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Der sächsische Erzähler : 18.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192509185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250918
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250918
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-18
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 18.09.1925
- Autor
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Der Sächsische Erzähler. Beiblatt ,« Sima«« 218 FeettUG, den 18 September 182b nicht gewußt, daß es mein Mann war, den Sie gestern im Deutschen Klub um die Einführung in sein Haus baten?" „Ich habe es nicht gewußt! Sie hatten mir nie den Namen und den Beruf ihres zukünftigen Gatten genannt, ich wußte nur, daß Sie in Manila oder Hongkong bleiben würden. Aber nun ich Sie als Herrin eines so angesehenen Hauses wiederfinde und mich das Schicksal ganz unerwartet und ohne Zutun abermals zu Ihnen führt, gewinne ich die Ueberzeugung, daß ich mich mit Unrecht zurückgehalten habe. Das Schicksal hat uns beide für einander bestimmt —" Sie entzog ihm rasch die Hand und erhob sich schnell. Bon seiner Antwort hing jetzt alles ab. Vielleicht liebte er sie doch und besaß den Mut, sie zu gewinnen, in Ehre und Liebe. Und ihr Herz klopfte angstvoll, als sie, hastig sich ihm halb wieder zuwendend, sagte: „Sie vergessen meinen Mann!" „Ich vergesse ihn nicht! Ich weiß, daß Sie jetzt Sylvia Beermann heißen! Aber ein Recht auf Glück holt sich jede großzügig angelegte Frauennatur —" Er vollendete nicht, da Sylvia sich von ihm abwandte und über die Terrasse zum Türbogen ging, mit gesenktem Kopf, als habe sie ein Hieb in den Nacken getroffen. John Maer aber, der so klein von den Frauen dachte, hielt cs für einen berechneten Widerstand. So eilte er ihr nach, er holte sie noch vor dem Türbogen ein, und während er ihre Hand ergriff, sah er ihr im Halblicht des Mondscheins ins Gesicht. „Sylvia!" sagte er eindringlich und leise, „ich habe heute abend die Ueberzeugung gewonnen, daß Sie Ihren Mann nicht lieben." Aber Sylvia war sich in den wenigen Augenblicken klar geworden. In all dem Schmerz um seine Nichtswürdigkeit durchglühte sie es wie eine große Freude, daß sie sich nichts diesem Manne gegenüber vergeben und ihm nichts über ihre unglückliche Ehe verraten hatte. Und neben dem Stolz erfüllte jetzt die Absicht ihr Herz: sich an dem zu rächen, der so leichtfertig mit ihr gespielt hatte. Deswegen gab Sylvia ihm jetzt keine verachtungsvolle Ant wort, wie sie es am liebsten getan hätte, sondern sie sagte scherzend, indem sie das leise Zittern in ihrer Stimme nie derzwang: „Sie irren sich sehr, Herr von Kolz! Wir ver ätzen uns sogar sehr gut — sehen Sie, dort kommt mein Mann, sicher um mich zu holen! — Sie sehen, er kann es nicht lange ohne mich aushaltenl" Sie hatte, während Herbert auf sie zukam, die Empfin dung, als müsse sie von den fröhlichen Menschen hier im Lichterglanz fort, irgendwo in eine dunkle Ecke hin, den schweren Kopf in die Hände legen und nichts hören» nicht» denken, nichts sehen! Wie würde es nun werden? War es ein Dorzeichen, daß Herbert in demselben Augenblick kam, um sie zu holen, als sie sich nur äußerlich von John Maer abwendete? „Wir haben soeben von der Möglichkeit gesprochen, daß Ihr Geschäft in Japan