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kmm«r und d«y Sächsischen ! Dresden, 11. Nao. Neue landwirtschaftliche Schulen. Das Wirischaflsministerium hat --- wie wir von der Presse stelle der Landwirtschafiskammer erfahren — die Einrich- vie groöen Vorrügs liegen ciarin, claü Sie vor eilen Dingen ein nnturllcks» dlskrungsmittsi reictien, welcbe» aus cisn Vesten kovziokkea >n keinster Verarbeitung besteht unä von Ibnen mit cien guten wulsten wie ziilcti, Sutter, Mucker, drückten oder frucbisskl sngerictitet wirä. Der berrlicbe Anblick unci äss köstllcbe Aroma eines gut rubereiteten Oetker-Puääings wirä Qesunöe u. Kranke stet» erkreuen unä ru bestem Appetit snreiren, äsnn äsmit ist scbon viel, wenn nickt alles gewonnen.' Viele Sorten ermögliciisn lbnen reicke Abwectis'ung. dlur In Oriy.-Päckcb. (niemals loset mit äer Sctiutrmsrke „Oetkor's Nellkopt' in allen einscklägigen Qe- scbskien ru baden. Verlsns-n Sie edenä» <Ii» detledien Ootkee-NersptlralNer kosten- Io» oller, wenn vergrikken um,oa»I un<i portokret von vr. A. SislsksIrL. WeKe Lu besseren 6esun6keit gibt es viele, aber nur wenige äie sich so »ngenebm descbreiten lassen wieäerkolgsnäe: „Sie sckskken wirkllck »plelenä leicbt Kinäern ssäen Alters ein gesunäes dlükenctes Ausseken ocler kräftigen geistig oäer körperlick snoe- strengte ^itgliecier lbrer Kamille in ünerrasckenä kurrer 2eit clurcb clio ksukige Bereitung von Aus Sachen. Der Gesetzentwurf eines sächsischen Landespolizeivessrnungs Gesetzes zurückgezogen. Der Rechtsausschutz des Landtages sollte sich in einer für Dienstag anberaumten Sitzung mit der Vorlage der Regierung, betreffend ein Landespolizeiversorgungsgesetz, besassen. Die Sitzung hat nicht stattgefunden, weil die Regierung an den Ausschutz das Ersuchen gerichtet hat, diesen Beratungsgegetist.md abzusetzen. Wie zurück nach Köniasbera und nach meiner Arbeit. Weiter nichts. Morgen kommt ja auch Frieda wieder, da brauchst du nicht allein zu reisen mit dem Kinde. Ich will jetzt nur nach oben den Koffer zu packen." Damit war er auch schon aus der Tür. Regun,slos stand Lies mitten in der Stube. Langsam und siedend h.iß stiegen ihr die Tränen in die Augen. Solange sie verhei ratet war, hatte sie ihn noch nie so gesehen. Da hörte sie Schritte nebenan, der alte Diener kam den Frühstückstisch abzudecken. Hastig drehte sie sich um und ging nach oben. Wie der D-Zug Berlin—Königsberg durch die Nicht sauste! Ratternd, keuchend, unermüdlich. Knut Rainer, der lesend in seinem Abteil saß, warf ärgerlich die Zeitung zur Erde und gähnte. Himmel noch einmall War die Fahrt heute lange! Die sollte nachher ganz allein seine kleine L>es mit dem kranken Kinde machen? Auf der Hinreise nach Nil- mer hatte er so sorglich alles für sie besorgt: Billette, Koffer- träger, Kupee. Ja, das Kind hatte er sogar beim Umste gen getragenl Und sie hatte ihm so zärtlich und dankbar dafür in die Augen gesehen. Und heute? Knut Rainer verachtete sich selbst in diesem Augenblick. Er hätte sich Simsonk.gfte wünschen mögen, um sich gegen die sausenden Radspeichen zu stemmen und den Zug zum Halten zu bringen. Immer noch sah er Lies trauriges, schmales Gesichtchen vor sich, als er sie zum Abschied küßte — eilig, flüchtig, wie da» schlechte Gewissen selber. War es ihm denn diese ganzen Tage nicht ausgefallen, wie elend sie aussah? Was mußte ihr Mutter- Herz, das noch so jung und unerfahren war in solchen Lin gen, gelitten haben um ihr kranke» Kind? Und statt hier bei eine Stütze in ihrem Mann zu finden, war er nur hart und ungerecht gegen sie gewesen. O, daß er noch einmal umkehren könnte! Ihr noch einmal sagen könnte, wie namenlos