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Der Sächsische Erzähler jener Sti „Wohin willst du, Sylvia?" fragte Herbert, als die jun ge Frau gleich darauf Miene machte, die Dambustreppe hin abzusteigen. „Ich will dem kleinen Burschen auch solch ein illuminier tes Tierchen kaufen!" ries sie zurück. Dann sah er, wie sie vor dem Hause einem Händler ein Tierchen aus dem auf dünne Stäbchen gezogenen Seidenpapier abhandelte. Er bewunderte immer von neuem, wie überraschend schnell sie sich in die spanische Umgangssprache eingewöhnt hatte, und wie sie in der richtig sicheren Art mit den Eingeborenen ver kehrte. „Sieh nur, Kleiner!" rief Sylvia, als sie das illuminier te Tierchen vorsichtig die Bambusstiege hinaufgebracht hatte, mit einem herzlichen, glücklichen Lächeln, wie Herbert es noch nie an ihr gesehen: „Das ist für dich! Ist es ein Pferd chen, oder ein Esel, oder ein Lämmchen? Ich weiß es nicht. Aber jedenfalls hat es ein herrlich geputztes, aufrechtes Schwänzchen!" Wie er sie liebte in ihrer beglückenden, herzlichen, fro hen Art, die sie in diesen Augenblicken zeigte! — Vewlatt Sbmmrer 211. fiel ihr Blick auf ihren Mann, der sich in einem Bambus sessel am Tisch niedergelassen hatte, und nun den Kopf zu ihr herumwandte. „Bleibe doch hier, Sylvia!" saAe er ahnungslos, „Jg- natio wird wohl bald kommen. Man darf ihn nicht stören. Wahrscheinlich hat er Nachricht aus dem Innern der Insel über das Wirken des Geheimbundes erhalten." Sylvias Herz schlug so schwer und beklommen, daß sie nichts antworten konnte, selbst die gleichgültigsten Worte nicht. Drinnen brach man auf. Die Schritte entfernten sich zur Tür. Ein Heer von Gedanken bestürmte die junge Frau. Sollte sie sich wirklich überzeugen, ob John Maer es war? Da schlug die Tür drinnen plötzlich hinter den Männern zu, es wurde nebenan still. — Dann fuhr ein leichter Wagen aus dem Tor und schnell an der Veranda vorbei die Straße entlang. Sylvia unterdrückte einen Seufzer — dort aus der Straße flog ihr Glück davon! Herbert stand befremdet auf und fragte herantretend: „Was ist dir?" „Nichts," entgegnete sie abwehrend, und dann etwas spöttisch: „Ich bin müde, vielleicht auch hungrig, es ist schon spät." Mit Spannung musterte sie Jgnatio Tajo, als dieser gleich darauf die Veranda betrat und in der liebenswürdig sten Weise uin Entschuldigung bat. Er schien ziemlich erregt , zu sein und fuhr sich mehrmals mit der schmalen, mit kostba ren Ringen geschmückten Hand durch das volle dunkle Haar. Aber er suchte seine Erregung in gewandtester Weise durch eine lebhafte Unterhaltung und unermüdliche Fragen, wel chen Eindruck heute das Festtreibcn aus die junge Frau ge macht habe, zu verdecken. Ueber seinen geheimnisvollen Be such ließ er aber kein Wort fallen, so sehr Sylvia sich auch Mühe gab, möglichst unbefangen durch geschickte Fragen zu erfahren, ob ihr Ohr sie nicht getäuscht habe. Die Erregung, die jene Entdeckung soeben in ihr geweckt hatte, entfachte sie zu neuer Liebenswürdigkeit. Jgnatio war erfreut, daß sie seinen mlserlescnen Nationalgerichten so zu sprach und für alles so viel Sinn besaß. Er machte in voll endetster Weise den Wirt, und die Gruppe der drei hier in der lauen Tropennacht, in dem gedämpften Licht der chine sischen bunten Ampeln gemütlich plaudernd, macht den fried lichsten, glücklichsten Eindruck. Aber Herbert empfand es im stillen mit Qual, daß seine junge Frau im Alleinsein mit ihm nie