eine Niederlassung gründen und Sie vielleicht auch in das herrliche Japan kommen würden!" erzählte John Maer, der sich wieder faßte, weil er von dem Zwiegespräch nicht innerlich erregt worden war. „Ja, Sie haben mir ja gestern abend sehr geraten, in Japan eine Niederlassung zu errichten!" erwiderte Herbert zerstreut. Sein Blick hing an Sylvia. Trotz all ihrer sonsti gen Gewandtheit war es ihr selbst Herbert gegenüber nicht möglich, ihre Erregung zu verbergen. Eine Pause entstand, für alle drei peinlich und schwül. Aber John Maer mußte sich wie immer zu helfen. „Wie schade, Herr Krapfenbaucr hat schon aufgehört zu singen! Seine Stimme ist ebenso bewunderungswürdig wie sein Vortragi — Da kommt seitte Exzellenz! Ich glaube. Sie werden gesucht, gnädige Frau!" Sylvia nahm sich zusammen und ging dem Gouverneur entgegen, der aus dem Saal kam und in seiner sprudelnden Art rief: „Meine sehr verehrte gnädige Frau, mir haben ein Komplott geschmiedet und möchten den Abend mit einem Tanz beschließen!" „Gewiß, sehr gern, Exzellenz, die Diener werden in eini gen Augenblicken die Möbel aus der Mitte des Saales hin ausgetragen haben. Aber wir haben niemand, der zum Tanze spielt! Wenn ich geahnt hätte, daß meine Gäste trotz der Schwüle zu tanzen wünschten, hätte ich rechtzeitig zu einem Klavierspieler geschickt!" „Sie Sache ist schon erledigt, meine Berehrteste! Sehen Sie, Sennor Krapfenbauer, der ja so ausgezeichnet Klavier spielt, hat sich sogleich sehr liebenswürdig erboten!" erwiderte der Gouverneur aufgeräumt. Er war ein leidenschaftlicher Tänzer und liebte ein ungezwungenes Tänzchen nach einem gesellschaftlichen Beisammensein ganz besonders. Er bot Sylvia den Arm und führte sic in den Saal, wo Diener auf Herberts Veranlassung schon die Möbel an die Wände scho ben oder sie in die Nebenräume trugen. Krapfenbauer saß bereits am Flügel und begann einen schwungvollen Walzer, während er mit Mercedes, die am Flügel stand, ab und zu ein Wort tauschte. „Mit welchem Tanz wünschen Eure Exzellenz zu begin nen?" fragte Sylvia, als sich die Paare sammelten. „Fangen wir mit dem Rigordon an, nicht wahr? Wie bei einem richtigen Hofball?" „Mit dem Rigordon? Ach^ Exzellenz, ich bin mit dem Rigordon nicht sicher, ich habe ihn erst zweimal hier in Ma nila getanzt. „Aber Sie sagten doch selbst, daß der Rigordon solche Sehn lichkeit mit Ihrer deutschen Polonäse habe? Ich habe mich nun einmal'darauf gefreut, mit Ihnen den Rigordon zu tan- „Sehr ehrenvoll, Exzellenz! Es ist mir eine große Ehre! Aber wenn ich eine Bitte aussprechen darf — Exzellenz — dann tanzen wir als zweite» Paar, weil ich al» Dame des anführenden Paare» nicht sicher genug bin!" (Fortsetzung folgt.) Tagung des Großhandelsverbandes. Dresden, 17. Sept. Unter überaus zahlreicher Beteiligung, au, allen Tellen des Ruche» begann am Mittwoch mit einem Lmp- sangsabend im Hotel „Bellevue" die diesjährige Tagung, aus dir neben den Führern des Großhandels u. a. bemerkt wurden der Reichswirtschastsminister Dr. Neuhaus, der preußisch« Minister für Handel und Wirtschaft Dr. Schreiber, Oberregierungsrat Moßdorf und Oberbürgermeister Blüher-Dresden. Der Präsident des Zen- traloerbandes, Herr Geh. Kommerzienrat Dr. Louis RavenS, be grüßte die Gäste durch eine Ansprache, in der er u. a. ausführte: Wenn wir