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Der sächsische Erzähler : 30.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192509301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250930
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250930
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-30
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 30.09.1925
- Autor
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Moment Deutschland den Sb sichten der anderen eln striktes „Nein- entgegensetzen-'wird?. Uns scheint e» richtiger, Deutschland spricht ein splchea Rein vor dem Abschluß des Sicherheitspakt«« aus als nachher, wo es eintnal durch seine Abmachungen gebunden ist? Deutschland brauchte in seiner Lage den Franzosen wirklich keine neue Garantien zu geben und man müsse doch ganz entschieden darauf Hin weisen, was für Garantien die wafsenstrotzende Entente noch von dem ohnmächtigen entwaffneten Deutschland ver langen könne. Rußland ist ein ehrlicher Freund Deutsch» layds. In keinem Lands wird der Deutsche so gern gesehen wse bei uns, wo man ihn als einen treuen und zuverlässigen Partner kennt. Das russische Sympathiegesühl gegenüber Deutschland basiert aber auf einer ganz besonderen Ein stellung: die russische Freundschaft gilt dem unterdrückten Deutschland. Die russische Sowset-,' "ksik l---* ' - ih'-er schweren Ver- MMgenhe/t kennen gelernt, was es heißt, einen imperialisti schen Bb-ck herrschsüchtiger Großmächte gegenübergestellt zu sein- ikmßland bedauert es, daß es immer noch nicht ge lungen ist, einen Sicherungsvertrag im Osten zu schaffen, der nichtiger wäre, als ein Westpakt, bei dem Deutschland nicht«, zu gewinnen hat. Unter Umständen hätten Deutsch land, Rußland und Polen auf einer gemeinsamen Konfe renz die Friedenssrage im Osten auch für die deutschen Interessen sehr annehmbar regeln können. Wenn Rußland jetzt zusehen soll, daß Deutschland im Vegriff steht, mit der Entente ein Abkommen zu treffen, das die russischen Interessen gefährdet, so bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich zunächst mit Polen zu verständigen. Di» Sowjet-Republik muß alles tun, um einen Krieg im Osten zu verhüten, denn sie hat dasselbe Interesse daran, durch die Sicherung des Friedens Zeit und Möglichkeit für «inen geordneten Aufbau im Innern zu gewinnen wie jedes andere Land. Man darf nicht vergessen, daß Ruß land unter den Folgeerscheinungen des Krieges viel schwe rer gelitten hat als alle anderen der am Kriege beteiligten Mächte. Und darum kann es sich jetzt nicht von neuen Tat- sarhen überraschen lassen. Wenn Deutschland sagt, der Westpakt bedeute keine Spitze gegen Rußland, so wird da her Rußland antworten, eine russisch-polnische Verstän digung bedeutet keine Spitze gegen Deutschland. Sicher aber ist, daß man in Berlin etwa die gleichen Empfin dungen haben wird, die man in Moskau hatte, als die deutsche Außenpolitik ihre ganze Kraft auf den Westpakt konArntrierte, ohne die Beziehungen zu Rußland genügend im Auge zu behalten. Eine Unterredung mit Tschitscherin. Warschau, 28. Sept. (T.-U.) Tschitscherin empfing heute den Vertreter des Asien-Osteuropadienstes. Tschitsche rin erklärte, er habe seine Reise zu Kurzwecken angetreten. Ev begebe sich zunächst nach Berlin. Mit dem polnischen Außenminister seien hauptsächlich Fragen, die mit dem Rigaer Vertrag im Zusammenhang ständen, verhandelt wor den. Außerdem würden noch Wirtschastsfragen erörtert. Was die großen politischen Fragen des Tages betrifft, kann ich nur sagen, fuhr Tschitscherin fort, daß die geographische Lage Polens es unmöglich macht, die polnische Regierung von der Erörterung großer Probleme auszuschließen. Der Pressevertreter stellte dann dem russischen Außenminister folgende Fragen: Frage: Werden die bisherigen Freundschastsbeziehuu- geu zwischen Rußland und Deutschland beeinträchtigt werden, falls der «plante Sicherheitspakt zustande kommt? Antwort: Das wird die Zukunft zeigen. Jedenfalls