er sie liebe. Daß es ja nur seine große Liebe ge wesen, die ihn so eifersüchtig und ungerecht gemacht. Nun war er Meilen von ihr getrennt. Immer weiter riß ihn dieser infam«, ekelhafte Zug — immer weiter fort von ihr. Er hätte die Notleine ziehen mögen, damit er endlich anhielt. Denn war er nicht in großer Not? In großer; bitterer Not? Er preßte die Lippen zusammen und starrt« auf die klatschenden Regentropfen, die von draußen an di« hoch gezogenen Fenster schlugen. La, st« jetzt wohl machte? Ob st« froh oder traurig war? Ob sie wohl an ihn dachte? Ach Gott, ach Gott, daß man auch nicht ein einziges Mal in seinem Leben ein oder zwei Lage rückgängig machen kann, noch einmal leben kann! Die war er doch gestern abend abscheulich zu ihr gewesen. La hatte er nach dem Abendessen wie immer mit Ellen musi ziert im Gartenzlmmer. -Plötzlich war Lies hereingekom- men, «in wenig blaß und scheu, aber so lieb, so lieb. Still verlautet, dürft» der aemmnte Gesetzentwurf von der wohl Übnhauw zurückgezogen «erden, «eil bi» in ihm r Form der Abfindung der Polizeibeamten nach ILjLhriaer infolge der neuen Forderungen der Entente über dl» der Polizei nicht mehr möglich sein wird. Der Umfana der Produktiven Erwerbs* losenfürsorge in Sachsen. Im sächsischen Staatshaushalt«!-», auf da» Rechnungsjahr 1924 waren 2 Millionen Mark für produktive ErwnbslosenM. sorge eingestellt worden und weiter« 6 Millionen Mart für unter» stützende Erwerbslosenfürsorge einschließlich der Staatszuschüss, zur Behebung des Arbeitermangels in der Landwirtschaft. Di« deioen Titel waren unter sich deckungsfähig uNd unbeschränkt übertragbar. Auch dursten Darlehen zur Förderung von Maßnahmen verschrie ben werden, di« geeignet waren, den Abbau der Erwerbslosen für- sorge zu fördern. Im Rechnungsjahr 1924 sind kein« Staatszu- ichüsse zu den Aufwendungen aus dem Gebiet der unterstützenden Erwerbslosenfürsorge erforderlich gewesen. Dagegen baden di« 2 Millionen Mark nicht ausgereicht, sondern es find insgesamt 2127 880,20 Mark für produktive Erwerbslosenfürsorge ausge geben worden. Die produktive Erwerbslosensürsorge wird j« zur Halste aus Reichs- und Landesmitteln bestritjen. 2m Plan jahre 1924 sind für die Kostenteilung nur der Dau von Landarbel- terwohnungen und solche Maßnahmen ln Betracht gekommen, dl« als große Notstandsarbeiten im Sinne der Bestimmungen d«s Reichsarbeitsministers mit Darlehen oder Zuschüssen ausgestattet worden sind. Andere Maßnahmen, die ihrer Natur nach zur produktiven Erwerbslosenfürsorge für den allgemeinen Wohnungsbau gehören, sowie die Betreuung landwirtschaftlicher Arbeitskräfte duyh Für sorgerinnen sind aus den Mitteln bestritten worden. Der Preisaufschlaa auf die Arbeiter- Wochenkarte. Der Haushaltausjchutz 8 des Landtages beriet am Dienstag einen Antrag aus Rückgängigmachung des lOHtgen Preisauf- schlage» auf die Arbeiterwochenkarten und die 4. Wagenklasse b« Fahrten bis zu SO Kilometern. Die sächsische Regierung ist seiner zeit, als die lOAiae Erhöhung, die 7S Millionen Mark bringen soll, einlrat, vom Reiche nicht gehört worden, obwohl da» Reich Gelegenheit gehabt hätte, die Länder zu befragen. Dabei find allerdings die Befugnisse des Reiches gegenüber der Reichsbahn gesellschaft außerordentlich beschränkt. Ferner hat der Vermal» tungsrat der Reichsbahn beschlossen, keine Velarisierungen Eintre ten zu lassen, ohne gleichzeitige Angabe, auf welche Weis, da» da- durch entstehende Defizit zu denen ist. Wenn sonach auch keine Aussicht vorhanden ist, daß sich der erfolgte Preisaufschlag rückgän gig machen lassen wird, nahm der Ausschuß doch einstimmig den Antrag an, um wenigstens für künftige