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annen. franco «ist- ol.) ft ba hr be« »al." Wcrth >g sor. packet« n, fast ntliche jedem it dem Preis rit in »kt. der >oo, ooo N rrm lter stvn rau- tsw. »>- z äur- h hier, n, daß lli hat. iter. g- 93. Mk. Ke- auf 4. itiS. ik llckorus Stolkv lllckvr- Sslt- ««ke» »sied. i IM. sr mit el^ Ara«. Halo. Auerlhal-Zeitung. Lokalblatt für Aue, Auerhammer, Zelle« Klösterlein, Meder« u. Oberpfannenftiel, Lauter, Bockau, Bernsbach und die umliegenden Ortschaften. Erschein! »lttw-ck», gretta-S u »-««lag». «bonnementSprei» tncl. der 3 werlbvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlvhn 1 Mk. SV Pf. durch du Post 1 Wt. 28 Pf. Mit 3 issu strikten Aeibrättern: Deutsches AamitienStatt, Kute Krister, Jeitspieget. Deranttvortlicher Redakteur: Emil Hegemeister in Au « (Erzgebirge). Redaktion u. Expedition: A«e, Marktstraße. Insmtaie die einspaltige Evrpnszeile IV^Pf., die volle Seite 30, >/z S. 20, >/, St. 8 Mk. bei Wiederholungen hoher Rabatt. Alle Postanstatten und Landbriesträger nehmen Bestellungen an. No. 109. Freitag, den 15. September 1893. 6. Jahrgang. - - ... . . .... . . __ Bekanntmachung. Nachdem ein großer Theil der Stadt mit Hauptschleusen versehen ist, weisen wir hiermit daraus hin, von der Hauptschleuse bis zu den GrundstückSgrenzen durch das Stadt- bauamt auf Kosten der Anlieger auSgesührt werden. Die Vervollständigung der Neben, schleusen innerhalb der privaten Grundstücke dagegen durch die Besitzer selbst zu besorgen ist. Bei Herstellung der Letzteren innerhalb der Grundstücke ist deu nachstehenden Br. stimmungen der Schleusenbauregulativs sür die Stadt Aue genau nachzugehen und wird bei Bedarf in jedem einzelnen Falle in unserm Stadtbauomt hierüber gern weiter« Aus kunft ertheilt. Nebenschleusen find au» wasserdichten mindestens SO em im Lichten weiten Thon- muffenrohren oder dergl. Eementrohren, oder au- Material, welche- demselben an Güte gleichkommt, die Schleusen zur unterirdischen Ableitung der Dachrinnenwässer au» mindesten» 12 em. i. L. w. dergleichen Röhren mit einem ,Gefälle von mindesten» 1 em. aus den Meter herznstellen. Die zu erbauenden Nebenschleusen sind vor ihrem Austritt au» dem Grundstück zur Verhütung der Ausdünstung aus der Hauptschleuse mit einem Wafserverschluß und zur Verhütung der Zuführung fester Bestandtheile in die Hauptschleuse mit einem Schlammfang zu versehen. Boa Wasserverschlüssen kann bei Nebenschleusen, welche lediglich Tagewässer abführen, abgesehen werden. Gemeinschaftliche Nebenschleusen sür mehrere Grundstücke sind uur dann zulässig, wenn in demselben lediglich die Trauf- und Tagcwässer abgeführt werden, für die Abfallwässer dagegen verboten. Die Schlammsänge find mindestens 40 am. im HH oder Durchmesser im Lichten mit 1 Stein- SS em. starken Umfassungen wasserdicht herzustcllen, sicher avzudecken und, wenu thunlich, außerhalb der Gebäudefläche im Hosraum anzulegen. Die Sohle der aus den Schlammsängea führenden Schleusen muß mindesten» 40 ow. über die Sohle der Schlammfanges zu liegen kommen. Einzelne weitere Vorschriften über Anlegung der Schlammfänge bleiben Vorbehalten. Die