kann schon jetzt gesagt werden, daß zur Stärkung dieser Be ziehungen der Sicherheitspakt nicht beitragen kann. Das Ergebnis der Sicherheitskonferenz, wie es sich auch gestalten mag, kann für Rußland keine positiven Momente enthalten, iim die Stimmung in Rußland in dieser Hinsicht zu charakte risieren, muß ich erinnern an einen Artikel einer amerika nischen Zeitung, in dem gesagt wird, daß die Konferenz in der Schweiz zu einer Umkreisung und Isolie rung Rußlands führen wird. Dieser Artikel wird in Rußland vielfach zitiert. Man ist in Rußland der Meinung, daß ein solches Experiment besonders von England ange strebt wird. Ich kann nicht behaupten, daß in dieser Auf fassung alles auf Wahrheit beruht, ich kann mich aber diesem peinlichen Eindruck nicht ganz entziehen. Frage: wie wird sich Rußland zu einem eventuellen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund stellen? Antwort: Das hängt von den Bedingungen ab, un ter weschen dieser Eintritt erfolgt. Er wird aber auf jeden Fall in Rußland mit wenig Begeisterung ausgenommen wer den, denn Rußland hält den Völkerbund für eine Stätte, wo die Schwächeren durch Stärkere ausgebeutet werden. Frage: Ist Ihre Reife nach Warschau als ein unfreund licher Schritt Deutschland gegenüber anzufehen? Antwort: Mein Besuch hier kann keinesfalls unsere Beziehungen mit Deutschland schädigen. Meiner Ansicht nach kann auch Deutschland kein Interesse daran haben, Rußland gegen Polen aufzuhetzen. Frage: hak Ihre Europareise etwa« mit der Afienpolitik Rußlands zu tun? Antwort: Mit solch nichtigen Fragen werde ich mich deshalb nicht beschäftigen, weil es mein Gesundheitszustand nicht erlaubt. Uebrigens wäre es auch einstweilen zwecklos, weil wir schon mehrmals versucht haben, mit England darüber in Fühlung zu kommen. Es ist uns aber nicht ge lungen, England dazu zu bewegen. Frage: wird sich dieser Besuch in Warschau irgendwie aus die französisch russischen Beziehungen aurwirken? Antwort: Ohne Zweifel wird die Fühlung, die ich mit dem Außenminister Skrzynski genommen habe, auch für die russisch-französischen Beziehungen von Nutzen sein. Die Trinksprüche in Marschau. Warschau, 29. September. (T. il.-Drahtb.) Gestern abend fand bei Skrzynski ein Essen zu Ehren Tschitscherin» stall, bei dem der russische Batschaster in Warschau und der polnische Gesandte in Moskau zugegen waren. Skrzynski erklärte in seiner Rede, er betrachte den Besuch Tschitscherins in Warschau als eine Anerken nung des polnischen Strebens nach Frieden. Er hoffe, dieser Be such werde eine Klärung der Verhältnisse zwischen Polen und Rußland auf politischem und wirtschaftlichem Gebiete herbeisühren. Ans alle Fälle werde diese Zusammenkunft viel zur Beruhigung Europas beitragen. — Darauf antwortete Tschitscherin, daß er der polnischen Regierung sehr dankbar für den sreundlichen Empfang sei. Die russisch-polnische Annäherung dürfe nicht als eine Aktion ^«gen^r^rnd eine and^E^ö)t angesehen werden. Die Zusammen- WmssAM Mess- London, 28. Geptenwer. (T. U.-Drahtb^ Tschitscherins Be such in Warschau hat jn den politischen Kreisen große» Aufsehen erregt und AntW V vyMed«ea vernüituqgen unschrn. ' vor herrschend ist dle Anmchem, daß Tschitscherin, Besuch den letzten verzweifelten versuch zur Verhinderung «ine» Frie den» Westeuropa» darstell«. Moskau versuche, ein gegen Deutschland gerichtete, rusflsch-polnische» Bündni» zustande zu bringen für den Kall, daß Deutschland mit den Westmächten «inen Sicherheitspakt abschtteßt. Diese» Bündni» würde die Gehelmklau sel des Rapallovertrag« endgültig aufzugeben. Die SeheiMklausel bestehe angeblich ip der Abmachung, daß weder Deutschland noch Rußland ohne gegenseitige» Elnverständnt, in den Völkerbund ein treten dürfte und sich im Falle «ine» franzäsisch-polnischen Angrisse» gegenseitig zu unterstützen verpflichte. Ts verlautet, daß Großori- tannien der polnischen Regierung ein« „milde" Warnung vor einem Bündni» mit Sowjetrußland hat zukommen lassen und da- rauf hingewiesen hat, daß Polen in diesem Falle der finanziellen Unterstützung Englands und Amerikas. verlustig geben würde. Frankreich dagegen scheine da» Bündnis zu unterstützen, da es Kosse, daß auf diese Weise eine Entspannung in der Lage Im Osten hcrbeigesührt werden könnte. .. Die polnische Presse «nd Sowfetrrrssland. Warschau, 29. September. (T. U.