Fälle der sächsischen Re gierung eine Stütze zu bieten. OLerlausiher Verkehrsfragen. Der Stadlrat von Neusalza-Spremberg, die Gemeind« vpplich u. a. haben an den Landtag Eingaben gerichtet, betreffend Ein legung eines Verbindungszuges zwischen Wilthen und Ebersbach zum Anschluß an den zweiten Frühzug nach Zittau. Wie b«i der Beratung dieser Eingaben in der Dienstag-Sitzung des Haushaü- nusschusfes ii des Landtages bekannt gegeben wurde, sind nach einer Mitteilung der Eisenbähndirektion Dresden die Erhebungen noch nicht abgeschlossen, ob sich die Einlegung des Zuge» rentieren würde. Aon verschiedenen Seiten wurde deshalb im Ausschutz be mängelt, daß die Erhebungen nun schon A Jahr gedauert und nöch immer nicht zum Ziele geführt hätten. Die Eingaben wurden des halb der Regierung zur besonderen Berücksichtigung überwiesen. 'M R Lies Rainer Geschichte einer Ehe von Leontine v. Winterfeld. Copyright by Greiner L Co.« Berlin W 30. (19 Fornetzuno.) «Nachdruck verboten.» Aber jetzt schlief Ulli ja, ob sie nicht schnell, schnell noch einmal hina'bliese zur Steinbank, um ihm zu sagen — ja, was denn? Ach, das war ja ganz gleich, nur sehen wollte sie ihn und ihm leise einen Kuß geben. Weil sie dos dunkle, unbestimmte Gefühl hatte, daß es wie eine feine Mißstim mung zwischen ihnen lag. Oder bildete sie sich das nur ein? Denn es war doch eigentlich undenkbar, daß ihr Knut, ihr kluger, stolzer Knut, eifersüchtig war auf seinen eigenen Jun- gen. Unmöglich, das war ja Unsinn! Es mußte ihn irgend etwas anderes verstimmt haben. Ader was? Lies grü belte den ganzen Abend darüber. Dabei wartete sie auf Knut, daß er käme, um ihr gute Nacht zu sagen. Unten im Haus schlief schon olles. Draußen wurde es auch empfind- llch kühl. Ob er immer noch nicht zurück war? Leise schlüpfte sie aus der Tür. Da schlug es unten von der gro ßen Fluruhr elf. Hell fiel das weihe Mondlicht aas die Dielen. Er mußte doch wohl schon zurück sein, denn dort standen ja seine Stiefel schon vor der Tür. Sonderbar, daß er nicht mehr zu ihr hereingekommen w-r. Und daß Ne ibn gar nicht hatte kommen hören. Hinüber an seine Tür schlich sie und legte die Hand auf den Drücker. Eingeschlos- len hatte er sich? Das tat er doch sonst nie? Lies Rainer schüttelte erstaunt den Kopf. Dann legte sie lauschend da» Ohr ans Schlüsselloch. Ob er schon schlief? Sicherlich, denn cs war alles mäuschenstill da drinnen. Trotzdem rief sie ganz leise seinen Ramin — zwei-, dreimal. Wenn er wach Gewesen wäre, hätte er es sicher gehört. Aber es kam kein« Antwort. Einen Moment stand sie unschlüssig, dann seufzte sie leise und schlich zu ihrem Kinde. Am nächsten Morgen beim Frühstück sagte Knut, er hätte cs sicb überlegt, er wolle doch schon lieber morgen zu rück nach Königsberg. Lies könne dann ja nachkommen mit dein Kinde. Lies war still und sagte nichts. Aber sie dacht« sich ihr Teil. Als sie einen Augenblick mit Knut allein war, legte sie ihm die Arme um den Hals und hob sich auf den Zehenspitzen. „Knut, bitte, was soll, da»? Bist du mir bös« wegen irgend etwas?- / .. Er fühlte ihre heiße /Liebe und la» den Kummer in ihren Augen. Aber er pachte: „Deine Straf« mußt du haben, — obgleich es ihn in allen zehn Fingern kribbelt«, sie zu umarmen. ' .So zuckte „ „„ dis Achseln und sagte äußerst kühl: Herraott. va» soll ich hob»»»? 