zurückblicken auf die Jahre, die dem Kriegsende folg ten, wo wir Deutsche tatsächlich in zwei Hälften gespalten waren, so muß der scharfe Beobachter doch zugeben, daß ein gewisser ver sehnlicher Geist bei uns bereits Einzug gehalten hat. Für uns, dse wir als Großkausleute neben einem start ausgesprochenen Nativ- nalgefühl auch international denken und arbeiten müssen, ist das seit Jahren die erste Buchung, die wir auf die Gewinnseite schrei ben können. Bezüglich der auswärtigen Lage vermag Redner nicht mehr so ganz pessimistisch in die Zukunft zu blicken. Er schloß mit den Worten: Wir treiben praktische Politik und die Regierung kann davon überzeugt sein, daß wir sie in dem Borhaben, eine Senkung der Preise herbeizuführen, unterstützen werden. Am Schlüsse der Tagung wurde eine Entschließung angenommen, in der folgendes gesagt wurde: Die 9. ordentliche Mitgliederversammlung des Zentralverban- bes des deutschen Großhandels teilt die Auffassung der Reichsregie rung, daß bei dem schweren Kampfe, den das deutsche Volk und die deutsche Wirtschaft um ihren Bestand führen, alle Kräfte der Wirtschaft und der Verwaltungsbehörden darauf gerichtet werden müssen, eine unnötige weitere Teuerung zu vermelden, darüber hinaus aber im verständnisvollen Zusammenwirken aller Faktoren durch eine allgemeine Senkung des Preisniveaus in allen Stadien der Arbeit, der Erzeugung und der Verteilung den Wiederaufbau unseres Wirtschaftslebens zu ermöglichen. Diese Aufgaben können nur gelöst werden, wenn nach allen Seiten mit dem richtigen Maße gemessen wird und nicht unter dem Einflüsse unrichtiger Vorstellungen und Annahmen der Großhandel für Erschei nungen verantwortlich gemacht wird, die ihre leider vielfach ver kannte Ursache in der Gesamtheit der innen- und außenpolitischen Verhältnisse haben. Es müssen also beispielsweise Ursachen der gegenwärtigen Wirtschaftskrise, wie der allgemeine Rückgang der Ar beitsleistung, die Fülle der unproduktiven Arbeiten, der Mangel an Sparkapital, die untragbare Höhe des Zinssatzes, die maßlose Uebersteigerung der steuerlichen und sozialen Losten, die Unsicherheit der Kalkulation in folge der Ungewißheit über die zeitliche und sachliche Gestaltung der Handelsverträge, die Undurchsichtigkeit der Kreditwürdigkeit der Kunden, in ihren Wurzeln erkannt und beseitigt werden. Als prak tische Folge dieser Erkenntnis muß vor allem Sparsamkeit in den Ausgaben der öffentlichen Hand erreicht werden, damit eine radikale Herabsetzung der steuerlichen Lasten, welche fortgesetzt der Wirtschaft werbende Kraft entziehen, möglich ist. ' Dke Handelskammer zu Zittau zum Preisabbau. Zu den Beschlüssen der Reichsregicrung zum Preisabbau hat die Handelskammer zu Zittau in ihrer letzten Vollversammlung folgende Erklärung abgegeben: ,Zn Uebereinstimmung mit dem Deutschen Industrie- und Hondelstag ist auch die Handelskammer zu Zittau der lieber- z^ugung, daß die weitere Gestaltung der Preisbewegung die pökle Aufmerksamkeit von Industrie und Handel beansprucht. Die Kammer ist bereit, die Reichsregierüna in ihren Bc- mühüngen um eine Preissenkung zu unterstützen und hofft, daß diese Bestrebungen von Erfolg begleitet sein werden. Linier derTropensonne Roman von den Philippinen. Don Erika Grupe-Lörcher. (17. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.» „O nein!" unterbrach Sylvia ihn, da sie nun ihre Fas sung zurückgewann und sich fest vornahm, sich nicht betören zu lassen, „ich pflege nicht schnell zu vergessen, und ich weiß auch noch sehr genau, daß Sie sich mir als John Maer, also als Deutsch-Amerikaner vorstellten. Darf ich Sie nun fra gen, warum sie sich heute als Herr von Kolz in mein Haus cinsühren ließen?" Maer war eine zu gewiegte Natur, um sich merken zu lasten, daß ihm die Frage peinlich war. Auch hatte er, seit er Sylvia heute unerwartet hier als Herrin des Hauses wiederfand, genügend Zeit gehabt, sich auf die kommende Frage vorzubereiten, „Es gibt Lagen, in denen inan, besonders hier draußen, diplomatisch vorgehen muß! Und leider kann ich Ihnen heute noch nicht den Grund sagen, warum Sie mich hier in Manila als Herrn von Kolz wiederfinden." „Wenn Sie sich in meinem Hause als Herr von Kolz einführen lassen, nachdem Sie sich mir auf dem Schifi als John Maer vorgestellt haben, habe ich eine Berechtigung, danach zu fragen. Aber cs will mir scheinen, als ob Sie den Flirt in jeder Hinsicht lieben —" Sie schlug plötzlich einen so bestimmten Ton an, daß er es für klüger hielt, Sylvia nicht zu erzürnen und argwöh nisch zu machen. Und da er die Frauen so gut kannte, rief er in Sylvia das wach, was sie ja im Grunde am meisten beschäftigte. „Sie tun mir unrecht!" entgegnete er eindringlich und / leise, „glauben Sie, daß unsert Bekanntschaft ein Flirt für mich war? Haben Sie wirklich keine Ahnung von dem, was es mich kostete, Ihnen nicht schon lange meine Liebe zu gestehen? Aber da Sie mir sagten, daß Sie Braut seien, hielt ich es für meine Ehrenpflicht, Ihnen nichts zu sagen, bis inir kurz vor dem Abschied die Worte, die ich zurückhalten wollte, über die Lippen gingen!" . Hätte Sylvia vor einer Woche diese Worte schriftlich von ihm empfangen, dann hätte sie voll Jauchzen alle» ge glaubt. Aber nun sie heute bei der unerwarteten Begegnung hellsehend geworden war, war auch sie vorsichtig, und sie hörte unter Schmerzen, daß seine Worte nur Wort«, ober keine Gefühle bargen. Sie vergegenwärtigte sich, daß es vorhin kein plötzliches glückliche» Erstaunen war, das über seine Züge glitt, als Herbert ihn ihr vorstellte, sondern ein peinliches Erkennen. Aber in dem Wunsche, daß sie selbst sich getäuscht und daß er die Wahrheit reden möge, fragte sie nach einem kurzen beklommenen Schweigen: „Haben Sie Sie richtet dämm an Industrie, Handel und Gewerbe die drin- «ende Bitte, dem Wunsch« der Regierung nach Möglichkeit ent- gegenzukommen und di« Preisberechnung — im Interesse einer weiteren ruhigen Entwicklung unserer Wirtschaft — so scharf wie möglich oorzunehMen. Dabei erwartet sie aber, daß es Reich, Länder uäd Gemeinden an der erforderlichen Spar- famkeit in Ihrem Haushalt nicht fehlen lasten, damit die Be lastung durch Steuern und Abgaben, der die Wirt schaft gegenwärtig ausgesetzt ist,bald gemindert werden kann. Zugleich muß die Kammer dringend davor warnen, im Zu- sammenhang mit den Preissenkungsbestrebungen der Regierung Mißtrauen unter die Verbraucherschast zu säen, denn dadurch wird bestimmt keine Entspannung, sondern eher eine Verschär fung der Wirtschaftslage hcrbeigesührt werden." Aus -er Tätigkeit -er Handelskammer zu Zittau. Wie bereits früher, so hat sich die Kammer auch