-Drahtb.) Der Verband pol- irischer Journalisten hat gestern an Tschitscherin die Bitte gerichtet, eine Reise der Vertreter der polnischen Presse nach Rußland zu veranlassen, damit sie dort die Verhältnisse studieren können. Eine gute BeriVerstattung über die Verhältnisse in Sowjetrußland würde zu der russlsch-polnffchen Entspannung viel beitragen.. Tschitscherin erklärte sich bereit, eine derartige Besichtigungsreise freizugeben und beauftragte den russischen Gesandten in Warschau mit den weiteren vorbereitenden Schritten. Die Pariser Presse und die Warschauer Neffe Tschitscherins. Pari», 29. September. (T. U.-Drahtb.) Die Pariser Presse beschäftigt sich eingehend mit dem Aufenthalt Tschitscherins in War schau. Die Blätter sehen hierin eine russisch-polnische Entspannung. Der „Temps" weist darauf hin, daß Rußland Polen zwar keinen Sicherheitspakt anbirte, der ein Gegenstück zum Sicherheitspakt der Westmächte bilde, aber voraussichtlich doch Garantien, die Deutsch land seinem östlichen Nachbar bisher versagt hat. Deutsch-rrrsstfche Kreditverhandlnrrgen Berlin, 29. Sept. Wie halbamtlich gemeldet wird, treffen die von einzelnen Blättern veröffentlichten Mel dungen, daß sich anläßlich des bevorstehenden Abschlusses der deutsch-russischen Haydelsvertragsverhandlungen die beiderseitigen Delegationen über di« Einzelheiten eines von Deutschland an Rußland zu -ebenden Kredites von 100 Millionen Mark zum Ankauf von landwirtschaftlichen Ma schinen geeinigt hätten, nicht zu. Zwischen deutschen Wirt schaftskreisen und russischen Stellen schweben Kreditver handlungen, an denen die Reichsregierung jedoch nicht be teiligt ist. lieber den Verlauf dieser Verhandlungen kann noch nichts abschließendes gesagt werden. Eine franröstfche Hetzrede gegen Deutschland. Berlin, 28. Sept. Dem „Berliner Tageblatt" wird aüs Paris gemeldet: Der Militärgouverneur von Paris, Ge neral Gouraud, hielt am Sonntag bei einer Gedächtnisfeier eine Rede, die als eine seltsam.e Einleitung zu den Paktver handlungen bezeichnet werden muß. Nach einer Schilderung der Kämpfe von 1915 fuhr General Gourand fort, ist es not wendig, auch heute noch auf der Hut zu sein. Hat die deutsche Regierung nicht erst gestern erklärt, daß sie unserer Ein ladung zu einer Konferenz über eine Frieden-garantie Folge eisten wird? Leider ist darauf zu antworten, daß alle un sre Erfahrungen mit Deutschland seit dem Ende des Krieges uns lehren, auf der Hut zu sein. Riemals hat eine siegreiche Nation so aufrichtig und so eifrig ihren Willen zum Frieden gezeigt wie Frankreich. Wie aber hat Deutschland dieses Entgegenkommen beantwortet? Unsere Kontrollkommis- ionen haben beständig über bösen Willen und Obstruktion u klagen gehabt. Militärische Vereinigungen pflanzen der Jugend Deutschlands Reoancheideen ein. Die Truppen, die an den letzten großen Manövern teilgenommen haben, sind >urch Freiwillige aus Universitäten und Schulen auf Kriegs türke ergänzt worden. (!?) Und selbst wenn Deutschland den Sarantiepakt unterzeichnet, wären wir noch nicht für die Zukunst gesichert. Der Völkerbund kann einen Krieg nicht verhindern. Wik brauchen eine starke Armee, um die mora- I ische Kraft des Völkerbundes zu stützen und die Achtung vor den Verträgen zu sichern. Steeg Generalgorrverneue von Marokko? Pari«, 29. Sept. Der heutige Ministerrat wird den Rücktritt des Marschalls Lyauthey ratifizieren und wahr- cheinlich General Petain zu seinem zeitweiligen Nachfolger ernennen. Ein Aivilgeneralresident soll erst nach Beeidi gung der Feindseligkeiten ernannt werden. Ein Teil der Morgenpreffe nennt den gegenwärtigen Iustizminister Steeg