1 > von «n ur- rlanat. Di« Landwirt- aß bet derKisrz» der zur Verfügung^Ü«h«n2lLeit b^s zu Termin vuchftlhrungsergebnlsi« au, b«m am 30. Juni zu «henden Wirtschaftsjahr In ««nügender Zahl für di« ver- schieden«» Ettrogsklafien und Betriebsgrößen nicht vorg«l«gt wer- den könnten. E» wurde deshalb «tn« Verlängerung de» Termin, mindesten, bi, zum 1. Oktober gefordert, um in einwandfreier Weis, di« Einkommensteuersätze auf der Basis der au» den Buch- abschlüssen sich ergebenden Rrlchsettragswett, festsetzen zu können Nachdem die tn der Zwischenzeit weiter gepflogenen Verhandlun gen mit den Landesfinanzämtern zu keinem für di« Landwirtschaft brauchbaren Ergebnis geführt werden konnten und im übrigen eine Verlängerung der Fristen für die Abgabe der Steuererklärung vom Reichssinanzminister grundsätzlich abgelehnt worden war, hat di, Landwirtschaftskammer in Uebereinstimmung mit dem Sächsi- ichen Landbund den beiden Landessinanzämtern gegenüber unte» ausführlicher Begründung die Erklärung abgegeben, daß sie sich zu ihrem Bedauern außerstande sehen, an der diesjährigen Eln- kommensteueroeranlagung weiter mitzuarbeiten. Vet-latt p, Ssmm»er 2»S. skssrsss-ssssss-sss-siE Richtlinien für die bevorstehende BermögenSstener-Gtklüruns« Abgabe: zweite Novewbertzälste. Mit Rücksicht auf di« derzeitigen unsicheren Wirtschaftsver- I dÄlnisse ist nicht beabsichtigt, jetzt bereit» endgültig» Durchsüh- I stngsbestimmun^sn für die Vermögenssteuer zu erlassen. Di« Gel- l bingsdauer der setzt zu treffenden Bestimmungen wird vielmehr I M7 aus da, laufende Kalenderjahr, vielleicht auch noch auf 192S, I beschränkt werden. Bei der Bewertung des Grundvermögen, f soi! >n die neue Vermögenssteuer-Erklärung Haus- und Grunvbe- s sitz lediglich mit dem Bestände ohne Wertangabe aufgenommen werden. Die Festsetzung dieser Werte wird Sache der Bewertung»- Ausschüsse sein. Ein« wichtig» Frage, die all« Gruppen von Ngensiänden des Betriebsvermögen» betrifft, nämlich di« Frag« s -er Zulassung des Anschaffung»- oder Herstellungspreise» soll da- hingehend geregelt werden, daß der Anschaffung», oder Herstel lungspreis nach Abzug eines angemessenen Aknußungsbetrages bcni gemeinen Wert am Stichtage (31. Dezember 1924) dann gleich- zusicllen ist, wenn die Anschaffung oder Herstellung des Segen- Handes nach dem 31. Dezember 1923 erfolgt ist. Ist di« Anschaf- jung oder Heritellung in den Jahren 19M—1918 erfolgt, so soll Mc.enzein davon ausgegangen werden, daß der Anschaffung», oder Herstellungspreis dem gemeinen Wert am Stichtag entspricht, sofern nicht besondere Umstände die Annahme rechtfertigen, datz dieser Wert von dem Wert am Stichtag erheblich abweicht. Bei Anschaffungen vor dem Jahre 1908 sollen die Finanzämter prü- sen, ob nicht durch die eingetretene erhebliche Wettoeränderung der gemeine Wert von dem Anschaffung»- oder Herstellungspreis obweicht. Die kurshabenden Gesellschaften sollen ihr Vermögen nach den amtlichen Steuerkurswetten erklären. Weiterhin sollen Richt- timen für die Bewertung von Paviermarkansprüchen erlassen wer den. Bei den Kursen der Anleihen öffentlich-rechtlicher Körper schaften (z. B. Reichs-, Staats- und Gemeindeanlethen) ist beab sichtigt, den Steurkurs auf ein Viertel bis ein Fünftel der Kurse von Ende Dezember 1924 festzusetzen. Diese Festsetzung würde dem augenblicklichen Kurswett entsprechen. Selbstgezeichnete Zwangs auleihe soll mit Null bewertet werden. Für Pfandbriefe und Jn- dusmeobligationen, die ihren Kurs behalten haben, soll es bei der Zugrundelegung des vollen Kurses vom 31. Dezember 1924 ver- btciben. Ansprüche ohne Wertpaplercharakter sind mit dem Nenn wert anzusetzen, sofern nicht besondere Umstände einen höheren oder geringeren Wert begründen. Bei dieser Vorschrift soll es für solche Ansprüche und Schulden verbleiben, deren Aufwertung den „allgemeinen Vorschriften", also der Entscheidung der ordentlichen Gerichte, überlassen ist. Die im Aufwertungsgesetz geregelten An sprüche sollen