ihre abwartende, ja abwehrende kühle Haltung aufgab, gegen andere jedoch von bestrickender Liebenswürdigkeit sein konnte. Sylvia dachte unablässig in heimlicher Erregung: „Ob es John Maer wirklich war?" Jgnatio ließ den Blick fast nicht von Sylvia, die ihm im bunten Zwielicht in dem mattblauen Kleid so entzückend und lieblich erschien wie nie zuvor eine Frau. Und er fragte sich: „Warum hat das Schicksal sie nicht mir zum Weibe geschenkt?" - ' EorÜetzunL bstot-* Aus Sachsen. Dresden, 9. September. Sven Hedin auf der Iahres- schau. Gelegentlich seines Dresdner Besuches anläßlich der D»mrer«tas, de« 10 September 1S25 Teilnahme an der Generalversammlung der Eurova-Union besuchte Dr. Sven Hedin vor seiner Abreise nach Berlin die Jahresschau Deutscher Arbeit in Dresden „Wohnung und Siedlung". Hedin wurde von Direktor Straßhausen emp fangen und durch die wichtigsten Teile der industriellen Aus stellung geführt, dann von.Stadtbaurat Wolf durch die wis senschaftliche Abteilung. Stadttat Dr. Krüger als Präsident der Iahresfchau begrüßte Dr. Sven Hedin, der in hohem Maße sein Interesse an der Iahresschau bekundete. Dresden, 9. September. Die Taufe des Grvßverkehrs- flugzeuge» „Dresden". Nach einem Empfange der Teilneh mer der Europa-Union im Neuen Rathause, dis unter Aus schluß der Oeffentlichkeit stattfand, fand auf dem Kaditzer Flugplätze die Taufe des Grobverkehrsflugzeuges, das künf tig den Verkehr zwischen Dresden und Malmö vermitteln soll, statt. Oberbürgermeister Blüher hielt eine Ansprache, in der er den 7. September als einen Markstein in der Ge schichte des Flugverkehrs wie in der der Stadt Dresden be zeichnete. Er wünschte, daß das Großverkebrsflugzeug stets glückhaft den Namen Junkers und Dresden in alle „Welt" tragen möge. Frau Oberbürgermeister Blüher taufte das Flugzeug auf den Namen „Dresden". An den Tausakt schloß sich ein einmaliger Ausstieg der „Dresden", an dem 9 Personen teilnahmen. Dresden, 9. Sept. Das erste deutsche Gleilgroßbool. Zwischen Dresden und der Sächsischen Schweiz wird dem nächst eine außerordentlich schnelle und angenehme Verbin dung auf der Elbe geschaffen werden. Noch im Laufe dieses Monats beabsichtigt die Sächsische Eleitboot-Verkebrsgefell- schast m. b. H., ein Schnellsch-sf in Dienst zu stellen und zwar ein von der Rnthenowkr Klcinschiff- und Motorenwerft er bautes neuartiges Boot, dos mit zwei vornehm ausgestatte-'- Zlmg-euischer Vallettas in Pirpa. ptrua, S. September. Die Ballei Sächsische Schweiz des Jungdeutschen Ordens veranstaltete am 5. und 6. Septem ber ihren ersten Balleitag in Pirna. Durch die An wesenheit des Hochmeisters Artur Mahraun und einiger Mitglieder der Ordensleitung wurde der Kund gebung ein besonderes Gepräge verliehen. Die Stadt prangte in einem Meer von Flaggen in den alten ruhmreichen Far ben schwarz-weiß-rot und den sächsischen Heimatfarben weiß- grün. Besonderen Beifall fanden die zahlreichen Ordens banner, die die Brüder aus den Fenstern grüßten. Den Auftakt und den Höhepunkt des Balleitages bildeten die vier gewaltigen Massenkundgebungen in den größten Sälen Pirnas, die am Sonnabend abend abgehalten wurden und die sämtlich überfüllt waren. In allen vier Sälen sprach der Hochmeister, allseitig stürmisch begrüßt. In den Mittelpunkt seiner Aufführungen stellte er die gegen wärtige politische Krisis und die Wege, die begangen werden müssen, um einen neuen, auf dem Gemeinschaftsgcdanken, der das Volk