für diesen Posten. Amerikanische Angriffe auf Grkener. Ein Lustschiffoffizier weist die Angriffe zurück. Neuyork, 28. Sept. In Washington hat eine Erklä rung der Heeresleitung über die Verwendung der Luft schiffe große Sensation hervorgerufen. Di« Heeresleitung hat sich geweigert, den Wunsch der Regierung auf die Ikon, trolle und Verwendung der „Los Angele»" zu erfüllen, da Major John Kennedy, der da» Luftschiff geprüft hat, be fürchtet, daß die „Los Angeles" den «eg der „Shenan- doah" gehen könnte. Kennedy beschuldigt die Deutschen, daß sie für die „Los Angeles" schlechtes Material verwen- det hätten. Die Gaszellen seien von außerordentlich leich tem Bau. Die äußeren Hüllen seien aus schlechtem Mate- rial, das wahrscheinlich noch aus der Kriegszeit stamme. Weitere Klagen richten sich gegen die Kielausrststung, He bereits zerfressen sei. . . Ein Luftschifsoffizier des Kriegsministeriums sagt«, daß die deutsche Besatzung, die das Luftschiff nach Ameri ka gebracht habe, versucht hätte, die Amerikaner in die Führung und Behandlung des Luftschiff« «lnzuweihen, jedoch hätten die Amerikaner sich angrmaßt, alle» tzu wis sen und den deutschen Unterricht abgeschlagen. Die Deut schen hätten die Amerikaner gewarnt und ihnen geraten, die Steuerung und die Zellen besonder» zu dealen sie feucht zu halten. Alle Warnungen der deutschen Zep vÄinfützer seien nicht gehört worden, so daß setzt di« ..Lop Angele»^ in einem sehr schlechten Zustand sei. Irtt-richkhatzn. 28. Sevt. (Drahtder.) Dr. Eckencr hat heute einem amertkan. Pressevertreter erklärt, daß die Behauptungen Cennedy», daß zum Bau de» „Z. R. 8" schlecht«-Material verwendet wäre, völlig unbegründet seien. Dr. Eckener sagt«: Wir haben da« beste Material, das wir erhalten konnten, genommen. Für den Bau eines Luftschiffe» Ist nie besser« Material genommen worden. Dor allem haben wir dem Luftschiffe während de» Fluge» über den Ozean unser Leben anvertraut. Meine potiiische Meldungen. Der Reichsoerband der bratschen Industrie zu den Kartell maßnahmen der Reich»r«Uieruug. Wie der Deutsche Handetadienst erfährt, beriet der Vorstand de» Reichsverband«» der deutschen In dustrie in seiner Sitzung am 28. September über die Beschlüsse de» Rrichskabinetts in der Kartellfrage und die anschließenden Maß nahmen des Reichswirtschastsmintsteriums. Der Vorstand stellte für die weiteren Beratungen der Kartellstelle de» Reichsoerbandes Richtlinien aus, die bezwecken, die volle Aufrechterhaltung de» all- gemeinen Vertrauen» in die Stabilität der deutschen Währung tm Sinne der wiederholten Darlegung des Herrn Reich»banrpräflo«n- tcn. Wie der Deutsche Handelsdienst hierzu noch weiter hort, war der Vorstandssitzung de» Reichsverbande» ein« mehrstündige Be sprechung beim Reichskanzler vorangegangen, in der neben den be teiligten Behörden für den Reichrverband Geheimrat vuridberg und Direktor Frohwein, ferner Vertreter de» Retch»bankdir«k- toriums,_uyd für die Danken Herr Urbig teiwenommen haben. Vie kommunistische Gefahr la Audi«. Wie au» Simko gemel- der wird, machte der indisch« Innenminister Crerar im indischen Parlament während der Aussprach« über den Antrag auf Freilas sung der politischen Gefangenen interessante Angaben übe» den Umfang der kommunistischen Propaganda in Indien. Gr erklärte, daß die Regierung schriftliche Beweise in den Händen habe, daß die kommunistische Propaganda in Indien über China geleitet und hauptsächlich durch chinesische Kommunisten betrieben werd«. Au» China seien während der letzten Monate groß« Mengen von Flug- schriften und Waffen «tngeführt worden. Ferner teilte Crerar mit, daß die deutsch» Regierung die indische Regierung gebeten hab«, die von indischen Kommunisten ausgehenden Angriff« auf di« deutsche Regierung zu unterbinden. in merwa netFll ^Tdftmaw merwa merwa merha merha NWh Vie Ursachen der Unruhen in Teheran. Der persische Minister für öffentlich« Arbeiten erklärt« im Madschli» (Parlament), daß die Brotknappheit nur al» Vorwand