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Sodl>«II ood> «io»n LUok io o>«la klein«, V«lk«r-iinok M ioii »nel» oll«, d«ru t»d«.- Llaeksn Ms slok i>«i pu»»nd»r Ü»I«i«nli«it die» Ir»oä!ß«a 6«- d«»k«o «la« loaxea nairrorkmunriinitl««» ?r»ll,o «Iss«2 and veriuok«» Si«: Tore der englis . Daß also die Engländer zu lassen suchen, ist leicht Tatsache sind auch dl« Gi- „ .7' Mutterhand ängstlich geebnet? Aber nein, — ihr Kind sollte kein Muttersöhnchen, werden, — groß, stark, frei -— sollte er selbst seinen Weg gehen, den ihm seine Gaben und Anlagen wiesen. Rein und stolz, wie ein junger Siegfried, — oder wie Baldur, den Menschen Sonne bringend — viel, viel Sonne. Sie sah ihn als Arsi im großen Krankenhaus — in heißer, harter Arbeit ckn früh bis spät, Freude und Linderung tragend an jedes Krankenbett, an das er trat. O, was konnte ein einziger Mensch oft bedeuten für sein« Mitmenschen! Aus der Haustür trat die Mutter, ihr Körbchen mit der Näharbeit in der Hand. Sie setzte sich zu Lies unter die Linde. „Schläft er noch? Himmel ja, daß man nun auch schon Großmutter ist! Uebrigens Lies, ich habe eine große Bitte an dich. Es ist mir lieb, daß ich dich hier allein finde." Lies sah lächelnd von ihrer Arbeit auf und schob mit der Fußspitze den Wagen ein wenig zurück, daß Kleine nicht gestört würde durch lautes Sprechen. „Nun, Mütterchen, ich bin ja ordentlich neugierig." Mutter Oldenhof setzte die Hornbrille auf die Nase, sie beim Sticken zu tun pflegte, denn sie fing mittlerweile an weitsichtig zu werden. Dann röusverte sie sich ein wenig. „Hm, — ja, Lies, — siehst du, — ich meine ja bloß wegen Elleri. Sie ist doch jetzt alt genug, daß sie weiß, was sie will. Und Pastor Tile Jäh wurde Frau Kullerchen in ihrer sinnenden Rede unterbrochen. Aus dem Obstgarten kam Ellen im Sturmschritt, ein Körbchen schwenkend. „Kinder, denkt nur, die ersten Erdbeeren!" Und sie setzte sie vor die beiden auf den weißen Garten tisch- „Ellen, pst — der Junge schläft!" Erschrocken hatte Lies den Finder auf den Mund gelegt. „Ach, verzeih — so, — ich werde ihn ein bissel ins Ge büsch schieben, damit wir ungestört schwatzen können. Mut te'-, was hast du eben von Pastor Tile gesagt? Ich hab'« noch gerade gehört." "Frau Kullerchen lachte «in bißchen verlegen. „Gott ja, die alte Geschichte. > Ich fragte bloß eben Lies um Rat." Ellen setzte sich auf die Banklehne und schnippte mit dem Finger. " „Mußt nicht so Biele um Rat fragen, Mütterchen. Lia» ist doch halt ganz allein« m«in« Angelegenheit." Lies nickt«. „Ellen hat recht, Mutter. Zwingt st« nicht durch Bit ten oder Vorstellungen." „Aber wer redet denn von Zwingen, Sie», vir fr» gen sie ja bloß." Ellen legt« die Hönde um die Kni«. Sie sah in die Ferne. (Forschung fotzt.) gesehen? Bis ihr allmählich, allmählich das Bewußtsein wiederkehrte, bis man ihr von nebenan ein klein winzig Bündel brachte und in ihre Arme legte, — ihren Jungen. Bün da ab wurde es schnell besser mit ihr. Sie mußte sich noch sehr schonen, und Ernst kam noch ost, nach ihr zu sehen. Sie konnte nie seinen Ausdruck vergessen, als er einmal morgens, auf dem Wege zu seiner Klinik, bei ihr'vorsprach, als sie im Boudoir auf dem kleinen Ecksofa saß, ihr Kind im Arm, das eben bei der Flasche