Stadtgemeinde ist berechtigt, falls die angeordnete Herstellung von Neben schleusen oder AuSbefferungen an solchen rach dreimaliger Aufforderung und daraus folgender Bestrafung nicht ansgesührt werden, dieselben auch innerhalb der Prioatgrundstücke auf Kosten des Hausbesitzers auSzusühren. ES ist nicht gestattet, in die Schleuse Jauche oder AbtriltSabgänge zu leiten oder zu gießen oder di« Abortanlage mit de: Schleuse in Verbindung zu setzen. Die aus Schlächtereien, Färbereien, Gerbereien, Seifensiedereien, Wollwäschereien, chemischen Fabriken und anderen gewerblichen Anlagen abfließendcn Wässer, welche Sinkstoffe enthalten oder in Verbindung von Schleusenwasser solche bilden, müssen vor der Ableitung in die Schleuse, dafern diese Leitung überhaupt nachgelassen wird, in wasserdichte, zweckentsprechende Klär- basfinS behufs Zurückbehaltung der Sinkstoffe und sonst etwa erforderlichen Reinigung geleitet und hier durch sicher wirkende Einrichtungen von den Sinkstoffen befreit werden. Die Bassins sind, soweit sie nicht sür den Gewerbebetrieb offen zu halten sind, siche: zu üb», decken und so oft al» nöthig zu räumen. Verboten ist das Einleiten von Abfallwässern au» gewerblichen Anlagen, welche geeignet sind, das Mauerwerk »nd die Materialien der Schleuse zu zerstören oder zu beschädigen, wie Säuren, heiße Absallwässer mit Temperatur über 400. Ebenso ist dos Einleiten von Abfallwässern unzuläisiz, welche giftige und stark- riechende Bestandtheile, wie Säuren, Schwefelwasseritosfe, Fuse'öl u. i. w. in einer solchen Menge und Conzentration enthalten, daß hierdurch Gefährdung der Schlsusenarbeüer oder Belästigung der Anwohner durch die Ausdünstungen der Schleuseulufr bewirkt werden. Aue, am S. September 1893. Der Wcltb der Stadt. vr. Kretzschmar. Vom Kilimandscharo. Deutschland fehlt e- an Ackerbaukolonien, in welche seine überflüssigen Kräfte auswandern könnten, statt in Amerika unsere Konkurrenten zu werden. Nach Dr. Pe ter» ist eine solche gefunden. Es ist das Kilimandscharo- Gebiet. Man höre, was er schreibt: Der Kilimandscharo stellt ein« Berggruppe dar, welche durch vulkanische Kräfte gebildet ist und von allen Seit.» ziemlich schroff nnd un vermittelt aus der Steppe emporsteigt. Sie wird durch zwei Gruppen gekrönt, den Kipo und den Kimowensi, welche durch einen Rücken von 7 bis 8 englischen Meilen Ausdehnung verbunden sind, welcher etwa 16000 Fuß hoch ist. Da die Kuppen sich noch 4—5000 Fuß hoch über den Rücken erheben, so läßt sich ermessen, welch ei nen imposanten Eindruck diese ganze kolossale Bildung i, Ich (Nachdruck verboten.) Jeuitletorr. Erik Torstenskiöld. Eine Erzählung au» dem Badeleben von TatharineMeyer. (Fortsetzung.) Sie erzählt« mir oft und viel au» ihrer Vergangenheit, erwähnte aber nie ihres Verhältnisse» zum Grafen, obgleich ich r« nicht an Andeutungen fehlen ließ, die sie fast bi» zur Nothwendigkeit seiner Erwähnung zu thun, hindrängten. Da» erschien mir auffallend und ich deutete es in meinem Sinne so, al» ob sie sich dem Grafen gegenüber schuldig fühlen müsse. Die Flammen meiner Liebe, die bereit» so hoch rmporgelodert waren, erloschen unter einer