für die Unruhen gedient hat. Die Ursachen seien, wie bereit» festaestellt werden konnte, politischer Art. Die Regierung ist entschlossen, die Vorfälle gründlich zu un- tersuchen und die Schuldigen streng zu bestrafen. Di« Regierung hat ferner strenge Ueberwachung sämtlicher Telegraphealinien an- geordnet und in den größeren Städten die Garnisonen verstärkt. italienischer Zwischenfall in Rew Jork. Reuter meldet aus New 'Aork: Eine große Menge von Antifasztsten und Anhängern des Faszlsmus hatte sich am Sonntag am Pier einafftmden, um den Dampfer zu begrüßen, mit dem Re italienischen Abgeordneten zur Konferenz der Interparlamentarischen Union hier eintrafen. Nachdem die Abgeordneten den Pier verlast«» hatten, feuerte ein unbekannter Antifaszist Schüsse ab, wodurch zwei Anhänger des Faszismüs leicht verwundet wurden. Der Täter entkam. Aus der Oberlaufitz. oorzügli ermöglichen kann, dem die umfäng «roße, alte, auch ausländische Quellei lasten sich aber in ihren auffälligsten und h ohne zu groß« Geldopfer au» den viel«. Bischofswerda, 2V. September. —* Handdarlehen der Kirchgemeinde Bischofswerda. Am 1. Oktober wird die Einzahlung der gezeichneten Be träge fällig: es wird deshalb gebeten, das Geld in diesen Tagen bereit zu halten für die Damen und Herren der Kirchgemeindevertretung, bei denen die Zeichnung erfolgt ist und die auch das Geld einsammeln werden unter Der- abreichung einer entsprechenden Quittung. Die Anteil scheine werden alsbald ausgehändigt werden. Die Kirch gemeindevertretung kann mit großer Genugtuung feststel len, daß innerhalb der Gemeinde den unaufschiebbaren Arbeiten an der Hauptkirche mit viel hilfsbereitem Ver ständnis entgegengekommen worden ist. Nun gilt es, nicht auf halbem Wege stehen zu bleiben, sondern das Werk bis zum vorgesteckten Ziel durchzuführen. —* Das vierzigjährige Gefchäfl-jubiläum begeht mor gen Herr Schlossermeister Otto Schulze, Albertstraße 14. Wir wünschen dem Geschäft noch ein ferneres Blühen und Gedeihen. > —* Die Mittelstand-Vereinigung hält, wie aus dem heutigen Inserat hervorgeht, am morgigen Mittwoch im Schützeuhaus um 8 Uhr abend» ihre Mitgliederversamm lung ab. —* 2m Hippodrom auf dem Schützenplatz findet heute abend ab 8 Uhr großes Aalreiten statt. Alles Nähere ist aus dem Inserat ersichtlich. —* Ans den kostenfreien Familienkursn» in der Lran- kenbehaadlung, den im Auftrag des Naturheiloereinr Herr Heilpädagoge P. I. Thiel von Bischofswerda jeden ersten Donnerstag im Monat im großen Sonnenfaal hält, wird hierdurch aufmerksam gemacht. Der erste Kursurabend am 1. Oktober bespricht das wichtige Thema über Magen- und Darmleiden und Aaren naturgemäße Behandlung. — t. Der SMps-Tiateapilz. Auf den lockeren Böden der Schrebergärten wächst jetzt häufig ein weithin durch seine weiße Farbe und die absonderlich zyllndrlsch-walzen- förmige Gestalt auffallender Blättervilz, der um seinen Stil einen auf- und abschiebbaren Ring trägt. Der Pilz schießt sehr rasch nach einer feuchtwarmen Nacht auf Schutt, Asche- und Müllhaufett, in der Nähe von Neubauten, über- all auf nahrungsreichem Untergrund empor. Er zeigt zunächst seine weiße Oberhaut in seidigem Glanze, bald aber blättert sie auf und steht dann in sparrigen faserigen, bräunlich werdenden Schuppen ab. Oben auf der Walz sitzt ein hellgelbbräunliche» Deckelchen. Die Blätter sind anfangs weiß, wekden vom Rande au» rosa, später purpur schwarz und zerstießen schließlich in eine tintenähnliche Flüssigkeit. Dieser leicht kennMche Pilz ist der Schopf-Tin- tenpilz (Coprinus comatn« Müll ), der jung zu den wohl schmeckendsten Spellepilzen gehört. Es ist deshalb verwun derlich, dich die Schrebergärtner die Pilze achtlos vergehen lasten, wie es überhaupt verwunderlich ist, wie gering Vie Kenntnis der Pilz» im Volke verbreitet ist. Um freilich wirklicher Pilzkenner zu werden, dazu bedarf« jahrelan- gen ernsten Fachstuttums, wir « nur der Wisten^chofller zu Gebote
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