädige» Fräulein," stieß er in dem Lpn« der Be stürzung hervor, während er sich tief verneigt«. „Sie scheinen sich bezüglich kneiner Person in «ine« Ztrthütn zu befinden," bemerkt« Getda lächelnd, indem str dem Diener ihre Kart« überreicht« und ihn bat, sie der Baronin zu melden. Der Mte ersucht« Gerda, in «ine» de« nächsten Zim mer zu treten, uNd eilte daN» hinweg, um seinen Auftrag au»zUrichten. Schon nach wenigen MiNÜftN kehrt« er Mit der Mel dung zurück, daß dir Bärontn da» FrSUlei» bei« The« zu sehen wünsche, zugleich berichtet« er, daß « beauftragt ft«, Gerd« «üs ihr Zimmer zu führ«. Dasselbe kag in dem oberen Stock u. WM «» zu erreichen, müßte «an «ehr«« Gänge und Treppen de» »eUtaufigeä Gebäude» passtren, in den«» bercht« tief« Dämmerung um einen unsicheren Verbündeten zu gewinn«, der l-sftrn aus jede Verlegenheit Deutschland» wartet, um Ostpreußen, polnisch Schlesien, die polnischen Bezirke von Pommern für sich zu gewinnen. Andererseits kann, «ne Wieder herstellung Polen» in eine« geringeren Umfang« be,b- sichtigt »erden, etwa so, »aß Preuße» zu diese» neuen Reich nur den entschiede» polnischer, Test de« Großberzc»- NMi^PosM'chrrgäde." Zn diesem Faste kann nur der, welcher die Polen gar nicht kennt, daran zweifeln, daß sie «nsete geschworenen Feinde bleiben würden, so lang» sie nicht d«e Wrichselmündung und außerdem zede» polnisch redende Dors «n West- und Ostpreußen Pommern und Schlesien von un« erobert haben würben. Wir kann aber «in Deutscher, weinerlichem Mitgefühl und unprak tischen Theorien zu Liebe, dafür schwärmen, dem Vater land in nächster Nähe einen rastlosen Feind zu schaffen der stet« bemüht sein wird, die fieberhafte Unruh« seine» Innern durch Kriege abzuleiten und un» bei jeder »est- tlchen Verwicklung in den Rücken zu fallen; der viel gie riger nach Eroberung auf unsere Kosten sein wird und muß, al- der russische Kaiser, der froh ist, wenn er sei nen jetzigen Koloß zusaMmenhal ten kann, und der sehr unklug sein müßte, wenn er schon starken Anteil zum Aufstand bereiter Unterthanen, den er hat, durch Erobe rung deutscher Länder zu vermehren bemüht sein wollt«. Schutz gegen Rußland brauchen wir aber von Polen nicht, wir sind ün« selbst Schutz genug. Ich halte daher unsere Die Gouvernante. Roman von Rudolf Sripio. Fortsetzung. Die Bauart de-srlben ließ erkennen, da» e« in früherer Zeit ein Kloster gewesen sei. Man hatte im Laufe der Ztiten hin und wieder daran modernistrt, ohne jedoch den eigentlichen Charakter de» alten Baue« verwischen zu lin nen, der zwar recht stattlich, aber zugleich auch recht fin ster au«sah. Da« Schieß, wie auch der davor sich autdehnend« Hof, lagen wie au-gestorben da. Grtda trat, ohne bi» jetzt «inen Menschen erblickt zu Haden, dürch di« Eingang«- pfott« zu eine gewölbte Hall«, von welcher sich nach drei Gtittn länge Gänge durch daß Gebäude hinzvgen. Unschlüssig, wohin sie fich nun Menden solle, stand str still und beträchtete dir hier an den Wänden angebrachten und weklig zu den kliperlichen Mauerzierrathen passenden Zagbtrophäen. Gerda »ar Nicht gerade Unzufrieden därüber, daß sie niemanden hier fand und baß ihr Zeit gelassen war, sich etwa» zu sammeln Md sich züM Eintritt« in die ihr völ lig nttst Welt, welch« sie hür umgab, vorzudereitrn. Sie gedacht« unwillkürlich der todten.Mutirr, welche al» Locht« »«» nächsten Nachbarn de» Fttiherrn wohl mehr «l» einmal diese Räume dnrchfchritten halt« und fühlt« sich derselben bet dies« Erinnerung geistig «ah. Da» Recht per Tobte« zu vertreten, »«zu war sft hirrhergekvounen, AstMsslü -IkttlMA. Losawlntt für «ue, Auerhammer, Zelle Slöfterlei«, Bieter.«. Lberpfannenftiel, Lauter, Bockau «nd die WRlregeRlkR vrtschchft-n. Wktt S iktstrirkeu ZteiStättern: Neutsch« AackMenvlatt, Kute Keistcr, Aeitspieger. »erantwortlicher Redakteur: «»» He««meister in Au« (Erzgebirge). Redaktion u. Erpedition: MM«, Marklstraß«. herrschte, welche nun in der Nähe der wenigen da« Mauer wert durchbrechenden schmalen Fenster sich etwa« lichtete. Namentlich an solchen Stelle» pflegte der Alte sich mit irgend einer Bemerkung an Gerda zn «enden, wobei er dann sein« Augen mit einem scheuen, forschenden Blicke auf ihr ruhen ließ. Dor einer am End« «inet langen Korridor« befindli chen Thür blieb «d jetzt stehen, öffnete sie und zog sich dann zurück, nachdem er Gerda mit einer stummen Hano- bewegung ersucht halte, einzutreten. E» war ein im Berhältniß zu seiner Höhe kleirier, an- spruchMosrr Raum, in welchen st« jetzt eintrat, und nur mit gewöhnlichen, einfachen Möbeln au-gestattet. Die freie, hoh« Lage und die Aussicht auf den Park ließen denselben jedoch freundlich und wohnlich erscheinen. Zahlreiche in der Räh« de« Fenster», aus de« Fußboden, wir auch «« den Wänden sichtbare Ltntenspuren brachten Gerda al«bald auf die Bermuthung, »aß diese« Zimmer zugleich dl« Bestimmung habe, al« Gchulstub« zu dienen, welche Annahme auch wohl da» Vorhandensein de« dem Fenster gegenüderstehenben allen Pianino« erklärte. Gerda legte Hut Und Handschuhe ad und ließ sich dann, nachdem sie, soweit ihre Reisekleidung ihr die« gestattet,. Löstet» gemacht hatte, von der langen Fußwanderung ermüd« aw Fenster nieder. Zhr Empfang, sowie alle», «a« sie bt«hrr hi«, gesehen, stimmten durchaus mit dem üdttein, »a» sft nach de» Briest de» Rentmeister« hier zu finden im Stillen schon erwartet hatte. E» »ar all«» förmlich, stets und kalt. Da» Schloß mit stinen mächtige« Manern erschien Ihr wie tia Gefängkiß, und dtr älte finster« Diener «st dem scheu forschende» Blicke, der einzig, Mensch, den sie bishch hier gesthtn, «ft der Kerkermeister därin. Der Abend «ar inzwischen hrran-rkvamen. lieber den. NertmeMe-, Dir. Die Sparkasse Per Stadt Ane ist jeden Wochentag von 8—12 lHr Vormittag- und L—8 Uhr Nachmittag- geesfuet uns verzinst di« Einlagen mit »>/, Prozent.