einen soll, und in Bezug auf die Lösung der sozialen Probleme. Wenn heute das Volk in seiner Mehr heit sich mit dem Staate nicht verbunden fühlt, so liegt das daran, daß sich Staat und Volk nicht eins fühlen. Durch das Jungdeutsche Gemeinschaftsleben wird zielbewußt auf die Ueberbrückung der Klassengegensätze hineingearbeitet. An die Stelle des Klasscnkampfes muß die Bruder- liebe treten, die in jedem Deutschen den Bruder und nicht den Partei- und Standesgegner sieht und sucht. Neben dein Hochmeister sprachen in ähnlichem Sinne der Großkum - tur für Sachsen, die Komture der Balleien Elbgau und ein Arbeiterführer aus der Ordensleitung. Am Sonntag vormittag wurde die Jungdeutsche Kundgebung durch das Wecken der Ordenskapelle eingeleitet. Im Anschluß daran versammelten sich die anwesenden Meister zu einem Kapi tel, das sich mit der praktischen Arbeit der einzelnen Ordensgemeinschaften beschäftigte. Neben dem Hochmeister sprach hierbei auch der Ordenskanzler Borne mann. Ueber dem Ganzen lag ein einheitlicher Wille zur Tat und zum freiwilligen Unterordnen unter die verantwortlichen Führer. Das Meisterkapitel schloß mit einem einmütigen, machtvollen Treubekenntnis für d e n H o ch m e i st e r. Zu dem Festzuge durch die Stadt, an dem gegen 2000 Ordensbrüder teilnahmen, hatte sich eins große Zuschauermenge eingefunden, die den Hochmei ster bei seinem Erscheinen immer aufs Neue freudig be grüßte. Der F e stg o t te s d i e n st, der in der bis aus den ietzten Platz gefüllten Kirche durch den Ordensbruder Pfar rer Kummer abgehalten wurde, klang aus in dem nieder ländischen Dankgebet mit seinem machtvollen Schlußworten „Herr, mach uns frei!" Am Nachmittag versammelten sich die Festteilnehmer zu einer Dampferfahrt nach Bad S ch a n d a u, wo den Jungdeutschen ein herzlicher Empfang zuteil wurde, für den, diese mit einem beifällig aufgenomme nen Marktkonzert dankten. Die Dampferfahrt wurde durch eine prächtige Höhenbeleuchtung zu einem unvergeßlichen Ereignis, das in einem gut durchgeführten Fackelzug in Pirna seinen würdigen Abschluß fand. ten Salons und einer Küche eingerichtet ist. Seine Schnei» ligkeit von 60—70 Kilometer in einer Stunde verdankt das Boot dem Umstande, daß bei seiner Konstruktton die neuesten wissenschaftlichen Forschungen auf dem Gebiete der Aero- Hydrodynamik verwendet worden sind. Im Gegensatz zu anderen Schiffen wird das neue Boot durch einen großen Flugzeugpropeller angetrieben und gleitet trotz seiner Gröhe mit höchstens 18—20 Zentimeter Tiefgang auf dem Wasser. Dresden. 9. September. Sturz mit dem Motorrad. Am Sonntag nachmittag verunglückte in Hermsdorf an einer Kurve ein Motorradfahrer. Mit einem Wirbelsäulenbruch wurde der Bedauernswerte mit herbeigerufenem Kranken auto in die Diakonissenanstalt Dresden übergeführt. Der Sozius kam ohne nenneswerte Verletzungen davon. Es handelt sich um zwei Dresdner Einwohner. Dresden, 9. Sept. Gefährlicher Sturz von der Straßen bahn. Auf dem Sternplatz kam am Sonntag abend eine Frau beim Absteigen von einem Anhängcwagen der Linie 10 zu Fall. Sie ist an den Folgen der erlittenen Gehirn erschütterung am darauffolgenden Tage gestorben. Dresden, 9. September. Sarrasani kommt zurück. Au» Rio de Junciro, den: AujenllpUtsort des Zirkus seit Ende Juni dieses Jahres — miitlcrweüe wird er woht nach Sao Paulo weiter ge zogen sein — sendet Sarrasani der Sächsischen Presse eine Mittei lung, das; er nach einem kurzen