eingeschlasen. Sie hatte ihn gar nicht kommen gehört, sie war so in den Anblick ihres schlummernden Bübchens vertieft gewesen. Ihre schweren, dunklen Zöpfe, die sie noch nicht cmfgesteckt, hatten rechts und links über di« Schultern gehangen. Tief hatte sie sich herabgebeugt über das süße, weiche Antlitz ihres Sohnes. Neben ihr im hohen Glas dufteten zwei Rosen, die ihr Knut gestern mitgebracht. Als sie dann ausiah, hatte Ernst plötz lich auf der Schwelle, gestanden. Da war sie erschrocken ge wesen über sein Gesicht, in dem ein so großer Harm geschrie ben stand. Sie hatte ihn ängstlich angesehen. „Ernst, um Gotteswillen, fehlt dir etwas?" Da hatte er sich neben sie gesetzt. „Vielleicht, Lies. Aber —" und er war sich mit »er Hand über die Stirn gefahren, und jetzt leuchtete es etwas auf in seinen Augen, — „aber, ich muß mein Wort zurück nehmen von damals. Es ist doch schön, Arzt zu sein, Lies. Wir hatten vor fünf Wochen nicht gedacht, daß wir dich durchbringen würden. Es stand schlimm um dich. Aber nun haben wir doch gesiegt —" Seine Brust hob sich. Cs lag wie ein großer Stolz in seinen Augen, als er auf Mutter und Kind sah. Ihr kam es fast vor, als wäre auch ein wenig Neld darin. Aber sie mochte sich wohl täuschen.— War da» wirklich alles schon ein halbes Jahr her? Seit jenen Tagen, als der Schnee auf den Dächern von Königsberg lag, bis heute, wo der Juniwind mit seinen welchen Samthänden über die blühenden Kornfelder von Nilmer strich, daß die Aehren sich senkten und hoben wie leise aufatmende Meereswellen? Auf der weißen Bank unter den asten Linden vorm Herrenhaus saß Lies, neben ihr im Korbwägelchen, dem ur allen, breiten, in dem auch sie einst gelegen, durch grünen Schleier vor Sonne und Fliegen geschützt, schlief ihr Kind. Wie die weichen, kleinen Arme zurückgeworfen lagen auf dem spitzenumsäumten Kopfkissen! Wie die blonden Löck chen sich ringelten an den Schläfen! Gab es wohl in der ganzen Well ein süßeres Kind als ihren Buben? Und wie er dem Vater ähnlich sah! Wenigsten» fand sie es, wenn di« anderen auch darüber lachten und meinten, von einer Aehnlichkeit könnte doch vorläufig noch gar keine Red« sein. Immer! wenn Lies so auf ihr schlafende» Kind sab, mußte sie an seine Zukunft denken. Wenn er erst in di« Schule ging! Wenn dann andere, Fremde, kamen, ihn fort- ZUrelßen von ihrem Mutterherzen, ihm andere Wege zeig- Vie neue Lage in Marokko. (Eigener Bericht.) Alexandrien, Mitt, Oktober 1V2L. Seit bald einem halben Jahre stellt da» nördasrikanssche Rifgebiet wieder einmal einen Kriegsschauplatz dar. Eigentlich hat dieses Land im Lause der letzten Jahre über haupt nicht aufgehört, ein solcher zu sein. Während aber riiher es nur Vie Spanier waren, die mehr als einmal, und zwar unter Führung ihrer militärischen Sterne gegen ! die „Rifplraten" erfolglose Feldzüge unternahmen, stehen l ihnen jetzt die Franzosen als ihre großen Bundesgenossen I zur Seite. Inwieweit die Franzosen ihrem militärischen I Unternehmen «ine Bedeutung zumessen, erhellt schon aus s der Tatsache, daß sie, zusammen mit den Spaniern, Nicht ' weniger als 200 bis 250 000 Mann starke Armeen dort kon zentriert haben. Daß ferner der frühere Oberbefehlshaber der französischen Armee in Marokko, General