beim Gläubiger, sofern nicht eine Einigung mit den Schuldnern erfolgt, statt mit dem gesetzlichen Aufwertungsnennbe- irag von 25 Prozent Nur mit 15 Prozent des Goldmarkbetrages bewertet werden. Weist der Gläubiger einen wesentlich niedrig«, reu Wert nach, so muß dieser Wert maßgebend sein. Beim Schuldner andererseits soll der volle gesetzliche Aufwertungsbetrag von 25 Prozent zum Abzug zugelassen werden. Kann aber der Schuldner nachweisen, daß eine wesentlich höhere Aufwertung mit Sicherheit zu erwarten ist, so kann er diesen höheren Betrag ab- fcgen. Ter Sächsische Landbund und die Land wirtschaftskammer lehnen die Mit arbeit an -er Steuereinschähung ab. Zur Linkommensteuerveranlagung der Landwirtschaft. Ueber die Einkommensteueroeranlagung des Wirtschaftsjahres 1924/25 waren seit Juli ds. Äs. zwischen den Landesfinanzämtern Dresden und Leipzig und den landwirtschaftlichen Berussvertretun- qeu wiederholt Verhandlungen gepflogen worden, die sich im we- scutiichcn aus die Aufstellung von Einkommensteuerrichtsätzen be- zogen. Die Landessinanzämter hatten auf Grund einer Ver- -iigung des Reichsministers der Finanzen von der Landwirtschaft»- sie leise hinter seinen Stuhl getreten und hatte die Arme um seinen Hals gelegt. „Liebling, gehst du noch ans Meer? Heute habe ich Zeit, denn Ulli schläft schon." Da hatte er ohne sie anzule' n j-, den Noten geblättert. „Bitte, Ellen, Nummer zwölf, die in A-moll. Sagtest du etwas, Lies? Ich habe jetzt nämlich keine Zeit.* Ellen, die mit ihrer Geige mitten im Zimmer stand, hatte Lies' leises Flüstern wohl nicht gehört. Sie stimrttte auch gerade ihr Instrument. Sie hätte sonst wohl nicht weitergespielt mit ihm. Lies aber war aus der Tür gegangen, — still, — wort los. — O, wie der Mann stöhnte im Kupee! Wenn Lies nun jetzt etwas zustieße während seiner Abwesenheit? Noch ehe er sie um Verzeihung gebeten wegen seines gemeinen Be tragens? Oder wenn ihr nachher unterwegs etwas kas sierte. so allein mit dem vielen Gepäck und dem Kinh«? Seine Phantasie malte ihm die furchtbarsten Bilder vor Augen. Er nahm sich vor, sofort bei seiner Ankunft mit Rück antwort zu depeschieren, wie es ihr ginge. In acht Tagen kamen sie ja schon nach. O, wie er ibre Stube schmücken wollte mit Blumen! Wie glückselig wollte er sein, wenn er sie erst vom Bahnhof abholen konnte! Unterdes lag Lies daheim in Nilmer wach im Bett gnd dachte an Knut. Ihr Kopfkissen war naß von ihren Träten, weil sie sich so sehnte nach ihm, nach einem lieben Wort von Ihm; — daß er so von ihr gehen konnte. Sie war den gan zen Tag herumgegangen wie im Traum. Leise den Kinder wagen durch alle Gartenwege schiebend, mit aT ihren Ge danken in weiter, weiter Ferne. Dann, als am Abend der Junge schlief und Frida, die endlich aus dem Krankenhaus zurückgekommen, wieder bei ihm saß, war sie an» Meer ge gangen, auf die hohe Düne an die Stelnbank. Hier hätte sie gesessen und gesessen und hinausgestarrt auf die weiten, wogenden Wasser, die kamen und gingen — kamen und i- gen. Wie ein feuerroter Ball war die Sonne in» Meer g - funken. Don Kind an hatte sie d'esen Arw-nbllck am meisten geliebt, der im Sommer meist eintrat, wenn sie und Ellen gerade in» Bett sollten. La hatten sie gebettelt und ge weint, bi« ihnen erlaubt wurde, aufzubleiben, bi» di« Sann« gesunken. Zitternd, mit offenem Munde hatte da klein Li« mit dem fliegenden Zöpfchen tm Winde gestanden und dann enttäuscht gerufen: „Aber «» zischt ja gar nicht, vateri Sonst zischt e» doch immer, wenn Feuer und Wasser Zu sammenkommen?* „Ach, war da» lang« Lerl Lies Rainer kam sich fegt ost so alt, so alt vor gegen di« klein« Lira Oldenhof von da mal».