Gastspiel in Hamburg-Altona in der zweiten Novemberhülste, in Dresden im Dezember eintreffen wird, um die Vorstellungen in seinem Gebäude aufzunehmen und die Wintcrmonate dort zu verbringen. Damit wird wieder der alle Glau; in den Sarrasani-Bau cinziehen, der während der Abwesen heit des Zirkus, wenn auch nicht vergessen, so doch verschwunden war hinter Darbietungen minderen Grades anderer Unternehmer. Sarrasani verheißt uns die Vorführung südamerikanischer India ner, echter (sühne der Urwälder Argentiniens und Brasiliens, da runter Angel;örige van Stämmen, die von ihren Kriegspfaden die Köpfe der Feinde (Kopfjäger) heimholen, sich also auf niederster KuUurstuse befinden. Einzelne dieser Stämme benützen Menschen köpfe als Geld, wobei die der Weisen besonders gesucht sind; andere verwenden nur die Kopfhäute der Feinde als Siegestrophäen. Jene südameritonischen Eingeborenen besitzen von Natur eine rot braune Hmitfarbe, so daß sie es nicht nötig haben, sich, um noch echter zu erscheinen, anzumalen wie die nordamerikanischen India ner. So wird Sarrasani hiermit und mit anderen Sehenswürdig keiten etwas zeigen, was Europäer, die nicht gerade selbst die süd amerikanische Wildnis ausgesucht haben, noch nicht zu sehen be kamen. und was von den bekannten Darbietungen der anderen Schau llntornelmmngcn wesentlich absticht. Meißen, 9. Sept. Deutscher Tag in Meißen. Die vom Wehrwolf und verwandten vaterländischen Verbänden am Sonntag in Meißen veranstaltete Zusammenkunft gestaltete sich zu einer eindrucksvollen vaterländischen Kundgebung. Am Vormittag fanden auf der Ziegel wiese sportliche Wettkämpfe statt. Um 1 Uhr fand der Ab marsch nach dem Fcldgottesdicnste auf der Ziegelwiese statt. Pfarrer Kllhn-Zscheila hielt eine begeisterte und begeisterrche Ansprache und weihte im Anschlüsse daran die neuen Fah nen. Der Gauführer von Ostsachsen, von Killinger, verpflich tete die Fahnenträger, worauf das Lutherlied „Ein' feste Burg . ." gemeinsam gesungen wurde. Dann formierte sich der Fcstzug, der seinen Weg durch die Hauptstraßen beider Stadtteile nahm. Auf dem Kleinmarkte nahm General von Ompteda einen Vorbeimarsch des Zuges im Paradeschrttt ab. Abends wurde im Marmorsaale der Geipelburg ein Deutscher Abend abgehalten. In der Roten Schule war eine Art Hauptwache der Landespolizei errichtet, die mehrere Llnter -erTropensonne Roman von den Philippinen. Von Erika Grupe-Lörcher. 12 Fortjrtzung.> (Nachdruck verboten.» Sylvia war gleich auf den blutenden Kleinen zugeeilt, der im ersten Augenblick vor Schmerz aufgeschrien hatte, aber nun anfcheinend ohnmächtig am Boden lag. Als Anto nio, der noch erbittert mit Augustin rang, sah, daß Sylvia sein Kind auf die Arme hob, ließ er den Burschen fahren. Mehrere Fäuste erhoben sich von neuem drohend gegen Au gustin. Dieser nahm Reißaus und verschwand in der Dun kelheit im Gewinkel der Bambushäuser. „Wir bringen deinen Kleinen ins Haus!" meinte Syl via, als Antonio ihr den ohnmächtigen Knaben abnahm und ihn in eine nahe Bambushütte trug. Herbert befahl einem Tagalen, bei Jgnatio Tajo in seinem Auftrage Verbands zeug und Tropfen zu holen. Dann folgte er Sylvia, die er klärte, nach dem Kleinen sehen zu wollen. Im Schein der Lichter, die jetzt den Festplatz erhellten, stiegen beide die schmale Bombusstiegc zur Hütte hinauf. Drinnen lag der Kleine auf geflochtenen Matten und Tüchern, und neben ihm knieten Antonio und eine alte Tagalin, das