Liautey, ab- gesetzt wurde und Frankreichs bedeutendste Militärkraft Marschall PStain beauftragt wurde, die „Rif'sche Rebellerei" zu liquidieren, ist ein weiterer Beweis für das Gesagte. Allerdings waren und sind noch heute manche strate- gisch-politischen Vorteile auf der Seite der Kabylen. Daß aber im allgemeinen Abd el Krim» Lage — er verfügt im ganzen über kaum 40—45000 Krieger — nicht allzu günstig sein würde, stand von Anfang an fest. Dadurch ist auch der teilweise Erfolg zu erklären, den die Gegner der Rifleute erst nach langen Änd harten Kämpfen erzielt haben: die Franzosen haben bekanntlich ihre Front beträchtlich vor gerückt, und im Norden hat auch Abd el Krim seine Residenz Äjdhir räumen müssen. Es wäre aber durchaus verfehlt, daraus den Schluß zu ziehen, daß die Franzosen und die Spanier bald in der Lage sein werden, Abd el Krim zu zwingen, zu kapitulieren. Wer die marokkanischen Verhält nisse und die Rifleute etwas näher kennt, der muß eine solche Möglichkeit absolut abstrSiten. Denn auch die Zeit arbeitet für die Rifleute. Die Hauptsache ist ja die, daß die StreitkrSfte der Rifleute im großen und ganzen unbeschädigt geblieben sind. Abd el Krim hat sich zwar in die Berge zurückgezogen, aber nur, um dort feine militärischen Kräfte wieder schlagfertig zu machen. In der Tat besagen auch die neueren Nachrich ten vom Kriegsschauplätze, daß die Rifleute schon wieder bereit sind, Angriffe gegen die Feinde zu unternehmen. Alle Bemühungen der Spanier und der Franzosen, abgefallene Rifstämme wieder zu unterwerfen, sind bis heute, trotz offi zieller Meldungen, erfolglos geblieben. Im Gegenteil: viele Stämme, die bisher am Kriege aktiv nicht beteiligt waren, scheinen nun bereit zu sein, zusammen mit Abd el Krim für die allgemeine Sache zu kämpfen. Daß also die militärische Lage der Spanier und Franzosen nicht so glänzend ist, wie cs di«, offiziellen Communiquös zu schildern pflegen, steht fest. Andererseits ist auch die jetzige Jahreszeit für Abd el Krim von großem Vorteil. In Nordmarokko hat näm lich schon die Regenzeit begonnen. Der marokkanische Regen macht jede freie Bewegung auf dem Kriegsschauplätze unmöglich. Auch sranzösischerseits wird mitgeteilt, daß das 2ud«r«ltunss: S Lissslb vsrd«v mit dem 2s«k«r, 4 Lbldkkd V»,,sr dsm >dss»ii«I>si>s» und d«m 8«kt d«r 2>tr<m« »okasiiiiss sssrüdrt. Navd uod »»»>» ssidt da» mit d.m Laoii!» ss«a>i,oilt« LI«l>I vod 6u«tio dioru, v«rrdi>rt «11.« »I»tt und ri«i>t ruistit d«i> ,t«ik r«»oi>l»ss«ll«o 8dm«, uatrr d«a reiss, ssidt Um io «io« ss«I.tt«te korm o. d«okt d«i ss«imd«r Nit»». 6rsm«: Von >/, Idt«r Mied, NU x 2u°k«r, 1 NLokodro VmM» koddivss- pöivsk kovdt m»n ru»ed «NssSsssdenor VomodrUt «ir>«o Laddmss, d«n mnn bi, »nm Lrk«It«a riibrt. ll,°noL «eblLsst m«n >7» ss Nntt-r m>d 80 ss k«Imio «ob»lm>iss und rokrt IüiI«I««i»e dl« 6r«w« d«i-nns«r. 0«a «rk»it»t«o r»rt«ndod«a «otm«id«t m»n in 3 8ob«id«o, d«»tr«iokt j«ds, l-il mit d«r 6rsms vnd «etrt «i» »nksinLndsr. Oi« OdvriiLobo und di« S-iteo d«- «trdokt mell »d»»l»il« mit d«i- Lrsms und »«rnisrt di« OdmNLob« mit d«m 8vrit»d«ot«I vis "kort, d««tr«ut m»n mit den ss«ri«d,n«n !d«nd«In, , di« vorder io stvn» Znoirsr und Lutter braun sserS»tet «ind. V«ri«nss<m Si« voiiiUindisss Nsroptbilvdir