neuerdings bei der Reichsbahndirektion Dresden wieder dafür eingefetzl, daß die Sicherheitsmaßnahmen an den Bahnübergängen weiter ausge baut werden. — Gegen die Packtbedingungen der Süddcutsch- sächsischen Lisenbahnreklame-Gesellschast m. b. H., die in den Krei sen von Industrie und Handel als ungerechtfertigt empfunden wer den, hat die Kammer Einwendungen erhoben. — Wegen der Höhe der Gerichtskosten und Verwottungsgebühren ist die Kammer — zum Teil gemeinsam mit de» übrigen sächsischen Handelskammern — bereits verschiedentlich vorstellig geworden. Dazu hat das Sächsische Justizministerium kürzlich mitgeteilt, daß es beschlossen habe, je eine Verordnung zur Äcnderung des Gesetzes über die Gcrichtskosten und znr Aenderung der Kostenordnung sür Rechts anwälte und Notare zu erlassen. — Zu dem vorliegenden Ent wurf eines Gesetzes über die einstweilige Regelung der kraslsahr- zeugsleuer ist von der Kammer eine Reihe von Abänderungswün schen geltend gemacht worden. — Da über die von der Reichsbahn bereits vor längerer Zeit eingesührten roten Nachlösezettel sowohl unter den Reisenden als auch unter den Eisenbahnbcnmten noch sehr viel Unklarheit herrscht, ist die Reichsbahnverwaltung ge beten worden, Klarheit zu schassen. — Für den Wegfall der im Kraftwagenverkehr von Böhmen nach Deutschland von den tschechi schen Zollämtern während der Abend- und Nachtstunden erhobenen Gebühren, hat sich die Kammer kürzlich erneut eingesetzt. — We gen einer besseren Ausgestaltung des amtlichen deutschen Nach richtendienstes über zoll- und wirtschaftspolitische Maßnahmen des Auslandes sind den zuständigen Regierungsstellen verschiedene Wünsche unterbreitet worden. — Gegen die Einführung des Ge- meindebestimmungsrechls im Sinne des Schankstättengesctzent- wurfs sind — gemeinsam mit den übrigen sächsischen Handelskam mern — Einwendungen erhoben morden. Aus Sachsen. Dresden, 17. Sept. Vom ehemaligen Sächsischen Königs hose. Der ehemalige Kronprinz Georg von Sachsen, der, wie gestern gemeldet, der Gesellschaft „Jesu" als Mitglied beigetreten ist, wird von diesem Herbst ab seine Studien und seelsorgerischen Arbeiten vorläufig in Feldkirch in Vorarlberg sortsetzen. Wie die „Schief. Ztg." weiter aus Sibyllenort berichtet, wurde die Prinzessin Ernst Heinrich, Herzogin zu Sachsen, am 12. d. M. in München von einem Knaben glücklich entbunden. Dresden, 17. Sept. Der Dermalologen-Kongreß. In den Verhandlungen am Dienstag wurden verschiedene Spe- zialfragen der Dermatologie erörtert. Am Abend waren die Teilnehmer des Kongresses zu einem Empfang durch die städtischen Körperschaften in den Festräumen des Neuen Rathause» eingeladen. Oberbürgermeister Blüher begrüßte die Versammlung namen» der Stadtverwaltung, die durch den Empfang der hohen Anerkennung der medizinisch«« Wissenschaft Ausdruck verleihen wolle. Der Borsitzende der Dermatologischen Gesellschaft, Hofrat Prof. Dr. Riehl-Wien dankte der Stadtverwaltung für die Ehrung und den Dresd ner Kollegen für die liebenswürdige Aufnahme. Namen» der zahlreichen Aerzte aus dem Ausland« sprach Prof. Alnquist-Stockholm, der betonte, daß namentlich die vier skandinavischen Länder von Deutschland viel gelernt hätten und ihm dafür dankbar seien. Dresden, 17. September. Da» Ende der Posthalterel Dresse». Die Posthalterei Dresden