qualvollen Eifersucht, deren Gegenstand ein nebelhafter Schemen «ar. Meine aufgeregte Zweifelsucht hatte ein weites Feld vor sich ; alle ihre Kombinationen, sie mochten noch so weit auseinander gehen, endigten in dem Refrain! Sie hat geliebt, wie man nur einmal liebt tm Leben. Ueber meiner traurigen Entdeckung hatte ich übrigen ganz vergessen, wer die Veranlassung dazu gewesen. Der Graf mußte seine Bitte wiederholen, ehe ich ihm mittheilte, daß ein» Zügendfreundtn mein gange- Herz in Fesseln geschlagen habe. Al» Antwort sandte er mir merkwürdi gerweise sein Beileid. Du wirst unglücklich werden, sowie ich e« geworden, schrieb er mir. Die Prophezeiung «ar sehr überflüssig, sie war schon in Erfüllung gegangen, ehe sie ausgesprochen wurde. Ich «»ar i« höchsten Grade bemitleiden»»«»-. Zch von der Steppe aus gewährt. Denn diese Steppe ist nur etwa 2400 Fuß hoch und gewaltig und stolz steigt das Kilimandscharogebiet unmittelbar aus ihr empor. Beson ders vom Ostufer des Jipe-See» aus wirkt die titanen hafte Größe diese» GebirgSstockeS. Bis zu 19000 Fuß erhebt sich, von hier aus betrachtet, der Berg unmittelbar vor den Augen des Beschauers, alle Zonen der Erde w.e einen Gürtel um sich vereinend. Zunächst unten über der Ebene Waldgürtelzone tropischer Art, aus Mimosen gebildet, dann breit und saftig um den ganzen Süd- und Ostabhang herumlaufend die sogenannte Kulturzone, be sonder» au» Bananenhainen gebildet. Hier sieht da» Auge die Ansiedelungen und den Rauch der Eingeborenen und darüber hinaus folgt der Gras- und Weidegürtel, dem wieder dunkelgrüner Urwaldstreifen sich anschließt, dann Moo», niederes Grün und darüber, flammend und bildete mir ein, Frau von Löwenfeld sei in ihrer Jugend von einer großen Leidenschaft ergriffen gewesen — der junge Künstler der P . . . .'schen Damen —, die in ihren Briefen so mächtig zum Ausdruck gekommen sein müsse, daß sie die Schranken eine» brieflichen Verkehr» durchbrochen habe. Ich hielt sie einer zweiten Liebe nicht für fähig, es schien mir alles an ihr wie herzlose Tändelei und Koket terie — und doch hätte ich mich um keinen Preis der Welt entschließen mögen, ihr das zu sagen, obwohl ich sonst nie gewöhnt war, meine Empfindungen zurückzuhal- ten. Zch bedauerte sie, wie ich den Grafen bedauerte und mich bedauern mußte. Inzwischen hatte der Graf mir mitgetheilt, daß er den Versuch machen werde, Frau von Löwenfeld um die erle digte Pfarrstelle zu bitten. Er ließ in seinem Schreiben durchblicken, daß es ihm im Grunde damit in gegenwär tiger politischer Situation nicht Ernst sein könne, daß er aber Hoffnungen an den Eindruck knüpfe, den sein Antrag auf Adelheid machen würde. Welcher Art diese Hoffnun gen seien, erwähnte er mit keiner Silbe. Er bat mich, seine Kandidatur zu unterstützen, was ich bereitwillig zu sagte und auch mit einem gewissen Eifer thai. Ich hatte keine Gründe, mich um die eigentlichen Absichten de« Grafen zu bekümmern oder darüber auch nur ein Wort zu ver lieren, sie sind mir daher unbekannt geblieben, aber ich vrrmuthe, und beim Grafen mutzte man sich daran gewöh- nen, außerordentliche» zu vermüthen, daß er in irgend einem