ko,t«nio» In d«n L,«obLIt«n, venn verssnUsn, um«on»r und portolrsi von 0r. Ostlksr, Lies Rainer Geschichte einer Ähe von Leontine o. Winterfeld. Copyright by Greiner L Co., Berlin W. 30. (14 j.ortietzung.i «Nachdruck verboten.) Sie sah an ihm vorbei ins Leere. Dann senkte sie tief den Kopf. „Ernst, ist das immer so? Immer solch ein Kampf auf Tod und Leben?" „Nicht immer, Kind, aber oft." Ihre weißen Finger öffneren und schlossen sich langsam, als umkrallten sie etwas. Wie traumverloren murmelte sie: „Dann sind alle Mütter Heldinnen." „Wußtest du das noch nicht, Gisela?" Er wollte sie an sich ziehen, — weich, liebevoll. — Da flammte es jäh auf in ihren Augen. Brüsk, wie in angstvoller Abwehr, stieß sie ihn von sich. Ihre Zähne waren fest zusammengepreßt. Sie sah nicht die Bitte in seinen Augen, die heiß«, flehende. Die Bitte dieses ernsten, abgearbeiteten Mannes, um ein einzig — o, nur ein einzig liebes Wörtlein, nur um einen warmen Blick. Sie ließ ihn stehen und ging an ihm vorüber ins Schlafzimmer. Auf der Schwelle blieb sie noch einmal stehen und sah sich um. Wie weiß war sie, — wie weiß! Er hätte sie umfan gen und küssen mögen. Ein Zittern ging durch ihren Körper. Dann murmeüe sie wie verstört: „Närrin, die ich war! O Sott, — ich hätte nie heira ten sollen, — nie!" Dann fuhr sie mit der Hand über die Stirn. „Unsinn, — das lange Warten hat mich nervös ge macht. Apropos, — Emst, gestern kam die Rechnung vom Schneider für das neue Doilekleid. Ich kann das Geld wohl morgen bekommen? Im übrigen gehe ich jetzt schla fen." Und sie ging. Auf derselben Stelle stand der junge Arzt — den Kopf tief gesenkt. Dann tastete er über die Tischdecke, als suche er etwa», das er verloren. Dom Kamin aber schlug es vier Uhr. Kapitel v. War sie wirklich wieder in Nilmer? Lies konnte es einfach nicht fassen. War diese ganze, schreckliche und doch so wunderbar gesegnete Zeit wirklich vorüber? Diese Zeit, wo sie wochenlang im Dämmerzustand gelegen zwischen, Wachen und Träumen? Wo sie nur ganz undeutlich em pfand, daß Knut tage- und nächtelang nicht von ihrem Lager wich und ihr Schwager Ernst immer zusammen mit -wem fremden Arzt kam, den sie früher irgendwo einmal bi» »um Frühling verfchoben ««den müßen. La» lk schon an sich «in größer Zeitgewinn für die Nifleute und «in günstige» Moment in ihrem Kampf« gegen dl« ver einigt« Macht der Gegner. - Also Abd «l Krtm gibt infolge seine» teilweisen Mißerfölg« keine»wegs seinen Kampf aus. Im übrigen ist es ein« Frage für sich, ob di« Spanier, und namentlich die Franzosen, — angesichts der öffentlichen Meinung in ihrem Lande — in der Lage sein werden, ihre Truppen noch sehr lange in Marokko zu halten. Hier kommen außer den militärisch-strqtegischen Er wägungen noch politische in Betracht. Painleoö Und andere französische Staatsmänner haben sich immer in dem Sinne geäußert, daß sie keine Eroberungspläne in Marokko versolgen. Erst vor ganz kurzem hat auch Her ri o t auf dem radikal-sozialistischen Parteitage, dessen Füh rer er war, denselben Gedanken entwickelt. Jedermann in Frankreich dürstet nach Frieden, die öffentliche Meinung des Landes ist gegen die Fortsetzung des Krieges. Aus dem selben Grunde wurde bekanntlich das Linkskartell gesprengt. Die französischen