war 52 Jahre in den Händen der Familie Hofmann Der jetzige Posthalier, Georg Hofmann, übernahm vor 33 Jahren die damals noch kleine Posthalterei in Dresden von sei nem Later, den im Jahre 1892 verstorbenen Oswald Hofmann, der nach Abgabe der Posthalterei in Mügeln bei Pirna seit 1873 die Posthaltereigeschüste in Dresden leitete. Im Laufe der Zeit und vor allen Dingen dnrch die Einverleibung der Vororte mußte der Betrieb erheblich erweitert werden, die Zahl der Pferde stieg von 3N im Jahre 1873 ans 2l>0 zu Kriegsbeginn. Nun hat auch dieses großzügige Unternehmen den Fortschritten der Technik wei chen müssen. Riesa. 17. September. 200-3ahrseier in Lauchhammer. Am Sonnabend und Sonntag beging das Eisenwerk Lauchhammer die Feier seines 20Njährigen Bestehens. Am Sonnabend abend wurde ein Kommers der Angestellten, auf dem Direktor Pithler die Festansprache hielt, veranstaltet. Der eigentliche Festakt wurde am Sonntag vormittag abgehalten. Es trafen zu ihm Vertreter der sächsischen und preußischen Regierung, der Hochschulen, Handels- tammern, Industriellen-Verbande und der Presse ein. In der Friedensgedächtnis >urche iu Lauchhammer fand ein Festgottes- bicust statt. Au diesen schloß sich ein Festzug nach dem Festplatz, auf dem ein Obelisk errichtet mar. Oie Begrüßungsansprache hielt der Leiter des Linke-Hosmann-Lauchhammer-Konzerns, General direktor Dr. Eichberg. Generalsuperiutendent I). Schöttler-Magde- burg weihte den Denksteiu. Ministerialdirektor Dr. Klien brachte die Anerkennung der sächsischen Regierung zum Ausdruck. Werk- houptmanu Cleff sprach in, Austrage der preußischen Regierung: Am Abend glänzte Lauchhammer in festlicher Beleuchtung und durch die Straßen bewegte sich ein langer Fackelzug. Freiberg, 17. Sept Das Opfer einer Unsitte. Am Montag nachmittag wurde das 5jährige Söhnchen des Gast wirtes Glöß in Wittgensdorf von einem 12jährigen Jungen auf dessen Fahrrad genommen. Während der Fahrt siel der Kleine so unglücklich vom Rade, daß er die Wirbelsäule brach und wenige Augenblicke darauf verschied. Chemnitz, 17. September. Sachsen-Rundflug 1S2S. Die Sachsengruppe des Deutschen Luftsahrtverbandes, zu der die Der- eine Chemnitzer Verein sür Luftfahrt lind Flugwesen (z. Z. prä- sidierender Verein der Sachsengruppe), Fliegeroerein zu Großen hain, Leipziger Verein für Luftfahrt und Flugwesen, Rat der Stadt Bantzen, Verein Dresden des DLV., Verein für Luftfahrt u. Flug wesen Glauchau, Verein sür Luftfahrt und Flugwesen Zwickau, Verkehrsvercin Zittau und der Vogtländische Flugoerein in Plauen gehören, veranstaltet mit Genehmigung des Deutschen Luftrates am 19. und 20. September 1925 einen Flugzeugwettbewerb, der den Namen „Sachsen-Rundslug 1925" führt. Der Zweck des Wettbe- werbes ist die Prüfung der Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit von Sport-, Schul- und Reiseslugzeugen. Zur Teilnahme sind nur Flugzeuge deutscher Herkunft berechtigt. Bei ausländischen Mo toren bedars es eines besonderen Antrages bei dem Veranstalter. Der Wettbewerb beginnt am 19. September um 2 Uhr nachmit tags in Chemnitz. Lhemnih, 17. Sept. Ein Kind in ein Motorrad gelaufen. Auf der Kreuzung der Bernhard- nnd Rudolfstraße lief am Montag nachmittag ein 5 Jahre altes Mädchen.einczzi Mo-
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