romantischen Anfalle auf die absonderliche, ihm aber prächtig anstehende Idee gekommen, di« Wittwe von Lö wenfeld katholisch und zur Nonne zu machen, entweder, um sich bei der Kirch« ein hohe» Verdienst zu erwerben, oder in der Welt von seiner Person, der vergeblich nach «in«m Märtyrium seufzte, etwa» reden zu machen. Nach dem diese Zd«« sich einmal in seinem Gehirn f«stg«srtzt, j strahlend in der tropischen Sonne, der ewige Schnee de» Kipo und die glitzernden Schiieerillen de» scharsgezackten Kimawensi. Man muß bedenken, daß dieses Gelände, wel che» sich breit um die beiden Kuppen herumlegt, eine Aus dehnung von wenigstens 400 deutschen Quadratmeilen hat, und daß die heute kultivierte Zone allein etwa 80 deutsche Ouadratme.len beträgt, um die wirtschaftliche Be deutung dieses Besitzes zu verstehen. Der ganze Süd- und Ostabhang des Gelände« ist reich bewässert. Die deutsche Station Marai gu liegt etwa 5300 Fuß hoch und hat ein Klima von 8—10 Grad Celsius des Nacht«, bi» zu 22 bis 26 Gr. Celsius bei Tage. Ich machte hier Versuche mit Gartenänbau, welche sämtlich in vorzüglicher Weis« geglückt sind. Bon Hülsenfrüchten aller Art bi» zu Kohlrüben und Suppenkräutern gedieh alles in präch tigster Weise. Dies ist auch kein Wunder, wenn man ging er mit derselben Energie auf sein Ziel los, wie Don Quixote aus die Mühlen. Ich hatte absichtlich Frau von Löwenfeld den Namen meines priesterlichen Freundes, der ihre Protektion suchte, in ein geheimvvlles Dunkel gehüllt, aus dem sie mich vergebens zu vertreiben suchte, so stür misch auch ihre Neugierde wurde. Die Ueberraschung beim Anblicke des Grafen war daher keine gewöhnliche, sie mochte eine außerordentliche Persönlichkeit erwartet haben, und erblickte einen alten Bekannten. Während sich Frau von Löwenfeld von dem seltsamen Eindruck erholte, begann der Graf sein System des Heuchelns, indem er bis in die Wolken erstaunt schien. Jndeß auch ihm ward nach we nigen Stunden eine wirkliche Ueberraschung zu Theil, al» er erfuhr, daß Frau von Löwenfeld Katholikin sei. Mei ner Liebe schlug diese Nachricht eine neue Wunde. Sie hatte mir gegenüber von diesem Uebertritte nie etwa- er« wähnt, und da» schmerzte mich tief, fiel sehr zu ihren Ungunsten in die Waagschale. Die Nachricht, daß seine Freundin seiner Kirche angehöre, die doch dem Priester hätte Freude machen müssen, wurde vom Grafen mit einer großen Erbitterung ausgenommen, wenn er sich auch alle Mühe gab, davon nichts merken zu lassen, sondern mit ganz besonderer Hochachtung von ihr zu sprechen schien und mich dadurch vollends zu bethören. Ich sah in Adelheid nur noch das Weib, das, nachdem ihre Ideale in den Staub gesunken, herzlos eine Ehe ein geht und pietätlos ihren Glauben wechselt. Sie hat ein mal geliebt, ihre Liebe wurde nicht getheilt oder es fehlte ihr die Existenzberechtigung — nun opfert sie alle», um, übertüncht von Glanz und Flitter, ein Leben zu retten, hinter dem sich das hohl« Nicht» birgt. Und diese» Weib so, te ich ferner noch lieben? Welch ein traurig-jämmer liche- LqoS wartete Hann meiner. Es bedurfte gar Kiner Eingebungen de» Priester», um meine Liebe zu ersticken,