Sozialisten— ganz abgesehen von den Kommunisten — sind entschieden gegen den marok kanischen Feldzug und verlangen auch die Anerkennung des Selbstbestimmungsrechtes der Rifleute. Ihr Parteitag, wie auch die Tagung der Internationale, haben den gleichen Be ¬ schluß gesüßt.! Li- Re-jerung Patulevö» wurde Sch vor einiger Leit im Burlament nur durchW «ticke Rechten gerettet. Schon in kürzester Zeit dürft« Re mer wieder zusammentreten, und di« Marokkos»«« unbedingt ' den Hauptgegenstand des Parlament« Kampfe» bilvtn. Weiter erlaubt die jetzige Lage der fpauzl Finanzen nicht den Luxus eines Dauerktieges M I ka. Die Massen der französischen Steuerzahler sind di aus nicht gewillt, noch lange die schwere Last des stfan schen Unternehmens zu tragen. Aber auch di« aüslanvis und namentlich die amerikanischen Gläubiger Franzosen geben oft ihrem unzweideutigen Mlwillen ,^ marokkanischen Sache gegenüber Ausdruck. Sie können eben nicht gleichgültig zuschauen, wie ihr Schuldner seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, aber genug Mittel für militärische Zwecke hat. Daß auch unlängst die Reis« de» französischen Finanzministers Caillaux nach Amerika keinen Erfolg hatte, ist teilweise durch dies« Mißstimmung der Amerikaner zu erklären. Die allgemeine Lag« in Marokko ist auch in sockest verwickelt, als das Rifproblem nicht eine Angelegenheit fit, die allein die Franzosen und Spanier einerseits und di« Sys- kabylen andererseits angeht, sondern zugleich auch eine solche, woran die Weltpolitik ein großes Interest« hat. In diesem Sinne ist zweifellos auch die Tangerfrage ein Stück der internationalen Marokkopolitik. Dort, an ver Gibraltarstraße, befinden sich die Tore der englischen Macht am Mittelländischen Meer. " ' am afrikanischen Ufer festen Fuß zu erklären. Auf Grund derselben rüchte zu erklären, daß die Rifleute englischerseits durch Waf fen u. andere Mittel unterstützt werden. Weiter haben eng lische Kapitalisten ein großes Interesse an dem Essenvor kommen im Rifgebiet. Diesbezüglich haben sie sogar Abd el Krim Vorschüsse gegeben. Llber auch ander« Staaten find mehr oder weniger in Marokko interessiert. Unter diesen ist vor allem Italien zu erwähnen. Mussolini sucht an dem afrikanischen Ufer des „lateinischen Meeres" in Marokko einen Stützpunkt zu finden. Die italienische Presse gibt immer wieder ihrem Mißfallen Ausdruck, daß Italien seinerzeit von dem Tan gerabkommen ausgeschlossen wurde. Auch die Bolschewisten legen ein gewisses Interesse in Marokko an den Tag; sie haben dort zahlreiche Agitatoren. Endlich wird auch davon gesprochen, daß türkische Offiziere unter den Kriegern Abd el Krims kämpfen. Wenn auch die türkische Presse dieses in Abrede stellt, scheinen die Behauptungen doch der Wirklich keit zu entsprechen. Alles in allem stell? das Rif pro bl em einen viel komplizierteren Gegenstand der Politik dar, als man es all gemein tut. Die Rifleute sind geschickt genug, um zwischen den vielen Faktoren zu balanzieren und daraus Vorteil« für sich zu ziehen, und können sich lange Jahre in den Becken ihres Landes verteidigen. Der einzige Ausweg aus der entstandenen Lage ist die Anerkennung der Freiheit und de» Selbstbestimmungsrechtes der Rifleute. ' vr. M. Erivantzian.