fließende Blut zu stillen. Herbert sah still mit wachsendem Erstaunen, wie Sylvia sich um den Kleinen bemühte, wie sie ihm Tropfen einflößte und dem fremden Kinde freundlich zulächelte, als er endlich erstaunt wieder seine Augen aufschlug, wie sie das rinnende Blut abwusch und dann sicher und geschickt einen Verband um Kops und Hand legte.. Und wenn sich Herbert in den letzten Wochen gefragt hatte, ob bei Sylvias gleich mäßig kühler Art überhaupt ein Gefühl von Herzlichkeit, von Weiblichkeit möglich sei, so sah er jetzt mit Entzücken plötzlich eine weibliche, fast mütterliche Art, wie sie den frem den Kleinen behandelte. Sie war Weib und hatte unver kennbar die Fähigkeit, liebevoll und sorgsam zu pflegen. Und wenn sie sich eines fremden Kindes aus eigenem An trieb so annahm, würde sic dann nicht auch eine gute, liebe volle Frau und Mutter sein können? Als Sylvia sich erhob, wandte sie sich nach Herbert um. Sic war so sehr mit dem Kleinen beschäftigt gewesen, daß sie nicht bemerkte, wie lange und sehnsüchtig Herbert sie be- obachtet hatte. Nun begegneten sich ihre Augen, und er sah sie mit einem eigenen Blick an, — mit einem Blick, den sie — haßte! Sic trat an eines der Fenster und schob die zusam mengeflochtenen Blätter einer Fächerpalme von der Öffnung zurück. Drunten auf dem Fcstplatz tobte und hüpfte und tanzt« die Menge der Eingeborenen unermüdlich weiter. Bor dem Hause — auf einem freieren Plätzchen — zogen einige kleine Tagalen sonderbar geformte Tierchen auf Rollen hinter sich her, deren buntgewölbt« Bäuche aus bemalten Seidenpapier durch «in brennendes Lichtftümpchen gar possierlich illumi niert waren. Am Tor des Landsitzes erwartete sie schon, anscheinend auf Jgnatios Befehl, der alte Diener. Er geleitete sie aus die Veranda, auf der in einer Ecke der Tisch zur Nachtmahlzeit gedeckt stand. „Der Herr läßt sich noch für einen Augenblick entschul digen, er wird sogleich kommen!" meldete der Diener, ehe er sich zurückzog. Auf der Veranda brannten zwei große ge schnitzte chinesische Laternen, durch deren buntbemalte Glas füllungen ein eigenartig träumerisches Licht über den Raum fiel und zum Teil die üppigen feinblätterigen Stauden und Büsche und eine köstlich blühende Königin i^er Nacht im Gar ten halb beleuchtete. Sylvia stand am Rande der Brüstung und sah wieder in den mondhellen Garten hinab. Welch üppiger Reichtum der Pflanzenwelt, welche Mannigfaltigkeit in Farben und For men! Schwer, süß und berauschend stieg der Duft der Köni gin der Nacht zu der jungen Frau empor. Wie glücklich hätte sie in diesem schönen, reichen Lande werden können, wenn ihr Mann nicht Herbert gewesen wäre, sondern John Maer. — Plötzlich fuhr Sylvia zusammen. Aus dem Zimmer nebenan drangen die Stimmen lauter herüber, der Gast schien aufzubrechen. Sylvia wandte lauschend den Kopf, aber nicht, um zu horchen, ob jene zweite Stimme vielleicht einer Frau anaehöre, wie sie vochin heimlich lächelnd gearg- wöhnt hatte. Nein, jene zweite Stimme klang bekannt, o, — jene Stimme kannte sie nur zu gutt So sprach nur John Maer, an den sie eben wieder so sehnsüchtig gedacht, — so ein schmeichelnd, so liebenswürdig, so klangvoll sprach nur John Maerl Aber wie kam der hierher nach Manila, zu Jgnatio Tajo? Sie machte unwillkürlich eine Bewegung, als wollte sie k Stimme »achgehett und ins Zimmer treten. Aber do Radeberger Pilsner IreMr FMWM ÄM empfiehlt Brauerei u. Mineral wafferfabrik putzkau